Laut und Hormonstatus

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Kann der Laut eines Hundes mit dem Hormonstatus im Zusammenhang stehen?

Hat jemand schon mal irgendwo was gelesen, gehört oder ähnliches beobachtet?

Meine Hündin (obwohl Bracke) entstammt einer eher maulfaulen Linie. Sie war nur sl am Hasen, fl (sehr heller Ton, manchmal wie gepresst) am Schalenwild, aber nur brühwarme Fährten bis ca. 5 min Standzeit. Auf Sicht wird sie an Schalenwild mittlerweile stumm (und damit deutlich schneller - die Erkenntnis kam wohl durch ihren Job als Loshund, in naturnah gepflegten Wäldern hilft das an gesundem Wild aber nicht und ist nur selten möglich).
Mit 7 Jahren kastriert, wurde der Laut eher "schlechter", Standzeit der Fährte musste jünger sein. Dafür mit 9,5 Jahren plötzlich spl Brackade am Hasen, aber auch da war der Zeitversatz höchstens 2-3 Minuten.
Diesen Sommer gab es dann eine GnRH-down Regulation (damit wird auch das noch vorhandene Testosteron ausgeschaltet) - jetzt wird die Hündin plötzlich fl auf vergleichsweise alten Fährten (bis 30min) und ist im Ton z.T. deutlich tiefer. Hätte ich sie nicht mehrfach dabei gesehen, hätte ich nicht geglaubt, dass das mein Hund ist, den ich höre. Ebenfalls auffällig, sie hat mehrmals mit einer anderen Hündin zusammen gejagt, bisher tat sie das, wenn überhaupt, nur mit unseren anderen Bracken. Und sie ist in der Nähe meines Standes umgänglicher mit anderen Hunden geworden.
Letzteres hängt definitiv mit Hormonstatus zusammen, das Gemeinsam-Jagen damit vielleicht auch... Aber der Laut?

Bin gespannt, ob jemand dazu was weiß.
 

z/7

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Auf Sicht wird sie an Schalenwild mittlerweile stumm (und damit deutlich schneller
Interessant, dann ist auch der Sichtlaut immer noch in gewissem Maße an Erkenntnisse der Nase gekoppelt und fällt nur bei völliger Nichtbeachtung der Naseninformationen auch noch weg? Ich bezweifle, daß die Hunde den Laut bewußt unterdrücken können. Obwohl man immer mal wieder von Hunden hört, die stumm jagen sollen, wenn sie sich Hoffnung auf Fassen machen. Hatte auch ein paarmal den Eindruck, daß ein älterer Hund nach Erfolg bei so etwas stumm blieb. Aber das kann auch daher kommen, daß er nicht auf der Spur lief, sondern dem Wild den Weg abschneiden wollte.

das Gemeinsam-Jagen damit vielleicht auch... Aber der Laut?
Laut hat ja schon vom Ursprung her immer eine kommunikative Komponente. Daß Hunde, die wenig Wert auf Artgenossen legen, dementsprechend ein geringeres Mitteilungsbedürfnis haben, wäre nur logisch.

Dann müßte eine Korrelation zwischen Laut und ich nenns mal "Geselligkeit" bestehen.

Wenn ich meine bisherigen Hunde darauf durchsehe, fällt so eine Tendenz tatsächlich auf. Der mit dem stärksten Hang zum Solojäger ist im Vergleich zur Verwandtschaft auch der mit dem knappsten Laut.

Und eine altkastrierte Hündin mit durchschnittlichem Laut fing nach der Kastration auf einmal an, beim Schnallen wie ein waidlauter Terrier rumzukrähen. Hatte ich auf's Alter geschoben. Gleichzeitig wurde sie auch sehr anhänglich, ging bei den ersten Jagden nach der Kastra zum ersten mal nur zögerlich vom Stand weg. Kann aber auch mit dem parallelen Einsatz beim Durchgehen zu tun haben.

Beim Jagen dann blieb alles beim alten, vllt nen Ticken mehr Laut, aber da hab ich nicht so drauf geachtet. Wäre jetzt rein durch die Verminderung des Östrogens auch nicht auf direktem Wege erklärbar. Das ist wohl komplexer.

Sonstiges Verhalten gegenüber Artgenossen blieb unverändert. Nur mir gegenüber wie gesagt sehr viel anhänglicher. Kannte ich so nur aus der Läufigkeitsphase.
 
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