Doch Umweltschützer sind alarmiert. Schließlich bringen sie den rapiden Rückgang der Elefantenpopulation mit einer zeitweisen Lockerung des Elfenbeinhandels im Jahr 2008 in Verbindung, als zeitweise Elfenbein aus bestimmten Ursprungsländern nach China und Japan verkauft werden durfte. Damals war ähnlich argumentiert worden wie heute: Würde der Markt mit zertifizierten Elfenbeinbeständen geflutet, so die Kalkulation, würde der Preis und damit der Anreiz zur Wilderei sinken.
Das Gegenteil war der Fall, das Experiment scheiterte kolossal. Zwar fiel der Preis tatsächlich zunächst. Mit der Legalisierung fiel auch das Stigma, das am Kauf von Elfenbein haftete. Die ohnehin schon gewaltige Nachfrage in Asien explodierte förmlich, was wiederum den Preis nach oben jagte. Die zertifizierten Bestände reichten längst nicht aus, für Wilderer wurde das Geschäft also noch lukrativer als vor der Legalisierung.
Die Universität von Kalifornien in Berkeley verglich die Zahl der illegal getöteten Elefanten vor und nach der Aufhebung des Verkaufsverbots. Das Ergebnis? „Ein plötzlicher, anhaltender, massiver und weit verbreiteter Anstieg der Wilderei“, so die Forscher, „unsere Daten legen nahe, dass der ausführlich belegte Anstieg der Elefantenwilderei seinen Ursprung in diesem legalen Verkauf hat.“ Er habe zu einer Steigerung des illegal gehandelten Elfenbeins von 66 Prozent geführt
Der Tod von 20.000 Elefanten im Jahr 2015 stehe demnach in Verbindung mit dem damals verursachten Anstieg der Nachfrage.