CFK (CFRP) ist kohlenstoffaserverstärkter Kunststoff. Hierbei wird das Lastkollektiv über die sehr zugfeste und leichte C-Faser aufgenommen. Die Matrix (duromer oder thermoplastisch) sorgt für den Zusammenhalt der einzelnen Fasern.
Ich glaube es muss in dieser Diskussion zwischen Kurz- und Langfaserverstärkten Kunststoffen unterschieden werden.
Die Kurzfasern sind in der Regel rieselfähig und werden mit der Matrix vermischt und können dann in Form gegossen oder spritzgegossen werden. So lassen sich relativ leicht Bauteile auch in größeren Losen herstellen. Die Oberfläche ist regellos. Beispiel ist hier der PSE Schaft, der zusätzlich über eine interne Versteifung aus CFK-Rohr besteht.
Die Kohlenstofflangfasern werden in Rovings gebündelt und dann zu Geweben (Atlas, Köperbindung etc.), Gelegen oder Gestricken weiterverarbeitet. Diese werden zugeschnitten und in mehreren Lagen um einen Kern oder in eine Form (in der Regel aus Nickel 36) gelegt. Prepregs (mit Harz imprägniertes Gewebe) werden dann foliert und kommen in den Autoklaven zum Aushärten. Nichtimprägnierte CFK-Matten müssen vor dem Autoklaven mit Harz/Härter infiltriert werden. Diese Herstellungsroute ist sehr aufwändig ermöglicht aber ein anistropes, dem Lastweg entsprechendes Bauteilverhalten. Hierbei entsteht auch die "Sichtcarbonoberfläche". Diese Herstellroute ist aufwändig und teuer. Mein Raven Carbon Schaft besteht aus zwei Halbschalen für den Schaft und zwei Halbschalen für die verstellbare Schaftbacke. Belastete Punkt wie Riemenbgelöse, Zweibeinaufnahme, Systemaufnahme werden dann mit passenden Kunststoff- oder Metallteilen verstärkt. Anschließend werden die Hälften zusammengeklebt und die Schaftbacke und der Vorderschaft ausgeschäumt.
Ein aus Langfasern hergestellter Schaft ist potenziell leichter als ein gleichsteifer Schaft aus Kurzfaserverstärktem Kunststoff. Die Kurzfasern erzeugen, zumindest beim PSE Schaft ein deutlich besseres Griffgefühl.
Viele Grüße
Jan