Auch der Versuch, wildbiologische Themen durch Vermillerung ans Volk zu bringen, darf getrost als gescheitert verbucht werden.
Ist leider mit vielen Dingen so. Reinhold Hoffmanns Schwachsinn wirkt ja auch durch die Jahrzehnte weiter, obwohl schon vor gut 20 Jahren durch Dauerstudien widerlegt.
Der Ansatz ist ja ganz gut (komplexe Zusammenhänge aus jagdrelevanten Studien "eindeutschen" für Otto Normalwaidmann), aber die CM ist da IMHO leider die falsche Person.
Wäre nur eine Person eine Fehlbesetzung hielte sich der Schaden ja in Grenzen... Es hängt aber nicht nur an einer Person.
Bei anderen Themen konstatiere ich zudem "Fehlanzeige": Gesetzgebungsvorhaben mit Jagdrelevanz (z.B. das EU-Nature Restoration Law) stehen mal kurz in der "Neuigkeitensektion" mit 10 Zeilen, aber ein Artikel, was das bedeuten kann und vor Allem was der Hintergrund ist: Fehlanzeige. Sowas verkürzt dann die Lesezeit enorm.
Oh ja, Bild Syndrom, je kürzer die Nachricht, desto mehr Fragen bleiben offen. Man muss nicht immer einen langatmigen Essay über ein Thema schreiben, wenn im Prinzip die Folgen offensichtlich sind - aber manche Verkürzung ist schon fast kriminell.
Vergleiche ich die gleichen Themen zwischen Wild und Hund, Pirsch oder Geier über Deutschland mit einer der Zeitschriften aus meinem Beruf, dann fallen eklatante Unterschiede auf - es werden die Folgen, das Pro und Kontra genau gegenüber gestellt, es werden sowohl die Risiken als auch die Chancen (kein Entwurf ist nur negativ konnotiert) dargestellt, klar man muss aufmerksam lesen aber die Richtung ist schon viel eher gut Einschätzbar.
Bei den Jagdzeitungen entsteht sehr oft der Eindruck, das die Komplexität des Artikels die Kompetenz des Autors übersteigt, es wird sehr oft um den heißen Brei herumlaviert, oder aber die Kernpunkte bestimmter Projekte nicht im wesentliche erfasst.
Sag mal, Du Letzter Mohawkaner, warum hast Du streitbarer Mann noch keinen eigenen Blog, der genau diese Lücke deckt?
In meinem jungen Erwachsenenalter war ich gut zwei Jahre Chefredakteur einer kleinen Fanzeitschrift, den Sturmboten. Oh jetzt bitte keine Vergleiche zu irgendwelchen braunen Abgründen, es war eine Zeitschrift für Science Fiction und Fantasy, Rollen und Brettspiele, Computer und Programmierung - der Name hing mit unserem Club zusammen, der "Streiter der Sturmküste e. V" wir hatten eine relativ kleine Auflage, waren aber von der Auflagenzahl weiter verbreitet als unser Verein Mitglieder hatte.
Die Arbeit an einem Blog ist nicht Ansatzweise mit dem Aufwand selbst für ein kleines Fanzine zu vergleichen, dennoch ist so etwas nicht jedermanns Sache. Als Chefredakteur über einen kleinen Stab an freien Autoren und Lektoren, hast Du sowohl sehr begrenzende Resourcen als auch sehr begrenzende Themen, die deine Leserschaft interessieren.
Im Fazit möchte ich manchmal bei den Jagdzeitungen gerne die Unterstreichung machen, dass Thema ist verfehlt druntersetzen, es nützt aber nichts - man hat nur das was man hat, also ist die Frage, muss man das noch unterstützen?
Wenn man die Frage verneinen muss, sollte man sich grundsätzlich überlegen, welche Alternativen habe ich - tja, und da sieht es eben düster aus. Es gab hier auch den Oldenburger Jagdboten, eine Zeitschrift die von unabhängigen Vertrieben wurde, sie hob sich vom Einheitsbrei erfrischend ab...