Leupold QR Montage oder Weaverschiene für Drilling.

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Hallo alle zusammen,

ich habe vor einiger Zeit einen älteren Drilling geschenkt bekommen.
Nun muss eine neue Montage her...
Da ich nicht über die großen finanziellen Mittel verfüge, bin ich auf der Suche nach einer günstigeren Alternative zur EAW Schwenkmontage. Da ich viele in meinem Bekanntenkreis habe, welche sehr zufrieden mit der Leupold QR Montage auf Repetierern sind, möchte ich gerne wissen, ob man diese Montage auch auf Drillingen montieren kann? Ich habe im Internet folgende Büchsenmacher-Rohlinge der Leupold QR gefunden... können diese an einen Drilling angepasst werden?

https://henke-online.de/de/2132/mon...g/büchsenmacherrohling-leupold-qr-le50065.htm

Als Alternative würde ich gerne eine Weaverschiene auf der Waffe montieren lassen. Wäre dies auf einem Drilling möglich? Das Zielfernrohr muss nicht unbedingt abnehmbar sein, da ich den Drilling eigentlich nur mit Glas schießen werde.

Freue mich auf eure Tipps und Erfahrungen! :)

Waidmanns Heil,
Christian.
 
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QR auf Drilling geht, aber ein Platz für die Basen muss dafür angepasst werden (damit auch die Hebel nicht am Schrotlauf anecken, eine passende Auflagefläche und Bohrungen vorhanden sind, etc.). Wenn schon eine Schwenkmontage drauf ist, wird dich eine neue Schwenkmontage etwa das gleiche kosten und eventuell auch mehr Sinn machen.

Ist eine SEM drauf, würde ich auf Weaver gehen, und zwar mit sowas:

https://www.zargon.de/www-zargon-de/72/

Ist nicht das hübscheste (aber meiner Meinung nach sieht eine Schwenkmontage auch nicht schön aus), aber funktioniert. Darauf zum Beispiel das Glas mit Leupold QRW befestigen, und es kann auch abgenommen werden (wiederholgenau).

Achtung: Hier nicht an den Ringen für die Weaverschiene sparen, mit 10-20 Euro ringen aus Fernost wird das scheitern, auch wenn sie am ersten Blick identisch zu hochwertigen Ringen zu sein scheinen. Bleib bei etablierten Marken wie Leupold, Recknagel und Co.
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)
Ja, es befindet sich eine SEM-Montage auf der Waffe. Der Tipp mit der Weavermontage klingt auch sehr interessant! :)
 
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Hallo,

auf einem Drilling führt m.M. nach eigendlich kein Weg an einer guten Schwenkmontage (EAW, Recknagel, Henneberger, MAK) vorbei. Hier sollte man sich nicht überstürzt schnell was billiges draufmachen lassen.
Als ich meinen Drilling (gebraucht mit Basen einer uralten Klemmontage) und ein gebrauchtes Zeiss Diavari gekauft hatte, hatte es mir auch erstmal "ein Loch in die Tasche gebrannt".
Da er aber nicht meine einzige Jagdwaffe war, konnte ich ihn in gut 14 Monate "oben ohne" führen und in der Zeit mir das Geld für eine Schwenkmontage zusammensparen.
Jetzt habe ich: Premiumdrilling (W.Collath & Söhne), Premium-Glas (Zeiss Diavari) verbunden mit Premium-Montage (Recknagel Eramatic-Schwenkmontage) schon seit über 10 Jahren und die 14 Monate "Durststrecke" ohne Glas auf dem Drilling sind schon längst vergessen. :giggle:

Grüße
Sirius
 
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Schwenkmontage auf Drilling empfinde ich aber noch lange nicht als Premium, maximal als Mittelfeld. Wirklich Premium wäre eine handwerklich gut gemachte Suhler Einhakmontage... und alles darunter ist mehr ein Behelf aus Kostengründen - der je nach Anforderungen auch gut funktionieren mag.

Den einzigen Vorteil der Schwenkmontage im Vergleich zur Weaverlösung liegt in der Option, weiter die Schiene mit benutzen zu können - da dies offensichtlich nicht gefordert ist, kann ich mir das Geld auch sparen.
 
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Hallo,

für ´ne SEM muß er aber noch länger sparen und erst mal einen Büma finden, der das noch macht/kann und v.a. sich zu helfen weiß, wenn´s mal nicht läuft wie ursprünglich gedacht und sie bei Beschädigung in 20 oder 30 Jahren noch reparieren kann. (Dann ist nämlich der, der sie mal im Alter von um die 60 gebaut hat, vermutl. schon im "Büchsenmacher-Himmel"). ;)
Zudem halte ich SEM bei Gläsern ab 50mm Objektivdurchmesser eher für problematisch (Gewicht, Schwerpunkt, Kippunkt).
Zudem, wenn man schon auf die absolute "Premium-Montage" geht, warum nicht auch auf den absoluten "Premium-Drilling": Thieme & Schlegelmilch Nimrod Seitenschloßdrilling mit 3 Seitenschlosse oder dem Sauer & Sohn Mod. XXV ? :sneaky:

Grüße
Sirius
 
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Die Ablösung einer SEM durch eine neue Montage bedeutet Kosten, zum einen für das Material und zum anderen für den Büchsenmacher.

Die "sauberste" Variante ist der Umbau auf eine Schwenkmontage. Dein Büxner soll mal bei Henneberger anfragen, die sind (oder waren) deutlich günstiger als EAW. Das letzte mal als ich was habe umbauen lassen bin ich mit ca. 350 € für eine Henneberger-Schwenk davon gekommen.

Mit entscheidend für die Kosten einer Schwenkmontage sind aber auch die Abstände der SEM Basen und das zu verwendende ZFR. Muß dies am Objektiv mit einem großen Ring gefasst werden oder sind längere Kröpfungen nötig, so sind dies Kostentreiber. Ferndiagnose ist aber nicht möglich.

Eine günstige Lösung ist die hier empfohlene Variante mit "Pica auf SEM". Zu den Kosten für die Schiene kommen noch (gute) Rige, die ebenfalls um die 100 € kosten. Sind dann auch schon 300 € für´s Material. Je nach eigenen Fertigkeiten auch noch Stundenlohn für den Büchsenmacher.

Bei der Leupold QR stellt sich die Frage, ob die Rohlinge in die Aussparungen der SEM Basen passen. Müssen die SEM Basen entfernt werden und die Schiene geschlossen, so wird die QR Lösung die teuerste. Einfach die QR Basen neben die SEM Basen geklatscht ist Pfusch und Du wirst später für viel Geld diesen Pfusch beheben lassen...
Ebenso zu bewerten ist, ob die Lage der Basen zum ZFR passen, mWn gibt es nur QR Ringe für das Mittelrohr und kurze Kröpfungen. Hier kann es sein, daß sich das ZFR gar nicht montieren läßt.
Die QR Montage für denn Drilling erscheint mir die Variante mit den meisten Arbeitsstunden, wenn es sauber ausgeführt werden soll.

Die sinnvollste Lösung ist mMn immer noch die Schwenkmontage gefolgt von der Pica-Schiene. Die QR wurde für Repetierer designed...

Die größte Herausforderung wird sein einen guten Büchsenmacher zu finden, der diese Alternativen sauber finanziell bewerten kann...
 
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Hallo,

bis in die frühen 60er Jahre waren die Vorderbasen der SEM, die in den Laufsockel eingeschwalbt wurden, i.d.R. schmaler als die der heutigen SEM und Schwenkmontagen. Da müßte dann auch noch die Schwalbenschwanzeinfräßung/Laufschieneneinfräßung verbreitert werden.

Grüße
Sirius
 

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