LJV NRW gegen jagdliches Brauchtum

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Werter @wipi,

wo bitteschön habe ich die Unwahrheit gesagt?

Fakt ist, der LJV hat die Förderung des traditionellen Brauchtums i.S.d. jagdlichen Brauchtums aus der Satzung gestrichen. Das bedeutet,daß er jagdliches Brauchtum nicht mehr fördern kann, denn es ist einem Verband verwehrt, sachliche und personelle Ressourcen für Zwecke einzusetzen, die nicht seinen satzungsgemäß festgelegten Zwecken entsprechen.

Wo bitteschön habe ich bashing anderer Personen/Gruppen betrieben?

Ich habe lediglich daraufhingewiesen daß die angeblich steuerliche Begründung für die Satzungsänderung mich nicht überzeugt. H.PB hat in #47 schon darauf hingewiesen, daß die anderen großen LJV nach wie vor das jagdliche Brauchtum fördern, ohne daß Probleme mit der Gemeinnützigkeit oder des Abzugs der Mitgliederbeiträge bekannt geworden sind. Wenn ich bezweifle, daß der LJV NRW bei seiner wie auch immer gearteten "Rücksprache" mit der Finanzverwaltung auf diese unterschiedliche steuerliche Handhabung in den Bundesländern hingewiesen hat, ist das noch lange kein bashing.

Tja, und wenn Du das nicht nachvollziehen und gutheißen kannst, bleibt Dir nur zähneknirschend zur Kenntnis zu nehmen, daß es offenbar noch Jäger gibt, denen das Kulturgut jagdliches Brauchtum mehr bedeutet als ein Steuersparmodell.

Waidmannsheil
bonchasseur


Werter @Bonchasseur

Alleine die Überschrift "Deines" Threads ist inhaltlich schlicht falsch und mehr als irreführend. Aus meiner Sicht handelt es sich schlicht um bashing, nicht mehr und nicht wenniger.
Aus Deinem Eingangsbeitrag geht aus meiner Sicht hervor, dass Du über die Hintergründe der Satzungsänderung nicht informiert warst, ansonsten hast Du sie schlicht verschwiegen.

Ob die Hintergründe zwingend, sinnvoll oder sonstwas sind habe ich hier nie bewertet, sondern sie lediglich versucht wiederzugeben.
Gerne können wir hierüber diskutieren. Dazu gehört aber nun mal anfangs die Fakten offenzulegen. Ob sie dann die Meinung des Einzelnen treffen sei dahingestellt. Meine Meinung zu diesem Thema und meine Abstimmung bei der Mitgliederversammlung kannst Du nun wirklich nicht kennen. Von daher solltest Du Dich mit Urteilen zu meiner Meinnung zurückhalten.

wipi
 
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Wenn das stimmt, daß der LJV-NRW auf die Brauchtumspflege verzichten will, hat er damit wieder einmal seine Inkompetenz unter Beweis gestellt.
Als damals der Remmel sein Amt antrat und das Jagdrecht auf den Kopf gestellt hatte, hatte er es auch nur deshalb so einfach gehabt, weil der dortige LJV es nicht für nötig erachtet hatte, sich nicht nach §3 UmwRG anerkennen zu lassen, so wie es andere jagdliche Organisationen gemacht haben.
Danach war dann aber das Geheule groß. Ein bisschen vorausschauend sollte man seine Verbandsarbeit schon gestalten.
Irgendwo hatte hier auch mal jemand rumgejammert, warum man die Beizjagd als immatrielles Kulturerbe anerkannt hat, aber die Jagd mit der Waffe nicht.
Wenn selbst Verbände, wegen ein paar Euro Steuerersparnis, so agieren und die Brauchtumspflege mit Füßen treten, dann muss man sich über nichts mehr wundern.
Das ist einfach nur dämlich.
 
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Wenn das stimmt, daß der LJV-NRW auf die Brauchtumspflege verzichten will, hat er damit wieder einmal seine Inkompetenz unter Beweis gestellt.

Ganz im Gegenteil, er hat im Interesse seiner Mitglieder gehandelt und die nicht in ein offenes Messer laufen lassen. Und was genau denkst Du denn wird der LJV jetzt konkret nicht mehr machen, was er vorher gemacht hat?

Wenn selbst Verbände, wegen ein paar Euro Steuerersparnis, so agieren und die Brauchtumspflege mit Füßen treten, dann muss man sich über nichts mehr wundern.

Bei den Mitgliedern des LJV in NRW reden wir in der Summe grob von 1-2 Millionen Euro. Da könnte man jetzt auf die Idee kommen, diese Summe der Jagd (in welcher Weise auch immer) zusätzlich zugute kommen zu lassen. Wird aber natürlich nicht passieren, weil die meisten die jetzt von Kleckerbeträgen reden dann doch wieder zum Pfennigfuchser werden...
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Du musst es ja wissen!
Haben uns noch nie gesehen oder unterhalten, dann wird das wohl der Wahrheit entsprechen ☹️

wipi
OT. Gut wenn du dir kein Bild über mich machen kannst, anhand dessen was ich hier schreibe, ist dein Problem ich bin schon in der Lage jemanden einzuschätzen anhand seiner Beiträge ;)die er hier schreibt und wie er mit Kritik an seinem LJV umgeht.;)
 
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Landesbläsertreffen ausrichten?
Gute Frage! Antwort leider nein!

Wenn Jagdhornblasen zum jagdlichen Brauchtum gehört (und davon bin ich 1000-prozentig überzeugt), dann kann der LJV Landesbläsertreffen oder ähnliche Veranstaltungen in Zukunft mit keinem Cent mehr bezuschussen. Denn kein Verband darf die von seinen Mitgliedern stammenden finanziellen Mittel für Zwecke ausgeben, die nicht seinen in der Satzung festgelegten Zwecken entsprechen. Und die Förderung des jagdlichen Brauchtums ist ja gerade aus den Satzungszwecken herausgeflogen.
q.e.d.

Waidmannsheil
bonchasseur
 
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  1. In unserer Satzung ist auch Brauchtumspflege ausdrücklich verankert.
  2. Im aktuellen (!) Freistellungsbescheid steht u.a., dass nicht nur Spenden, sondern auch die Beiträge steuerlich absetzbar sind.
  3. Als Bedenkenträger neigen Verbandsfunktionäre stark dazu, auf die Äußerungen von Bedenkenträgern in Finanzverwaltungen mit vorauseilendem Gehorsam zu reagieren.
  4. Die Streichung eines Zweckes verhindert zuverlässig, das auch nur der geringste Aufwand für diesen Zweck getrieben wird.
  5. Die Überschrift ist völlig zutreffend.
 
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Landesbläsertreffen ausrichten?

Wenn ich mir die Ausschreibung zum Landesbläserwettbewerb anschaue, dann steht da als Ziel der Veranstaltung, vermutlich bewußt so definiert:
  1. die Breitenarbeit im Jagdhornblasen zu fördern,
  2. b) alle Jäger / innen mit den deutschen Jagdsignalen vertraut zu machen,
  3. c) einen Beitrag zum Öffentlichkeitswirken des LJV NRW zu leisten.
Von Brauchtumspflege lese ich da nichts. Und insbesondere unter dem Aspekt 2 und 3, aber auch weil Kunst & Kultur Förderwürdig nach § 52 AO ist, gibt es keinen Grund, warm der LJV das nicht weiter ausrichten können sollte

  1. Im aktuellen (!) Freistellungsbescheid steht u.a., dass nicht nur Spenden, sondern auch die Beiträge steuerlich absetzbar sind.

Das entspricht aber eindeutig nicht der Gesetzeslage und es gibt keinerlei Garantie, das der nächste Prüfer es nicht kassiert.

Ich bin auch echt etwas verwundert: Bei kleinsten Verstößen gegen das Waffenrecht heißt es hier schnell "hängt in höher" und "selber Schuld, dem Gesetz ist zu 100%" zu folgen. Im Steuerrecht ist das dann plötzlich nicht mehr so wichtig...
 
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Es ist manchmal schwer hier den Gedanken anderer zu folgen:

Fakt ist: Förderung traditionelles Brauchtum ist gestrichen.
Grund: die Finanzbehörden sehen darin u.U. ein steuerschädliches Element
Fakt: Jede der mehr als 50 Kreisjägerschaften muss seine Satzung ändern und hat jeweils ein anderes Finanzamt. Jedes Finanzamt entscheidet tatsächlich unterschiedlich, getreu dem Motto vor Gericht, auf hoher See und vor dem Finanzamt ...ist man in Gottes Hand - solange es keine einheitl. Anweisung von oben gibt.

Fakt: In der neuen Satzung (Art. 2 Zweck, Zweckverwirklichung, Steuerbegünstigung unter (2) 4. ....der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere....und des jagdlichen Brauchtums sowie der Führung und Prüfung...
Jagdhornblasen ist auch jagdliches Brauchtum, also gegenüber oben nicht mehr als "traditionell" zu bezeichnen. Jagdsignale spielen auch heute noch insbesondere bei der Sicherheit eine gewichtige Bedeutung.
Warum soll also ein Landesbläserwettbewerb nicht mehr von LJV gefördert werden dürfen?
 
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Ganz im Gegenteil, er hat im Interesse seiner Mitglieder gehandelt und die nicht in ein offenes Messer laufen lassen. Und was genau denkst Du denn wird der LJV jetzt konkret nicht mehr machen, was er vorher gemacht hat?



Bei den Mitgliedern des LJV in NRW reden wir in der Summe grob von 1-2 Millionen Euro. Da könnte man jetzt auf die Idee kommen, diese Summe der Jagd (in welcher Weise auch immer) zusätzlich zugute kommen zu lassen. Wird aber natürlich nicht passieren, weil die meisten die jetzt von Kleckerbeträgen reden dann doch wieder zum Pfennigfuchser werden...
Na ja, sieht ja so aus als ob man den Gaul doch tatsächlich von hinten aufzäumen will. Ich weiß wirklich nicht wie der Sachstand in dem Punkt anerkannter Naturschutzverband ist, aber ich glaube das der LJV-NW das bis heute nicht auf die Reihe bekommen hat.
Denn wenn er es hätte, so wie andere Jagdverbände, dann würde den Steuerbehörden es bei weiten nicht so leicht fallen die Daumenschrauben anzusetzten. Auch nicht wenn man Brauchtumspflege in der Satzung stehen hat.
Der größte Feind des Jägers ist der Jäger.
 
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