Lockjagd auf den Fuchs

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30 Aug 2009
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Hallo an alle!

Ich habe mir gestern eine schwedische DVD zu Gemüte geführt, in der es um die akustische Lockjagd auf den Fuchs ging.

Vorab:
1. Ich weiß, dass es schon einige Threads zu diesem Thema gibt, ich habe aber einige speziellere Fragen.
2. Ich weiß auch, dass die schwedischen Verhältnisse nicht 1:1 auf unsere Verhältnisse zu übertragen sind.

Also, auf der DVD waren einige Tipps, die auf mich zunächst befremdlich, später jedoch durchaus plausibel klangen:

Ein Tipp war, immer mit Rückenwind an großen Freiflächen zu locken, damit der Fuchs bei dem Versuch, sich Wind zu holen, in das Sehfeld des Jägers schnürt.

Zweiter Tipp war die Klagefrequenz: Jede Serie dauert ca. 30 Sekunden, dann 2-3 Minuten Pause, dann wieder 30 Sekunden Klagen usw.
Das Ganze soll eine halbe Stunde durchgezogen werden.

Wer hat das ähnlich schonmal praktiziert und kann seine Erfahrungen zum Besten geben?

Danke vorab für Eure Antworten!
 
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23 Jul 2009
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Also das mit dem Wind ist bei mir sone Sache.
Wenn ich zu arg Gegenwind hab brauch ich eigentlich gar nicht mehr zu klagen.
Hab letztes WE mal wieder vor nem Fuchs gehockt und der hat meine Arien auf 130m nicht mehr vernommen...
Schießen konnt ich ihn nicht, weils einfach zu krass gewindet und geschneit hat.
Im Sommer hab ich einen versucht aus 200m ranzuklagen, da stand dann plötzlich hinter mir einer bis auf 30m am Ansitz... Ein weiterer Klageruf und der wäre weggewesen.
Wind kam ebenfalls von vorne.
Das bestätigt deine Gegenwindtheorie also.

Wind von hinten ist vom Klagen her besser, aber wenn der Fuchs gegen den Wind antritt, dann bekommt er dich teilweise schneller spitz, als das du ihn im Sichtfeld hast...
Nicht alle Füchse laufen seitlich zum Ansitz um sich Wind zu holen.

Ich hab eigentlich keine festen Praktiken.
Ich setz mich an vielversprechenden Ecken an und schau erstmal wie sich alles so verhält und dann klage ich ca 15-30 Sekunden und setze dann 2-3 Minuten aus.
Wenns gut läuft steht ein Fuchs schon nach der 2. Arie zu und man bekommt auch mehrere pro Ansitz.

Man merkt aber von selbst, ob Füchse in der näheren Umgebung sind, oder nicht. Irgendwann hilft halt die schönste Klage nix mehr.
 
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Der Wind,wie Du ihn beschreibst ist ideal,für jeden Fuchsansitz,am doofsten ist Wind von Vorn und Du sitzt am Waldrand.ich gehe noch dazu in großem,weitem Bogen den Sitz immer von vorn an,damit ein Fuchs der aus dem Wald will,nicht über meine Spur muß.Da sehr viele dann sofort umschlagen-auch ohne daß sie auf die Klage zustehen.
 
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Wahnsinn, ist das eine geile Jagdart!
Ich war vorhin zum ersten mal Fuchsreizen.
Erst war ich ja skeptisch, ob das überhaupt klappt, aber im Fernsehen lief eh nix Gescheites und draußen liegt zum Glück noch Schnee.
Dick angezogen ins Auto und los. Den Wagen habe ich dann oben auf dem Deich stehen lassen und bin an ein Feldgehölz ran. Vor mir verlief der Weg und der Wind saß mir im Nacken. Dann nach 15 Minuten Wartezeit erklang das Lied vom Tod, und kaum hatte ich die Tröte fallen lassen, kam der Fuchs 50 Meter rechts von mir aus den Bäumen, setzt sich auf dem Weg auf die Keulen und schaut in meine Richtung, nach ner gefühlten Ewigkeit, ca ne halbe Minute :oops: , schnürt er dann seelenruhig in die andere Richtung davon.
So lange Rede kurzer Sinn:
Da ich nur die Flinte mit hatte, kam ein Schuss auf die Distanz leider nicht in Frage. Noch einmal das Lied vom Tod zu tröten fiel auch raus, da er mir es einerseits auf die kurze Distanz übel genommen hätte, andererseits hätt ich dazu ja auch eine Hand von der Flinte nehmen müssen :?
Was mir noch einfiel wär ne Runde mäuseln gewesen, aber ist nen Fuch soo dumm? Erst stirbt nen Hase, dann rennen dort auch noch Mäuse rum :lol:
Muss ich noch irgendwas beachten, gibts nen Trick oder war das einfach nur Pech?
LG Jan
 

ro

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Triops schrieb:
Wahnsinn, ist das eine geile Jagdart!
Ich war vorhin zum ersten mal Fuchsreizen.
Erst war ich ja skeptisch, ob das überhaupt klappt, aber im Fernsehen lief eh nix Gescheites und draußen liegt zum Glück noch Schnee.
Dick angezogen ins Auto und los. Den Wagen habe ich dann oben auf dem Deich stehen lassen und bin an ein Feldgehölz ran. Vor mir verlief der Weg und der Wind saß mir im Nacken. Dann nach 15 Minuten Wartezeit erklang das Lied vom Tod, und kaum hatte ich die Tröte fallen lassen, kam der Fuchs 50 Meter rechts von mir aus den Bäumen, setzt sich auf dem Weg auf die Keulen und schaut in meine Richtung, nach ner gefühlten Ewigkeit, ca ne halbe Minute :oops: , schnürt er dann seelenruhig in die andere Richtung davon.
So lange Rede kurzer Sinn:
Da ich nur die Flinte mit hatte, kam ein Schuss auf die Distanz leider nicht in Frage. Noch einmal das Lied vom Tod zu tröten fiel auch raus, da er mir es einerseits auf die kurze Distanz übel genommen hätte, andererseits hätt ich dazu ja auch eine Hand von der Flinte nehmen müssen :?
Was mir noch einfiel wär ne Runde mäuseln gewesen, aber ist nen Fuch soo dumm? Erst stirbt nen Hase, dann rennen dort auch noch Mäuse rum :lol:
Muss ich noch irgendwas beachten, gibts nen Trick oder war das einfach nur Pech?
LG Jan

wie wäre es mit einer kombinierten :roll:
 
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Also was ich gehört habe, reicht eine Strophe des Klagens :!:
Denn,.....
auch der dümmste Fuchs weiß, dass ein Hase (Kanin, Vogel, etc.) nur einmal sterben kann und dann is aus.
Und das ist für mich absolut nachzuvollziehen!!
 
A

anonym

Guest
Schaut euch mal auf youtube die Amis bei der Fuchs/Coyotenjagd an.
Die lassen ihre elektrischen Locker eine halbe Stunde klagen.
Mir scheint, es ist übertriebene Vorsicht nur einmal zu klagen.
Der Fuchs denkt nämlich nicht...
 
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Triops schrieb:
...
Was mir noch einfiel wär ne Runde mäuseln gewesen, aber ist nen Fuch soo dumm? Erst stirbt nen Hase, dann rennen dort auch noch Mäuse rum :lol:
Muss ich noch irgendwas beachten, gibts nen Trick oder war das einfach nur Pech?
LG Jan

Ja sind sie zu 70-80%. Auf jeden Fall ausprobieren !
Wenn er nicht drauf reagiert und UNBESCHOSSEN bleibt lernt er auch nicht daraus.

Nur einmal Klagen KANN in Ordnung sein. Besonders wenn es sehr dicht um einen ist. Auf flacher Ebene aber auf jeden Fall ruhig öfter
 
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junger_jaga schrieb:
Also was ich gehört habe, reicht eine Strophe des Klagens :!:
Denn,.....
auch der dümmste Fuchs weiß, dass ein Hase (Kanin, Vogel, etc.) nur einmal sterben kann und dann is aus.
Und das ist für mich absolut nachzuvollziehen!!

So schnell stirbt der Hase nicht,wenn ihn ein Beutegreifer am Wickel hat....
Siehe Hund auf der Treibjagd,wenn da Herrchen nicht eingreift,dauert das.....und der Hund ist doppelt so groß wie der Fuchs.....
 
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dernieauslernt schrieb:
So schnell stirbt der Hase nicht,wenn ihn ein Beutegreifer am Wickel hat....
Siehe Hund auf der Treibjagd,wenn da Herrchen nicht eingreift,dauert das.....und der Hund ist doppelt so groß wie der Fuchs.....

Kommt natürlich auch auf den Hund und den Griff drauf an.
Dein ehemaliger Schirmbegleiter hat einen da klagt der Hase nur einmal. Dann muss das Herrchen aber aus anderen Gründen schnell sein ;-)
 
A

anonym

Guest
Triops schrieb:
Wahnsinn, ist das eine geile Jagdart!
Ich war vorhin zum ersten mal Fuchsreizen.
Erst war ich ja skeptisch, ob das überhaupt klappt, aber im Fernsehen lief eh nix Gescheites und draußen liegt zum Glück noch Schnee.
Dick angezogen ins Auto und los. Den Wagen habe ich dann oben auf dem Deich stehen lassen und bin an ein Feldgehölz ran. Vor mir verlief der Weg und der Wind saß mir im Nacken. Dann nach 15 Minuten Wartezeit erklang das Lied vom Tod, und kaum hatte ich die Tröte fallen lassen, kam der Fuchs 50 Meter rechts von mir aus den Bäumen, setzt sich auf dem Weg auf die Keulen und schaut in meine Richtung, nach ner gefühlten Ewigkeit, ca ne halbe Minute :oops: , schnürt er dann seelenruhig in die andere Richtung davon.
So lange Rede kurzer Sinn:
Da ich nur die Flinte mit hatte, kam ein Schuss auf die Distanz leider nicht in Frage. Noch einmal das Lied vom Tod zu tröten fiel auch raus, da er mir es einerseits auf die kurze Distanz übel genommen hätte, andererseits hätt ich dazu ja auch eine Hand von der Flinte nehmen müssen :?
Was mir noch einfiel wär ne Runde mäuseln gewesen, aber ist nen Fuch soo dumm? Erst stirbt nen Hase, dann rennen dort auch noch Mäuse rum :lol:
Muss ich noch irgendwas beachten, gibts nen Trick oder war das einfach nur Pech?
LG Jan

mäuseln....wenn das nicht wirkt ...ganz ganz leise und ganz kurz einmal qäuken...am besten im handschuh....den locker hat man am besten im mund, mit einer schnur um den hals....dann kann man ihn bei bedarf fallen lassen.
ich konnte gestern und letzten donnerstag nummer 23 und 24 für dieses JJ mit der klage überlisten, gestern abend einen sehr strammen rüden mit einem riesen schädel....

es ist immer wieder beachtlich wie schlau die jungs sind.....
der gestern z.b kam auf das klagen aus dem bestand auf den acker geschnürt....dort saßen 3 hasen.....er war noch weit weg, ca 250 300m.
nun schnürte er von hase zu hase und probierte sich witterung zu holen....die hasen hatten ihn im blick, ließen ihn auf ca 15m ran....anscheinend bekam er keine wundwitterung, machte aber keine anstalten einen angriff zu starten.... und dann lief er zum nächsten....und weiter zum 3.
ich hatte mich während des spiels fertig gemacht und quäkte, wie immer in solch situation, nur einmal kurz, ganz leise, im handschuh.....und schon kam er durch den pulverschnee angeschossen, vor meiner kanzel vorbei.....als er von links kommend, rechts durch wahr, ich das gewehr wieder von links nach rechts gelegt hatte :roll: brachte ihn ein leises quäken zum verhoffen und breitstellen.
die 300wm ließ ihn auf 120m verenden.

früher habe ich oft den fehler gemacht das ich zu schnell zu viel wollte beim klagen, dass ist meiner erfahrung nach nicht ideal....das betrifft weniger die anzahl der strophen mehr das verhalten WENN dann wirklich ein fuchs in anblick kommt.

das einzige problem bei den vielen strophen in kombination mit einer lauten klage wie z.b der circre ist das sich die füchse zwischen den strophen schon gedeckt annähern können und gerade an der feld waldkante schon auf 100m ran sein können ohne in sichtweite zu sein.....wenn man jetzt, frei nach: hm, scheinbar keiner in der nähe, ich probiers mal lauter, in die klage donnert....bringt den fuchs ganz sicher wieder von sich weg :!: kein hase schreit so laut.
ich sehe also grundsätzlich auch immer die gefahr was zu verklagen und bin deshalb eher sparsam mit dem klagen.
deswegen klage ich meist immer erst nach der auslaufphase, die ist bei uns, jetzt bei dieser witterung (winter, schnee) zwischen 18 und 20h. die zeit vorher warte ich einfach und gucke was so passiert.
beim klagen, eine strophe....durchatmen ca. 30 - 60sekunden noch eine strophe....pause, ca. 2 min und dann 1-3mal ein kurzes gedämpftes qäuken verteilt auf ein paar minuten

mäuseln, tue ich gerade im bestand und an der feld / waldkante regelmäßig, den ganzen ansitz über.....alle paar minuten, wenn es mir gerade mal in den sinn kommt :wink:

wenn dann ein fuchs kommt, der noch nicht in schussweite ist, gucke ich erstmal was passiert und tröte nicht gleich los, dann geht der erste versuch fast immer mit mäuseln los, wenn das nicht wirkt....ganz leise, ganz kurz einmal qäuken, meist kommen sie dann schon.
unter 250-300m ist das volle reinpusten m.e tödlich....
ich beobachte ihn dabei immer im zf oder fernglas, wenn ich der meinung bin, er hört es nicht, probier ich es einen tick lauter....

grundsätzlich klagen auf dem ansitz, toll aber nicht übertreiben :wink: auch still sitzen und warten hat seine vorteile....
 
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An alle, danke erstmal für die zahlreichen Antworten!!


Sirvival schrieb:
[ .... es ist immer wieder beachtlich wie schlau die jungs sind.....
der gestern z.b kam auf das klagen aus dem bestand auf den acker geschnürt....dort saßen 3 hasen.....er war noch weit weg, ca 250 300m.
nun schnürte er von hase zu hase und probierte sich witterung zu holen....die hasen hatten ihn im blick, ließen ihn auf ca 15m ran....anscheinend bekam er keine wundwitterung, machte aber keine anstalten einen angriff zu starten.... und dann lief er zum nächsten....und weiter zum 3. ...]

Ist ja witzig, ein Kumpel von mir hat vor einigen Tagen auch einen Fuchs mit der Primos Klage gelockt, der zeigte exakt das gleiche Verhalten. Schnürte direkt auf zwei Hasen zu, die 150m vorm Sitz saßen und legte sich 10m davor flach auf den Boden. Irgendwann kam er dann doch dicht genug und wurde erlegt.
Ich hatte leider die letzten Tage keine Gelegenheit rauszugehen, aber nächste Woche beim zunehmenden Mond wird wohl noch was gehen!!

Grüße!!
 
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hubertus1980 schrieb:
An alle, danke erstmal für die zahlreichen Antworten!!

Ist ja witzig, ein Kumpel von mir hat vor einigen Tagen auch einen Fuchs mit der Primos Klage gelockt, der zeigte exakt das gleiche Verhalten. Schnürte direkt auf zwei Hasen zu, die 150m vorm Sitz saßen und legte sich 10m davor flach auf den Boden. Irgendwann kam er dann doch dicht genug und wurde erlegt.
Ich hatte leider die letzten Tage keine Gelegenheit rauszugehen, aber nächste Woche beim zunehmenden Mond wird wohl noch was gehen!!

Grüße!!

Kommt immer ganz auf den Standort an, wie man lockt.
Freies Feld wo Fuchs rings um gut gesehen werden kann (ja auch da bekommt man ihn raus) wird schon laut und deutlich geklagt. Wenn dann einer in Sicht ist und er kommt, dann nichts. Verliert er das Interesse noch mal.

Im Wald oder an der Waldkante oder an Stellen an denen der Fuchs gedeckt angehen kann natürlich deutlich verhaltener. So wie Survival das beschrieben hat.

Allgemein: Ab Halbmond bis Vollmond läuft bei uns quasi kein Fuchs mehr auf der freien Fläche. Da dann am besten in ein lichtes Altholz gehen bei Vollmond und Schnee.
 

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