Hab eine Friedl und empfinde die als zu dünn. Zudem ist die Vernähung der Knöpfe nachbesserungswürdig.
Habe auch eine Friedl und finde die überhaupt nicht zu „dünn“. Die ist super auch von der Verarbeitung. Ich habe dazu ausserdem ein weiteres Lodenfutter, dass bei Bedarf eingeknöpft werden kann ... Es gibt noch dazu eine Art Pellerine mit Kapuze zum darübertragen zu kaufen, die die Schulterpartie mit einer weiteren, dritten Lodenschicht abdeckt...
Auch ich bin großer Fan des Zwiebel- und Variabilitätsprinzips.
Nachdem auch ich die angesprochene Friedl-Pelerine (nennt sich bei denen wohl "Kragen mit Kapuze", wenn ich es recht in Erinnerung habe) mein Eigen nenne, habe ich mir von Frau Kreutner ganz bewusst keine Kapuze an meinen Wetterfleck annähen lassen.
Ich trage bei Regen dann den Wetterfleck und darüber noch die Pelerine, was mir im Schulterbereich halt zwei Lodenschichten und damit höheren Wetterschutz beschert.
Die separarte Pelerine schätze ich halt, weil sie eine höhere wettertechnische Flexibilität eröffnet. Ich werfe sie beispielsweise auch zusätzlich über, wenn ich nur mit meiner Lodenjacke unterwegs bin und von Regen überrascht werde. Darüberhinaus habe ich zwei von den Pelerinen im Einsatz, eine in grün und eine in orange, halt entsprechend des jagdlichen Einsatzes. So kann ich auch auf der regnerischen Drückjagd meinen tarnfarbenen Kreutner-Wetterfleck mit orangefarbener Friedl-Pelerine tragen und bleibe gut sichtbar und warm
Nachdem ich also die Loden beider Anbieter im Einsatz habe, kann ich die Materialstärke sowie die Verarbeitungsqualität miteinander vergleichen.
Der Friedl-Loden weist eine, mit der Schieblehre vermessene Stärke von rund einem, der von Kreutners eine von gut zwei Millimetern auf.
Nach meiner Beobachtung ist der Friedl-Loden nach rund zwei Stunden des Landregens durchnässt, während der Loden aus dem Zillertal auch nach 5 Stunden (ohne darüberliegende Friedl-Pelerine) noch nicht vollständig durchfeuchtet ist (länger war er noch nicht dem unterbrechungsfreien Landregen ausgesetzt).
Für mich ist die schnellere Durchfeuchtung des Friedl-Kragens jedoch kein Problem, denn insbesondere der problematische Schulterbereich ist, wie bereits angedeutet, in solchen Fällen ja doppelt mit Loden bestückt, mit darunter getragener Lodenjacke sogar dreifach. Und im Kopfbereich stört mich persönlich die schneller durchfeuchtete, dünnere Kapuze aus Friedl-Loden nicht.
Dennoch werde ich die tarnfarbene Friedl-Pelerine, sobald sie verschlissen ist, gegen eine separate Kreutner-Pelerine ersetzen. Den haben die Kreutners (meines denkbar fehlerbehafteten Wissens) zwar nicht als übliche Ware im Portfolio, aber einer Herstellung nach vorliegendem Muster steht sicher nichts entgegen
Apropos verschlissen: Die Knopflöcher des Friedl-Kragens musste meine Mutter schon mehrfach nachnähen, weil sie intensiv-nutzungsbedingt ausfransten, beim uralten Kreutner-Wetterfleck eines Jagdkameraden, der meinem neueren qualitativ entspricht, haben die Knopflöcher noch nie einen Schneider gesehen. Und das ungeachtet der Tatsache, daß er ihn ständig im Einsatz hat und ihn auch nicht sonderlich sorgsam behandelt
Das soll hier aber keine Abqualifizierung des Friedl-Lodens werden, denn ich bin mit deren Loden-Kragen absolut zufrieden.
Alleine, einen Wetterfleck aus dem dünneren Loden würde ich halt nicht mehr mögen...
In diesem Sinne Waidmanns Heil wünscht
Dirk