Lotex: ein neuer Stoff für Jagdkleider?

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Liebe alle,
bin über einen Film auf die Firma Heimat-Wild aus dem Tirol gestossen.
Die haben die Idee, aus dem Wild alles zu verwerten. Unter anderem eben auch die Haut/Leder.
Zusammen mit dem Stoff Lotex lassen sie Kleidungsstücke herstellen.
Weiss jemand mehr?
Schönen Abend noch
 

ElCaracho

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Verwendung von Hirschleder ist jetzt nicht per se neu. Ich nutze es in unserem Sortiment auch.
Hier wäre dir Frage wie es sämisch gegerbt wird also "altsämisch" oder nur "sämisch". Das könnte Umgangssprache sein oder eben eine nicht ganz so reine giftfreie gerbmethode. Altsämisches Leder vom weissgerber hat nämlich auch ein ganz nettes Preisschild ( ist es aber auch wert ).

Beim lotex bleibt die Frage was die Beimischung bringt. Grundsätzlich gibt es viele Mischungen bei polyester angefangen hin zu anderen Tierhaaren von Blaufuchs bis Alpaka.
Es gibt ja auch verschiedene Cellulose Fasern , da müsste man mehr drüber wissen.
Grundsätzlich bin ich neuen Materialien gegenüber neugierig, ich konnte allerdings noch nichts entdecken, was gutem Loden aus Schurwolle das Wasser reichen kann ( und sogar bei Schurwoll Loden gibt es himmelweite Unterschiede).

Soviel von meiner Seite, ich bin gespannt wann mehr Infos vorliegen.
 
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Gute Anmerkung @ElCaracho . Nach jahrelangem Suchen bezüglich guter und vor allem praktischer Bekleidung für die Jagd bin ich auch beim klassischen Loden gelandet. Am liebsten Kleinserienfertigung und individuell auf mich geschnitten. Loden ist zeitgleich warm, geräuschlos, wasserabweisend, luftdurchlässig und ein Naturmaterial. Zwar gibt's immer wieder Spezialmischungen, die eine bestimmte Sache besser können. Insgesamt aber nichts, was alles derart gut kann. Außerdem kommt guter Loden gerne aus Deutschland und Österreich, was auch nachhaltig und ökonomisch sinnvoll ist.

Wenn ich von Lodenbeimischungen höre denke ich meistens an Schmalspurlösungen, die günstiger in der Herstellung sind.
 
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Da weder google noch wiki den Begriff kennen: möchte vielleicht jemand aufklären, worum es sich bei Lotex handelt?
 
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Verwendung von Hirschleder ist jetzt nicht per se neu.
Rehleder wurde auch gemacht. Grade bei dem verstehe ich es nicht warum man es so selten findet.:rolleyes:
Erlegt würden ja genug, es gibt sie nur niemand weiter zur Nutzung.

Ich hatte mal das Glück eine Kniebundhose von einem alteingesessenen Macher gebraucht zu erhaschen. Müsste daheim nachschauen, ich glaub es war Eberhart.
Jedenfalls war die zu meiner Überraschung recht "dünn" als sie ankam.:oops: Zustand ansonsten so gut wie ungetragen. Kein Trachten-Protz, mehr das was man früher zum Wandern oder auch zum Jagen nahm. Ohne Latz, keine Stickereien, aber eine Nickertasche.

Ich glaube bis heute, dass da Rehleder genommen wurde.(y) Was ich da habe passt zu sonst keinem mir bekannten Material. Aber es kommt in etwa an die alten Fensterleder hin, die zwar heute eher nicht mehr so gebräuchlich sind, aber ich kenn die Zeit noch wo man sie noch mehr hatte.

Die Hose ist wegen dem verwendeten Leder superbequem! Eigentlich von mir für heiße Sommertage auf der Jagd vorgesehen bekam die von mir selber "Waldverbot". Die will ich so lange behalten wie es nur geht und nicht in der Pampa verschleißen. :giggle:
Und IMHO wäre das Material auch leichter zu verarbeiten als die heute sonst gebräuchlichen Ledersorten. (Hab Dir ja mal gesagt, dass ich neben der Nähmaschine groß wurde, ich trau mich daher das einfach mal so zu behaupten.)

Daraus eine lange Hose, das käme meiner persönlichen Vorstellung von einer praxisgerechten und sehr bequemen Jagdhose schon sehr nahe. Die wäre bestimmt nahe dran an dem was man heute von Stretch-Jeans kennt, rein von Gewicht, Materialdicke, usw.
Wahrscheinlich gäbe es auch ein interessantes Hemd-/Jackenteil.
 
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Loden (Wolle) & Cellulose (Holz) ergeben einen voll recycelbaren Stoff, der unserer Natur entspringt.

edit:
Nachdem ich mir das Ganze noch mal durchgelesen habe.

Sie machen eine zweilagigen Stoff aus Loden mit einem Viskosefutter im Verbund.

Naja, wer eine gefütterte Lodenjacke möchte kann sich vertrauensvoll an @ElCaracho wenden.

Dazu muss man nichts "innovatives" aus Österreich importieren. Eine Jacke aus in Deutschland produzierten Materialien "tut es auch"...
 
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ElCaracho

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Rehleder wurde auch gemacht. Grade bei dem verstehe ich es nicht warum man es so selten findet.:rolleyes:
Erlegt würden ja genug, es gibt sie nur niemand weiter zur Nutzung.

Ich hatte mal das Glück eine Kniebundhose von einem alteingesessenen Macher gebraucht zu erhaschen. Müsste daheim nachschauen, ich glaub es war Eberhart.
Jedenfalls war die zu meiner Überraschung recht "dünn" als sie ankam.:oops: Zustand ansonsten so gut wie ungetragen. Kein Trachten-Protz, mehr das was man früher zum Wandern oder auch zum Jagen nahm. Ohne Latz, keine Stickereien, aber eine Nickertasche.

Ich glaube bis heute, dass da Rehleder genommen wurde.(y) Was ich da habe passt zu sonst keinem mir bekannten Material. Aber es kommt in etwa an die alten Fensterleder hin, die zwar heute eher nicht mehr so gebräuchlich sind, aber ich kenn die Zeit noch wo man sie noch mehr hatte.

Die Hose ist wegen dem verwendeten Leder superbequem! Eigentlich von mir für heiße Sommertage auf der Jagd vorgesehen bekam die von mir selber "Waldverbot". Die will ich so lange behalten wie es nur geht und nicht in der Pampa verschleißen. :giggle:
Und IMHO wäre das Material auch leichter zu verarbeiten als die heute sonst gebräuchlichen Ledersorten. (Hab Dir ja mal gesagt, dass ich neben der Nähmaschine groß wurde, ich trau mich daher das einfach mal so zu behaupten.)

Daraus eine lange Hose, das käme meiner persönlichen Vorstellung von einer praxisgerechten und sehr bequemen Jagdhose schon sehr nahe. Die wäre bestimmt nahe dran an dem was man heute von Stretch-Jeans kennt, rein von Gewicht, Materialdicke, usw.
Wahrscheinlich gäbe es auch ein interessantes Hemd-/Jackenteil.

Das verrate ich dir natürlich gerne, warum du Rehleder nur extrem selten zu Gesicht bekommst ;)

Grundsätzlich gibt es altsämisches Rehleder, meistens ist uns dies als Fensterleder bekannt. Man möchte denken "Das ist aber schade drum!" und damit liegt man auch nicht so falsch, denn es ist wirklich ein sehr edles Material mit dem man da seine Fenster abzieht.

Auch gäbe es ja eine Menge Rehe zur Rohstoffgewinnung.
Für die Textile Verarbeitung eignet sich Rehleder allerdings leider nur nur für Kleinteile. Das folgende Bild soll das etwas veranschaulichen:

leder (Kopie).jpg
Links in dem grau/sandfarbenen Ton sehen wir eine durchschnittlich große Damhirschlederhaut - rechts die eines Rothirschs. Auf dem Damhirsch liegt ein Schnittteil eines Kragens (ja so groß ist ein Kragen Schnittteil ;))

Wie einige vielleicht wissen, verwenden wir sehr gerne das altsämische Damhirschleder, da es nochmal deutlich feiner im Griff ist als Rothirsch. "Oa Traum" wie man so schön sagt.

Wenn man jetzt weiss wie groß diese beiden Arten in natura sind, kann man sich die Größe des Rehleders noch dazu denken.... das ist leider sehr klein und somit für Teile die größer als Paspelstreifen sind schon recht ungeeignet.

Weiterhin kommt noch der Schädlingsbefall vieler Wildtiere ins Spiel, das eine Haut von Grundauf unbrauchbar macht: Zeckenlöcher und Hautdasseln.
Das betrifft nahezu alle potentiellen Rohhäute aus nicht-alpinen Lagen. Ein Hirsch aus Brandenburg fällt also trotz seiner Größe wahrscheinlich schon vor dem Gerben durch, denn eine löchrige Haut ist zwar im Jagdzimmer ganz nett, in der Kleidung eher nicht.

So wie ich aus der Gerberei schon einmal gehört habe, ist das Färben von Rehleder auch nicht so "leicht" (ist ja immerhin reine Handarbeit) wie das von Hirschen. Nähere Informationen zum Thema Rehe färben müsste ich erfragen.


In Sachen Bequemlichkeit sind altsämische Leder im Generellen super, zu dünn wird aber eben auch wieder anfällig.

Loden (Wolle) & Cellulose (Holz) ergeben einen voll recycelbaren Stoff, der unserer Natur entspringt.

edit:
Nachdem ich mir das Ganze noch mal durchgelesen habe.

Sie machen eine zweilagigen Stoff aus Loden mit einem Viskosefutter im Verbund.

Naja, wer eine gefütterte Lodenjacke möchte kann sich vertrauensvoll an @ElCaracho wenden.

Dazu muss man nichts "innovatives" aus Österreich importieren. Eine Jacke aus in Deutschland produzierten Materialien "tut es auch"...

Danke für die Blumen. Also scheint es keine Beimischung sondern eine Kaschierung (Laminat) zu sein, ich werde es mir angucken.
 
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Die verlinkte Seite ist bereits entfernt...

Der Loden wird mit mit Jersey (sicherlich reine Baumwolle) „verschweißt“, wie immer das auch technisch durchgeführt wird: heben sich nicht dabei die jeweiligen Vorteile der Einzel-Stoffe gegenseitig auf?


Zumal das Leder -wie bei anderen Herstellern auch- nur für Verstärkungen stärker beanspruchter Stellen angewendet wird, da dürfte die Art der Gerbung nachrangig sein und bedürfte kaum einer Erwähnung.

Die Bilder geben ja auch kaum etwas her!

Dazu das riesige Logo auf der linken Brust samt überdimensionierten Bergwild-Vernichtungsstreifen am Oberarm: irgendwie nicht in sich stimmig das ganze...
 
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Es wird nur Wolle und eine Zellulosefaser verwendet. Keine Baumwolle.
Die Broschüre steht nach wie vor auf der HP.
Einfach abwarten.
 
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Loden (Wolle) & Cellulose (Holz) ergeben einen voll recycelbaren Stoff, der unserer Natur entspringt.

edit:
Nachdem ich mir das Ganze noch mal durchgelesen habe.

Sie machen eine zweilagigen Stoff aus Loden mit einem Viskosefutter im Verbund.

Naja, wer eine gefütterte Lodenjacke möchte kann sich vertrauensvoll an @ElCaracho wenden.

Dazu muss man nichts "innovatives" aus Österreich importieren. Eine Jacke aus in Deutschland produzierten Materialien "tut es auch"...
Unterschreibe ich so, einfach mal bei unserem Caracho einen Termin machen und sich beraten lassen! 👍🏻
Jetzt stehe ich allerdings vor dem Problem, dass ich zu meiner Jacke noch eine passende Hose brauche.
@ElCaracho plant ihr da was, oder bleibt ihr bei eurem Jackensortiment?
Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, ich hätte nur gerne eine passende Hose zu meiner tollen Jacke. 😉
Gibt es nicht auch einen skandinavischen Hersteller?
Der heißt glaube ich irgendwas mit Mil... oder Myl..., ich kann mir den Namen immer nicht merken.
 

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