Luchsbestand am sinken

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http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Luchse-im-Wallis-drohen-demnaechst-auszustreben-21190202
...
Auch wenn das so nicht im Bericht steht, offensichtlich hat sich das Habitat dort deutlich verschlechtert ... :unsure:
Ja was hat sich Deiner Meinung nach am "Biotop" dort denn "deutlich verschlechtert" ?
Höherer Bleigehalt ? :-]

Oder meinst Du, die Wissenschaftler haben sich keine Gedanken über "das Biotop" gemacht ?

«Die illegale Wilderei bleibt nach wie vor unsere Hypothese Nummer eins», sagt Arlettaz.
 
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Spontan ist ja die Idee mit der Wilderei immer eine passende Option um das einschlägige Bild der Jäger in dem nicht jagenden Teil der Bevölkerung zu festigen.
Der Schurni hat damit seine Aufmerksamkeit.
Nein, was ich denke: der Einfluss der Wölfe auf das Nahrungsagebot der Luchse ist ein gewichtiger Faktor, der geflissentlich ausser Acht gelassen wird.
Entscheidend ist weiter auch der Gamsbestand an sich, der leidet bekanntlich unter Gamsblindheit und spät einsetzendem Frühling (Rehe sind im Wallis nicht so zahlreich, dass deren Bestandesschwankungen ausschlaggebend sein könnten, so jedenfalls mein Kenntnisstand).
Die übrigen Abgänge (Verkehr, natürliche Mortalität, Fehlabschüsse) hat es schon immer gegeben, einen "neuen" Effekt auf die Bestandesgrösse vom Luchs sehe ich hier nicht.

Witzig ist ja die Begrifflichkeit: illegale Wilderei. Wie, bitteschön, unterscheidet sich denn die LEGALE Wilderei hiervon?
Spässle;)
 
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...
Nein, was ich denke: der Einfluss der Wölfe auf das Nahrungsagebot der Luchse ist ein gewichtiger Faktor, der geflissentlich ausser Acht gelassen wird.
Entscheidend ist weiter auch der Gamsbestand an sich, der leidet bekanntlich unter Gamsblindheit und spät einsetzendem Frühling (Rehe sind im Wallis nicht so zahlreich, dass deren Bestandesschwankungen ausschlaggebend sein könnten, so jedenfalls mein Kenntnisstand).
...Spässle;)
Genau das wurde ja laut Artikel untersucht :

"... Auf die tiefen Bestandeszahlen im Wallis stiessen die Forscher der Universität Bern nur zufällig: Eigentlich arbeiteten sie an einer Studie zum Verhältnis zwischen wilden Huf- und Raubtieren im Wallis. Dabei stellten sie über 100 Fotofallen ..."

Und Du meinst, das wäre dann nicht berücksichtigt worden ?

Dass die paar Wölfe im Wallis einen gewichtigen Einfluss auf das Nahrungsangebot der Luchse haben, ist wenig plausibel, ausserdem sind die Präferenzen durchaus verschieden.

Und die Gamsblindheit wird übrigens von Schafen auf Gemsen übertragen, ähnlich wie die Moderhinke.
 
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Schafe, die Mycoplasma conjunctivae haben, werden normalerweise nicht auf Weiden gelassen, sondern behandelt und erst bei Symptomfreiheit auf eigene eingezaunte Weidflaechen geschickt.
Wer einmal blindes Tier in den Berge hatte, weiss warum.

tømrer
 
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Was gemäss meinem Kenntnisstand nicht untersucht wurde, welche Bedeutung die Präsenz des einen Prädators (vielleicht gehört der Luchs ins gelegentliche Beutespektrum des Wolfs?) auf das Nahrungsangebot des anderen/kleineren Prädators hat.
Selbst wenn eine Gams/Reh nicht in das Beutespektrum eines Wolfes, bzw. einer Gruppe von Wölfen gehört, genügt die Präsenz vom Wolf, dass sich das Verhalten von Reh/Gams grundlegend ändert. Ob diese Verhaltensveränderung zum Vorteil für den Luchs ist, bezweifle ich.
Insofern halte ich an meiner Hypothese fest, der Rückgang des Luchsbestandes kann auch auf eine Veränderung seiner Lebensbedingungen zurück zu führen sein. Und das vermehrte Auftauchen des Wolfs im Wallis ist eine der gravierendsten Veränderungen im Lebensraum des Luchses.

Wie man allerdings eine solche Untersuchung (Einfluss Prädator eins auf Prädator zwei) praktisch durchführt, das weiss ich gerade nicht.
Die Abhängigkeit der Populationsgrösse eines Prädators von seinem Beutetier (bzw. vs.) ist ja verschiedentlich untersucht (irgendso eine Insel in Kanada, Wölfe wandern ein und tragen so zur Gesundheit der Elche bei, die vorher ungestört waren, Wellenbewegung in den beiden Populationen, ...).

Ich bin einfach der Auffassung, selbst wenn man diesen Zeitungsartikeln gutmütig gegenüber steht, beim genaueren Hinsehen ist die einfache Antwort meist ungenügend und die Realität deutlich vielfältiger als man ursprünglich vermutet hat.
 
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Ja, und wenn man die Dinge mal neutral betrachtet, ist die Lösung manchmal einfacher als viele glauben wollen, auch wenn das nicht wirklich erfreulich ist ...
 
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M

Maximilian_Le

Guest
Ein feiner Beitrag, erstmal pauschal und ohne Beweis mit Dreck werfen, ganz, ganz tolle Experten.
Ich schließe mich dem Vorredner an, schon an der Überschrift erkennbares Niveau.
 

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