Solange ich mich erinnern kann gab es zu Taufen und Konfirmationen als Festessen entweder Zungenragout, das war mit sehr viel Soße mit der man die zermatschten Kartoffeln herrlich aufpeppen konnte, oder Rehrücken mit Rotkohl, Birne und Preiselbeermarmelde und lieterweise braune relativ dünner Soße. Die gehörte unbedingt dazu da sowohl Omma als auch Kochfrau in Bezug auf den Rehrücken am Knochen auf Nummer Sicher gingen: falls das Reh doch nicht ganz tot war, sollte es dann doch noch totgebraten werden, mithin das Fleisch war so strotrocken, daß es ohne die Soße nicht zu schlucken war.
Beim Wiener Schnitzel war es leider nie das Richtige, halt Wiener Art vom toten Schwein und auch das wurde noch zur Sicherheit richtig totgebraten. Ohne Soße ungeniesbar.
Und dann übernahm ich das Ruder in der Küche!
Rehrücken ausgelöst, Medium Rare bis max Medium, machte Soße obsolet. Jedenfalls für mich.
Die meisten Gesachlechtsgenossinnen waren und sind allerdings angerer Meinung .
Mangels eigener Rindviecher bekomme ich mein heißgeliebtes RibEy leider nur im Restaurant.
Ich bestelle dann immer Blutig aber warm.
Wenn ich Glück habe ist es dann wenigstens Ende Medium.