Das blödeste daran ist, daß schlechte Arbeit keine unmittelbaren Konsequenzen mehr hat, bei gleichzeitiger Vorprogrammierung, da Geiz ist geil. Der RL vor Ort darf praktisch nix mehr entscheiden, der malt den Wald an und gut ist. Alles andere entscheiden andere, die weit weg sind: Servicestellen, Betriebsleiter, Vorstand. Ich kenn praktisch nur noch RL, die entweder in der inneren Kündigung sind oder sich noch frisch von der Ausbildung Illusionen machen. Möglicherweise ist das hier auch besonders schlimm, vllt ne unglückliche Personalbesetzung an Schlüsselstellen, aber imho sind das inherente Probleme, die genau aus dieser Bürokratisierung erwachsen. Entscheider in so einem System werden immer den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen, und das hängt vor allem mit der Zeitnähe von Folgen zusammen.
Außerdem hab ich schwer den Eindruck, daß die Position des Betriebsleiters mit der Umwandlung in die AöR zu einer Karrieresprosse verkommen ist. Kurzfristige Profilierung durch Profit. Vor allem in den Betrieben hier im Voralpenland, wo das Geld gemacht wird. Mit dem Personalscherbenhaufen darf sich dann der Nachfolger auseinandersetzen.
Die These, daß der Betrieb durch eine Funktionalisierung an Kompetenz gewinnt, weil schlechte RL dann weniger Schaden anrichten können, als durch Beschränkung der Handlungsfreiheit guter RL an Verlusten entsteht, verkennt imho, daß wir bei der Qualität der RL im Staatsforst eben keine Gaußsche Verteilung haben, bzw. auf sehr viel höherem Niveau als in anderen Branchen, aus denen diese Idee ja stammt. Außerdem gilt nach wie vor das eiserne Gesetz des Örtlichen, im Forst mehr als irgendwo sonst. Das wird damit schlicht ignoriert.