Macht Nachtsicht Vorsätze Sauen heimlich?

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Horrido zusammen,

wir hatten bei unserem letzten Stammtisch eine Diskussion zum Thema Jagd mit Nachtsicht Vorsätze auf Sauen.

Nicht nur unser Beständer ist der Meinung, das, wenn nachts (also ohne Mond bzw. schlechte Sicht) die Sauen bejagt werden können, diese wieder Tagaktiv werden. Das hätte jedoch zur Folge, dass dann die meisten Jäger auf der Arbeit sind, und die Sauen nicht bejagt werden können, sowie der Schaden doch recht hoch wird.

Meine Beobachtungen im Revier sagen mir, das die Sauen genau wissen, wann sie zu Schaden gehen können, weil der "gemeine Jäger" nichts mehr sieht.
Nur die "dumme Sau" hängt in der Kühlung....
Und die Fähigkeit, nachts, also bei schlechter Sicht, etwas zu sehen, wird mit zunehmendem Alter schlechter. Also bei mir ists, trotz Brille, leider so. Auch nützt mir die beste WBK nix, wenn ich durch das Zielfernrohr die Sau nicht mehr vernünftig sehen kann... Auf "dunkle Klumpen" lasse ich den Finger grade und gehe Heim!

Es soll ja Jäger, außerhalb Hessens, geben, die schon Nachtsicht Vorsätze verwenden dürfen.

Wie sind Eure Erfahrungen zu dem Thema??
Werden die Sauen wirklich wieder Tagaktiv??

Mir geht es nicht um das Für und Wieder zur Jagd mit Nachtzieltechnik, sondern wirklich nur um Erfahrungen.

MfG.

RedNose
 
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Interessantes Thema! Viele Beiträge wirds dazu nicht geben, da großteils nochnnicht erlaubt, oder?
 
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Man muss zur Beantwortung nicht über NST verfügen. Wir haben hier Streulicht aus einem Industriegebiet. Jagd ist außer in völlig sternklaren Nächten immer unabhängig von der Mondphase möglich. Mein Chefe hat Sonntag Abend aus einer 20Stück-Rotte einen Frischling rausgeschossen. Ich habe gestern abend aus einer 19-Stück-Rotte einen Frischling rausgeschossen. Und vor einer Woche aus einer 22-Stück-Rotte zwei Frischlinge. Was sagt uns das?
Die Rotte war jedes Mal woanders im Revier zu Gange. Die fressen jede Nacht. Egal, wie oft sie beflakt werden. Nur eben nicht jede Nacht an der gleichen Stelle. Und am Tage knabbern die im Schilf rum und werden auf Deibel komm raus nicht auf den flachen, völlig deckungslosen Acker gehen. Egal, wie viele Nachtsichtlösungen es in der Gegend gibt. So blöd sind die nicht wirklich!
Gruß-Spitz
 
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Eben. Sonst könnte man es sich sparen eine Kirrung anzulegen. Auch dort hat man immer wieder Erfolg.
Wild braucht immer Fraß und Wild muss immer schöpfen. Wild zieht es immer wieder an die dafür guten Plätze. Genau wie es immer wieder an die Suhle geht.
Wäre es nicht so würde die von echtem Wildschaden geplagten Jäger jubilieren. Endlich könnten sie erfolgreich vergrämen.
Klappt aber leider nicht. Man muss schon sehr viel Druck aufbauen, um Wild von interessanten Plätzen fernzuhalten.
Man erinnere sich an das Verhalten bei Vollmond. Bekommt es da viel Druck weicht es aus - auf die zweite Nachthälfte, aber es kommt.
Manchmal ist man nur gerade woanders ;)
Tags hat das WIld eigentlich fast gar keinen Jagddruck. Da wundert man sich warum das "schlaue" SW nicht längts wieder tagaktiv ist. Obwohl ich das regional schon manchmal so sehe.
Da kann der gerentnerte Jäger dann aufblühen und sich vor allem freuen, dass das Wild wieder zu seiner Natürlichkeit zurückgefunden hat.
 
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Es gibt schon viele Foristen die Erfahrungen gesamelt haben, meine wenigen Erfahrungen aus dem Auslandsurlaub, möchte ich nicht verallgemeinern. Die Sauen brechen im Schlagschatten des Waldrandes bei Mond, tritt ein Frischling ins Licht, wird er von der Bache zurückgeblasen, der Einsatz von Nachtsichtgeräten wird sie ihrer Zuflucht berauben, fressen müssen sie weiter, also kommen sie dann auch bei Licht. Es wird mehr Möglichkeiten für uns geben.
 
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Wir haben im Revier seit ca. einem Jahr 4 Erlaubnisse für Vorsatzgeräte. Die Strecke an SW hat sich durch die Technik bisher verdreifacht gegenüber den letzten Jahren, bei gefühlt weniger Zeiteinsatz. Aber nach wie vor wird SW bei uns nur ab Dämmerung bzw. in der Nacht erlegt. Tagaktiv sind unsere Sauen definitiv nicht.

Ein guter Teil kam mit Wärmebild in der Hand und NS-Vorsatzgerät auf der Waffe beim Pirschen dazu. Gezielt Sauen angehen wenn man sie in hunderten Metern Entfernung sieht, anstatt ohne Anblick stundenlang an der Kirrung zu sitzen.
 
G

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Guest
Man schaue sich nur die ganzen Reviere mit viel WBK pirscherei an. Ich habe nirgendwo scheuere Viecher gesehen .

Sauen werden eher tagaktiv in Revierteilen wo sie Ruhe vor Jägern und Menschen haben bzw. mitten im Einstand .
Ich hatte schon prima Erlebnisse direkt in Einständen an strassen oder wirklich mitten im Wald .
 
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Man schaue sich nur die ganzen Reviere mit viel WBK pirscherei an. Ich habe nirgendwo scheuere Viecher gesehen .
.
Über wieviel einschlägige Erfahrung verfügst du denn zu diesem Thema? Also durch wieviel Reviere (mit und ohne WBG Nutzung) darfst du denn so pirschen?
Ich habe dadurch ganz gezielt viel weniger Beunruhigung. Kann das also in keinster Weise nachvollziehen.
Die "Pirscherei" ohne ist deutlich störender oder willst du insgesamt der Pirsch den fedehandschuh hinwerfen?
 
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Ins Gegenteil wohl eher nicht, aber Schwarzwild hat sich immer irgendwie an die Jagdarten angepasst und das wird auch diesmal wieder so sein. Die Äsungszeiten verlagern sich, möglicherweise geht es wieder Richtung Tagaktivität. Urbane Gebiete, wo die Jagd schwierig ist, werden noch interessanter. Wird vermehrt in den Einständen gejagt, verändern sich möglicherweise die Rottenstrukturen, denn, wozu soll eine Leitbache noch gut sein, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, ihre Rotte zu führen und zu schützen...? Und am Ende bleiben wir wieder zweiter Sieger, in der Hoffnung, dass wieder ein neues Gimmik erfunden wird, um temporär die Strecke zu erhöhen, vom Faustkeil bis heute hat sich eben nicht viel geändert...;-)
 
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Interessanterweise war früher alles besser und es ging auch ohen den ganzen modernen Schnickschnack. Trotzdem sehe kaum noch jemandem mit dem Golf 1 zur Arbeit pendeln. ;)

Trotzdem erlegen wir Sauen an Kirrungen. Trotzdem strecken wir sie bei der Ernetjagd. Jedes Jahr hohe Strecken bei den Drückjagden...
Irgendwie bleibt doch alles beim Alten.
Man verdrängt das wild nicht in die Städte, sondern die Städte schaffen attraktive Orte und locken damit das Wild an.
MAn wird auch da noch viel lernen müssen. Stichwort Nahrung und Müll.
 
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Über wieviel einschlägige Erfahrung verfügst du denn zu diesem Thema? Also durch wieviel Reviere (mit und ohne WBG Nutzung) darfst du denn so pirschen?
Ich habe dadurch ganz gezielt viel weniger Beunruhigung. Kann das also in keinster Weise nachvollziehen.
Die "Pirscherei" ohne ist deutlich störender oder willst du insgesamt der Pirsch den fedehandschuh hinwerfen?

Er hat sicherlich insofern recht, als das die Pirsch zugenommen hat, seit die WBKs mehr geworden sind. Ich kenne viele Jäger, die nur noch so jagen. Auf der Kanzel sitzt kaum noch jemand. Tendenziell wird der höchste Punkt im Revier gesucht, 1 km im Umkreis abgescannt, dann umfahren und die letzten Meter bis auf Schussdistandz angepirscht.
Ob die Sauen nun dadurch scheuer geworden sind? Ich weiß es nicht. Nur beim Rehwild fällt mir auf, dass es die letzte Zeit vorwiegend nachtaktiv ist. Mag aber sein, dass es mit der Jahreszeit und den kurzen Tageslichtstunden zusammenhängt.
 
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Also gepirscht wurde schon immer. Das nun gezielter gepirscht wird, kann man nur begrüßen.
ReW muss dauernd raus. Das gibt ihm das Verdauungssystem so vor. Da kann sich nichts ändern.
 

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