Magnums für den DJ- und Bewegungsjagdeinsatz

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Wie seht Ihr das?

Die einen schwören bei Drück- und Bewegungsjagden auf eher dicke und langsame Pillen, zumal gerade bei der DJ die Schussdistanzen begrenzt sind. Blaser hat dieser Philosophie folgend sogar eine neue Patrone konstruieren lassen und ist mit dem Kaliber 45 "richtig in die Vollen" gegangen. Viele Jäger schätzen für die Drückjagd ihre 9,3x62 oder haben sich sogar für diese Jagden speziell eine Waffe, die für diese Patrone eingerichtet ist, angeschafft.

Das andere Extrem wird durch die Magnum-Männer vertreten. Die halten es besonders mit der .300 WinMag ("Beste DJ-Patrone von Welt"). Klein ist auch diese Fraktion nicht. Insbesondere in Frankreich und Spanien wird auf den dortigen battues oder monterias wohl keine Patrone häufiger geführt als die 300 WinMag.

Ich gestehe, dass mich weder die eine noch die andere Philosophie so richtig überzeugen konnte. Magnums sind für mich Spezialisten für den weiten Schuss - auch auf Bewegungsjagden eher selten der Fall, bei klassischen DJ gar die absolute Ausnahme. Die richtifg dicken Dinger sind mir zu langsam unterwegs. Bei der 9,3x62 geht es noch so - aber die 45 Blaser war und ist für mich ein ab dem Zeitpunkt ihrer Entstehung veralteter Bummelzug, bei der Vorhalt ähnlich wie bei FLG viel Erfahrung oder Glück (oder beides) erfordert.

So bleibe ich bei den Mittelkalibern - in meinem Fall der 30-06. Die hat noch immer gereicht und scheint mir ein ordentlicher Kompromiss auch für die DJ.

Aber wie haltet ihr es?

ULE
 
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Je nach Gusto, 8x68S und .30-06.

Als zu stark oder zu schnell, wenn es das gibt, hab ich die 8x68S noch nie gefunden. Flüchtig- Schießen geht damit ganz hervorragend.

Mit dem KJG gibts auch keine Rehwild- Entwertung mehr.

.30-06 hat sich bei mir mit dem Norma Oryx (200 grs) bewährt. Auch flüchtig.
 
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Die Franzosen dürfen halt keine 308 oder 30/06 oder 8x57 besitzen.
In der Not frisst der Teufel Fliegen.
Wer glaubt, daß er auf einr DJ eine Magnum braucht, der soll mal.
Genauso wie die Fraktion, die für 30 Kilo Schweinchen eine 9,3 braucht.
Immer los, die Händler freut es.
Bei der 45 Blaser war nur die Idee neu, daß eine 450 Marlin in den R 93 passt.
Die gab´s schon 2 Jahre vorher.
 
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.300 WM und 8x68 mit schweren Geschossen sind sicher keine schlechte Wahl, dennoch nicht mein Ding zur Drückjagd. Ich fahre gut mit der 9,3 x 62, persönlich würde mir auch die 8 x 57 ausreichen. Sicher benutzen viele auch die .308 oder 30-06, ist meiner Ansicht nach die vernünftige Untergrenze.

Für Blasers Adaption einer Romey'schen Fehlentwicklung habe ich gar nichts übrig. Wenn mir aber mal eine alte, bezahlbare 10,75 x 68 über den Weg läuft, würde ich diese auch mal einsetzen. Ersatzweise würde ich auch mal eine .416 RemMag oder vergleichbares mit für diesen Zwecke laborierter Munition ausprobieren wollen. Ich kenne auch Leute die die .375 H&H bzw. 9,3 x 64 erfolgreich einsetz(t)en, aus Sicherheitsgründen halte ich Patronen dieser Leustungsklasse für die vernünftige Obergrenze auf Gesellschaftsjagden.
 
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Naja, wenn man einmal von der wildbretentwertung absieht ist ein schnelles, weiches geschoss das ideale für die drückjagd:

1. bessere treffer durch weniger vorhaltemass
2. mehr sicherheit durch weniger querschläger
3. weniger nachsuchen durchschnellere augenblickswirkung

Nachteil:

ab und an ausbleibender Ausschuss.

Wobei selbiges m.M.n. immer noch absolut überbewertet wird. wenn mir ein ballistic tip aus der .300 win mag mitten auf der sauleber stecken bleiben sollte, bin ich recht zuversichtlich das schwein zu finden. Bei richtig üblen schüssen wie gebräch, erhöhen sich meine chancen auf eine erfolgreiche nachsuche, bzw. auf eine sofort tödliche Verletzung sogar ganz erheblich!

Persönlich überlege ich mir allerdings eher ob ich die sau treffen kann, als noch einen gedanken an das kaliber zu verschwenden...
 
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Kam mir mit meiner 30-06 noch nie untermotorisiert vor.
Ab und an nehme ich auch mal die DJ- Büchse vom Vaddi in 9,3x62.
Toter sind die Sauen damit auch nicht. :roll:
 
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Klaro: Viel hilft viel ! Viel üben!

:D :D

Wer auf Bewegungsjagden zuverlässig treffen will, muss regelmäßig üben.
Mit seiner Jagdwaffe.
Das kann er auch mit Magnums....

Das macht mit moderaten Übungsladungen aus Normalkalibern aber mehr Spaß, nicht zuletzt auch an der Kasse.
Ein Kaliber, bei dem ich nach 50 Schuss im Kino nicht mehr lustvoll die nächste Schachtel aufreisse, taugt mir nix.

Gerald
 
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@

Jage auch auf Drückjagden mit der .300 WSM agnum / 180 Grains AccuBond.
An 14 Drückjagdtagen im Jahr.
Und keine "Sau" hat sich da noch beschwert.
Auch seitens Reh-, Rot- und Gamswild sind keine Beschwerden hängig.

Es werden bei unseren "klassischen" Drückjagden vermehrt schnelle Kaliber geschossen. Nachteile, auch auf kürzere Distanzen sind da nicht erkennbar.

Ausserdem, Hand auf's Herz, so eine flinke .300 WSM mit der Mayerlbremse schiesst sich weich wie Butter. Kein Rückstoss, kein Hochschlag - perfekt.
Da schlägt mir die Sauer 202 in 9.3x62 merklich mehr - und steht deshalb meistens im Schrank herum

MM.
___

Trainiert wird mit der 7.5x55 / GP 11 aus identischem Waffentyp.
Wöchentlich, auch auf den laufenden Keiler.
 
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@dogfather

Du sprichst mir aus der Seele. :D Und glücklicherweise sehen das die meisten auch so.

Magnums sind zum Weitschießen gedacht und auf DJen wird kurz geschossen. :roll: Naja, der JJ hört aber mal etwas von Leistungs/Energiereserve. :roll: Dabei bin ich mir ziemlich sicher, daß ein Stück nicht eher tod ist, wenn es mit einer Magnum weich getroffen wird. Energiereserven...

Wer meint sie zu brauchen - bitte. Aber dann auch nicht den wesentlichsten Apsekt außer Acht lassen. Das beste Kaliber ist zu treffen. :wink: Und das geht sowohl, was das Üben, als auch das scharfe Schießen betrifft am allerbesten mit den "Mittelkalibern". Daß man sich mit einer 8x57 IS auf 30 kg Sauen schon als unterbewaffnet fühlt, ist ein rein dt. Phänomen. :lol: Die Verbreitung der .300 WM in Frankreich würde ich auch dem Verbot der .30-06 zuschreiben.

Eine spezielle DJ-Waffe braucht man genauso wenig, wie ein spezielles Kaliber. Wenn der Treffer im Maschinenraum sitzt, reicht auch eine 6,5x55 oder .308 (zumindest letztere ja inzwischen auch auf DJen wieder weiter verbreitet). Das Kal. .45 Blaser ist wieder so ein Spezialfall. Völlig unnötig im Angesicht von .45-70 oder .450 Marlin. Da nehm ich lieber das Original. :roll: Aber das lehne ich auch ab, solange es Universalkaliber gibt (= Kaliber, die man auch weiter als 120 m einsetzen kann).
Aber seltsamerweise haben gerade diese Kaliber die auf DJen unangenehme Eigenschaft, einen sehr großen Vorhaltewinkel zu haben. Wenn man in seinem Kaliber geübt ist, eigentlich kein Problem, aber warum zusätzliche Probleme einheimsen? Die 12-19 g Geschossgewicht in den Kalibern 8 bis 9,3 mm reichen mir an Masse und "Reserve" allemahl - mit dem Vorteil der gestreckteren = rasanteren Flugbahn und kürzeren "TOF".


Fazit: her mit meiner DJ-tauglichen Alltagswaffe im DJ-tauglichen Kaliber 8x57 IS und einer DJ-Einladung. :D
 
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dcjs schrieb:
Ich persönlich bin jedenfalls seit gestern für das Schießkino restlos von der .338 Lapua überzeugt. :lol:

Klar, das dt. Reh und erst die 30 kg Frili´s sind halt exorbitant schußhart - die können´s brauchen. :lol:


Der Punkt ist der:
Ein Mittelkaliber hat ein vernünftiges Vorhaltemaß.
Eine Magnum verringert dieses ein wenig, aber nötig ist es nicht.
Eine Bummeltante (extrem FLG) vergrößert das Vorhaltemaß drastisch.

Der Vorteil der Magnums ist also als gering anzusehen, die Nachteile aber teils extrem. Stichworte: Rückstoß, Knall, Mucken, Hämatome, Fluchtstrecken...

Entwickelt worden sind Magnums, um weit zu schießen, nicht um auf 30 m etwas weniger vorzuhalten oder genügend Energiereserven zu haben.
 
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Ich habe im laufenden letzten jahr alles getroffene mit .300 WSM flüchtig beschossene Hochwild an den platz gebannt (wenn man die 100m freien fall eines hirschen und den 50m Absturz eines schmaltiers nicht als fluchtstrecke zählt.) Eine ziehend beschossene Rehgais ist mir mit beschissenem schuss weit hinten noch etwa 60m gelaufen. Solche durchweg brutale augenblickswirkung bei habe ich mit mittelkalibern nie gehabt. Aber das ist natürlich sehr subjektiv.
 
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Das ist vor allem erst mal eine Geschoßfrage. Auch hier sehe ich die Mittelkaliber im Vorteil. :D

Aber wo flüchten denn Hirsche 100 m senkrecht? :shock: Da könnte ich wahrscheinlich wegen Höhenangst nicht jagen...
 
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SirLendelot schrieb:
Das ist vor allem erst mal eine Geschoßfrage. Auch hier sehe ich die Mittelkaliber im Vorteil. :D

Geschosse warn fast immer sehr weich (SST u. Ballistic tip in 165gr., ein par stückl mit 180gr. winchester CXP3 (glaub so hies das)).

SirLendelot schrieb:
Aber wo flüchten denn Hirsche 100 m senkrecht? :shock: Da könnte ich wahrscheinlich wegen Höhenangst nicht jagen...

Ich war ja auf der andern seite vom tal, obwohl auch steil, nicht so gefährlich. Als er gefallen ist hatte ich ihn innerlich schon abgeschrieben, aber gott sei dank ist er in einen steilen hang gefallen und in einem baum hängengeblieben. Weder fleisch noch trophäe haben was abbekommen. Hier fotos, kaum blutergüsse, weder vom schuss, noch vom sturz:

Einschuss:

1440_3434653033306332.jpg


Ausschuss:

1440_3463316331386634.jpg


Im Ausschuss steckte das SST unter der Decke:

1440_6335353365343733.jpg


Dazu muss man sagen, dass es nicht unbedingt nah war und ich auch schon wesentlich üblere Schäden von dem Geschoss gehabt habe.
 
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Ich persönlich habe schon die zwei Varianten (schnell oder dick und langsam) in der DJ-Praxis eingesetzt, da ich eine R93 mit den Läufen 9,3x62und 300 WinMag. besitze. Die 300er habe ich in 3 Drückjagdsaisons und die 9,3 in 10 Drückjagdsaisons verwendet.

Beide Varianten haben mich auf Schwarzwild überzeugt. Obwohl die Augenblickswirkung der 300er mir etwas besser scheint. Bei Kammertreffern gab es keine bis sehr kurze Flluchtstrecken. Bei der 9,3 kammen mir aber schon Fluchtstrecken von bis zu 80-100m vor. Obwohl dies auch Ausnahmen waren. Ich denke dass es mit dem Geschoß zusammen hängt. Die etwas größeren Fluchten sind vorrangig bei dem Mega vorgekommen. Seit ich das Hammerhead, TMR und Alaska verwendet habe, sieht es diesbezüglich besser aus.

Mittlerweile verwende ich aber aussschließlich die 9,3x62, da doch öfters Rehwild auf den DJ mitbejagt wird und da ist die 9,3 in Sache Wildbretentwertung gegenüber der 300er klar im Vorteil. Die 300er ist bei Rehwild doch sehr brutal, gerade sobald man ein Blatt trifft.

Also meine vorrangig verwendete DJ-Kombi lautet nunmehr seit etlichen Jahren::
R93 Offroad in 9,3x62 mit einem 18,5 TM, mometan mit dem Alaska von Norma mit einem DJ-ZF Zeiss 1,25-4x20
Mit dieser Kombi habe ich Elch-, Rot-, Dam-,Schwarz- und Rehwild + Füchse zu meiner vollsten Zufriedenheit erlegt.

Auf 1-2 DJ im Jahr verwende ich meine Blaser BBF 97 in 8x57 IRS 12,7 gr Alaska mit einem Varipoint 2,5-10x50, da dort ausschließlich von Hochsitzen gejagt wird und Schüsse bis ca. 150m auf verhoffendes Wild vorkommen und da habe ich mit dem Varipoint klare Vorteile gegenüber den reinen DJ-ZF. Die Sauen haben sich über die 8x57 auch nicht beschwert.
Also die Mittelklassekaliber funktionieren auch.

Das wichtigste ist erstmal treffen und da heist es üben, üben üben. z.B Schießkino, laufender Keiler

Gruß Älg
 
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SirLendelot schrieb:
Der Punkt ist der:
Ein Mittelkaliber hat ein vernünftiges Vorhaltemaß.
Eine Magnum verringert dieses ein wenig, aber nötig ist es nicht.
Eine Bummeltante (extrem FLG) vergrößert das Vorhaltemaß drastisch.
Ein LASER hat ein "vernünftiges" Vorhaltemaß... :roll:
Dagegen ist eine Magnum schon unvernünftig und ein "Mittelkaliber" grob fahrlässig..
.

Der Vorteil der Magnums ist also als gering anzusehen,...
Ah ja... du hast ja Ahnung... was ist wenn man Ziele mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten beschiesst...? Bei der Magnum ist der mögliche Vorhaltefehler nicht so groß wie bei der Mittelpatrone...
Die Laufzeit ist auch viel kürzer... da das Ziel sich nicht Horizontal bewegt, sondern über Gelände, muss man 'in die Zukunft schauen', um auch den richtigen Höhenvorhalt zu haben... bei der Magnum muss man nicht ganz so weit in die Zukunft schauen...
Auch könnte das Stück radikal die Richtug ändern oder einfach stehen bleiben... das wirft man den Weitschiessern doch immer vor... das stehende Ziel könnte sich in der Flugzeit anfangen zu bewegen... diese Medaille hat eben auch eine zweite Kurzdistanzseite... und auf beiden Seiten der Medaille ist die Magnum im Vorteil...


... die Nachteile aber teils extrem. Stichworte: Rückstoß, Knall, Mucken, Hämatome, Fluchtstrecken...
Rückstoß: liegt an flascher Waffenwahl und schlechter Schiessfertigkeit... :roll:
Knall: kommt erst nachdem die Kugel den Lauf verlassen hat... Urigeller-Fernwirkung gibt es nicht... :roll:
Mucken: ist ein Kopfproblem...
Hämatome: sind direkt von der Zeit bis zum Kreislaufzusammenbruch abhängig... Magnums unterbrechen diesen großvolumiger, dadurch zuverlässiger und schneller...
Fluchtstrecken: sind bei bei gleichen Treffersitz bei Magnums kürzer, da der Kreislauf schwerer geschädigt wird und schneller zusammenbricht...


Zum Thema Rückstoss und Mucken diese kürzlich entstandenen Bilddokumente...
http://de.youtube.com/watch?v=zGDmSmyuCsg
http://de.youtube.com/watch?v=bE6SY2B7wfQ
Soll ich mal die Bilder vom Rückstoss der R93 .30-06 reinstellen... da war das schon wesentlich intimer mit dem ZF und Rückstoss und Auslenkung nicht gerade Präzisions- und Kadenzfördernd...


Entwickelt worden sind Magnums, um weit zu schießen, nicht um auf 30 m etwas weniger vorzuhalten oder genügend Energiereserven zu haben.
Hast du ne Ahnung...:roll:
 

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