Magyar Viszla - Nichts für Anfänger oder Konservative Hundführer

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 26304
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Ein sicher tolle und interessante Rasse, sicher leicht zu verderben, selbst darf ich gelegentlich mit einem MV arbeiten, der mit seinem Herrchen (der immer DK geführt hat) nicht klarkommt:unsure: Wildschärfe hat er nicht, sein Findewille ist vorhanden, allerdings geht er beim arbeiten einer Spur nur wenige Meter vorraus, was mir sehr angenehm ist, Ein sehr führiger und stressfreier Hund der kaum Komandos braucht(y)
 
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@Wäller, mir geht's genauso ...

Zurück zum Thema: ich werde nie den Satz des Hundeausbilders (welcher mir auch bei der Ausbildung des Hundes behilflich war) bei der Kreisgruppe vergessen, als ich den Jagdschein machte. Zitat: "Der Vorsteher, welcher unter Zwang das Apportieren lernte, wird dich nie im Stich lassen wenn's drauf ankommt. Alle anderen habe ich schon Zig-fach scheitern sehen". Ich denke, der Satz sagt alles und trifft den Nagel auf dem Kopf.
Ich glaube Bollenfeld hat es ja auch schon öfter geschrieben, warum man ein Konzept (Stichwort Tabel), welches seit Jahrzenten funktioniert, plötzlich über den Haufen schmeissen sollte?
Da hör ich als Erstlingsführer lieber auf die Altgedienten mit enormer Erfahrung, welche auch immer Spitzenhunde führten. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass der Hund sonst im Zwinger versauert, weil er im Revier nicht zu gebrauchen ist.
Familienhund ist meiner übrigens auch und das klappt auch ganz gut. Aber gerade jagdlich will ich dem Hundi auch gerecht werden, denn der hat das Zeug zu absoluten Spitzenleistungen. Wie es bei diesen Anlagen oft so ist, war die Grundausbildung vor allem für mich (Erstlingsführer) sehr anstrengend, aber es ist schön, die Früchte zu ernten. Das alles geht nur über Gehorsam und nochmal Gehorsam. Und um das dem Vierbeiner beizubringen, wurden wir (mehrere Hundeführer) selbst oft ermahnt und genug kritisiert, dass dieses und jenes anders umzusetzen sei. Wir mußten das natürlich selbst erst lernen im Kurs.

Vielleicht gilt das ja alles nur für DD. Wobei ... bin ja seit einiger Zeit wieder im Dressurkurs und da ist ein MV (nicht jagdlich geführt) der schon knurrt, wenn man sich bis auf ein paar Meter nähert und der schaut richtig böse! Sowas hab ich bei MV noch nie gesehen. Das zeigt aber doch die teilweise großen Wesensunterschiede auch innerhalb der einzelnen Rassen.
Also bitte nicht alles über einen Kamm scheren. Die "Hundenanny-Tour" mit nur Spiel und Spass kann sehr nach hinten losgehen! Ich hab das auch schon erlebt, von einem der mit seinem damals 18 Monatigen KLM bereits in der 3. Hundeschule war, weil er nicht "Down" machte. Da kannste nur den Kopf schütteln. Klar, bei den Hundeschulen klingeln wegen sowas die Kassen ;)
Schade, dass Bora hier nicht mehr schreibt, der war aus meiner Sicht echt eine Bereicherung
 
G

Gelöschtes Mitglied 26304

Guest
Ups, den Eindruck wollte ich nicht vermitteln dass ich Fichtelmeyer Fan bin ;-), es stimmt schon dass ein DD ein total anderes Kaliber ist wie ein MV und dieser Threat soll alles nur kein Angriff auf andere Hundeführer sein ! (Also bitte nicht böse sein :))
 
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Hallo zusammen,

wollte diesen Thread öffnen damit wir Viszlaführer einen Erfahrungsaustausch machen können, da ich der Meinung bin dass diese tolle Rasse es verdient !

Freue mich auf eure Beiträge !
Ich "durfte" bisher zwei MV auf DJ in Mecklenburg "bewundern".
Um es kurz zu machen:
Ich habe noch nie so dermassen feige und jagdlich unbrauchbare Hunden gesehen.

Einen Vorteil haben die zugegebenermassen hübschen Hunde aber:
Den eingebauten " Muschimagneten".
Auf dem Boulevard beim Kaffeetrinken ziehen die die Weiber magisch an ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 26304

Guest
Ich "durfte" bisher zwei MV auf DJ in Mecklenburg "bewundern".
Um es kurz zu machen:
Ich habe noch nie so dermassen feige und jagdlich unbrauchbare Hunden gesehen.

Einen Vorteil haben die zugegebenermassen hübschen Hunde aber:
Den eingebauten " Muschimagneten".
Auf dem Boulevard beim Kaffeetrinken ziehen die die Weiber magisch an ...

Servus sauenspezi,

die in Bayern sind anders :)

Spaß bei Seite, ich denke dass der MV seine Stärke wo anders hat, und zwar beim Vorstehen und in der Wasserarbeit, zudem sind es extrem gute Nachsuchehunde !

Wie gesagt, ich kenne auch Terrier und DD wo ich sage dass die "Falschluft ziehn "

Jeder Hund hat einen Nachteil / Vorteil aber ich muss dir leider rechtgeben, er ist aktuell auf dem Weg zum Modehund und dass ist für die Jagd garnicht gut ! (Wie mit anderen Rassen auch schon passiert )
 
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Auch wenn sie meist nicht die Mutigsten sind, heist das nicht sie seien für die Jagd unbrauchbar, man muß sie nur ihren Fähigkeiten entsprechend einsetzten, ich finde die ruhige Art bei Nachsuchen sehr angenehm.
 
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Kann man wirklich sagen, dass bestimmte gängige Jagdhunderassen von Natur aus an Schwarzwild wenig bis keinen Schneid haben?
Man kann ja mal mit Gattermeistern sprechen und fragen, welche Erfahrungen sie haben, ob es rassetypisch ist oder nicht, ob es am Hund liegt oder vielleicht daran, dass er falsch an die Sache herangeführt wurde/wird.
Ich habe keinen Viszlar und kenne keinen der jagdlich geführt wird, aber ich habe schon mitelebt, dass diverse Rassevertreter an Schwarzwild extrem vorsichtig waren, bis "Arbeit verweigernd", wobei ich aber nicht weiss, wie die herangeführt wurden. Und da waren Hunde dabei, die sich ausserhalb des Gatters am Strick bei Anblick von Schwarzwild geradezu wie Berserker aufführten.
Meine Hunde sind recht wenig von Schwarzwild beeindruckt, wobei der DK ja nicht gerade für die Schwarzwildjagd prädestiniert ist. Aber es liegt vielleicht, ich denke ganz bestmmt, daran, wie sie an Schwarzwild herangeführt werden/wurden. Ich habe noch keinen Hund ins "kalte Wasser geworfen", die hatten immer Gelegenheit, sich zuhause oder nach der "Erstversorgung" beim anschliessendem Abhängen mit dem Stück Schwarzwild vertraut zu machen, dann lernten/lernen sie, dass da auch schon mal eine Wutz liegt, die grad erlegt wurde und schliesslich haben sie auch die Gelegenheit mal mit dabei zu sein, wenn es im Dornenverhau rauscht, dann knallt und anschliessend eine Wutz da vorne liegt, wobei ich die Hunde dann aber klar unter Kontrolle halte, wegen Aujeszki.
Im übrigen würde es mir sehr genügen, wenn sie die Wutzen vorstehen, sie auch aus den Dornen raus drücken, aber wie die Blutvergiesser draufgehen, sollen sie auf keinen Fall, jedenfalls nicht bei mir, weder meine noch andere.
Gruss, DKDK.
 
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Servus sauenspezi,

die in Bayern sind anders :)

Spaß bei Seite, ich denke dass der MV seine Stärke wo anders hat, und zwar beim Vorstehen und in der Wasserarbeit, zudem sind es extrem gute Nachsuchehunde !

Wie gesagt, ich kenne auch Terrier und DD wo ich sage dass die "Falschluft ziehn "

Jeder Hund hat einen Nachteil / Vorteil aber ich muss dir leider rechtgeben, er ist aktuell auf dem Weg zum Modehund und dass ist für die Jagd garnicht gut ! (Wie mit anderen Rassen auch schon passiert )
Sollte ein „extrem gute(r) Nachsuchenhund“ nicht das mitbringen, was vielen MV zu fehlen scheint?
 
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Bei meiner ersten JGHV Prüfung (vor vielen , vielen Jahren) hat Fichtelm. auch geführt. Mal abgesehen davon, dass meiner besser gelaufen ist und auch mehr Punkte bekam, war mir ab diesem Tag klar, dass ich mich lieber von Jägern beraten lasse deren Hunde auf der Jagd top performen....

Zum MV:
über die Jahre hab ich nun schon einige Prüfungen erlebt. Auch viele VJPs bei uns im Revier. Aber bei MV hatte ich das Gefühl, dass die Rasse auch die entsprechenden Führer "anzieht".

Der Führer: immer auf der Suche nach Alternativen Erziehungsmethoden, neigt dazu die Schwächen schön zu reden und zeigt viel Verständnis für nicht erfüllte Aufgaben. Selbsteinschätzung und Fremd- / Prüfereinschätzung weichen stark voneinander ab. Der Hund und nicht die Jagd steht im Vordergrund.

Hund: weich, ängstlich, klebt gern, wenn er aber an Wild gebracht wird steht er schön vor.

Wer einen MV jagdlich gut hinbekommt, kann im Leben wahrscheinlich alles erreichen :)
 
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Als forststudent hatte ich einen MV. Habe wirklich alles investiert, was möglich war um einen praxistauglichen Jagdhund daraus zu machen. Am Ende fing er Katzen in Größenordnung und meine Frau hat später ausschließlich ihn für nachsuchen auf "Friedwild" verwendet, obwohl wir immer 1-3 bracken auf dem Hof hatten. Was gar nicht ging, waren Sauen. Da hat er geblendet, was das zeug hielt und war nicht dazu zu motivieren, sich nur annähernd in deren Richtung zu bewegen. Trotzdem war er in Ansätzen ein ordentlicher Jagdhund. Nix für den wirklich harten jagdgebrauch, aber doch teilweise ordentlich. Heute sehe ich bei den drückjagden sehr viele viszlas, welche aber ausnahmslos keinerlei positive Effekte bringen. Sie sind halt da und sehen gut aus. Genau wie deren vollverpfannerten Führer! Helm auf, Visier runter!
 
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Vielleicht sollte man sich bei der Wahl oder Beurteilung einer Rasse mal genauer ansehen, wozu die im Heimatland verwendet wurden/werden und wozu nicht? Was die HF dort von ihren Hunden sehen wollen und was nicht? Wie dort mit den Hunden umgegangen wird? Drückjagd und/oder Schwarzwild gehört meines Wissens gar nicht zum Lastenheft eines ungarischen Vorstehhundes, es sind keine semmelfarbenen DK/DD. Laut ist wohl auch absolut unerwünscht. Entsprechend sind die MV auch nicht die erste Wahl, wenn man einen Hund für erschwerte Schalenwildnachsuchen braucht (auch wenn es in Nds. eine Zuchtstätte gibt, wo mindestens eine Hündin anerkannt war und von der auch eine Tochter mittlerweile in BY anerkannt ist - weiße Raben, würde ich behaupten) - sondern eher, wenn man was für die Jagd auf Niederwild (Feld/Wasser) sucht.
Und ansonsten leidet die Rasse m.M.n. schon ganz deutlich unter der seit Jahren anhaltenden Modewelle. Zu viele Jagdscheininhaber, die ihre Zuchthunde zwar durchprüfen lassen, aber jagdlich nahezu gar nicht einsetzen und in nicht unerheblichen Umfang Welpen an Nichtjäger oder nicht jagende Jagdscheininhaber abgeben. Jedenfalls hat die Mehrzahl der MV, die ich in der Hand von Nichtjägern kenne, korrekte Papiere.
 
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Vielleicht sollte man sich bei der Wahl oder Beurteilung einer Rasse mal genauer ansehen, wozu die im Heimatland verwendet wurden/werden und wozu nicht? Was die HF dort von ihren Hunden sehen wollen und was nicht? Wie dort mit den Hunden umgegangen wird? .

Das ist die Wurzel vieler Übel in der Haltung und Führung von JGH in diesen Zeiten.

Ein Hund gefällt, optisch vor allem, und wird beschafft. Erst dann stellt man fest, ob man ihn wesensgemäß auslasten kann und er, gesetzt den Fall wir sprechen von einem Jagdscheininhaber; dem jagdlichen Bedarf entspricht.
So landen der Sibirische Husky mit den schönen blauen Augen, der Rhodesian Ridgeback der etwas Daktari oder "Jenseits von Afrika" Feeling mitbringt oder ein der putzige Border Collie, der so schön an die melancholischen Weiten englischer Schafsweiden erinnert, in der Stadtwohnung.
Bei Jägern findet sich die exotische italienische Bracke beim revierlosen Gelegenheitsäger wieder, der Schwarzzucht-HS beim frisch gebackenen Jungäger oder ein MV bei einem selbsterklärten "Raubwildjäger", dem man vielleicht einen Teckel oder Terrier zum Fuchs und Dachssprengen angeraten hätte.

Und dann wird, unnötig verkompliziert durch vergelichsweise schwach ausgeprägte Anlagen, "ausgebildet" und rumerzogen, alternative Methoden probiert, Bücher gewälzt, es werden ehrenamtliche Hundeausbildungshelfer im JGHV beschimpft, weil Brackendame "Lisa-Philippa" nicht apportieren möchte oder die MV-Nacktschnecke "Jasper" leider keinen Stöberhund abgibt, und über einen solchen erhofft man sich doch im Herbst bei den Stöberjagden ein paar mehr Einladungen und außerdem ist es doch viel kerniger, am Streckenplatz dann bei den "richtigen Hundeführern" am Feuer zu stehen und nicht nur bei der frisch eingekleideten Plastik-Gewehr Fraktion der Bezahljäger...

Es könnte so einfach sein.....
 
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Die Rasse braucht eine ruhige, konsequente und vordernde Führung ! "Gewalt" oder Unterdrückung sind hier total fehl am Platz denn sie sind sehr sensibel und werden dadurch sehr anstrengend bzw. schwierig in der Haltung.

das sollte eigentlich für jede Hunderasse gelten. Auch wenn ich jetzt gleich Prügel bekomme, aber in Jägerkreisen sind diese "konservativen" Ausbildungsmethoden leider noch weit verbreitet obwohl inzwischen vielfach belegt ist, dass die Ergebnisse damit deutlich schlechter sind, als sie sein könnten.
Leider kennen die meisten nur die Wattebausch-Werfer als Alternative - das andere Extrem. Einen Jagdhund nur über die Motivation zu arbeiten ist schon schwer und das schaffen nur wenige. Aber das muss auch gar nicht sein, denn man kann durchaus mit Strafe arbeiten. Aber leider verstehen die meisten unter Strafe nur Gewalt und Schmerz und dann sind wir wieder bei den Konservativen.

Wie hat meine Ausbilderin in der Jagdschule zu mir gesagt "du vergisst jetzt für die Prüfung mal alles was du über Hunde weißt und sagst was die hören wollen"...
 

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