Mais-Wintergetreide-Wildschaden- und kein Ende ?

Registriert
5 Nov 2011
Beiträge
253
Alle Jahre wieder zur Maisernte bin ich viel im Revier. Nicht nur wegen der Wutze, die im Mais stecken, sondern vor allem um den Wildschaden der sich anschließt in den Griff zu bekommen. Die eventuelle Aufmerksamkeit der Landwirte betrifft nach dem Vollernter zum Silomais das Mulchen des geernteten Bestandes um die Entwicklung des Maiszünslers, bzw. dessen Larve, zu begrenzen. Hierzu sollte so flach wie möglich gemulcht werden um den Stängel bis zum ersten Auge zu zerschlagen. Bekanntermaßen unterstützt das die Strohrotte und vergräbt die Reststoppeln nach dem Pflug meist ordentlich. Bei Ernte von Körnermais ist das schon schwieriger, meist liegt ein guter Teil des Schlages witterungsbedingt schon danieder, bevor die Ernte beginnt und wird von den schweren Maschinen noch weiter platt gewalzt.

Dem Landwirt sind die verbliebenen Maiskolben kein Dorn im Auge , der Schädling lebt im Stängel. Also wird er mit dem Pflug untergegraben und ist die wohl größte anzunehmende Kirrung im Revier. Das Schwarzwild gräbt auch natürlich im auflaufenden Wintergetreide mit außerordentlicher Zielstrebigkeit danach, bis zur Pflugsohle, wenn notwendig. Die Schäden sind verheerend.

Meist in waldentfernten Schlägen gehen auch nicht die Rotten zu Schaden sondern Einzelgänger, die nun Schonzeit genießen und auch jagdlich nicht zu fassen sind.

Was kann man ausrichten ? Sammelt Ihr die liegengebliebenen Kolben auf ? Mit der Rotoregge hinterher ? Scheckbuch beim Landwirt hinterlegen ? Ich beabsichtige das dieses Jahr technisch anzugehen und mit einem schnelldrehenden Mulcher mit schweren Hämmern tief gestellt sofort hinterherzufahren und zu versuchen auch die Kolben vollends zu zerschlagen. Hat jemand einschlägige Erfahrung ?
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
Ich mache nur Fotos! :cool: Denn wenn die Sauen, wenn andere Frucht drauf steht, zu Schaden gehen und die Kolben ausgraben, gibt's nichts an Wildschaden! ;-)
 
Registriert
10 Nov 2008
Beiträge
5.324
So schaut es aus ! Der Landwirt hat die Pflicht mitzuwirken das kein Wildschaden entsteht. Das Mulchen der Ernterückstände ist sein Bier ! Ausnahme ist wenn die Sauen den Mais in den Dreck getreten haben.
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
......... und dann hängt es noch von ab, was für Mais! Geht er in die "Gasanstalt" gibt's auch nichts! :roll:
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
Nochmal im Klartext! Wenn dein Landwirt nach der Maisernte den Rest nur untermulcht oder unterpflügt um anschließend Wintersaat einzusäen und die Sauen gehen zu Schaden um die Maiskolben raus zu holen, bist du NICHT für den Schaden verantwortlich bzw. Schadenspflichtig!
Hier liegt ein klares Mitverschulden des Landwirtes vor!
Solltest dir mal das Handbuch von Hans Jürgen Thies "Wild und Jagdschaden" zulegen!
ISBN 978-555-01527-9 ;-) Das Büchlein macht dich um einiges schlauer im Bezug auf Wildschaden! :biggrin:
 
Registriert
13 Sep 2012
Beiträge
5.013
......... und dann hängt es noch von ab, was für Mais! Geht er in die "Gasanstalt" gibt's auch nichts! :roll:

Is Müll.. und das weist du.


Zum Thema :

hier wird vielfach so

https://www.youtube.com/watch?v=bAfn7LnT0Wk


nach der Maisernte verfahren; zumindest wen nach Mais Zwischenfrucht Eingesät wird...


Die Kolben werden durchs Mulchen; Walzen ( alles im Frondtanbau) ; der falchen Bodfenbearbeitung durch Flügelschargrubber
; Kreiselegge; Reifenpackerwalze und Rollendrillschare zwieit zerkleinert das oft nur noch die Körner im oberbereich liegen; Maximale Arbeitstiefe ist hier unter 7 cm.

Die meisten Maiskörner keimen noch im Herbst und verrotten daher über Winter; den Rest machen die Huminsäuren der Gründüngung : im Frühjahr ist vom alten Mais kaum noch was
übrig.

Optimale Bedingungen um den Maiszünzler zu begegnen; und um ein Vielfaches besser als Untersaaten..

TM
 
A

anonym

Guest
Bei uns besteht dieses Problem nicht auf alten Maisstoppeln. Wir haben es auf Schlägen wo im letzten Jahr Sonnenblumen standen. Dort wurde nach der Ernte Triticale eingesäht :sad:
Natürlich waren und sind die Sauen dort jetzt noch am brechen. Teilweise sind JEDE Nacht verschiedene Rotten drauf. Mitlerweile sind 2 Schläge bereits im Februar als Totalschaden verbucht worden und die Summe an Wildschaden beläuft sich auf gut 4 stellig :no:
Das ist kein guter Start ins neue JJ, wenn ich sehe das nochmal 100ha Mais kommen werden sowie 80ha Weizen und Triticale und auch noch Hafer und Roggen.
Ich frage mich was das erst im Herbst dann mit dem Schaden wird. Stramm im 5 stelligen Bereich, wenn man nur von 10% Wildschaden aus geht.
 
Registriert
4 Mrz 2007
Beiträge
8.986
Is Müll.. und das weist du.


Zum Thema :

hier wird vielfach so

https://www.youtube.com/watch?v=bAfn7LnT0Wk


nach der Maisernte verfahren; zumindest wen nach Mais Zwischenfrucht Eingesät wird...


Die Kolben werden durchs Mulchen; Walzen ( alles im Frondtanbau) ; der falchen Bodfenbearbeitung durch Flügelschargrubber
; Kreiselegge; Reifenpackerwalze und Rollendrillschare zwieit zerkleinert das oft nur noch die Körner im oberbereich liegen; Maximale Arbeitstiefe ist hier unter 7 cm.

Die meisten Maiskörner keimen noch im Herbst und verrotten daher über Winter; den Rest machen die Huminsäuren der Gründüngung : im Frühjahr ist vom alten Mais kaum noch was
übrig.

Optimale Bedingungen um den Maiszünzler zu begegnen; und um ein Vielfaches besser als Untersaaten..

TM

Kein Müll!
Es gab vor kurzem ein Urteil wo Biomais, also Industriemais NICHT Ersatzpflichtig ist! Ich suche gerade noch nach dem Urteil. Wenn ich es habe, stelle ich es ein.
Das von dir oben erklärte bearbeiten nach der Maisernte wird so nicht überall praktiziert!
Ich hatte vor 2 Jahren den Fall bei mir im Revier. Mais ab, untergepflügt und Hafer drauf. Die Sauen hatten ihren Spaß und ich Fotos von untergepflügten Maiskolben. Im Hafer waren dann wunderbare Bombentrichter und es gab keinen Cent! ;-)
 
Registriert
16 Sep 2012
Beiträge
439
Kein Müll!
Es gab vor kurzem ein Urteil wo Biomais, also Industriemais NICHT Ersatzpflichtig ist! Ich suche gerade noch nach dem Urteil. Wenn ich es habe, stelle ich es ein.
...


Doch, das Urteil auf das du dich beziehst ist absoluter Müll.
Auch wenn der Steritwert unter 600€ ligt, ist das Urteil Revisionsfähig. Müsste mit einer Geghörsrüge durchgehen da die Richterin hier absoluten Humbug verbreitet hat,
Die Steuerlichen Seitenhieb ziehen nicht.

http://openjur.de/u/757667.html

Und warum das Urteil fachlich falsch ist, hat der TM in einem anderen Tröt schon ausführlich dargelegt.
Wenn einer das Klavier "Wildschaden" spielen kan, dann der Teufelsmoorer.:cool:
Aber auch in beide Richtungen (Durchsetzung und Abwehr)
 
Registriert
5 Nov 2011
Beiträge
253
Ich würde gerne noch einmal auf den technischen Aspekt zu sprechen kommen, wenn die Landwirte zur Schadensminderung verpflichtet sind müssten sie ja best practise anwenden. Also welche Technik nach der Ernte zerkleinert die verbliebenen Maiskolben so fein, dass sie für Schwarzwild nach Neuansaat nicht mehr verlockend sind, weil verrottet oder gekeimt ?? Ich stelle mal ein link zu einem Testvideo ein, das eigentlich einen guten Eindruck macht, aber sind die Kolben geschreddert ?

https://www.youtube.com/watch?v=g3FHcJZIIqw
 
A

anonym

Guest
Da wirst du auch immernoch Stücke dabei haben. Am ende ist das aber auch egal. Den Geruch von leckeren Mais bekommst so schnell nicht weg, und wenn das Zeugs noch so klein machst.
 
Registriert
13 Sep 2012
Beiträge
5.013
Ich würde gerne noch einmal auf den technischen Aspekt zu sprechen kommen, wenn die Landwirte zur Schadensminderung verpflichtet sind müssten sie ja best practise anwenden. Also welche Technik nach der Ernte zerkleinert die verbliebenen Maiskolben so fein, dass sie für Schwarzwild nach Neuansaat nicht mehr verlockend sind, weil verrottet oder gekeimt ?? Ich stelle mal ein link zu einem Testvideo ein, das eigentlich einen guten Eindruck macht, aber sind die Kolben geschreddert ?

https://www.youtube.com/watch?v=g3FHcJZIIqw


Mulcher und auch Dalbro-Walzen sind gut geeignet.

https://www.youtube.com/watch?v=wKLRmPSFtGk

https://www.youtube.com/watch?v=PyrJ7Cgka6A


Zünzlerbehandlung und Zerkleinerung von von Kolbenresten sind vergleichbar : Ziel ist eine Zerkleinerung der Pflanzlichen Reststoffe.


TM
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.020
Der Vorteil von Mulchsaat ins Maisstroh ist folgender, die Maiskörner liegen oben und brauchen von den Sauen nicht ausgegraben werden. Das sieht zwar oft wild aus, aber es entsteht kaum Schaden. Im Gegensatz zur Pflugpfurche, da werden die Maiskörner tief eingepflügt und anschließend auch wieder ausgegraben, tiefster Löcher inclusive.
 
Registriert
5 Nov 2011
Beiträge
253
Nichtpflügende Feldbestellung nach Mais wird wohl meist nur für Zwischenfrucht über den Winter , z.B. Grünroggen in Frage kommen, also vor Zuckerrüben oder Sommergetreide im Folgejahr. Die meisten Landwirte schwören bei uns auf Wintergetreide als Folgefrucht, das bedingt den Pflug und eben eine wendende Arbeitsweise mit all den Problemen, natürlich auch beim Bodenaufbau. Ich hänge mal einen link an zur Maisstoppelbearbeitung:

http://www.amazone.de/files/03_Dr_Muething.pdf

Ist aber herstellerbezogen und verliert kein Wort zur Wirkung auf die Kolben/Wildschaden. Ich wird die mal anrufen und fragen, ob die das mal untersucht haben.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.020
Wenn die Landwirte bei so etwas nicht mitziehen, dann müssen sie halt auf dem Schaden sitzen bleiben! Mulchsaat funktioniert einwandfrei zu Weizen, Roggen oder Triricale.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
52
Zurzeit aktive Gäste
508
Besucher gesamt
560
Oben