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- 18 Sep 2018
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Als Dichter und Buchautor bleibt mir gar nichts Andres übrig, als meine Erlebnisse auch in dieser Formfest zu halten.
In anderen Jagdzeitschriften waren ein paar Gedichte auch schon zu lesen.
Seifenblasen, der stille Ansitz
Leise, leise unterm Tann,
ich sehe schon der Kanzel Dach.
Ich weiß wie weit man schauen kann,
wenn man dort sitzt, das Auge wach.
Junge Bäume steh'n davor.
Licht gewachsen die Kultur.
Vogelsang dringt an mein Ohr,
das bunte Volk ersetzt die Uhr.
Ich richt' mich ein, nehme das Glas,
mein Blick schweift durch die Lichtung.
Wald und Jagd, der Dinge Maß,
der Wind weht... Welche Richtung?
Ich lasse Seifenblasen fliegen,
ihr Tanz im letzten Sonnenlicht,
zeigt wo der Wind lässt Wipfel wiegen,
ja ... das Wild windet mich nicht.
Mein prachtvolles Gewehr liegt dort.
Ich weiß, ich kann mich drauf verlassen.
Es trägt des Wildes Geist hinfort,
kann ich's im Zielfernrohr erfassen.
Ich sinne nach alten Gedanken,
ein Jägerleben schenkt manch Bild.
Geschichten die um Jagd sich ranken,
Geschichten von erlegtem Wild.
Vor mir in des Busches Dickicht,
bewegt ein Schatten Blattwerk nun.
Noch fast hell ist's, gutes Licht,
ein Weidmann wird sein Weidwerk tun.
Grunzend, Schwarzkittel, er bricht.
Wühlend langsam kommt er näher.
Durch seinen eignen Krach hört nicht,
der Keiler nun den Ruf vom Häher.
Er hebt nun kurz sein schweres Haupt,
den Schuss... hört er schon gar nicht mehr.
Die ew'ge Ruh ist ihm erlaubt,
die Stille lastet sanft, doch schwer.
Ich breche ihm den letzten Bissen,
steh' vor ihm, halt kurz Wacht.
Das Herz von Blei ist ihm zerissen,
und langsam kommt die Nacht.
Sau tot kündet Hornes Klang,
die rote Arbeit folgt hernach.
Verstummt in Dämm'rung Vogelsang,
ein letztes Mal der Keiler brach.
Schweiß gebadet... zieh ihn fort.
Die Seifenblasen hatten Recht.
Bestätigten den guten Ort,
Jagd, so gut, so frei, so echt.
(2018 Copyright Amando, Ritter zur Altebur)