Ich hätte an der Waffe auch nie etwas verändert! Dann wäre die auch wert stabil
In 111 Jahren passiert leider viel...
Hypothese:
Der Gefreite Huber hat die Büchse 1909 gewonnen. Huber und seine Nachkommen führten die Waffe im niederösterr. Voralpenland, irgendwann lag der Schaft an, die Waffe hat nicht mehr geschossen, also Schaft geteilt/gekürzt. Dann 2. WK, nach 1945 russische Besatzung, Waffe versteckt/vergraben. Anfang/Mitte der 50er wieder hervorgeholt, Zielfernrohre wurden erschwinglich und jagdliches Erfordernis, den Büchsenmacher um die Ecke beauftragt, der den einfachsten und kostengünstigsten Weg der Einschwalbung gewählt hat. Durch fehlende Pflege und alltägliche Verwendung wurde der Übergang rauh und narbig, auch die Schüsse wurden weiter, so wurde die Waffe 1974 aufgerieben und neu beschossen. Mittlerweile hat Hubers Enkel oder Urenkel die Waffe übernommen und ihm ist aufgefallen, dass die Stahlschaftkappe unangenehm ist und auch in der Schulter rutscht, also muss Ende der 80er eine ventilierte Gummikappe drauf. Mitte der 90er wurde das 40 Jahre zuvor montierte ZF undicht/trüb. Nachdem ohnehin schon neue Waffen vorhanden sind wurde das gute Stück aufgegeben.
Im Endeffekt hat die Büchse das geleistet, wofür sie gemacht wurde. Zudem war sie 1909 wohl kaum für einen einfachen Soldaten erschwinglich.
Es ist anzunehmen, dass die Waffe über einen Zeitraum von fast 90 Jahren in ungeschonter jagdlicher Verwendung war und wurde eben laufend an die jeweiligen Erfordernisse angepasst. Das ist schon erstaunlich, war Generationen als funktionelles Werkzeug dienlich, dabei hatte niemand im Sinn, dass es irgendwann mal ein gefragtes Sammlerstück werden könnte.
Oder glaubt man heute, eine S202 könnte in 100 Jahren was wert sein?