Markieren von Rüden abstellen

z/7

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Welche Rasse?
Wie muss man sich das genau vorstellen? Also wie läuft es ab? Nur auf der Übungsfährte?
Gute Frage. Das erste Mal massiv aufgefallen ist es mir, als er eine Übungsfährte arbeitete, die kurz vorher ein anderer Hund gearbeitet hat. Das wurde mir aber erst im Verlauf der Fährte klar, als er auch noch einen Losungshaufen vom Artgenossen 2 m neben der Fährte quittierte.

Danach bei ner Verweiserbahn, da war er aber der erste. Bei einer weiteren Übungsfährte am Anfang ein zweimal, da gab es im Verlauf der Fährte dann nicht mehr viele Verweisstellen. War er auch erster. Bei der Verweisübung gestern kaum, obwohl da zwei andere Hunde vorher drüber gegangen waren, ne Hündin und ein junger Rüde (<1Jahr).

Bei der Fährte heute gar nicht, der Regen hatte aber vom Schweiß auch nicht viel übrig gelassen, um nicht zu sagen gar nichts, und ich hatte ihn vorher ne Runde lösen geführt. Erster.

Ich könnt jetzt nicht beschwören, daß er bei echten Nachsuchen nichts bepinkelt hat, wenn, hätt ich einen anfänglichen Pinkler wahrscheinlich als Notdurft verbucht.

Vllt war auch diese nachgearbeitete Fährte der Auslöser. Es war aber sehr auffällig, daß er das dann bei der Verweisübung auch so betrieb, und bei der darauffolgenden Fährte ebenso.
 
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Tja ist schon ne dolle Sache wenn man auf einmal an seinem Hund was findet wo man sonst nie drauf geachtet hat. Dieses markieren ist bei den Rüden wie stille Post. Ist keine Post da wird trotzdem an geeigneter Stelle markiert. Nach dem Motto,"erster"!
Bei mir in der Strasse leben auf ca.150 mtr. 15 Hunde. Dazu kommen noch die Gassigeher aus dem Dorf und Nachbarorten. Ich wohne hier nun mal direkt am Rhein auf dem Deich und da ist der Freizeitdruck sehr hoch. Wenn ich also mit meinen Hunden raus gehe, müßte ich im Grunde alle 2 mtr. stehen bleiben weil da irgend ein Wuffi ne Nachricht hinterlassen hat. Nur diese Nummer ist mir viel zu nervig und vor allem zu zeitaufwändig. Also was tun?
Im Grunde genommen einfach. Ich fordere von meinen Hunden aufmerksamkeit zu mir! Bei mir spielt sich die "Musik" ab und nicht bei irgend welchen Düften! Wenn dies von anfang an unterbunden wird, ob an der kurzen oder Schleppleine, ist das laufen oder arbeiten mit den Hunden nochmal so schön.;)
 

Rotmilan

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@z/7 Tja, schwierig einzuschätzen, wenn man es nicht gesehen hat. Arbeitet er die Fährte sonst konzentriert? Wie alt ist er?
Grundsätzlich würde ich dieses Verhalten als unerwünscht einstufen, weil er sich nicht voll auf die Arbeit konzentriert. Ob das Markieren jetzt Desinteresse, pubertäres Gehabe, Dominanzverhalten oder gar Protest ausdrücken soll - sanktionieren würde ich es. Macht man ja auch, wenn er von der Fährte abkommt.
Insbesondere würde ich darauf achten, dass er sich -wie Du schon geschrieben hast- vorher ausreichend lösen kann. Sollte er wieder markieren, gäbe es ein sanftes Nein (oder Deine Ermahnung) mit Option zur Steigerung, je nachdem was der Hund verträgt.
Macht er es trotzdem auf der Übungsfährte, einfach mal zurück nehmen und die Stelle erneut arbeiten lassen.

So ganz grundsätzlich halte ich aber nichts davon, den Hund Übungsfährten arbeiten zu lassen, die andere Hunde schon gemacht haben. Bei realen Nachsuchen ist das natürlich was anderes.
 
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Gute Frage. Das erste Mal massiv aufgefallen ist es mir, als er eine Übungsfährte arbeitete, die kurz vorher ein anderer Hund gearbeitet hat. Das wurde mir aber erst im Verlauf der Fährte klar, als er auch noch einen Losungshaufen vom Artgenossen 2 m neben der Fährte quittierte.

Danach bei ner Verweiserbahn, da war er aber der erste. Bei einer weiteren Übungsfährte am Anfang ein zweimal, da gab es im Verlauf der Fährte dann nicht mehr viele Verweisstellen. War er auch erster. Bei der Verweisübung gestern kaum, obwohl da zwei andere Hunde vorher drüber gegangen waren, ne Hündin und ein junger Rüde (<1Jahr).

Bei der Fährte heute gar nicht, der Regen hatte aber vom Schweiß auch nicht viel übrig gelassen, um nicht zu sagen gar nichts, und ich hatte ihn vorher ne Runde lösen geführt. Erster.

Ich könnt jetzt nicht beschwören, daß er bei echten Nachsuchen nichts bepinkelt hat, wenn, hätt ich einen anfänglichen Pinkler wahrscheinlich als Notdurft verbucht.

Vllt war auch diese nachgearbeitete Fährte der Auslöser. Es war aber sehr auffällig, daß er das dann bei der Verweisübung auch so betrieb, und bei der darauffolgenden Fährte ebenso.

Hallo.
Nach meiner Erfahrung gibt es seltene Fälle, wo eine Erkrankung die Ursache ist. in den meisten Fällen ist es aber eine Frage des Gehorsams bzw. der Unter- Einordnung ins Rudel.
Dies zeigt sich dann durch Markieren auch im häuslichen Umfeld bis ins Haus.

Markieren auf der Übungsfährte kann durch das Arbeiten bereits von anderen Hunden gelaufenen Fährten ausgelöst / unterstützt werden. Von daher biete ich so etwas meinem Hund grundsätzlich nicht an.
Macht er es auf "neuen" Fährten ist es für mich sehr sicher eine Frage des Gehorsams und des Willens diese Arbeit zu machen. Als Hundeführer sind wir dafür verantwortlich, die Konzentration und vor allem die Motivation des Hundes bei dieser Arbeit "hochzuhalten". Klappt dies nicht, nimmt der Hund übermäßig Verleitungen an oder sucht sich alternativen Spaß. Hierzu gehört dann auch das Markieren auf diesen Fährten.
Die Hunde kommen mit der Zeit in einen Konflikt, da sie einerseits wissen, dass es sich um eine menschliche" Fährte handelt und eigentlich viel lieber Wildfährten arbeiten möchten. Dieser Konflikt kann je nach Ausprägung zu Appetenzverhalten führen. Der Hund ist sich bewusst, was er eigentlich machen sollte, mangels Motivation versucht er durch alternatives Verhalten sich der Aufgabe (teil- zeitweise) zu entziehen.
Abstellen kann man dies über den reinen Gehorsam, der kein Ausweichen mehr zulässt. Diese Hunde mag ich nicht besonders, da ich keinen Kadavergehorsam möchte und sie i.d.R. später sehr schwer "zu lesen" sind. Sie folgen quasi regungslos einer für uns nicht wahrnehmbaren Witterung. Wird dabei dennoch mal eine Verleitung angenommen ist dies für den Führer kaum feststellbar.
Eine zweite Möglichkeit besteht über die Motivation einzugreifen. Dies ist aufwendiger, der Hund zeigt aber noch Regungen und ist für den Führer einfacher einzuschätzen. In Verbindung mit einem "normalen" Gehorsam kann hier der Führer bei Fehlverhalten auch sehr gut eingreifen.

wipi
 
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...
Macht er es auf "neuen" Fährten ist es für mich sehr sicher eine Frage des Gehorsams und des Willens diese Arbeit zu machen. Als Hundeführer sind wir dafür verantwortlich, die Konzentration und vor allem die Motivation des Hundes bei dieser Arbeit "hochzuhalten". Klappt dies nicht, nimmt der Hund übermäßig Verleitungen an oder sucht sich alternativen Spaß. Hierzu gehört dann auch das Markieren auf diesen Fährten.
...
... spricht das Folgende (in diesem speziellen Fall) nicht gegen eine solche Theorie:
Dass der Hund ...
... jedes einzelne Verweisteil auf der Fährte markiert ...
... das mutet doch eher so an, als ob der Hund der Fährte seine ganz eigene Art der gesteigerten Aufmerksamkeit widmet.
@z/7: Was tut der Hund denn an der Beute angekommen? ... markiert er da auch? ... oder welchen Besitzanspruch (vielleicht?) lässt er da erkennen?
 

z/7

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das mutet doch eher so an, als ob der Hund der Fährte seine ganz eigene Art der gesteigerten Aufmerksamkeit widmet.
@z/7: Was tut der Hund denn an der Beute angekommen? ... markiert er da auch? ... oder welchen Besitzanspruch (vielleicht?) lässt er da erkennen?
In diese Richtung interpretiere ich das auch. Das Markieren bei der Verweisübung spricht ja auch dafür.

Dazu muß man wissen, daß er ein ziemlicher Beutegeier ist. Beute im engeren Sinne, also vor allem Wild, Futter zwar auch, aber nur, wenn er Hunger hat, ist eigentlich ein Mäkler. Anderen Hunden gegenüber, aber auch gegenüber Zweibeinern. Selbst ich muß da auf Zack sein. Das eine oder andere Mitarbeitergespräch hatten wir diesbezüglich schon.

Ich bin jetzt nicht unglücklich über diese Disposition. Muß man zwar bissl aufpassen, aber ich seh vor allem den Vorteil der Motivation bei der Schweißarbeit.

Darum hatte mich dieses scheinbare Abgelenktsein auch erst gestört, aber wenn man das tatsächlich als Ausdruck seines Beutewillens interpretieren kann, kann ich damit leben.

So ganz grundsätzlich halte ich aber nichts davon, den Hund Übungsfährten arbeiten zu lassen, die andere Hunde schon gemacht haben. Bei realen Nachsuchen ist das natürlich was anderes.
Ich auch nicht, die Situation hat mich kalt erwischt, wie gesagt. Als Vorbereitung auf die reale Situation bei einer Nachsuche, wo vorher schon probiert wurde, ist es mal nicht verkehrt, zu sehen, wie sich der Hund verhält, q.e.d., aber als Dauereinrichtung ist es natürlich Quatsch.

Zumindest sollte der Führer es vorher erfahren. Nunja. Kann man einiges erleben, was da so bei Übungsfährten praktiziert wird, wenn der Aufwand die Kapazitäten überfordert, haarsträubend. Wäre nen eigenen Faden wert.
 

z/7

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Dies zeigt sich dann durch Markieren auch im häuslichen Umfeld bis ins Haus.
Kann man ausschließen. Der Bursch markiert nichtmal im Garten. Einmal hat er's bei Bekannten im Haus probiert, die haben ne Hündin, wurde aber in flagranti und sofort sanktioniert, seither kein Vorfall mehr.
 
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Ich habe auch so einen Pinkler - Trainer und ich haben aufgegeben es ihm abgewöhnen zu wollen.
Er markiert den Anschuss und zwischendurch auch immer mal wieder. Da er aber absolut zuverlässig arbeitet, lassen wir ihn mittlerweile.
Anfangs habe ich noch gedacht, es sei Unterforderung (Mantrailer bevor wir mit der Schweißarbeit angefangen haben, insofern sind Übungsfährten im Wald eher Datenautobahn für ihn gewesen).
Mittlerweile bekommt der Kerl meist 46-48h Fährten in einem Gebiet mit sehr viel Verleitung (Reh - und Schwarzwild) und vielen Schwierigkeiten was Gelände (kraxelkletter für mich), Winkel und auch Straßenüberquerungen angeht.
Macht er ebenfalls prima, also soll er in Gottes Namen eben pinkeln ...
Lange Rede, kurzer Sinn: Kommt auf den Hund an ;-)
 
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