Massaker mit Ansage - Sauenfänge in Brandenburg

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Die Fragen habe ICH gestellt, damit man einschätzen kann, welchen Kenntnisstand die Beteiligten haben. Deshalb werde ich die wenn als Letzter beantworten....

Meine Antwort zur Erfahrung mit Fallenfang und Saufang zuerst und dann bist DU dran:

Ich habe schon als Schüler im Auftrag unseres örtlichen Jagdpächters diverse Fallen betreut, gestellt und das gefangene Wild "erlöst", weil ich nach der Schule die Zeit dazu hatte. Saufänge habe ich noch nicht betreut, nur einmal einen gestreiften Frischling in der Kastenfalle gehabt.

Aus den reichlichen Erfahrungen mit gefangenen Katzen, Mardern, Wieseln, Waschbären und Füchen weiß ich, wie sich gefangene Tiere in Fallen "fühlen", wie sie sich begärden (individuell so unterschiedlich wie bei Menschen im Angesicht des annähernden Todes) und mehr oder weniger panisch werden, aus der Falle und ihrem Schicksal zu entkommen.

Das finde ICH widerlich und erbärmlich, ganz gleich welche Wildart in welcher Stückzahl gefangen ist. Bestenfalls als Notfallmethode akzeptabel, wenn eine faire Jagd nicht möglich ist.

Aus diesen Erfahrungen halte ich es für einen Witz, man könne sich nachts mit Stirmnlampe gegen den Wind anschleichen und das Gewehr durch den Käfig stecken, um weitgehend stressfrei eine Sau nach der anderen zu exekutieren, weil sie ihren Todfeind nicht realisieren würden. Am ehesten mag das noch in so einer hektargroßen "Fangarena" mit Pallisadenzaun und Hochsitz funktionieren, aber sicher nicht im Drahtkäfig.

So, jetzt bin auf Deine eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Exekutieren in Saufängen gespannt! ;)
 
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.....dann gibt es auch keine Panik und nicht mehr Unruhe als bei einer DJ.

Da irrst Du Dich gewaltig!

Panik gibt es bei Drückjagden nur, wenn Hunde Wild fangen. Das passiert bei gesundem Wild und den RICHTIG ausgewählten und eingesetzten Stöberhunden zwar ausnahmsweise, ist aber nicht erwünscht und nicht die Regel, sondern seltene Ausnahme. Ansonsten löst der spurlaute Stöberhund KEINE Panik und wenig Stress aus. Rehe nutzen das nicht selten als lustiges "fang-mich-doch-Spiel", wenn sie die bellenden Verfolger mit endlosen Schleifen verkaspern. Das weiß man natürlich nur aus eigener praktischer Erfahrung, nicht mit dem Rechenschieber. ;)

PS.: natürlich macht eine DJ mit vielen guten Stöberhunden mehr Stress und Unruhe unter den Wildarten, als Einzeljagd. Deshalb bin ich der Meinung, man sollte sie pro Fläche nur einmal jährlich anwenden, max. zweimal, wenn man in Not mit zu hohem Wildstand ist. Letztlich gibt es keine Jagd, ohne die Gefahr von Härten. Auch bei der Eimnzeljagd kann es passieren, dass man Wild nachsuchen muss, es vom Hund gehalten und dann abgefangen wird. Maximaler Stress und Panik, aber eben nicht mit systembedingter Regelmäßigkeit wie bei Lebendfallenfang.
 
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Wir haben immer noch tausende Jäger, welche aus den Fangaktionen der 80er persönliche Erfahrungen aufweisen können.

Der Umstand, daß sich Wissenschaft und angeschlossener Landesbetrieb zu dem wichtigen Punkt, der Tötung in der Falle, nur Larifari äußern und nicht bereit sind die angeblich neuen und tierschutzgerechten Verfahren dazu den Jagdverbänden oder der Fachpresse zu demonstrieren, trägt stark zur Unglaubwürdigkeit bei.

Statt Lehrvorführung wedelt man mit einem allgemein gehaltenen unverbindlichen Leitfaden. Merke: Nicht Durchführungsanweisung oder Verordnung.

Das heisst für mich, wer Saufang betreibt, steht bei Anzeige allein und selbstverantwortlich im Regen. Eine juristische Überprüfung nach entsprechender Anzeige dürfte dem privaten Schützen und JAB wesentlich unangenehmer und kostspieliger kommen, als den Landesbediensteten, Hochschulangestellten oder Beamten.
 
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hört bloß auf Euch zu verschliessen, nehmt gefälligst die Neuesten Erkenntnisse von "Wissenschaftlern" an. Sonst kommen die (wahrscheinlich) verbeamteten und wissenschaftlich geschulten Schalldämpferexekuteure, von @Mohawk in Gang gesetzt, in Eure Reviere:unsure:, dann ist aber Schluß mit Lustig!
 
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Moin!

Meine Antwort ...
<...>
Aus den reichlichen Erfahrungen mit gefangenen Katzen, Mardern, Wieseln, Waschbären und Füchen weiß ich, wie sich gefangene Tiere in Fallen "fühlen", wie sie sich begärden (individuell so unterschiedlich wie bei Menschen im Angesicht des annähernden Todes) und mehr oder weniger panisch werden, aus der Falle und ihrem Schicksal zu entkommen.

Gefragt war aber nicht nach Kleinraubwild, sondern Sauen in modernen Fanganlagen.

Das finde ICH widerlich und erbärmlich, ganz gleich welche Wildart in welcher Stückzahl gefangen ist. Bestenfalls als Notfallmethode akzeptabel, wenn eine faire Jagd nicht möglich ist.

Fair? So wie mit der WBK und Distanzschüssen? Fair hat in dem Kontext keine Bedeutung. Das ist kein Sport.

Aus diesen Erfahrungen halte ich es für einen Witz, man könne sich nachts mit Stirmnlampe gegen den Wind anschleichen und das Gewehr durch den Käfig stecken, um weitgehend stressfrei eine Sau nach der anderen zu exekutieren, weil sie ihren Todfeind nicht realisieren würden. Am ehesten mag das noch in so einer hektargroßen "Fangarena" mit Pallisadenzaun und Hochsitz funktionieren, aber sicher nicht im Drahtkäfig.

Da gibts hier aber andere Erfahrungen, echte, nicht übertragene.

So, jetzt bin auf Deine eigenen praktischen Erfahrungen mit dem Exekutieren in Saufängen gespannt! ;)

Als Letzter ...

Panik gibt es bei Drückjagden nur, wenn Hunde Wild fangen. Das passiert bei gesundem Wild und den RICHTIG ausgewählten und eingesetzten Stöberhunden zwar ausnahmsweise, ist aber nicht erwünscht und nicht die Regel,

Komisch - im Saufang (richtig durchgeführt) ist es auch weder erwünscht noch die Regel. :p

sondern seltene Ausnahme. Ansonsten löst der spurlaute Stöberhund KEINE Panik und wenig Stress aus. Rehe nutzen das nicht selten als lustiges "fang-mich-doch-Spiel",

Die Rehe finden das sicher sehr spassig, die zahen dafür nach der Jagd "Vergnügungssteuer" oder was? Außerdem sind Rehe keine Sauen. Den Stresslevel von Sauen vor den Hunden kannst Du ja unter anderem am Tempo festmachen, die werden nach dem ersten Knall meist schneller, nicht langsamer (o.k., bis auf die, die hoffentlich liegt).

Letztlich gibt es keine Jagd, ohne die Gefahr von Härten. Auch bei der Eimnzeljagd kann es passieren, dass man Wild nachsuchen muss, es vom Hund gehalten und dann abgefangen wird. Maximaler Stress und Panik, aber eben nicht mit systembedingter Regelmäßigkeit wie bei Lebendfallenfang.

Eben diese Regelmäßigkeit ist ja vermeidbar.

Wir haben immer noch tausende Jäger, welche aus den Fangaktionen der 80er persönliche Erfahrungen aufweisen können.

Richtig. Und was hat man damals gemacht? Automatische Auslösung, morgens hin an die in der Regel unverblendete Falle und dann mit FLG exekutiert. Kann man so machen, aber dann macht man das halt falsch.

Der Umstand, daß sich Wissenschaft und angeschlossener Landesbetrieb zu dem wichtigen Punkt, der Tötung in der Falle, nur Larifari äußern und nicht bereit sind die angeblich neuen und tierschutzgerechten Verfahren dazu den Jagdverbänden oder der Fachpresse zu demonstrieren, trägt stark zur Unglaubwürdigkeit bei.

Ja? Komisch. :rolleyes: Ich kriege wenn ich von einem der da Beteiligten irgendwas wissen will nie eine Larifari-Antwort. Einer der Autoren der neuesten Anleitung zu Saufängen sitzt beim LJV im Präsidium, das hat da bei Bedarf also einen "kurzen Dienstweg".

Statt Lehrvorführung wedelt man mit einem allgemein gehaltenen unverbindlichen Leitfaden. Merke: Nicht Durchführungsanweisung oder Verordnung.

Vorführungen hat es aber gegeben, hast Du vielleicht nur nicht mitbekommen?

Das heisst für mich, wer Saufang betreibt, steht bei Anzeige allein und selbstverantwortlich im Regen. Eine juristische Überprüfung nach entsprechender Anzeige dürfte dem privaten Schützen und JAB wesentlich unangenehmer und kostspieliger kommen, als den Landesbediensteten, Hochschulangestellten oder Beamten.

1 - Die Dinger sind genehmigungspflichtig, damit stehst Du schon mal nicht ganz alleine da.
2 - Es gibt derzeit aktiv betriebene Fänge und keine Klagen. Was sollte sich daran ändern?
3 - Wer nicht will muss ja nicht. Und wer muss (im Seuchenfall z. B.), der steht erst recht nicht alleine da.

Joe
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Sollte jemand Anzeige erstatten und die Sache vielleicht mit Bildern einer versteckten Kamera untersetzen nützt dem Betreiber der Anlage, die Genehmigung zum Fallenbetrieb überhaupt nichts, da diese wie üblich eine behördliche Haftung ausschliesst. Für die Art und Weise des Betriebes und die tierschutzgerechte Tötung haftet der Betreiber vollumfänglich allein und das wird er auch, wenn ein Gericht feststellt, daß die Art und Weise doch nicht so tierschutzgerecht ist. Dann wird BB darauf bestehen, man hätte ja schließlich nur Empfehlungen ausgesprochen. Gefangen und getötet hätte ja X oder Y.

Ich denke es besteht Einigkeit, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis diesbezüglich ein Tierschutzverein aktiv werden wird. So hoch umstritten und im öffentlichen Raum frei zugänglich kann das nicht anders sein.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Gute Zusammenfassung der Problematik zu "Friedenszeiten":

Finde ich nicht.

Wer sich den Text und Bild genau anschaut, findet so manchen Widerspruch. Am "besten" finde ich dann das Bild auf Seite 23, auf dem vor dem unverblendeten Fang der Mensch mit Waffe kniet und auf der nächsten Seite steht, daß grundsätzlich empfohlen wird die Fanganlagen blickdicht zu machen. Auch würde mich interessieren, wie die Rotte mit Kopfschüssen im Großfang stressfrei getötet werden soll.

Aus den Erfahrungen der 80er kann ich sagen, daß im Fang die Post abgeht, wenn das erste Stück schlegelt oder gar klagt. Dann würde ich gern die weiteren präzisen Kopfschüsse sehen.
 
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Bei Nacht muss man nicht verblenden. Da ist es eh' dunkel. Und ein Beispielsphoto mit Verblendung hätte hier WAS gezeigt? :rolleyes:

Und das mit dem Schlegeln / Klagen: ja, das kann passieren, wie Laufschüsse auf der Kirrjagd, Gebrächschüsse auf der DJ etc. pp., es passiert aber nicht automatisch. Frag doch mal Leute, die derzeit aktiv solche Dinger betreiben oder die Autoren bei Thünen und dem LFE.
 
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