In einige Gebieten Bayerns ist es schon zu einem deutlichen Absenken der Bestände gekommen. Klar gibt es immer unterschiedliche Gründe, aber es gibt nicht überall Mast. Ich kenne jetzt schon viele Jäger - da ich ja etwas in der Szene daheim bin - die haben die Saujagd weg von der Kirrjagd im Wald auf die Pirschjagd im Feld mit Nachtsicht/Zieltechnik verlegt. Wobei die WBK das Fernglas ersetzt. Absuchen von einem Punkt aus, kein Querfeldeinpirschen, kein Belagern der Waldkante. Erst wenn Sauen in Anblick kommen wird gezielt angegangen.
Letzte Woche hat mir ein Saujäger versichert, er schießt jetzt grundsätzlich mit Vorsatz, auch wenn das Licht noch eventuell ginge. Ist jetzt bei 96 Sauen mit Vorsatz. Auch er bestätigt die Streckensteigerung.
Wer bisher im Jahr grad mal im Heulen und Zähnekirschen eine Sau erlegt hat, obwohl genug da sind, bei dem wirkt sich die Technik nicht streckensteigernd aus. Jagd ist Handwerk, das vergessen viele. Schlechte Handwerker bekommen keine Aufträge, schlechte Jäger schieben die Schuld auf andere.
Selbstverständlich wird die Technik auch an der Kirrung eingesetzt. Bei Sauen muss man eigentlich ständig die Taktik ändern, wie beim Fuchs auch. Wenn Sauen viel gedrückt werden, dann liegen sie erstmal sehr fest oder sind früh auf den Läufen. Wenn aber Sauen nach dem Schuss bei einem Drücker schon nach 30 !! in den Bürsten wieder verhoffen, dann haben sie gelernt: Ab jetzt kann jeder Meter Flucht tödlich sein.
Bachenlose Frischlingsrotten die sich dann noch zusammenschließen, haben einen enormen Lerneffekt immer wenn ein Rottenmitglied wie auch immer erlegt wird.
Wie auf dem Hochsitz verhalten, lernt die -sagen wir heute mal - HelixGeneration auch nicht mehr. Auch an der Kirrung flüchten die Sauen nach dem Schuss - auch wenn es so ausschaut - nicht mehr bis zum Horinzont. Sondern die Bache verhofft in der Deckung und checkt erst mal die Lage, was da draußen jetzt passiert.
Wer eine Wildart bejagen will, sollte erst einmal lernen sie zu verstehen.