Massaker mit Ansage - Sauenfänge in Brandenburg

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Dir ist schon klar, daß eine Legalisierung von NZT kein sooo umwerfend großes Streckensteigerungspotential mehr hat?
Doch, hat sie. Und ich kenne einige, die mit den dilettantischen Vorsatzgeräten nichts zu tun haben wollen aber bei echter Nachtzieltechnik sofort loslegen würden.
 
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@äsungsfläche: Bin halt ein wenig vorgeschädigt. Wir haben hier einige Pächter aus dem hohen Norden. Angesichts der dortigen Preise spielen sie hier mit der Portokasse. Wir haben Jagdgenossenschaften, da sind die Vorsteher zurück getreten weil sie eine Umlage einheben mussten. Dann melden diese Pächter noch Sauenabschusszahlen, dass es den Umliegern schwindlich wird. Nach dem Motto: "Was wollt Ihr denn, die kommen alle vom Nachbarn, schaut mal wie viele die schießen." Unterm Strich sind die JG selbst schuld, aber der Mensch lernt halt nur durch Schmerz. Wir bräuchten einen körperlichen Nachweis.
 
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In einige Gebieten Bayerns ist es schon zu einem deutlichen Absenken der Bestände gekommen. Klar gibt es immer unterschiedliche Gründe, aber es gibt nicht überall Mast. Ich kenne jetzt schon viele Jäger - da ich ja etwas in der Szene daheim bin - die haben die Saujagd weg von der Kirrjagd im Wald auf die Pirschjagd im Feld mit Nachtsicht/Zieltechnik verlegt. Wobei die WBK das Fernglas ersetzt. Absuchen von einem Punkt aus, kein Querfeldeinpirschen, kein Belagern der Waldkante. Erst wenn Sauen in Anblick kommen wird gezielt angegangen.
Letzte Woche hat mir ein Saujäger versichert, er schießt jetzt grundsätzlich mit Vorsatz, auch wenn das Licht noch eventuell ginge. Ist jetzt bei 96 Sauen mit Vorsatz. Auch er bestätigt die Streckensteigerung.
Wer bisher im Jahr grad mal im Heulen und Zähnekirschen eine Sau erlegt hat, obwohl genug da sind, bei dem wirkt sich die Technik nicht streckensteigernd aus. Jagd ist Handwerk, das vergessen viele. Schlechte Handwerker bekommen keine Aufträge, schlechte Jäger schieben die Schuld auf andere.
Selbstverständlich wird die Technik auch an der Kirrung eingesetzt. Bei Sauen muss man eigentlich ständig die Taktik ändern, wie beim Fuchs auch. Wenn Sauen viel gedrückt werden, dann liegen sie erstmal sehr fest oder sind früh auf den Läufen. Wenn aber Sauen nach dem Schuss bei einem Drücker schon nach 30 !! in den Bürsten wieder verhoffen, dann haben sie gelernt: Ab jetzt kann jeder Meter Flucht tödlich sein.
Bachenlose Frischlingsrotten die sich dann noch zusammenschließen, haben einen enormen Lerneffekt immer wenn ein Rottenmitglied wie auch immer erlegt wird.
Wie auf dem Hochsitz verhalten, lernt die -sagen wir heute mal - HelixGeneration auch nicht mehr. Auch an der Kirrung flüchten die Sauen nach dem Schuss - auch wenn es so ausschaut - nicht mehr bis zum Horinzont. Sondern die Bache verhofft in der Deckung und checkt erst mal die Lage, was da draußen jetzt passiert.
Wer eine Wildart bejagen will, sollte erst einmal lernen sie zu verstehen.

Viel geschrieben, wenig belastbares oder neues. Naja.

In einigen Gebieten BY deutliches Absenken der Bestände? Wo denn?

Soso, "Streckensteigerung ist schwer erfaßbar", ja was jetzt?

Das "Verlegen der Kirrjagd im Wald ins Feld" während der Vegetationsperiode ist nun wirklich nichts neues. Es gibt hier Revierinhaber, die schmeißen und schmissen einen hochkant aus dem Revier, der an der Kirrung schoss. Motto: "unterm Jahr im Feld, im Winter revierübergreifende Bewegungsjagd" seit mehr als 50 Jahren.

Vergangen Freitag: 3 Frischlinge (ca 12 kg), auf der Wiese erlegt worden. Keine Bache anwesend. Ein vierter Frischling von insgesamt 6 hätte erlegt werden können.
zum Thema Bachenlose Frischlingsrotten: "Lerneffekt wann immer ein Rottenmitglied wie auch immer erlegt wird" Postmortal?

"Jagd ist Handwerk". Eben.
 
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Zielfernrohre waren nie illegal. Nzgs werden jetzt schon in By mit Ausnahmeregelung im Einzelfall genehmigt.

Ob da je ne generelle Freigabe draus wird?

Auf die ersten Bilanzen darf man gespannt sein.

Meinst Du mit "Nzgs" Nacht-Ziel-Geräte? Was bedeutet dann das "s"?
Und wo oder bei wem sind Nachtzielgeräte in BY mit Ausnahmeregelung im Einzelfall genehmigt? Nachtzielgeräte werden von welcher Behörde genehmigt oder nicht? Und Du hast Kenntnis von deren Genehmigungen? In BY? Soso.
Oder stellst Du Dual Use mit NZG gleich?
Das dümmste ist wohl die Aussage (nicht von z/7!, daß "die Jäger langsam lernen..." und daraus die Genehmigung kommen wird... ROFL. ich empfehle entsprechende Anfragen an die zuständige Behörde zu richten und deren Bewertung hier einzustellen als eben die wider besserm Wissen Äußerungen ständig zu wiederholen.

Ja, auf die ersten "Bilanzen" (=Streckenlisten im Vergleich) bin ich auch gespannt seit etwas mehr als einem Jahr...;)Bis jetzt nichts belastbares im Forum geschrieben worden. Blubb, blubbblubb...
 
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Ich fände die Legalisierung von NZG sehr sinnvoll. Vorsatzgerät genehmigt auf 3 Jahre für € 3.000 - diesen Weg werden wenige gehen. Auch unser Betrieb, der auf insgesamt 14.000 ha Jagdfläche verantwortlich ist, wird keine solche Investition tätigen.
Ein RL bekam auf seinen Wunsch eine WBK, die hat ihm auch ein paar Sauen ermöglicht, wer einem normalen Beruf nachgeht, der um 05.30 Uhr mit dem Aufstehen beginnt, wird die WBK aber nur benutzen, wo es gerade viel Ärger mit den Sauen gibt und damit die Population in einer Region nicht bewegen.
NZG wäre ein schritt nach vorn, weil man nicht nur sieht was auf der Bühne los ist sondern auch besser, tierschutzgerechter schießen könnte. Bei Legalsierung könnte ich mir vorstellen einzwei Dienstwaffen zu kaufen, die dann im Kollegenkreis im Umlauf sind.

Der Saufang, wenn er tierschutzverräglich betrieben werden kann und effizient ist, wäre ein weiterer Baustein und liesse sich in die Arbeitszeit integrieren. Nachts entsende ich niemand dienstlich zur Jagd.
 
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....Das dümmste ist wohl die Aussage (nicht von z/7!, daß "die Jäger langsam lernen..." und daraus die Genehmigung kommen wird... ROFL. ich empfehle entsprechende Anfragen an die zuständige Behörde zu richten ....

Eine vergleichbare Entwicklung haben wir doch gerade mit Schalldämpfern und Magazinkapazität für SLB durch. Die waren nicht waffenrechtlich tabu, sondern auf Betreiben der Jägerschaft und galten bei "mooshäuptigen Gralshütern" der grünen Zunft noch als Ausrüstung für "Schießer" oder Wilderer. Hat ziemlich lange gedauert und viel Aufklärungsarbeit gekostet, bis die Jagdfunktionäre davon loskamen und auf dem heutigen Erkenntnisniveau angekommen sind. Bei bleifreier Munition ähnlich.
Und Behörden richten sich nach aktueller Gesetzeslage, eine andere Auskunft können sie nicht geben. Es geht um die VERÄNDERUNG dieser Gesetze und Verordnungen und dabei spielt die Positionierung der Jagdverbände eine gewichtige Rolle in den Anhörungsprozessen.
 
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@ Stoebi: bei den SD hat das funktioniert, wobei die Messe noch nicht gesungen ist. Es noch nicht sicher, dass sich die Rechtslage so ändert, dass ein paar Richter zu kruden Auslegungen kommen können. Immerhin sind sich die Jagdverbände inzwischen einig.
Bei der Magazinkapazität war das nicht ganz einfach, da war der DJV zumindest am Anfang eher halbherzig unterwegs.
In beiden Fällen ging es aber um legale Lösungen, die wieder in Zweifel gezogen wurden.
NZG sind aber bis jetzt eindeutig illegal. Deshalb wäre dieser Schritt deutlich größer und ich sehe derzeit keine politische Initiative, die das aufgreifen würde.
Der DJV tut sich damit wohl auch schwer, weil er natürlich befürchten würde, dass NZG nicht zur zur Fuchs- und SWjagd benutzt würden, sondern auch allerlei anderes Schalenwild damit zur Strecke käme. Ob es langfristig gut wäre, bspw. Auch Rehe nachts zu jagen? Oder machte man diese dann heimlicher oder gar wieder tagaktiver? Aber warum keine Wildart bejagen, wenn sie keine Schonzeit hat und man ohnehin schon als Störer im Revier ist? Diese Fragen muss man beantworten.
 
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....Immerhin sind sich die Jagdverbände inzwischen einig.....
....Bei der Magazinkapazität war......der DJV zumindest am Anfang eher halbherzig unterwegs....

Eben - das meinte ich mit schwerfälligem Lernen. ;)

.....Der DJV tut sich damit wohl auch schwer, weil er natürlich befürchten würde, dass NZG nicht zur zur Fuchs- und SWjagd benutzt würden, sondern auch allerlei anderes Schalenwild damit zur Strecke käme......Aber warum keine Wildart bejagen, wenn sie keine Schonzeit hat und man ohnehin schon als Störer im Revier ist? .....

Auch ich halte nichts von nächtlichem Jagddruck IM WALD! Mit oder ohne Nachtsicht/zieltechnik.

Nur: was könnte man dagegen tun und wie hinge es mit erlaubter NZT zusammen?
Ich glaube, dass auch mit aktueller Rechtslage nicht zu verhindern ist, dass unerlaubte Technik benutzt wird, wenn jemand sich wenig drum schert, was rechtens ist und was nicht, so lange er es möchte und es ihm Vorteile bringt. Nachtjagd mit oder ohne moderne Technik ist eine Spielwiese im Feldrevier. Nur da brauche ich den Jagddruck auf Sauen, um Schäden zu minimieren. Dass Rehe nachts geschossen werden, ist vermutlich nicht so verbreitet im Feld, wo es verboten ist. Wer das trotzdem möchte, könnte es auch jetzt machen.
 
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Eben - das meinte ich mit schwerfälligem Lernen. ;)



Auch ich halte nichts von nächtlichem Jagddruck IM WALD! Mit oder ohne Nachtsicht/zieltechnik.

Nur: was könnte man dagegen tun und wie hinge es mit erlaubter NZT zusammen?
Ich glaube, dass auch mit aktueller Rechtslage nicht zu verhindern ist, dass unerlaubte Technik benutzt wird, wenn jemand sich wenig drum schert, was rechtens ist und was nicht, so lange er es möchte und es ihm Vorteile bringt. Nachtjagd mit oder ohne moderne Technik ist eine Spielwiese im Feldrevier. Nur da brauche ich den Jagddruck auf Sauen, um Schäden zu minimieren. Dass Rehe nachts geschossen werden, ist vermutlich nicht so verbreitet im Feld, wo es verboten ist. Wer das trotzdem möchte, könnte es auch jetzt machen.

Die, die eine WBK nutzen, sagen, sie sind erstaunt, was da alles an Wild zu sehen ist. Da stelle ich mir schon vor, dass jemand, der vielleicht schon vergeblich zweidrei Stunden auf die Sauen wartet oder danach sucht, das Reh eben mitnimmt, das auf der Wiese steht. Vielleicht ist das auch gar nicht schlimm, wer weiß.
 
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Mal im Ernst ... glaubst Du nicht, dass es die gleichen sind, die eben jenes Reh auch bei Schnee & Mond mitnehmen würden ? Und warum sollte sich durch NZT die Zahl derer vergrößern?
 
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Weil dann immer Schnee und Mond ist.

Ja, so ist die verbreitete Ansicht und die Befürchtung einiger Jagdfunktionäre.
Die Antwort kennt niemand. Ich vermute, es würde sich durch Legalisierung von Nachtzieltechnik wenig bei der "Mitnahme" anderer Schalenwildarten ändern. Rechtsübertretungen sind imo Charaktersache und die "Hallodris" finden immer Wege zu ihrem Vorteil, zumal die vielen "Lösungen für die Auslandsjagd" längst etabliert sind, nur für die standhaft rechtstreuen Jäger nicht und die sind nicht das Problem.
 

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