Massaker mit Ansage - Sauenfänge in Brandenburg

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Das kann so sein muss aber nicht. Wenn wir Jagden schon im Mai planen damit im November Schützen da sind, heisst das noch lange nicht das die Sauen an dem Tag hier sind. In Revieren die stetz Druck auf Sauen machen sind diese nämlich nicht gerne Standwild. Jagdnomaden die diese "Events" besuchen sehen das aber wahrscheinlich anders:sleep:.
Schäden kann man am Besten vermeiden in dem man ständig danach schaut. Zu sagen ja warten wir mal bis Winter und machen eine riesen DJ kann auch gut nach hinten losgehn. In Zeiten in denen mal 16 h Stunden am Stück Schnee liegt wird es nicht einfacher.

Darin liegt ja gerade die Krux. In Einstandsgebieten (größere Waldkomplexe) macht es eben keinen Sinn ständig Druck aufzubauen. Dort kann man mit 1-2 größeren Bewegungsjagden in kurzer Zeit sehr viel mehr erreichen. Allerdings sollten sich die Verantwortlichen einig sein und gemeinsam diese Strategie verfolgen, woran es halt häufig hapert. Natürlich gehören neben Wille auch die Fähigkeiten und das Personal dazu.
Problematisch wird es aus meiner Sicht lediglich wenn andere Hochwildarten (Rot- oder Damwild) vertreten sind. Dann wird vielfach dem Schwarzwild nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt, bzw. die Bejagung zu sehr in Richtung dieser Arten orientiert.

Dort wo Sauen zu Schaden gehen (Feld, Wiese) kann / soll man ganzjährig unter Schonung der führenden Stücke Druck machen.

wipi
 
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Was Ihr immer mit "stressfrei" habt? Glaubt ihr wirklich das Wild ohne JAGD keinen Stress hat? Die einzelnen "Naturnutzer" schreibe ich jetzt mal lieber nicht auf die kennt eh Jeder hier. Das Leben in der Natur ist ein ständiger Kampf um Futter um Einstand um Paarung und ums tägliche Überleben....

Ja, auch für Menschen ist das Leben ein ständiger Kampf um vitale Interessen. Todespanik löst das aber nicht aus, auch nicht durch Spaziergänger, Reiter oder Mountainbiker.

.....heisst das noch lange nicht das die Sauen an dem Tag hier sind. In Revieren die stetz Druck auf Sauen machen sind diese nämlich nicht gerne Standwild....

Das ist richtig, aber wenn man ihnen ihre beliebten Einstände im Wald nicht durch ständigen Jagddruck (Hochsitze, Kirrungen) unsicher und damit unattraktiv macht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie am Jagdtag "zuhause" sind, sehr hoch. Wo genau sie dann sitzen, hängt von Wind und Wetter ab. Deshalb ist es in kleinen Revieren wichtig, so viele Nachbarn wie möglich mitjagen zu lassen, nicht nur als Abstauber, versteht sich.

.....Wenn man ernsthaft daran Interesse hat keinen Bestand an Sauen mehr zu haben, ....

Wer hat das denn?

0,3% oder 0,5% der europäischen Jäger?
 
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@Stoeberjaeger Die Schweden würden die "Einführung" der Wildschweine gerne wieder rückgängig machen ;) Geht aber nicht.

Habe gerade einen Bericht über Saufänge gelesen. Dort wurde beobachtet, dass in der gleichen Falle sogar mehrmals am Tag verschiedene Rotten gefangen werden konnten. Die zweite Rotte hat sich also nicht am "Geruch des Todes" gestört, Mais riecht vermutlich noch verführerischer :)
Aber auch der wissenschaftliche Bericht kam zu dem Ergebnis, dass es wenn nur ein Baustein von vielen ist.
 
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Ich denke Angst bei Menschen und Tieren hat grundlegende Unterschiede. Solange es für das Wild nicht "eng" wird und Panik angesagt ist, können Wildtiere mit dieser Bedrohung umgehen. Kirrungen werden für den Wohlfühlspaß am Malbaum halt erst mal umschlagen. Einstände die ständig auf links gedreht werden, einfach gemieden. Helle Nächte sind für Sauen gefährlich, das haben sie gelernt. Also nur im Dunkeln raus, was ihnen aber gebietsweise auch nicht mehr viel bringt. Jetzt schlägt das Schicksal irgendwann zu, ohne dass dies vorher geahnt wurde.
Vorsicht ist alles. Wenn wir Menschen einen halben Tag über die Straße laufen, ohne vorher auf Autos zu achten, sind wir tot. Haben wir deswegen Angst vor Autos? Wir setzen uns sogar rein, obwohl jedes Jahr ein Haufen von uns "ausgelöscht" werden.
 
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....Habe gerade einen Bericht über Saufänge gelesen. Dort wurde beobachtet, dass in der gleichen Falle sogar mehrmals am Tag verschiedene Rotten gefangen werden konnten. Die zweite Rotte hat sich also nicht am "Geruch des Todes" gestört, Mais riecht vermutlich noch verführerischer :)....

Gibt es dazu einen Link? Ist das eine Einzelbeobachtung oder hat es gewisse Regelmäßigkeit? Trifft es auch noch zu, wenn Saufänge über längere Zeit betrieben werden?
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

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Dieser Wissenschaft glaube ich kein Wort und bei meinen schwedischen Jagdfreunden steht Sauenjagd mittlerweile höher im Kurs als Elchjagd. Die füttern per LKW zu.
 
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Dieser Wissenschaft glaube ich kein Wort und bei meinen schwedischen Jagdfreunden steht Sauenjagd mittlerweile höher im Kurs als Elchjagd. Die füttern per LKW zu.

Wildschweinjagd begeistert Jäger in der ganzen Welt. Da glaube ich einfach nicht an die plaktiv betonte Aufbruchstimmung in der Jägerschaft, Sauen "radikal" reduzieren zu wollen, auch mit ASP und Wildschäden nicht. Wer gern Bier trinkt, führt auch keinen Feldzug zur Reduzierung von Gerste und Hopfen. ;)
 
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Ne, es ist die schwedische Landwirtschaft die diesen Schritt bereut. Sicher nicht die Jägerschaft.
Ich habe regelmäßig schwedische Jäger zu Besuch und dort wurde mir berichtet, dass die Regierung z.B. die künstliche Beleuchtung von Kirrungen erlaubt hat.

Wenn nur Jäger entscheiden dürften hätten wir sicher eine sehr bunte und sehr problematische Fauna ;)

@freischütz Es sind die Arbeiten von Dr. Hinrich Zoller, der leider im letzten Jahr verstorben ist. So wie ich seine Arbeit und die Worte seiner Kollegen kenne, war er ein sehr gewissenhafter und unparteiischer Wissenschaftler.
 
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Hallo.

Ich bin (mal wieder) recht zermürbt ob der Wortwahl bei einigen Beiträgen. Da fehlt sowohl Kinderstube, als auch halbwegs ein praxisgerechter Ansatz sich zur Problematik zu äussern.

Zum Thema:
ich halte Saufänge momentan für ein Mittel, welches ich nicht unterstützen oder in meinem Revier haben möchte. Dies liegt vermutlich insbesondere an den "Geschichten" die um das Töten der gefangen Stücke kursieren. Allerdings darf man nicht vergessen, dass, sofern überhaupt vorhanden praktische Erfahrungen wohl 30-40 Jahre alt sind. Mittlerweile gibt es aber Erkenntnisse und Möglichkeiten daran was zu verbessern. Trotzdem hat es nach meiner Auffassung nichts mit Jagd zu tun.
Zudem bin ich immer noch optimistisch, dass die Jägerschaft einen angemessenen Schwarzwildbestand mit den zur Verfügung stehenden Mitteln hinbekommt (die Hoffnung stirbt zuletzt).
Forderungen nach weitergehenden technischen Möglichkeiten sehe ich insgesamt nicht als probates Mittel die angemessene Bestandshöhe zu erreichen.
Sehrwohl müssen wir uns aber darüber im klaren sein, dass Saufänge in ASP Bereichen eine Möglichkeit sind, Stücke aus der Kernzone zu entnehmen. Dies wird dann sicher nicht mehr von den Jagdausübungsberechtigten entschieden.
Fakt ist, dass die Thematik bei uns im Rahmen einer Arbeitsgruppe auf Kreisebene angesprochen wurde. Von daher sind Saufänge vielleicht viel "realer" als wir denken. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn die Jägerschaft zusammenrücken würde und gemeinsam versucht das Problem anzugehen. Jeder in seinem Revier wird nicht zum Ziel führen.

wipi

würde gern hierzu folgendes anmerken: Vor ca. 40 Jahren haben wir (Jäger ) zumindest in den Feldrevieren mit geringen Waldanteil, alles versucht Schwarzwild und wenn auch nur als Wechelwild ins Revier zu bekommen, heute ist es genau anders herum! MfG DT
 
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Wenn dich das "hoch waidgerechte Arschplattsitzen" so stört, warum gibst du dann nicht einfach deinen Jagdschein (sofern du überhaupt einen hast) ab und geh dein Fleisch im Supermarkt kaufen? Fällt mir bei deinem dummen Geschwafel aber ehrlich gesagt schwer zu glauben, dass du jemals das grüne Abitur gemacht hast, geschweige denn Ahnung von der Jagd an sich hast. Falls es dir bisher noch niemand gesagt hat: Jagen heißt nicht nur Tiere "abzuknallen"! Aber das scheint bei euch Camouflage tragenden Freizeitrambos noch nicht angekommen zu sein :rolleyes:




Mit den Drückjagden im Januar/Februar hast du ausnahmsweise mal was sinnvolles geschrieben. Aber sowas veranstalten auch nur Leute aus deinem Metier. Leute, die auf die "hoch waidgerechte Jagd" pfeifen.
Du hast 100% recht
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Wie ich schon schrieb, (Ost)Deutschland hat mehr als genug Erfahrungen im Fang und Töten von Schwarzwild. Dort sind über die Jahre hundertausend Stücke gefangen und getötet wurden. Es gehört zur aktuellen Kampagne diese Erfahrungen vorsätzlich totzuschweigen oder in den Hintergrund zu rücken.

1989 wurde im Bezirk Cottbus sogar 20% der gesamten SW Strecke in Saufängen gemacht, die anderen Bezirken erreichten bis etwa 7%.

Professor Christoph Stubbe hat 2008 noch unbeeinflusst vom heutigen Hype und aktuellen Lobbyvorgaben die Sache wissenschaftlich ausgewertet und kam zu dem Schluss, daß damals trotz ernormer Fangstrecke die SW Population in keiner Weise abgesenkt wurde. Auch diese Arbeit lässt man heute unter den Tisch fallen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Nur weil damals die Jagdgesellschaften praktisch Befehlsempfänger waren und mit vollem Personaleinsatz breit umsetzen mussten, was von "oben" befohlen war, konnten diese hohe Fangstrecke erreicht werden. Da das heute ausgeschlossen ist, werden heutige Fangzahlen noch weniger am SW-Bestand verändern.
 
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Wie ich schon schrieb, (Ost)Deutschland hat mehr als genug Erfahrungen im Fang und Töten von Schwarzwild. Dort sind über die Jahre hundertausend Stücke gefangen und getötet wurden. Es gehört zur aktuellen Kampagne diese Erfahrungen vorsätzlich totzuschweigen oder in den Hintergrund zu rücken.

1989 wurde im Bezirk Cottbus sogar 20% der gesamten SW Strecke in Saufängen gemacht, die anderen Bezirken erreichten bis etwa 7%.

Professor Christoph Stubbe hat 2008 noch unbeeinflusst vom heutigen Hype und aktuellen Lobbyvorgaben die Sache wissenschaftlich ausgewertet und kam zu dem Schluss, daß damals trotz ernormer Fangstrecke die SW Population in keiner Weise abgesenkt wurde. Auch diese Arbeit lässt man heute unter den Tisch fallen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Nur weil damals die Jagdgesellschaften praktisch Befehlsempfänger waren und mit vollem Personaleinsatz breit umsetzen mussten, was von "oben" befohlen war, konnten diese hohe Fangstrecke erreicht werden. Da das heute ausgeschlossen ist, werden heutige Fangzahlen noch weniger am SW-Bestand verändern.

Und was folgt daraus? SW-Jagd nur, soweit sie Spaß macht, weil man ohnehin nichts bewegen kann?
 

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