Immer langsam mit die jungen Pferde . . . pflegte ein in die ewigen Jagdgründe hinübergewechseltes Forenmitglied bisweilen den gröbsten Ärger abzufedern.
Zunächst mal:
Zitate sollten als
solche gekennzeichnet werden. Sonst könnte noch jemand auf die Idee kommen, der Text entwand sich in mühevoller Gedankenarbeit Deiner Feder.
Weiters sprach Stöberjäger - wenn ich ihn richtig verstanden habe - weniger über die Konstruktion und Beschaffenheit der Falle, sondern über die Momente, die dem Töten eines in der Falle gefangenen Tieres vorausgehen.
Um mal ein bekanntes Zitat aufzugreifen, stimme ich Stöberjäger durchaus zu, falls er es so meinen sollte:
eine Falle ist eine Falle ist eine Falle. Seit Jahrtausenden. Das Prinzip ist gleich - aktuelles Grundwissen hin oder her.
Genauso wenig, wie es "humane" Hinrichtunsgmethoden gibt (auch wenn es so kolportiert wird), dürfte es "tierschutzgerechte" Fallen geben - wenn es darum geht, das in der Falle sitzende Tier zu töten. Ein in der Falle sitzendes Tier zu schützen indem man es tötet ist ein trotz aller Betonrohrkippfallen nicht aufzulösender Widerspruch.
Davon abgesehen quälen mich keine ethischen Bedenken bezüglich Sauenfängen. Nach dem zweiten Weltkrieg richteten die Sauen in Mecklenburg so viel Schaden an, dass die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung auf der Kippe stand und die entwaffneten Deutschen die sowjetische Besatzungsmacht um Gewehre und Munition bitten mussten, um das Schlimmste zu verhindern. Das ist zwar heute nicht der Fall, zeigt aber, dass das Sauenproblem weit über "Freude am Jagen" hinausgehen kann. Inwieweit man die ASP in der Nähe eines solche Notfalles verorten könnte, kann ich nicht beurteilen.
Zum Thema Zitat:
Ich habe bei einigen für mich häufig in der gesellschaftlichen Diskussion und/oder im alltäglichen Job wiederkehrenden jagdlichen, landwirtschaftlichen und auch politischen Themen und Problemstelllungen eine Art Argumentationshilfe zum jeweiligen Thema für mich persönlich zusammengeschrieben, um kurzfristig ohne viel Aufwand wieder up to date zu sein und um eben z.B. das "Durchackern" aller ursprünglichen Original- Quellen zu vermeiden!
Da Stöberjäger konkrete Aussagen haben wollte, habe ich diese Aussagen zeitnah aus meiner persönlichen "Argumentationskrücke" eingestellt.
Das hier von mir geschriebene stammt aus meiner persönlichen "Argumentationshilfe" zum Thema Tierschutz und Fallenjagd, ein Unterpunkt in der Thematik Fallenjagd!
Natürlich sind in meinen Argumentationshilfen und Zusammenfassungen häufig Argumentationsketten, Fragmente und Passagen anderer Spezailisten (Dritter)verwendet und das ganze ist natürlich nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen und erheben auch keinerlei wissenschaftlichen Anspruch; das sind "Hirn-Krücken" für mich.
Um das Ganze als ein Zitat zu kennzeichnen zu können, muss ich ergänzen, das in meinen Argumentationshilfen fast immer nur ein Sammelsurium von Teilzitaten aus den Originalen vorhanden ist; sie sind fast immer zerhackstückt und bunt zusammengewürfelt und sehr subjektiv, und das schliesst eine Kennzeichnung als Zitat aus.
Ausschließlich der Standpunkt und die Auswahl der Argumente und Passagen aus anderer Quelle, meinen Standpunkt zu untermauern, trägt meine persönliche Handschrift.
Mit den Standpunkten und persönlichen Akzenten ist es wie im echten Leben, das wenigste hat man selbst ausgebrütet.
Ich zitiere mal aus Stöberjäger's Post #271:
"...Ich habe schon als Schüler im Auftrag unseres örtlichen Jagdpächters diverse Fallen betreut, gestellt und das gefangene Wild "erlöst", weil ich nach der Schule die Zeit dazu hatte.
...
Aus den reichlichen Erfahrungen mit gefangenen Katzen, Mardern, Wieseln, Waschbären und Füchen weiß ich, wie sich gefangene Tiere in Fallen "fühlen", wie sie sich begärden (individuell so unterschiedlich wie bei Menschen im Angesicht des annähernden Todes) und mehr oder weniger panisch werden, aus der Falle und ihrem Schicksal zu entkommen.
Das finde ICH widerlich und erbärmlich, ganz gleich welche Wildart in welcher Stückzahl gefangen ist. Bestenfalls als Notfallmethode akzeptabel, wenn eine faire Jagd nicht möglich ist ."
Der persönlichen Erfahrung Stöberjägers mit Fallenjagd von vor über 35Jahren stehen diametral die recht aktuellen Ergebnis zur Zertifizierung von Fallen nach AIHTS-Vorgaben gegenüber, die mit den entsprechenden Vorgaben sicherstellen sollen, das in den überprüften Fallen die Tiere eben nicht in Panik versetzt wurden, was sich dann mit den Infrarotaufnahmen und in Verletzungen oder anderen fassbaren Veränderungen am Tier hätte dokumentieren lassen müssen.
Deshalb verwehre ich mich dagegen, Fallenjagd
undifferenziert zu betrachten und prinzipiell und pauschal als "widerlich und erbärmlich" zu bezeichnen; insbesondere dann, wenn man offensichtlich nicht auf dem aktuellem Stand des Wissens ist.
Darum ging es mir!
Auch bei den hier eigentlich diskutierten Saufängen sollte man differenzierend an das Thema herangehen; ich persönlich habe null Erfahrung mit Saufängen und traue mir kein Urteil zu, verlasse mich dann aber eher erst einmal auf die entsprechenden Aussagen involvierter Spezialisten, die mit dann hoffentlich aktuellem Know How das ganze betreiben und beurteilen als auf auf die Erfahrungswerte einzelner aus seiner Jugend.
Die Qualität einer Jagdart steht und fällt grundsätzlich immer mit dem Engagement und dem Know How der Betreibenden!
Da dieses Thema für viele relatives Neuland bedeutet, werden beim folgendem Einsatz Erfahrungswerte gesammelt werden, die dann zu einer möglichen Verbesserung und tiergerechterem Betreiben der Fänge führen werden.
Inwieweit die aktuell Beteiligten die Erfahrungswerte aus den 80ern in der ehemaligen DDR mit in ihre Beurteilungen einbezogen haben, kann ich nicht beurteilen
Sauenfänge gehören aber, eben so wie Fallenjagd, in die Hände gut ausgebildeter Leute und werden auch wohl ohne ASP-Ausbruch kaum flächendeckend zum Einsatz kommen;
sie können maximal als Ergänzung der anderen jagdlichen Instrumente dienen und werden sich sicherlich nicht als der Schlüssel zur Reduktion überhöhter Schwarzwildbestände erweisen.
In einigen hotspots können sie das Portfolio der Sauenreduktioninstrumente m.M n. allerdings zumindest kurzfristig sinnvoll ergänzen.
Prinzengesicht