Mauser 66 (S) Fan-Club

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Guten Morgen!

Uns fliegt eventuell eine Mauser 66 in .308 Win zu. Zustand wird noch geprüft, Preis ist nicht Verhandlungs- sondern Ehrensache (Verkäufer wäre ein alter Jagdfreund).

Frage an die Experten: Wenn das Gewehr einen neuen Lauf bräuchte, welche Kaliber der 6,5 und 7mm Klasse würden sich anbieten mit dem vorhandenen Verschluss, Magazin etc.? Vermutlich nur die "üblichen Verdächtigen" wie 7mm-08 und .260 Rem? Oder ginge auch die Creedmoor da rein?

Grüße und Danke
Baffi2003
 
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m.W.n. wurde die M66S nur in zwei Systemgrößen gebaut: Standard (von 5,6x57 bis 9,3x62) und dann die Magnum (von 6,5x68 bis .375H&H oder .458Win.Mag.).
Einige der Magnumpatronen passen auch ins Standardsystem (wurde bei der ersten Version der M66, ohne "S", ja auch so gemacht), man wollte aber auch für diese das Mehrgewicht des schwereren Systems nutzen.
Ohne Änderungen am Stoßboden des Verschlußzylinders passen also alle Patronen mit einem Bodendurchmesser von 11,95mm (US: 12,01mm), von .22-250Rem. bis 11,2x60Schüler und einer Patronengesamtlänge (nicht Hülsenlänge) von ca. 85mm.
Der Stoßboden am Verschlußzylinder kann etwas erweitert werden, damit auch Patronen mit größerem Stoßboden verwendet werden können. Hier würden sich dann welche mit Randdurchmesseer von um die 12,5mm anbieten, wie 5,6x61SEvHofe, 6,5x55, 7,5x55, 9,3x64 und 10,75x68. Ob man dann noch den .308er Lauf verwenden kann, bleibt mit dem Büma, der die Änderung vornimmt abzuklären. Andernfalls muß auch ein zusätzl. Verschluß angeschafft werden.
Bei hinten noch dickeren Patronen wie 7x66SEvHofe und 6,5x68/8x68S (8x68S nicht mit allen Geschossen L6: max. 85mm), erst recht bei den Gürtelmagnums (hier würden in die Standardsystemlänge passen 6,5mm und .350Rem.Mag., .264, .338 und .458Win.Mag. (.300Win.Mag. nicht mit allen Geschossen), 7mmRem.Mag., die Weatherbys .257, .270, 7mm und die .308 und .358Norma Mag.).
 
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Haha, nein... bin auf Heimatbesuch im "Ländle".

Übrigens, was dir gefallen wird: Es ist ein Zeiss 2,5-10x52 montiert! Das wurde ja im Forum immer hoch gelobt. Nun habe ich das erste Mal durchgeschaut und muss zugeben, dass ich sehr, sehr positiv überrascht bin vom Blick durch ein 30 (?) Jahre altes Glas. Damit kann man noch sehr brauchbar jagen, habe ich den Eindruck!
 
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Bei der 6,5 Creedmoor habe ich keinerlei Zweifel. Bei beiden (308 Win und 6,5 Creedmoor) sind Stoßbodendurchmesser = R1 bei CIP exakt identisch mit 12,01 mm und der untere zylindrische Teil der Hülse = L1 nahezu identisch, 39 mm.

Die Gesamtlänge der Patrone L6 kann maximal 85mm betragen.

Zur Frage, wie weit man den Stoßbodendurchmesser vergrößern kann, beim Standardsystem: ich habe bei meinen M66S eben mal den Durchmesser des Zylinders/Kammer beim HL-System (= Magnum und GW Großwild, bei GW ist bloß der Lauf dicker und der Schaft angepass)t, und beim Standardsystem gemessen. Ergebnis: Bei beiden ist er 20 mm (vorne ist er durch die 2 Verriegelungswarzen natürlich größer, bei beiden identisch).
Das bedeutet für mich, dass man das Standardsystem genauso vergrößern kann wie das HL, also auf jeden Fall auf die R1 13,51 mm regulärer Stoßbodendurchmesser des HL. Ich kenne aber auch M66S in Kalibern mit größerem R1, zB 404 Jeffery mit R1 13,79mm.

Lüderitz hat ja oben geschrieben, dass OR technisch in der Lage ist, beim Verschluss den Stoßbodendurchmesser sogar zu verkleinern. Er kann da Material hinzufügen, mittels Laserschweißen.

Also: Alles geht, rauf und sogar runter, the sky is the limit!
 
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mit welcher 7 mm will man die 85mm denn ausschöpfen? 7mm Rem Mag hat ca. 83mm, passt also. Allenfalls bei den neuen Hochgebirgs-Schafkalibern kommt man ans Ende, 28 Nosler mit 84,5 mm ist knapp wie die 9,3x64, und 7 mm RUM mit 90 mm geht nicht.
—> Verschmerzbar!
 
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Haha, nein... bin auf Heimatbesuch im "Ländle".

Übrigens, was dir gefallen wird: Es ist ein Zeiss 2,5-10x52 montiert! Das wurde ja im Forum immer hoch gelobt. Nun habe ich das erste Mal durchgeschaut und muss zugeben, dass ich sehr, sehr positiv überrascht bin vom Blick durch ein 30 (?) Jahre altes Glas. Damit kann man noch sehr brauchbar jagen, habe ich den Eindruck!

Ja, mit den Zeiss Diavari-Z/ZA (v.a. wenn sie schon die ab 1979 verwendete T*-Vergütung haben), wie auch mit den Nachfolgebaureihen Diavari-Z/ZM und Diavari-V/VM macht man nix verkehrt.
Gleiches kann man auch zu den parallel gefertigten Swaro-Serien Habicht Nova und die ab 1993/94 nachfolgenden Habicht-PV sagen.
 
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mit welcher 7 mm will man die 85mm denn ausschöpfen? 7mm Rem Mag hat ca. 83mm, passt also. Allenfalls bei den neuen Hochgebirgs-Schafkalibern kommt man ans Ende, 28 Nosler mit 84,5 mm ist knapp wie die 9,3x64, und 7 mm RUM mit 90 mm geht nicht.
—> Verschmerzbar!

Bei 7x66SEvHofe könnte es mit den 85mm COL knapp werden, v.a. wenn ein langspitziges Bleifrei gesetzt werden soll.
Als man die vom Hofe noch bis 1973 ins Standardsystem der M66 einlegte, ging man vom 9g Norma TMS und vom 11g Stoppring aus, bei denen die L6 nicht über die 85mm hinausging.
.300Win.Mag., 8x64S, 8x68S, 9,3x64, 10,75x68 sind auch so Kandidaten, bei denen bleifreie Geschosse mit langer Spitze Probleme mit dem 85mm-Magazinschacht machen können und die berühmten 2-3mm zu lang sein können. Hat man´s dann noch mit einem rel. kurzen Hülsenhals zu tun, kann´s zusätzl. noch passieren, daß sich das Geschoß nicht weit genug in die Hülse reinsetzen läßt, also aus dieser Waffe nicht verschossen werden kann.
 
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Ja, mit den Zeiss Diavari-Z/ZA (v.a. wenn sie schon die ab 1979 verwendete T*-Vergütung haben), wie auch mit den Nachfolgebaureihen Diavari-Z/ZM und Diavari-V/VM macht man nix verkehrt.
Gleiches kann man auch zu den parallel gefertigten Swaro-Serien Habicht Nova und die ab 1993/94 nachfolgenden Habicht-PV sagen.
Und das sind elegante und nicht zu lange Gläser. Die stehen der M66 sehr gut. Bei den heutigen ZFR finde ich die S&B Stratos Reihe noch ganz stimmig für klassische Jagdwaffen. Die sind auch nicht so lang.

Die Länge des ZFR ist bei der M66 durchaus ein Thema. Man muss man ja auf der Visierschiene ja den Vorderfuß der ZFR Montage und die Kimme draufbekommen. Damit eine Kimme praxistauglich ist, also augenfreundlich für Fangschüsse und als Notbehelf für reguläre Jagd, benötigt sie ausreichend Abstand zum Auge, sonst erschwert man dem Auge das Akkommodieren. Ich habe das mal ausprobiert, meine Augen sind nur zufrieden wenn die Kimme ganz vorne am Endpunkt der Visierschiene positioniert ist.

Bei den langen ZFR kann die OK Kimme aber mit dem Objektivrand vorne kollidieren, sodass man das ZFR nicht maximal tief montieren kann. Das ZFR sollte man also nicht einfach aus dem Katalog/internet kaufen. Und die Kimme ist ja höhenverstellbar, auch da gabs schon Überraschungen wenn ZFR-Objektiv und Kimme sich den Platz teilen mussten, und die Kimme nach oben verstellt werden musste...
Aber immerhin wurde die M66S mit einer wirklich stabilen und gut verstellbaren Eisenvisierung ausgestattet, und nicht diesen draufgelöteten Abscher-Dingern.

Den Hersteller Williams gibts übrigens auch noch heute in den US, und er produziert ein Ghostringvisier, das auf das Unterteil der Mauser-Werks Williams Kimme genau draufpasst, erhältlich bei Brownells Deutschland. Ich habe das mal probiert. Dazu braucht man dann allerdings ein sehr dickes Korn, von Williams, solche Dicken liefert Recknagel mE nicht. Ich habe das mal probiert, aber ich wurde vom optischen Gefühl irgendwie nicht warm mit dem Ghostring, mir war das zu verschwommen. Aber Optik ist sehr subjektiv.
 
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Da haben sich einige von der (nachträglich korrigierten) Anpreisung als Diplomat blenden lassen...
Mit 1200€ wäre die auch bezahlt gewesen.
Selbst für eine normale Diplomat wäre das ein guter Preis gewesen. Das gute Ergebnis kann auch am SM-Stecher gelegen haben. Ich hatte vor über 10 Jahren mal eine normale 66SM in 7x64, die hat ohne Glas und ohne Montage damals schon 1.600 € gebracht auf egun. Genau das hatte ich dafür auch bezahlt, allerdings mit EAW-Schwenkmontage und Zeiss VM 3-12x56. Eines meiner besten Geschäfte.

Dieser Stutzen hat auch einen heißen Preis...
Dafür, dass er neu und überdies sehr selten ist und schon mit Flintenabzug und Schwenkmontage kommt, geht es eigentlich. Ich hätte das Geld dafür ausgegeben, wenn ich nicht schon einen 66S Stutzen hätte.
 
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... das Gewehr einen neuen Lauf bräuchte, welche Kaliber der 6,5 und 7mm Klasse würden sich anbieten mit dem vorhandenen Verschluss, Magazin etc.? Vermutlich nur die "üblichen Verdächtigen" wie 7mm-08 und .260 Rem? Oder ginge auch die Creedmoor da rein?
Relativ unkompliziert ist alles, was sich an der .308-Hülse orientiert.
Angefangen bei der .243WIN über die 7mm-08REM bis zur .338FED
Je nach Zielsetzung findet sich da was - sind alles brauchbare Kaliber ;)
 
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Ich war heute bei Herrn Repa und mein Eindruck war mehr als positiv: Der Mann weiß genau, was er tut - insbesondere wenn es um die Mauser 66 geht!

Der Lauf der besagten Waffe gibt allerdings Rätsel auf... scheint nicht original von Mauser zu sein, eventuell ein Garagen-Eigenbau (in Oberndorf nicht so selten :cool: ) aber Mi/Do nach einem Probeschiessen wissen wir mehr.

Auf meine vorsichtige Erwähnung der 6.5 Creedmoor hat er sehr überzeugend reagiert: Er verschwand in seiner Werkstatt und kam mit seiner persönlichen M66 in 6.5 CM wieder raus! Ich schätze, da haben wir eine echt tolle Option, zumal die M66 so kurz baut, dass auch 56cm Lauflänge (samt JD184 xtrm) noch eine führbare Waffe ergeben.

Werde weiter berichten...
 
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Seit langer Zeit ist mal wieder eine Mauser 66SP auf dem Markt, die Scharfschützenversion der Mauser 66S. Das Zeiss-ZFR hat eine Art Turm. Der SP-Abzug ist ein Druckpunktabzug mit längenverstellbarem Vorweg mit ganz geringem Gewicht, ca. 200g, und dann kommt der Druckpunkt, dessen Abzugsgewicht ist verstellbar. Alle Metallteile der 66SP sind ganz matt, sie wurden bei Mauser sandgestrahlt und brüniert. Das Abzugszüngel hat einen breiten Abzugsschuh, der passt auf die normalen Abzüge der Mauser 66 drauf. Die Waffe wurde mit einem Transportkoffer ausgeliefert.

Die M66 SP war m.W. das erste deutsche Scharfschützengewehr für Behörden nach dem Krieg. Auch die SP (und die S und die SM) hat Otto Repa bei Mauser entwickelt. Die Waffe war eine Reaktion auf das PLO-Attentat 1972 in München und wurde für die GSG9 nach deren Anforderungen entwickelt, u.a. der vorgenannte Abzug war so gewollt, die wollten die Kombination aus Vorweg, Druckpunkt und geringem Abzugsgewicht, so hat es OR mir mal erklärt.

Italien und Israel haben sie auch verwendet. Die ausgephasten israelischen und italienischen kamen vor vielen Jahren auf den Markt und waren im Vergleich zu den jetzigen Preisen günstig.
Kann man kaufen! Der "Turm" ist eine original Mauser- Absehenschnellverstellung. Hat meine auch und das weist immer auf ein "dienstliches" Vorleben hin.
 

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