- Registriert
- 12 Dez 2004
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Hallo zusammen!
Eigentlich kaufe ich nicht so gerne gebrauchte Waffen. Schon gar nicht über egun. Leider sind dort doch sehr viele „krumme Vögel“ unterwegs die ihre defekten Waffen verkaufen wollen und nicht ehrlich sind. Nicht alle sind so drauf aber etliche. Will man doch was haben, was nicht mehr neu zu kaufen ist, muss man doch nach gebrauchten Stücken Ausschau halten. Gerne schaue ich für so etwas auch unter vdb-waffen.de im Gebrauchtmarkt nach. Dort bieten Büchsenmacher Waffen zu Verkauf an. Sicherlich keine Schnäppchen, aber dennoch gute gebrauchte Büchsen. So kommt es das ich im Dezember 2014 das Objekt meiner Suche finde. Eine Mauser 66S im Kaliber .30-06 ohne Glas mit Suhler Einhakmontage und Mauser Flintenabzug für einen guten Preis. Also rufe ich den Büchsenmacher an und werde mir schnell einig mit dem guten Mann. Auf meine Frage nach dem Zustand der Waffe antwortet der Büchsenmacher. „Büchse ist gebraucht, die Brünierung ist abgegriffen aber ansonsten einwandfrei und funktioniert 1a.“. Gut denke ich mir. Für den Preis passt es.
1 Woche später liegt das gute Stück vor mir. Genau so wie der Büchsenmacher es gesagt hat. Ich bin begeistert. Doch bei einem kurzen Funktionstest stelle ich fest das beim Abschlagen der Waffen die Schlagbolzenmutter nicht ganz im Schlösschen verschwindet. Auch beim Öffnen der Kammer habe ich ordentlich Spiel bis die Kammer wieder spannt. Gut denke ich mir. Wird wohl am Schlösschen liegen. Sicherlich nichts wildes, wundere mich aber. Der Büchsenmacher hätte das locker sehen sollen. Vor allem weil es sich hierbei um einen nicht erheblichen Mangel handelt der mir als Anwender sofort auffällt.
Noch am gleichen Tag bringe ich die Büchse zu meinem Büchsenmacher vor Ort und bespreche mit ihm das ganze Projekt. 2 Neue Zielfernrohre von Swarovski, mit EAW Montage. Komplett neu brünieren lassen und neue Schaftkappe montieren. Gesagt getan. Das Thema mit dem Schlösschen spreche ich auch an. „Kein Problem wird alles mit erledigt“ höre ich ihn noch sprechen. Es dauert eine ganze Weile bis das gute Stück fertig ist. Die Gläser waren nicht lieferbar und der erste Versuch der Brünierung entsprach nicht meinen Vorstellungen. Sei es drum. Gut Ding will Weile haben.
Auf dem Schießstand bin ich mit meinem Büchsenmacher dabei. Wir schießen die beiden Gläser und die offene Visierung ein. Alles wunderbar. Das gute Stück geht wunderbar. Beim einpacken will ich noch mal schnell die Sicherung testen und wundere mich. So schwer geht die Sicherung, merkwürdig. Der Büchsenmacher schaut sich die Sache und sichert mit einem kräftigen Griff die Waffe. „Muß man nur richtig packen“ wird mit erläutert. Gut gut denke ich, passt ja wunderbar.
Wie das so mit neuen Waffen ist. Ich spiele zu Hause mit der Büchse ordentlich rum. Putzen will ich das Ding nach dem Einschießen auch noch. Was sein muss, muss sein. Bei der Übung „Waffe schließen und entspannen“ stelle ich fest die Schlagbolzenmutter nicht ganz im Schlösschen verschwindet. Ein leichter Druck auf die Schlagbolzenmutter und pling, das Ding verschwindet im Schlösschen. Merkwürdig denke ich, wenn da eine Patrone im Patronenlager ist, dann aber gute Nacht. Das ist noch ordentlich Druck auf der Schlagfeder. Beherzt greife ich zur Ölkanne und Öle mal nach. Dann geht es wieder einwandfrei. Doch nach 5 weiteren Versuchen hängt das Ding schon wieder.
Gleichzeitig prüfe ich die Sicherung. Mensch denke ich mir. Was geht die schwer. Sichern ist ein Akt der Kräfte mit dem Ding. Bald muss ich beide Hände nehmen und einen Arbeitshandschuh nehmen. Der Daumen schmerzt. Nee, denke ich. So kann ich damit nicht jagen gehen. Die Wumme funktioniert nie im Leben – Lebensgefährlich.
Es ist Karfreitag und ich habe nach gut 4 Monaten warten schon ganz schön Frust. Ich suche hier im Forum ich lese die Original Bedienungsanleitung im Internet bei Mauser. Ab Seite 5 wird das Zerlegen des Schlosses erläutert. Ich zerlege also alles in seine Einzelteile wie beschrieben und stelle schnell fest dass die Schlagbolzenmutter im Schlösschen hängen bleibt. Auch sehe ich auf der frisch brünierten Schlagbolzenmutter schon Abrieb der Brünierung. Schnell stelle ich fest dass der Sicherungsbolzen leicht in das Schlösschen ragt und dort zu einer Blockierung führt. Hmm denke ich und zerlege das Schlösschen komplett und finde das Problem. Eine große Menge harziges Fett drückt den Sicherungsbolzen in Richtung der Bohrung des Schlösschens. Ich reinige alles und siehe das, geht wieder.
Nun suche ich das Problem für die schwer gängige Sicherung. Schnell finde ich hier im Forum einen Hinweis auf eine nicht korrekt montierte Rast. Also baue ich das System aus dem Schaft und schaue mit die Rast und die Verschraubung an. Da sehe ich es und drehe fast durch. Die Schraube von der Rast ist lose. Mind. 4 Umdrehungen kann ich Schraube reindrehen. Ich baue die ganze Büchse wieder zusammen und siehe da. Beide Probleme, die neben ärgerlichen Funktionsproblemen auch noch meiner Meinung nach ein echtes Sicherheitsrelevantes Problem darstellen, sind gelöst.
Nach dem Erlebnis bin ich der Meinung beide Büchsenmacher mal anzurufen und Feedback zu geben. So was darf doch nicht passieren, oder?
Ist ein Büchsenmacher für die sicherheitsrelevante Funktion einer Büchse vor Herausgabe an den Kunden nicht verpflichtet?
Warum findet ein Büchsenmachermeister diese Fehler nicht, bei dem die Büchse 4 Monate im Schrank steht bzw. ein Büchsenmacher der die Waffe weiterverkauft?
So schwer sieht die Konstruktion einer Mauser 66 nicht aus. Ich habe da schon die Erwartung dass ein Büchsenmachermeister das Ding reparieren kann. Gerade bei den VDB Mitgliedern, die ja mit Qualität und Kompetenz werben, hatte ich bisher die Hoffnung keine Probleme mir einzuhandeln. Von Wegen!
Viele Grüße!
Eigentlich kaufe ich nicht so gerne gebrauchte Waffen. Schon gar nicht über egun. Leider sind dort doch sehr viele „krumme Vögel“ unterwegs die ihre defekten Waffen verkaufen wollen und nicht ehrlich sind. Nicht alle sind so drauf aber etliche. Will man doch was haben, was nicht mehr neu zu kaufen ist, muss man doch nach gebrauchten Stücken Ausschau halten. Gerne schaue ich für so etwas auch unter vdb-waffen.de im Gebrauchtmarkt nach. Dort bieten Büchsenmacher Waffen zu Verkauf an. Sicherlich keine Schnäppchen, aber dennoch gute gebrauchte Büchsen. So kommt es das ich im Dezember 2014 das Objekt meiner Suche finde. Eine Mauser 66S im Kaliber .30-06 ohne Glas mit Suhler Einhakmontage und Mauser Flintenabzug für einen guten Preis. Also rufe ich den Büchsenmacher an und werde mir schnell einig mit dem guten Mann. Auf meine Frage nach dem Zustand der Waffe antwortet der Büchsenmacher. „Büchse ist gebraucht, die Brünierung ist abgegriffen aber ansonsten einwandfrei und funktioniert 1a.“. Gut denke ich mir. Für den Preis passt es.
1 Woche später liegt das gute Stück vor mir. Genau so wie der Büchsenmacher es gesagt hat. Ich bin begeistert. Doch bei einem kurzen Funktionstest stelle ich fest das beim Abschlagen der Waffen die Schlagbolzenmutter nicht ganz im Schlösschen verschwindet. Auch beim Öffnen der Kammer habe ich ordentlich Spiel bis die Kammer wieder spannt. Gut denke ich mir. Wird wohl am Schlösschen liegen. Sicherlich nichts wildes, wundere mich aber. Der Büchsenmacher hätte das locker sehen sollen. Vor allem weil es sich hierbei um einen nicht erheblichen Mangel handelt der mir als Anwender sofort auffällt.
Noch am gleichen Tag bringe ich die Büchse zu meinem Büchsenmacher vor Ort und bespreche mit ihm das ganze Projekt. 2 Neue Zielfernrohre von Swarovski, mit EAW Montage. Komplett neu brünieren lassen und neue Schaftkappe montieren. Gesagt getan. Das Thema mit dem Schlösschen spreche ich auch an. „Kein Problem wird alles mit erledigt“ höre ich ihn noch sprechen. Es dauert eine ganze Weile bis das gute Stück fertig ist. Die Gläser waren nicht lieferbar und der erste Versuch der Brünierung entsprach nicht meinen Vorstellungen. Sei es drum. Gut Ding will Weile haben.
Auf dem Schießstand bin ich mit meinem Büchsenmacher dabei. Wir schießen die beiden Gläser und die offene Visierung ein. Alles wunderbar. Das gute Stück geht wunderbar. Beim einpacken will ich noch mal schnell die Sicherung testen und wundere mich. So schwer geht die Sicherung, merkwürdig. Der Büchsenmacher schaut sich die Sache und sichert mit einem kräftigen Griff die Waffe. „Muß man nur richtig packen“ wird mit erläutert. Gut gut denke ich, passt ja wunderbar.
Wie das so mit neuen Waffen ist. Ich spiele zu Hause mit der Büchse ordentlich rum. Putzen will ich das Ding nach dem Einschießen auch noch. Was sein muss, muss sein. Bei der Übung „Waffe schließen und entspannen“ stelle ich fest die Schlagbolzenmutter nicht ganz im Schlösschen verschwindet. Ein leichter Druck auf die Schlagbolzenmutter und pling, das Ding verschwindet im Schlösschen. Merkwürdig denke ich, wenn da eine Patrone im Patronenlager ist, dann aber gute Nacht. Das ist noch ordentlich Druck auf der Schlagfeder. Beherzt greife ich zur Ölkanne und Öle mal nach. Dann geht es wieder einwandfrei. Doch nach 5 weiteren Versuchen hängt das Ding schon wieder.
Gleichzeitig prüfe ich die Sicherung. Mensch denke ich mir. Was geht die schwer. Sichern ist ein Akt der Kräfte mit dem Ding. Bald muss ich beide Hände nehmen und einen Arbeitshandschuh nehmen. Der Daumen schmerzt. Nee, denke ich. So kann ich damit nicht jagen gehen. Die Wumme funktioniert nie im Leben – Lebensgefährlich.
Es ist Karfreitag und ich habe nach gut 4 Monaten warten schon ganz schön Frust. Ich suche hier im Forum ich lese die Original Bedienungsanleitung im Internet bei Mauser. Ab Seite 5 wird das Zerlegen des Schlosses erläutert. Ich zerlege also alles in seine Einzelteile wie beschrieben und stelle schnell fest dass die Schlagbolzenmutter im Schlösschen hängen bleibt. Auch sehe ich auf der frisch brünierten Schlagbolzenmutter schon Abrieb der Brünierung. Schnell stelle ich fest dass der Sicherungsbolzen leicht in das Schlösschen ragt und dort zu einer Blockierung führt. Hmm denke ich und zerlege das Schlösschen komplett und finde das Problem. Eine große Menge harziges Fett drückt den Sicherungsbolzen in Richtung der Bohrung des Schlösschens. Ich reinige alles und siehe das, geht wieder.
Nun suche ich das Problem für die schwer gängige Sicherung. Schnell finde ich hier im Forum einen Hinweis auf eine nicht korrekt montierte Rast. Also baue ich das System aus dem Schaft und schaue mit die Rast und die Verschraubung an. Da sehe ich es und drehe fast durch. Die Schraube von der Rast ist lose. Mind. 4 Umdrehungen kann ich Schraube reindrehen. Ich baue die ganze Büchse wieder zusammen und siehe da. Beide Probleme, die neben ärgerlichen Funktionsproblemen auch noch meiner Meinung nach ein echtes Sicherheitsrelevantes Problem darstellen, sind gelöst.
Nach dem Erlebnis bin ich der Meinung beide Büchsenmacher mal anzurufen und Feedback zu geben. So was darf doch nicht passieren, oder?
Ist ein Büchsenmacher für die sicherheitsrelevante Funktion einer Büchse vor Herausgabe an den Kunden nicht verpflichtet?
Warum findet ein Büchsenmachermeister diese Fehler nicht, bei dem die Büchse 4 Monate im Schrank steht bzw. ein Büchsenmacher der die Waffe weiterverkauft?
So schwer sieht die Konstruktion einer Mauser 66 nicht aus. Ich habe da schon die Erwartung dass ein Büchsenmachermeister das Ding reparieren kann. Gerade bei den VDB Mitgliedern, die ja mit Qualität und Kompetenz werben, hatte ich bisher die Hoffnung keine Probleme mir einzuhandeln. Von Wegen!
Viele Grüße!