Mauser 98 System - Wer hat gute Jagdrepetierer gebaut?

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scaver

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Krico
Sauer
Kettner
Franonia
Brünner
CZ
Parkel Hale
Voere
Ruger
Lord

von denen gabs 98er, die habt Ihr alle nicht erwähnt ?
Die haben nicht selbst gebaut, aber 98er unter Ihrem Namen vertrieben und bauen lassen, aus den unterschiedlichsten 98 Original/Lizenz Teilen. Diese kann man auch noch gebraucht bekommen - dahin zielte die Frage auch.
sca
 
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Die Liste zu bewerten ist nicht möglich. Gerade beim Mauser 98 kommt es extrem auf die individuelle Fertigung und das verwendete System an. Das wäre eine abendfüllende, wenig zielführende Diskussion. Aber um eine Hilfestellung zu geben: der Name der Hersteller bringt überhaupt gar nichts, Du wirst die jeweilige Waffe im Einzelfall beurteilen müssen. Ist ähnlich wie bei einer Pistole 1911. Von Schrott bis Glory alles am Markt vorhanden.

Darüberhinaus weist Deine Aufstellung vorsichtig formuliert Schwächen auf. Ruger bspw. hat nie ein Mauser System verwendet, auch wenn der lange Auszieher und die Sicherung dem Laien solches suggeriert. Krico: wäre mir neu. Frankonia Favorit Büchsen wurden meist von Velser zusammengebaut, den gibt es heute noch mit einem soliden Angebot.
 
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Die Problematik ist die verallgemeinerung. Ich hab von jedem der Firmen schon Schrott gesehen, aber auch gutes.
Welches Auto ist besser...
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Das von Dir verwendete Wörtchen "schwören" ist quasi der Gipfel der Bestimmtheit, insofern hätte ich mir vielmehr von Dir einen Beleg gewünscht. Ich wäre es jedenfalls unverbindlicher angegangen, denn die "Garage Days" der Weatherby Inc. sind zuweilen etwas chaotisch und vor allem schlecht dokumentiert.

Nun, vielleicht ist das nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Ich habe es, wie bereits gesagt, aus einem Artikel eines Sammlers, so übernommen. Das Wort ist tatsächlich schlecht gewählt. Die Weatherby Collectors Association habe ich einfach mal als glaubhaft angesehen. Leider kann ich dir aber nicht sagen, wo ich den gelesen habe. Ich weiss es schlicht nicht mehr.
Dass die "Garage Days" ein wenig chaotisch waren weiss ich. Vermutlich ging es in dem Text um Systeme aus der Zeit und das war nun einmal vor der FN Zeit.


Die Härte der verwendeten Systeme war in der Tat ein zentrales Problem , vor allem wegen zurückgesetzter Verschlusswarzen. Die Beurteilung der Härte ist bekanntlich eher Kaffeesatzleserei als exaktes Messen, Neuhärtung oft Verschlimmbesserung, der Grat zwischen hart und spröde schmal und so weiter. Das war Roy Weatherby nachweislich schmerzlich bewusst und deshalb "schwörte" er in dieser Phase ganz gewiss auf gar kein System. Die Beschaffungs- und Absatzsituation ermöglichte das letztendlich auch nicht. Man könnte allenfalls von einem bevorzugten System bzw. einem "System des geringsten Misstrauens" sprechen, müsste dann aber (trotz der durchaus plausiblen Behauptung höherer Härte der polnischen Systeme) wegen seiner schon damals klar verfolgten Firmenstrategie in Zweifel ziehen, dass es ausgerechnet das Radom WZ 29 war.

"Schwören" tat er erst, als FN ihm Systeme lieferte, die exakt nach seinen Spezifikationen, d.h. in den entscheidenden Bereichen etwas höher als üblich, gehärtet waren.

Härte kann man schon messen, FN Systeme haben auf der Unterseite die Druckstellen der Messung. Für Neuhärtung braucht man jemanden erfahrenen, der sich gerade mit solchen Teilen auskennt. Viele lehnen das ab, weil sie Härteverzug befürchten. Ein Schilling oder Recknagel kann einem dazu schon was sagen. Doug Turnbull aus den USA lehnt Mauser grundsätzlich ab und der versteht schon was vom Härten. Heute wird sowas gerne nitriert.
Durferrit gehärtete 98er, wie zb Portugal 1941, sind grauenhaft hart. Ob Wz29 bersonders hart sind weiss ich nicht, schrieb ich ja bereits.

Danke für deinen sehr guten Beitrag. Sowas habe ich mir als Antwort gewünscht (y)
Dass FN extra für ihn fexibel war in der Wärmebehandlung finde ich sehr Interessant.
 
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Die Beurteilung der Härte ist bekanntlich eher Kaffeesatzleserei als exaktes Messen....

Mit Verlaub, Unsinn.
Abgesehen davon gehts bei Systemen nicht ausschliesslich um "Härte", da spielen einige metallurgische Parameter in Kombination eine wesentlich grössere Rolle.
 
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scaver

Guest
Stimmt, Krico hat keine gebaut. Dann gebe ich noch Krieghoff ins Rennen. Und viele haben für Ihren Namen in Suhl bauen lassen. Ist aber schwer zu erkennen, man muß also aus dem Namen der Händler auf die Qualität schliessen, das macht die Sache tatsächlich schwierig.
sca
 
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Stimmt, Krico hat keine gebaut. Dann gebe ich noch Krieghoff ins Rennen. Und viele haben für Ihren Namen in Suhl bauen lassen. Ist aber schwer zu erkennen, man muß also aus dem Namen der Händler auf die Qualität schliessen, das macht die Sache tatsächlich schwierig.
sca
Krico hat 98er gebaut , zumindest kenne ich einen in .244 Rem .
 
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Krico 98er in 244 Remington ist natürlich eine Ansage. Da wage ich aber schon die Vermutung dass dies weniger im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit der Kriegescorte geschah sondern eher ein Mitarbeiter bei einem Einzelstück einen piggyback ride auf dem Label seines Arbeitgebers machte um das Teil beschussfähig und verkaufbar zu machen.
 
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Stimmt, Krico hat keine gebaut. Dann gebe ich noch Krieghoff ins Rennen. Und viele haben für Ihren Namen in Suhl bauen lassen. Ist aber schwer zu erkennen, man muß also aus dem Namen der Händler auf die Qualität schliessen, das macht die Sache tatsächlich schwierig.
sca

Ich habe eine Büchse hergestellt 1923 von August Schüler für den Export. Es gibt wenig Zweifel da viele bekannte Merkmale vorhanden sind. Das Mauser 98 System hat aber einen kleinen Anker eingemeißelt was eigentlich ein Merkmal von Krieghoff war.

Vielleicht hat ihm sein Kollege Heinrich Krieghoff mit einem System ausgeholfen.
 
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Härte kann man schon messen, FN Systeme haben auf der Unterseite die Druckstellen der Messung. Für Neuhärtung braucht man jemanden erfahrenen, der sich gerade mit solchen Teilen auskennt. Viele lehnen das ab, weil sie Härteverzug befürchten. Ein Schilling oder Recknagel kann einem dazu schon was sagen. Doug Turnbull aus den USA lehnt Mauser grundsätzlich ab und der versteht schon was vom Härten. Heute wird sowas gerne nitriert.
Durferrit gehärtete 98er, wie zb Portugal 1941, sind grauenhaft hart. ...
Da bin ich völlig bei Dir und kann Dein Kompliment nur erwidern. Meine Ausführungen oben bezogen sich nun mal speziell auf die Situation Weatherbys, auf das damalige Wissen und die damaligen technischen Möglichkeiten.
Mit Verlaub, Unsinn.
Als Museumskurator mag man das für Unsinn halten. Als Jäger, der mehrere Tausend Euro Jagdbüchse um ein System herumbauen und heiße Jagdladungen verschießen will, muss man ein Mausersystem in puncto Härte (und Gesamtzustand) allerdings differenzierter betrachten als beispielsweise ein Win M70, kann sich schwerlich auf Messwerte von ein oder zwei x-beliebigen Stellen verlassen. Im Vergleich zu so einer vermeintlich exakten Messung kommt ein kundiger Büchsenmacher mit ein paar Feilenstrichen an den richtigen Stellen zu einer deutlich valideren Beurteilung.
Abgesehen davon gehts bei Systemen nicht ausschliesslich um "Härte", da spielen einige metallurgische Parameter in Kombination eine wesentlich grössere Rolle.
Eben eine buchstäblich grundlegende Rolle. Das hatte ich als Selbstverständlichkeit gar nicht erst für erwähnenswert gehalten. Bekanntermaßen kann die Metallurgie erst ab Ende der 1920er als vollständig beherrscht angesehen werden. Daraus zu schließen, dass ältere Systeme generell untauglich sind, wäre allerdings Unsinn.
 
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@Seamaster
Haertetest nach:
Brinell 1900
Vickers 1924
Rockwell 1914

Roy Weatherby *1910
Weatherby Inc. 1945

Die Moeglichkeiten, waren sehr wohl vorhanden!
Ob Onkel Roy sie genutzt hat, kann ich nicht sagen.
Wenn ich mir allerdings vorstelle, dass ich ein System auf "Haerte" teste indem ich daran feile, waehrend der Kunde daneben steht.....

tømrer
 
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muss man ein Mausersystem in puncto Härte (und Gesamtzustand) allerdings differenzierter betrachten als beispielsweise ein Win M70, kann sich schwerlich auf Messwerte von ein oder zwei x-beliebigen Stellen verlassen. Im Vergleich zu so einer vermeintlich exakten Messung kommt ein kundiger Büchsenmacher mit ein paar Feilenstrichen an den richtigen Stellen zu einer deutlich valideren Beurteilung.

Du bekommst soviel Messwerte wie Platz für z.B. Kugelabdrücke bei Rockwell ist.
Härtemessungen sind täglich Brot in nahezu jedem Messraum der halbwegs vernünftig eingerichtet ist. Aufgrund der heute vorhandenen Technik bekommst du ein Härtediagramm das wesentlich mehr aussagt wie die Feile eines kundigen Büchsenmachers. Bring den kundigen Büchsenmacher mit und wir treffen uns bei einem Fläschchen Bier in unserem Prüfraum, ein 98er System stell ich zur Verfügung und wir testen Mensch gegen Maschine....Der liest dir auch die Stahlart aus dem Funkenflug, hab ich auch gelernt, heute vertrau ich ehr Geräten wie diesen:
https://www.olympus-ims.com/de/xrf-xrd/delta-handheld/delta-alloy/
Auch das können wir bei der Gelegenheit testen......
 
T

Thaleskreis

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Viel wichtiger als eure Härte ist die Grundfestigkeit des Materials und dessen Vergütung.
 

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