Mauser 98 Übergangsysten ( transitional ) in C 98

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Ich bräuchte Hilfe von Fachleuten der Mauser 98er Systeme Gemeinde. Kürzlich erwarb ich einen C 98 Repetierer ohne Lauf, den mein Büchsenmacher als " Übergangsmodell " angesprochen hat. Das System trägt die Prägung " Waffenfabrik Mauser Oberndorf 1900 " auf dem System vorne auf dem Ring und die Seriennummer 1623. Handelt es sich dabei nun um ein Übergangssystem vom Gewehr 88 zum Gewehr 98 oder was bedeutet in diesem Zusammenhang " Übergangssystem. Der Büchsenmacher meinte, das sei daran zu erkennen, dass das Schlösschen keinen Arretierstift habe.
 
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Der Begriff "transitional system" ist keine offizielle Bezeichnung. Er hat 2 mögliche Herleitungen.

Der bekannteste Vorläfer des 98er Systems war der Schwedenmauser (94) . Ein Sclussspannersystem mit kleinem Hülsenkopf.

Mauser entwickelte etwa 1895 ein System hin zum 98er mit einer dritten Verriegelungswarze, als Öffnungsspanner aber noch dem kleinen Hülsenkopf.
Davon wurden etwa 2000 Stück zur Heereserprobung in 8x57 hergestellt. Diese Waffen wurden für ganz kurze Zeit offiziell als Modell 88/97 angenommen.
Also ein Übergang vom Ordonnanzgewehr 88 zum späteren 98er.(2. Herleitung)

Die Systeme wurden später eingestampft, einige jedoch im Zivilwaffenbau verwendet. Teilweise auch an Rigby verkauft.
Manche hatten die von Deinem Büchsenmacher angesprochene Schlagbolzenmutter mit Nase (ohne Verriegelungsbolzen im Schlösschen).

Die Angabe C für diese Büchse ist nicht korrekt. Das Army Model C hatte einen typischen militärischen Kasten und Stufenlauf und wurde erst später in den Handel gebracht.

Deine Büchse ist ein sehr schönes Exemplar für eine sehr frühe Zivilmauser.
Neuen Lauf(-kopie) in 7x57 wäre perfekt.
Wenn Sie Dir lästig wird verschrotte ich sie für Dich:roll:
 
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@ Nyala: herzlichen Dank für die fundierte Auskunft, ich will die Waffe dann doch nicht gleich verschrotten. Zunächst, in Unkenntnis, bin ich noch von dem Modell C98 als Zivilmodell ausgegangen. Ich hatte das aus dem Wolter so geglaubt entnehmen zu können, siehe Anlage. Ich hatte angedacht einen Stutzen nach Modell C 98-08 daraus zu machen ( siehe Anlage ), aber nun will ich das Original eher wieder nach alter Art Halbschäftung wieder herstellen.
 
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Hallo,

C stand im Waffenbau für Construktion (vor der Rechtschreibereform 1901 halt mit "C" anstatt "K" geschrieben). Als solche wurden, zusammen mit dem Modelljahr, Waffenmodelle ziviler Hersteller genannt mit dem Ziel, sie als zukünftige Ordonnanzwaffen zu fertigen. Nahm eine Zeugstelle die Construktion ab, d.h. das Modell wurde offizielles Ordonnanzmodell einer Streitmacht, wurde das C durch das begehrte M (für Modell) ersetzt.
Bekannte Construktionen, die nie die offizielle Einführung als Standard-Militärwaffe erhalten hatten, sind z.B. die C93 von Borchardt und die C96 von Mauser. Hätte ein Staat sie als offizielle Standard-KW eingeführt würde man heute nur von der Mauser M96 oder der betreffenden Jahreszahl sprechen.
Da sie aber nur bei einem preuss. Dragonerregiment, der italienischen Marine und der Palastgarde des Sultans in Konstantinopel geführt wurde, hatte sie, sehr zum Leidwesen Mausers, das C behalten.


Grüße
Sirius
 
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Danke für die Info, Sirius. Die Erklärung des C ist einleuchtend.
 

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