Guten Abend zusammen,
da ich von fast 21JJ nun schon 19 Jahre Mauser führe, habe ich etwas Erfahrung mit der Firma Mauser und auch der angefragten M12 sammeln können.
Vorab, meine aktuelle M12 wird meine letzte Mauser sein, da ich mit diesem Konzern abgeschlossen habe.
Dazu aber im Folgenden mehr.
Meine 1. Mauser M12:
- M12 Extreme
- Kaliber .308Win
- Standardlauf 56cm
- offene Visierung
- Schlagbolzensicherung
- EAW SM mit Zeiss Victory HT
- gekauft: 2014
- verkauft: 2016
- Schußleistung: mit Geco Zero 20-25mm
- Verarbeitung: tadellos
- Erfahrung: Die Sicherung lies sich absolut lautlos betätigen, wenn sie mit zwei Fingern geführt wurde. Innerhalb der zwei Jahre wurde die Waffe gepflegt, aber im Einsatz nicht geschont. So wurde sie auch auf diversen Drückjagden geführt, mit teilweise extrem schlechten Wetter. Nach den Zwei Jahren waren weder am Schaft noch an der Brünierung Gebrauchsspuren zu erkennen.
Meine 2. Mauser M12
- M12 Max
- Kaliber .308Win
- Solid Lauf 51cm
- offene Visierung
- Schlagbolzensicherung
- Henneberger SM mit Zeiss Victory V8
- gekauft März 2016
- Schußleistung: mit RWS HIT 20mm
- Verarbeitung: schlecht
- Erfahrung:
pro:
Die Waffe läßt sich sehr angenehm schießen, sehr gute Präzision, Schaft ist vom Handling ein Traum, sehr guter Schlossgang, sehr gutes 5-Schuss Magazin.
contra:
Die Sicherung lässt sich, im Gegensatz zu meiner ersten, auch mit größter Mühe nicht komplett lautlos bedienen, allerdings noch leise genug, damit Wild auf 20m bis jetzt keine Notiz davon genommen hat. Die Brünierung zeigt nach der kurzen Nutzungsdauer schon leichte Abnutzungsspuren, obwohl diese Waffe sehr pfleglich behandelt wurde und auch noch kein schlechtes Wetter gesehen hat. Die hintere Riemenbügelöse hat leichte Rostansätze. Die Verarbeitung des Schaftes ist einer Firma wie Mauser nicht würdig und scheinbar innerhalb der M12 Fertigung nicht gleichmäßig. Die Übergänge zwischen den einzelnen Schichten sind total rau (Schaft wurde offensichtlich nicht vernünftig geschliffen). Die Fischhaut ist sehr unsauber geschnitten. Zwischen den Holzschichten sind die Zacken der Fischhaut richtig verschmiert und teilweise nicht zu erkennen (sieht so aus, als wenn der Leim zwischen den Schichten noch nicht fertig ausgetrocknet war, als die Fischhaut geschnitten wurde).
Erfahrung mit der Firma Mauser
2015 auf der Pferd und Jagd hatte ich das erste Mal die M12 Max in der Hand und seit dem wollte ich unbedingt diesen Lochschaft. Leider ist es bei Mauser nicht möglich einen Schaft für die M12 nachzukaufen. Dies ist der erste Unterschied zwischen Sauer und Mauser. Bei der Sauer 101 handelt es sich in wesentlichen Teilen (Lauf, Abzug, Magazin) um die gleiche Waffe, im gleichen Preissegment und Sauer ermöglicht es Kunden, im Gegensatz zu Mauser, trotzdem, Schäfte nachzukaufen. Also musste ich meine Extreme verkaufen und habe mir im Januar eine M12 Max bestellt.
Warum mir, als ich die Waffe im März bekommen habe, die Mängel am Schaft nicht aufgefallen sind, kann ich mir eigentlich auch nicht so richtig erklären. Es liegt vielleicht daran, dass, wenn das sehnsüchtig erwartete Spielzeug endlich da ist, man nichts mehr entdecken möchte, was der Nutzung im Wege steht. Da siegt wohl der Spieltrieb und die Sucht des haben Wollens über die Vernunft :no:
Naja, nachdem die erste Euphorie verflogen war, sind mir die Mängel aufgefallen und ich bin umgehend zu meinem Büchser des Vertrauens. Dieser hat die Verarbeitungsmängel ebenfalls als nicht hinnehmbar angesehen und die Waffe zu Mauser eingeschickt, mit der Bitte um Nachbearbeitung oder Tausch.
Antwort von Mauser:
Beanstandungen sind innerhalb der Toleranz. Komisch, dass mir noch keine weitere M12 Max unter gekommen ist, die diese Mängel aufweist. Ein Telefonat mit der Technik konnte keine Abhilfe bringen und mir wurde gesagt, dass sich der Kundenservice bei mir melden wird um eine vernünftige Lösung zu finden. Auf diesen Anruf warte ich, trotz mehrmaliger Nachfrage, seit zwei Monaten vergeblich. Der Büchser konnte die Haltung seitens Mauser auch nicht nachvollziehen. Ich habe den Schaft inzwischen mehreren Büchsern gezeigt und alle sind da meiner Meinung. Helfen tut es mir leider nicht.
Was ziehe ich daraus für Schlüsse:
Trotz langjähriger großer Zufriedenheit wird mich dieser Konzern nicht mehr wiedersehen.
Ich werde meine M12 Max wahrscheinlich, auf Grund der wichtigen, oben aufgezählten, Pro´s behalten. Werde den Schaft nächstes Jahr, nach der Hauptjagdzeit, zum Schäfter geben um die Mängel beheben zu lassen. Außerdem lasse ich sie nächstes Jahr gleich mit ilaflonieren, dann sollte Ruhe sein.
Was würde ich dem Thread Starter raten?
Die Waffen (M12 und 101) sind von der Funktion her super und schießen sich richtig gut. Soll es also eine der genannten Waffen sein, würde ich aber in jedem Fall eine Sauer 101 nehmen, weil man bei Sauer flexibler ist. Es gibt im freien Handel auch Schäfte für die 101 nachzukaufen.
Die Sauer 100 würde ich auf keinen Fall nehmen. Es ist eine völlig überteuerte Billigversion der 101 und dürfte meiner Meinung nach nur um die 600€ kosten, da sie wohl eher mit den amerikanischen Produkten a la Ruger American Rifle oder Winchester XPR konkurrieren soll.
Die Sauer 101 ist über Egun immer wieder für 899€ oder 999€ zu bekommen.
So, ich hoffe ich konnte vielleicht etwas weiterhelfen.
Bei Fragen gerne melden.
MfG und waidmannsheil
SirGandalf