Hallo,
also erst mal an alle ein frohes neues Jahr!
(Wenn ich in den letzter Zeit im Forum mich etwas rar gemacht habe, liegt das daran, daß mein alter Computer seinen lebensgeist ausgehaucht hat und ich, bis ich den neuen aufgebaut habe, mit einem Internet-Café Vorlieb nehmen muß).
Sir Henrys Bericht im aktuellen DWJ ist wirklich toll, v.a. die Bilder!!!
@Stromberger:
Die Ladungen mit dem 15g Delsing TMS und N550 habe ich vor ein paar Wochen mal durch den Chroni geschickt. Das Ergebnis übertraf meine Erwartungen bei weitem.
Ich hielt mich bei den Labos genau an die Komponenten-Angaben der DEVA (Wiederladebuch 4.Aufl.) und fragte noch nach, ob sich in der neueren Auflage was an den Komponenten geändert habe.
Die DEVA verneinte das und sagte, daß die Maximalladung von 53,0grs. N550*** immer noch gelte und bei 1800bar Druck läge, also 10% unter dem zulässigen Pmax. Die Vo gaben sie wiederholt mit 630m/s an.
Meine Labo verschießt das 15g TMS vor 52,2grs. N550*** und das Geschoß sitzt noch 0,3mm weiter draußen als bei der DEVA angegeben.
Als Hülse verwendete ich die angegeben RWS-Hülsen und die CCI-200 Zünder.
Das TLM wurde nicht mit dem Füllgerät abgemessen, sondern jede Ladung einzeln mit dem Pulver-Tripler.
*** = keine Gewähr für Richtigkeit der Ladedaten !!!
Da der DEVA-Meßlauf eine Länge von 60cm hat, mein Collath-Drilling dagegen eine von 65,5cm rechnete ich damit, daß der Chroni bei meiner um 0,8grs. schwächeren Ladung eine V3 von etwa 625-630m/s anzeigen würde. Weit gefehlt!
Bei fünf Testschüssen ergab sich eine durchschittl. V3 von 657m/s, bei einer Abweichung von +/- 9m/s. Die Vo dürfte also 660m/s betragen.
Die patronen wiesen keinerlei Anzeichen von Überdruck auf. Die Schlagbolzenabdrücke auf den Zündern waren deutlich und ohne Wulstbildung, die Ringfuge war deutlich ausgeprägt und unterschied sich nicht von denen der vollen Patronen, um den Hülsenhals war ein ca. 2mm breiter Schmauchring und der Auszieher zug die abgeschossenen Hülse korrekt aus.
Vermutlich hat das recht langsame N550 (Abbrandgeschwindigkeit ähnlich R904) seinen Brennschluß erst jenseits der 60cm Lauflänge und noch vor den 65,5cm, so daß das Geschoß auf diesen letzten rund 5cm noch so richtig Schub bekommt.
(Ähnliches erlebte ich auch bei meiner Schwedenmauser in 6,5x55 und der meines Vaters im selben Kaliber. Die Patronen, ebenfalls mit N550 geladen und dem 10,1g Norma Alaska produzierten aus em 55cm Lauf der Waffe meines Vaters einen ekelhaft krellen Mündungsblitz und lauten Knall, während bei dem 60cm Lauf meines Repetierers kaum Mündungsfeuer und der Patrone entsprechende Kallentwicklung erzeugt wurde.)
Die Vo von 660m/s ergibt eine Eo von knapp 3300Joule. Delsing gibt einen B.C. von .310 für sein 15g TMS an. Laut Norma-Ballistikprogramm (
www.norma.cc) müsste die E100 bei ziemlich genau 2500Joule liegen und die GEE bei rund 140m.
Das würde den Werten der alten 8x57IR mit dem 12,7g TMR entsprechen.
Das gute am N500er-TLM ist, daß der große Brennraum der 9,3x72R fast vollständig ausgefüllt wird und mit der Maximalladung wohl die Ladedichte 1 erreicht wird.
Für das leichtere 12,5g TMF Geschoß empfiehlt die DEVA aber in ihrem Buch das schnellere N540.
Grüße
Saturn
P.S.
wer eine nitrobeschossenen Waffe in 9,3x72R besitzt und auch das 15g TMS von Delsing verschießen möchte, sollte laut anraten von Herrn Delsing vorher den Innenlauf vom Büma vermessen lassen, v.a. bei Waffen die vor dem 1.WK hergestellt wurden, da hier auch Kaliber von .362" und .359" verwendet wurden (normal .364"). Für diese "engeren" 9,3x72R-Kaliber fertigt Delsing aber auch seine Geschosse in denselben Gewichten.