Mein neuer Diesel...

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Zurück zum Diesel...vielleicht für den ein oder anderen ganz informativ. Die wissenschaftliche Basis der ADAC-Aussagen kann ich aber nicht beurteilen.

Quelle: ADAC.de

Elektro, Gas, Benzin, Diesel & Hybrid: Die Ökobilanz unserer Autos
20.3.2018
Der ADAC hat erstmals die umfassende CO2-Bilanz aller Antriebsarten von Pkw in einer großen Untersuchung verglichen. Das Ergebnis: Es gibt keinen Antrieb, der generell die beste Klimabilanz aufweist. Und: Das Elektroauto ist nicht immer besonders klimafreundlich!
.....

Klimabilanz Obere Mittelklasse

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Bei den großen Autos zeigt der Diesel mit 33.000 kg CO2 nach 150.000 km (= 219 g CO2/km) die mit Abstand beste CO2-Bilanz. Das Elektroauto (277 g CO2/km) schneidet wegen der großen Batterie (mehr CO2 bei der Produktion) und dem hohen Stromverbrauch schlechter ab. Erst mit Nutzung von 100 Prozent regenerativem Strom (unterer Balken) wäre die Bilanz besser.
Gerechnet wurde über den gesamten Lebenszyklus
Doch wieviel CO2 entsteht insgesamt bei Produktion/Recycling des Fahrzeugs, der Kraftstoff- und Strombereitstellung sowie beim Fahren selbst? Auch im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor?
Irgendwo nachschlagen ging nicht: Es gibt keine fertigen Berechnungen aktueller Modelle. Deshalb tat sich der ADAC mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg zusammen, um die Daten der gängigen Antriebstechniken zu sammeln und auszuwerten.
Ein mühsames Puzzlespiel. Denn um die Umweltfreundlichkeit eines Antriebs bewerten zu können, müssen alle notwendigen Energieaufwendungen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs berechnet werden, den wir mit 150.000 Kilometern Laufleistung ansetzten.
Dazu gehören drei wichtige Faktoren:
  • Die CO2-Emissionen, die bei der Fahrzeugherstellung bzw. dem anschließenden Recycling entstehen – was auch der Grund für eine fahrzeugklassenbezogene Auswertung ist.
  • Alle klimarelevanten Emissionen, die bei der Bereit- und Herstellung des Kraftstoffs oder Stroms entstehen – in der Well-to-Tank-Betrachtung, also von der Quelle bis zum Fahrzeugtank.
  • Der direkte CO2-Ausstoß bei der Fahrzeugnutzung – Tank-to-Wheel, vom Tank bis zum Rad. Berechnungsgrundlage dafür sind CO2-Werte aus dem ADAC EcoTest, was auch die Auswahl der Fahrzeuge für die verschiedenen Antriebsarten erklärt. Es sind die Autos, die in ihrer Fahrzeugklasse pro verfügbarer Antriebsart beim Verbrauch am besten abschnitten: bei Elektro z. B. der Kleinwagen BMW i3 oder der Tesla Model X, bei den Dieseln der Mazda 2 oder die Mercedes E-Klasse.
Klimabilanz Untere Mittelklasse (Kompaktwagen)

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In der Kompaktklasse hat das Elektroauto auch bei Nutzung des deutschen Strommix mit 150 g CO2/km bei 150.000 km Laufleistung die beste CO2-Bilanz, knapp vor dem Plug-in-Hybrid und Hybrid. Erdgas (174 g/km), Diesel (186 g/km) und Autogas (188 g/km) folgen. Der inzwischen meistverkaufte Benzinmotor hat mit 201 g CO2/km die schlechteste Ökobilanz der gängigen Antriebsarten, die in dieser Fahrzeugklasse alle zu kaufen sind.
Es gibt keinen Antrieb, der generell am besten ist
Was in unserer Klimabilanz zur ökologischen Vollständigkeit fehlt, ist eine Betrachtung der gesamten Luftschadstoffe und des Ressourcenbedarfs an Rohstoffen (wie Lithium oder seltene Erden), an Wasser und Nutzungsflächen.
Das wichtigste Ergebnis der ADAC Klimabilanz: Es kann keine pauschale Aussage getroffen werden, welche Antriebsart generell die beste CO2-Bilanz aufweist. Und: Das Elektroauto ist nicht immer besonders klimafreundlich! Seine CO2-Bilanz wird durch die hohen CO2-Emissionen bei der Batterieproduktion und Strombereitstellung bestimmt.
Es gilt: Je größer die Batterie und der Verbrauch, desto ungünstiger ist die CO2-Bilanz der Modelle. Deshalb hat bei stärker motorisierten Fahrzeugen der Diesel klimatisch klar die Nase vorn.
Klimabilanz Kleinwagen (150.000 km Laufleistung)
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Auch bei einer optimistischen Kleinwagenlaufleistung von 150.000 km liegt das Elektroauto beim CO2-Ausstoß mit 158 g/km nur sehr knapp vor dem Diesel (166 g/km). Auch Benzin (177 g/km) und Hybrid (178 g/m) sind nicht allzu weit weg.
Bei Kompakt- und Kleinwagen gewinnt das Elektroauto
Gut schneidet das Elektroauto dagegen in der unteren Mittelklasse ab: 51 g CO2/km weniger als der Benziner sind eine Hausnummer. Und auch bei den Kleinwagen gewinnt der Stromer die Klimawertung, aber hier ist der Vorsprung zu Diesel, Benzin und Hybrid knapper.
Allerdings: Wenn Elektroflitzer mit kleineren Batterien, als Zweit- oder Stadtfahrzeug genutzt, fahren und so nur eine Gesamtlaufleistung von 50.000 km erreichen, sind sparsame Autos mit Verbrennungsmotor klimafreundlicher unterwegs.
Klimabilanz Kleinwagen (Lebenszyklus 50.000 km)

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Nicht gut fürs Klima: Elektroauto als Zweit- bzw. Stadtfahrzeug. Wird ein Kleinwagen mit wenig Laufleistung als Zweitwagen genutzt (Lebenszyklus: 50.000 km), lohnt sich die E-Variante aktuell in der Ökobilanz nie. Gegenüber dem Benziner läge der Amortisationspunkt bei 80.000 km und gegenüber dem Diesel bei 111.000 km.
Hintergund: Der deutsche Strommix
So wurde bei uns 2013 Strom erzeugt
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Ob Elektroautos klimafreundlich sind, hängt vom gezapften Strom ab: Vor allem bei der Produktion mit fossilen Brennstoffen entsteht viel CO2. Unsere Berechnungen führten wir mit dem deutschen Strommix von 2013 durch, weil die Zahlen der folgenden Jahre vom Umweltbundesamt UBA noch nicht offiziell bestätigt und deshalb als "vorläufig" eingestuft sind. Nach aktuellen Zielvorgaben soll der Nettoanteil der regenerativen Energien bis 2025 sogar auf 40 bis 45 Prozent steigen.
Quelle: Climate Change, Blatt 26, UBA (Stand: 6/2016)
Auch wer "Ökostrom" zapft, bekommt Kohlestrom!
Erst mit der Nutzung von 100 Prozent regenerativem Strom zeigt sich eine deutliche Verbesserung der CO2-Bilanz von Elektrofahrzeugen. Allerdings wäre dafür in Deutschland ein ausreichendes Angebot regenerativer Energien mit einem Versorgungsnetz, das an die neuen Bedingungen angepasst ist, zwingend notwendig. Denn auch wer privat "Ökostrom“ gebucht hat, zapft immer aus dem deutschen Strommix – und der wird aktuell zu fast 70 Prozent durch fossile Energieträger oder Kernenergie erzeugt.
Die Berechnungen der ADAC Ökobilanz beweisen aber auch: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren haben noch ein großes Potenzial. Weitere Maßnahmen zur Kraftstoffreduzierung wie innermotorische Optimierungen oder Hybridisierung sowie der Einsatz von Erdgas und synthetischen, treibhausneutralen Kraftstoffen wie Synfuel oder E-Diesel können die Emissionen der Kraftstoffbereitstellung (Well-to-Tank) oder Fahrzeugnutzung (Tank-to-Wheel) weiter reduzieren.
Fazit
Was lernen wir aus den doch sehr differenzierten Ergebnissen unserer Ökobilanz? Wenn wir den drohenden Klimawandel nicht als Erfindung der Chinesen abtun, sollten wir die Entwicklung klimafreundlicher Antriebe dringend vorantreiben. Allerdings: technikneutral!
Wenn Förderinstrumente wie der aktuelle Umweltbonus nur für Elektro- und Plug-in-Fahrzeuge festgeschrieben sind, ist das bei der Nutzung des deutschen Strommixes zumindest aus Sicht des Klimaschutzes nicht zielführend.
Ab wann fahren Elektroautos klimafreundlicher?
Obere Mittelklasse Elektro (Strommix)
Elektro (100 % regenerativ)

Im Vergleich zum Benziner
ab 116.000 km
ab 50.000 km
Im Vergleich zum Diesel
ab 580.000 km
ab 70.000 km
Im Vergleich zum Plug-in-Hybrid (Strommix)
ab 130.000 km
ab 46.000 km
Im Vergleich zum Plug-in-Hybrid (100 % regenerativ)
-ab 54.000 km

Kompaktklasse
Elektro (Strommix)
Elektro (100 % regenerativ)

Im Vergleich zum Benziner
ab 45.000 km
ab 21.000 km
Im Vergleich zum Autogas (LPG)
ab 55.000 km
ab 23.000 km
Im Vergleich zum Diesel
ab 57.000 km
ab 23.000 km
Im Vergleich zum Hybrid
ab 60.000 km
ab 16.000 km
Im Vergleich zum Erdgas (CNG)
ab 71.000 km
ab 26.000 km
Im Vergleich zum Plug-in-Hybrid (Strommix)
ab 106.000 km
ab 16.000 km
Im Vergleich zum Plug-in-Hybrid (100 % regenerativ)
ab 24.000 km

Kleinwagen
Elektro (Strommix)
Elektro (100 % regenerativ)

Im Vergleich zum Benziner
ab 80.000 km
ab 24.000 km
Im Vergleich zum Diesel
ab 111.000 km
ab 25.000 km
Im Vergleich zum Hybrid
ab 58.000 km
ab 14.000 km

Amortisationsstrecken der Elektroautos gegenüber anderen Antriebsarten. Die ADAC Berechnungen basieren auf dem deutschen Strommix 2013, eine andere Zusammensetzung ändert die Werte.

Text: Thomas Kroher.
 
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Aber das zeigt nur die Klimabilanz, nicht was sonst noch so hinten rausfliegt.
 
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Was fliegt denn noch raus?
Hast du deine Ökobilanz im Reinen?
Du fährst hoffentlich nicht mehr und achtest bei Kauf von Produkten (inkl. Verpackung) auf entsprechende Bilanz. Also Gewinnng, Produktion, Nutzung und Recycling. Alles andere wäre ja verlogen.
Kein Fleisch mehr, Klamotten aus Naturstoffen um die Ecke produziert?
Chemie?
VErdammt. Und dann sind die regenerativen Energiemodle auch noch Raubau und SOndermüll. Sie töten streng geschützte Tiere und Wald wird auch noch gerodet.
Wie soll man sich da bloss noch ein gutes Gewissen erkaufen?
 
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Stimmt, es werden nur die Dinge berücksichtigt, die zur Zeit als Grundlage dafür dienen, ob ein Fahrzeug klimafreundlich oder feindlich ist. In diesem Zusammenhang fällt mir auf, das gerade große Dieselmotoren offenbar die beste Klimabilanz haben. Und das kriege ich nicht mit dem aktuellen Dieseldrama vereinbart... Aber da kann sich vermutlich jeder das raus suchen, was besser in sein Weltbild passt....
 
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Es ist sogar eine Gewissheit, dass die CO2 Ziele ohne DIesel nicht erreichbar sind.
Dilemma :D
Aber von mir aus Fahrverbot. Grundsätzlich. Flächendeckend. Jetzt.
 
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Versuchen reicht nicht.
Man sollte den Mund nicht aufmachen, wenn man selbst nicht sauber ist.
Es ist möglich auf alles zu verzichten. Niemand braucht das alles zum Überleben.
Rechner, Telefon, Lebensmittel, Kleidung, Wohnraum, Fahrzeug, Hobby. Da ist massig Verbesserungsmaterial. Im Grunde kann fast alles weg.
 
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Blödsinn, man sollte den Mund nicht aufmachen, wenn man bewusst eine möglichst schlechte Ökobilanz anstrebt.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Aber das zeigt nur die Klimabilanz, nicht was sonst noch so hinten rausfliegt.


Ich darf nochmals auf die Studie aus Norwegen verweisen, bzgl. amortisierung des Tesla. dürfte sorgfältiger sein als vom ADAC zumal dort auch auf die Batterien bedacht genommen wurde....
 
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Das NOx ist nochmal wo genau ein Problem? ;) Gesundheitsproblem oder Umweltproblem?
ICh unterstütze doch sehr gern das lahmlegen der "giftigen" Räume in den Hochkonzentrationszonen namens Großstädte.
Sofort und vollumfassend lahmlegen. :D.
Sollen sich doch alle mal ehrlich machen.
 
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