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- 10 Jan 2018
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Zwar gibt es weiter unten in diesem Unterforum den Faden "Jagd und Kunst" schon.
Aber manche schönen jagdlichen Dinge sind weniger "bildhaft" als einfach dekorativ, stimmungsvoll, nobel, anheimelnd, beeindrucken .... und nicht immer auf Papier oder Leinwand gedruckt oder gemalt.
Daher, und um dieser dunklen Jahreszeit etwas schönes entgegen zu stellen, möchte ich mit diesem Unter"fädchen" mal dazu einladen, Gegenstände zu zeigen, die Ihr im Bereich Jagd mit besonderer Freude betrachtet, die Euch etwas bedeuten oder eine interessante Geschichte haben.
Ein alter Schrank mit jagdlichem Dekor, eine mit Rehdecke und -Schalen verzierte alte Jagdtasche, ein besonderes Kleidungsstück oder ein Horn des Großvaters, eine edle Bronzeskulptur oder ein alter Hut, Erbstücke vielleicht, bestoßen, angedellt, ausgerissen ... und voller Geschichten.
Ich habe vor einiger Zeit einen silbernen Sturzbecher auf einer Auktion ersteigern können. Einen Sturzbecher kennt man von alten Parforce Jagden zu Pferde und den Reitern wurde darin ein Schluck gereicht, während diese noch hoch zu Ross im Sattel saßen.
In Analogie gab es dann in Jagdschlössern und später auch Jagdstuben und Hütten, teilweise weiter gereicht und mitsamt etwaiger Rituale gepflegt über Generationen, mehr oder weniger prunkvolle Jagdbecher oder gar Pokale, die bei Erlegung eines besonderen Stückes oder bei besonderen Feierlichkeiten verwendet wurden.
Als "Hirschbecher" findet man diese Dinge gelegentlich auch in der Literatur beschrieben.
Als ich mich bereits vor einigen Jahren anfing danach umzusehen, fand ich ganz unterschiedliche Qualitäten, was Material und künstlerische Ausarbeitung betrifft. Bis in die heutige Zeit werden diese Dinge gefertigt, allerdings in oftmals weniger anspruchsvioller Form als früher, meine ich.
Antike, silberne Gefäße mit einer zarten, erhaltenen Innenvergoldung und einer möglichst naturnahen Tiergestaltung gefielen mir am besten.
Allerdings sind die Preise durchaus bedenkenswert, denn trotz eines vermutlich überschaubaren Interessentenkreises sind diese Dinge zumeist aus höherlötigem Silber gefertigt, was ja bei einigen hundert Gramm Gewicht solch eines Bechers ebenfalls einen gewissen Wert darstellt.
Vor einiger Zeit nun hat es geklappt und ich habe einen "Hirschbecher" erwerben können, der dem hier dargestellten aus einer anderen Auktion 1:1 entspricht.
Er hat, im Gegensatz zu dem abgebildeten (mit russischer Punze) eine deutsche Punze aber gleiches Gewicht, 800.er Silber und bis ins Detail des Geweihes und der Decke etc gleich gearbeitet, so dass ich denke, dass es hier jemanden gab, der diese Teile gegossen und dann zur Endausarbeitung an unterschiedliche, regionale Silberschmiede weiter gegeben hat. Für letztere stehen dann die Punzen.
Mein Glück war, dass das Silber des Bechers etwas oxidiert war und er daher, bei ansonstem allerbestem Erhaltungszustand, keinen offenkundigen Glanz versprühte. Ich habe ihn für einen sehr guten Preis auf einer Auktion bekommen und aktuell ist er bei einem Silberschmied meines Vertrauens, um wieder vorsichtig zum Leben erweckt zu werden und dann zukünftig erfolgreiche Jäger in meinem Reiver als Becher zu dienen. Wenn ein Stück tot getunken werden kann (was hier einen guten Becher voll Wein oder Champagner heißen soll - alles in Maßen).
Zur Provenienz war leider nichts zu erfahren, was ich bei Antiquitäten immer besonders bedauere, denn dieser Becher hätte sicher so manches berichten können. Seine Entstehungsgeschichte wird vermutlich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, ggf auch etwas davor, ihren Anfang genommen haben.
Mein Silberschmied versucht das über die Meistermarke zu entschlüsseln.
So ist es nun an mir dafür zu sorgen, dass neue Geschichte und Geschichten um diesen Becher entstehen und er endlich wieder seinem alten Bestimmungszweck zugeführt wird !
Aber manche schönen jagdlichen Dinge sind weniger "bildhaft" als einfach dekorativ, stimmungsvoll, nobel, anheimelnd, beeindrucken .... und nicht immer auf Papier oder Leinwand gedruckt oder gemalt.
Daher, und um dieser dunklen Jahreszeit etwas schönes entgegen zu stellen, möchte ich mit diesem Unter"fädchen" mal dazu einladen, Gegenstände zu zeigen, die Ihr im Bereich Jagd mit besonderer Freude betrachtet, die Euch etwas bedeuten oder eine interessante Geschichte haben.
Ein alter Schrank mit jagdlichem Dekor, eine mit Rehdecke und -Schalen verzierte alte Jagdtasche, ein besonderes Kleidungsstück oder ein Horn des Großvaters, eine edle Bronzeskulptur oder ein alter Hut, Erbstücke vielleicht, bestoßen, angedellt, ausgerissen ... und voller Geschichten.
In Analogie gab es dann in Jagdschlössern und später auch Jagdstuben und Hütten, teilweise weiter gereicht und mitsamt etwaiger Rituale gepflegt über Generationen, mehr oder weniger prunkvolle Jagdbecher oder gar Pokale, die bei Erlegung eines besonderen Stückes oder bei besonderen Feierlichkeiten verwendet wurden.
Als "Hirschbecher" findet man diese Dinge gelegentlich auch in der Literatur beschrieben.
Als ich mich bereits vor einigen Jahren anfing danach umzusehen, fand ich ganz unterschiedliche Qualitäten, was Material und künstlerische Ausarbeitung betrifft. Bis in die heutige Zeit werden diese Dinge gefertigt, allerdings in oftmals weniger anspruchsvioller Form als früher, meine ich.
Antike, silberne Gefäße mit einer zarten, erhaltenen Innenvergoldung und einer möglichst naturnahen Tiergestaltung gefielen mir am besten.
Allerdings sind die Preise durchaus bedenkenswert, denn trotz eines vermutlich überschaubaren Interessentenkreises sind diese Dinge zumeist aus höherlötigem Silber gefertigt, was ja bei einigen hundert Gramm Gewicht solch eines Bechers ebenfalls einen gewissen Wert darstellt.
Vor einiger Zeit nun hat es geklappt und ich habe einen "Hirschbecher" erwerben können, der dem hier dargestellten aus einer anderen Auktion 1:1 entspricht.
Er hat, im Gegensatz zu dem abgebildeten (mit russischer Punze) eine deutsche Punze aber gleiches Gewicht, 800.er Silber und bis ins Detail des Geweihes und der Decke etc gleich gearbeitet, so dass ich denke, dass es hier jemanden gab, der diese Teile gegossen und dann zur Endausarbeitung an unterschiedliche, regionale Silberschmiede weiter gegeben hat. Für letztere stehen dann die Punzen.
Mein Glück war, dass das Silber des Bechers etwas oxidiert war und er daher, bei ansonstem allerbestem Erhaltungszustand, keinen offenkundigen Glanz versprühte. Ich habe ihn für einen sehr guten Preis auf einer Auktion bekommen und aktuell ist er bei einem Silberschmied meines Vertrauens, um wieder vorsichtig zum Leben erweckt zu werden und dann zukünftig erfolgreiche Jäger in meinem Reiver als Becher zu dienen. Wenn ein Stück tot getunken werden kann (was hier einen guten Becher voll Wein oder Champagner heißen soll - alles in Maßen).
Zur Provenienz war leider nichts zu erfahren, was ich bei Antiquitäten immer besonders bedauere, denn dieser Becher hätte sicher so manches berichten können. Seine Entstehungsgeschichte wird vermutlich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, ggf auch etwas davor, ihren Anfang genommen haben.
Mein Silberschmied versucht das über die Meistermarke zu entschlüsseln.
So ist es nun an mir dafür zu sorgen, dass neue Geschichte und Geschichten um diesen Becher entstehen und er endlich wieder seinem alten Bestimmungszweck zugeführt wird !
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