Meine erste Beizjagd als angehende Jungjägerin

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Mitte November durfte ich bereits zum dritten Mal meine Lehrprinzessin zu einer Beizjagd begleiten.

Pünktlich trafen wir zum Treffpunkt im Gasthaus ein, wo wir uns mit einem Falknerfrühstück, bestehend aus Ham&Eggs und Kaffee stärkten.

Der Wettergott war diesmal leider nicht auf unserer Seite, den ganzen Tag immer wieder Nieselregen, es war ganz schön nass und gatschig. Durch die nassen Böden war es ein ziemlich anstrengender Tag, keine Ahnung, wieviele Äcker wir durchstreift sind, ich hab sie nicht gezählt.

Den 1. Hasen des Tages konnte diesmal der Harris Hawk meiner Lehrprinzessin beizen, es war ein rasanter atemberaubender Jagdflug, den ich glücklicherweise mit meiner Kamera filmen konnte.

Insgesamt haben wir an diesem Tag 53 Hasen gesehen, es gab sehr viele Jagdflüge, die Strecke war am Ende des Tages 5 Hasen und 2 Fasane von der Falkengruppe. Einen der Jagdflüge eines Falken konnten wir sogar aus der Ferne beobachten.

Habe heute auch gelernt, dass ein Sasshase ab und zu mal auch einen kräftigeren Tritt braucht, um hoch zu werden. Der hat sich 20 cm vor mir in seinem Lager so sicher gefühlt, der wollte einfach übergangen werden. Er hat es dann übrigens überlebt, da der Habichtsadler, der an ihm dran war, leider schon viel zu nass vom Regen war!

Kurz vorm Finsterwerden beendete unsere Gruppe dann vorzeitig den Jagdtag, da der letzte Acker direkt neben Eisenbahnschienen lag, und das war den Falknern dann doch zu gefährlich. So konnten meine Lehrprinzessin und ich uns dann endlich über meinen Jausenkorb hermachen, heute gab’s Eiaufstrichbrote und Tee.

Danach trafen wir uns alle wieder vorm Gasthaus, wo einer der Falkner auch noch frische Buchteln verteilte. Dementsprechend vollgestopft gab’s dann beim Schüsseltrieb nur noch was zu trinken, ich hätte beim besten Willen nichts mehr essen können.

Alles in allem war es ein wunderschöner Jagdtag, bei dem ich wieder sehr viel gelernt habe!


Und DAS habe ich in der Zwischenzeit gelernt:
- Greifvögel sind gar nicht so schwer zu unterscheiden.
- Greifvögel beißen nicht.
- Manchmal brauchen Sasshasen ein festeren Tritt.
- Man gewöhnt sich schnell an das Hasenklagen.
- Steck dir eine Wasserflasche ein, es könnte die Mittagspause ausfallen, und das Auto ist weit...
- Chaps sind eine wunderbare Investition, genauso wie gute Gummistiefel.

Hier das Harris Hawk Weib meiner Lehrprinzessin auf ihrem Beizerfolg:
 
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Falknersheil deiner Lehrprinzessin!
So wie Du schreibst, bist auch Du schon mit dem Greifvogel-Virus infiziert. Sei vorsichtig, der ist unheilbar. ;-)
 
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Oja ich bin definitiv infiziert :biggrin:!
Leider hab ich zu wenig Zeit für einen eigenen Vogel, aber irgendwann werde auch ich in Pension gehen dürfen :-D
 
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Ist das auf dem Foto oben nicht zufälligerweise Dyami?

Die Infektion kann also noch nicht sooo fortgeschritten sein. Ich mache Dreifachwechselschicht mit sieben-Tage-Woche. Auch das geht...
 
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Zur Infektion noch ein Wort: Die Wilde Köchin begleitet mich nun schon die 2. Saison. Die erste Saison war zwar nur mal ein reinschnuppern und zugucken auf einer Beizjagd aber doch ausreichend für die Entscheidung den Jagdschein zu machen ;).
Die letzte Saison war sie hautnah dabei, hat beim Training geholfen, Aufbrechen gelernt, hat den Umgang mit Hund und Vogel gefestigt...

Jetzt muss erst mal die Jagdprüfung positiv bestanden sein, dann reden wir über alles weitere. Und außerdem sind mir Leute die im Vorhinein sagen: meine Freizeitplanung läßt keinen Haltung eines eigenen Greifvogels zu 1000x lieber als diejenigen, die alles zuckerlrosa sehen, schon einen Vogel zu Hause stehen haben, bevor sie überhaupt wissen wo sie Futtertiere unterbringen sollen....
Die Wilde Köchin kann jederzeit bei mir mitmischen und wenn sie sich doch mal entscheidet sich mehr Zeit freizuschaufeln und selbst nen Vogel abzutragen werde ich ihr selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.
 
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Hallo Beizjägerin!

Hast Du mir nicht mal was von Durchsteckaylmerie und geflochtenen Geschühriemen geschrieben?
Die glaubte ich auf dem Foto erkannt zu haben. :biggrin:
So ganz nebenbei: Danke für den Tip mit dem Durchsteck-Trick und den geflochtenen Riemen. Die benutzen Kari-Fliegerin und ich jetzt nur noch. :cheers:
Das ist mit kalten Fingern wesentlich angenehmer zu handhaben.

Was die Infektion betrifft: War eigentlich als Späßchen gemeint. Wären wir hier nicht zu zweit, hätte ich auch aus Zeitgründen keinen Vogel stehen.
 
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So viele liebe und lobende Worte, jetzt werde ich gleich ganz rot :oops:

Aber ganz im Ernst: egal wie hoch mein Infektionsgrad ist, ich würde mir nie einen Vogel anschaffen, wenn ich nicht ausreichend Zeit für ihn habe. Da geht's ja nicht nur um ein paar Jagdtage im Herbst, sondern auch um Training, Beziehung zum Greif aufbauen/halten, Futtertiere halten usw.
Ich bin kein Mensch, der einen Vogel nach Ende der Jagdsaison einfach in der Voliere abstellt und im Sommer dann wieder rausholt zum Jagdtraining... Dann lieber warten, bis ich mehr Zeit habe.
In der Zwischenzeit hab ich gsd das Glück, ab und zu zum Training von Dyami mitkommen zu dürfen, und in ihre Voliere lässt sie mich auch ohne Attacke rein :)
Und auch mit Jagdschein kann ich ja trotzdem ab und zu auf eine Beizjagd mitgehen, statt Greif halt mit Fotoapparat. Es ist für mich einfach so wunderschön, den ganzen Tag diese Ruhe (abgesehen vom Hasenklagen *ggg*), und die Jagdflüge der Greife zu beobachten.

Und außerdem: Vorfreude ist doch die schönste Freude oder?
 
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:thumbup::thumbup::thumbup:

Top Einstellung!
Ich wünsche Dir und deinen Freunden allzeit viel Waidmanns- und Falknersheil!
Das mit der Prüfung sollte bei Deiner Passion schon werden.
 

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