Messer - Umgestaltung der Klinge

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Guten Morgen und einen schönen Sonntag !

Eines meiner Lieblingsmesser ist ein Exemplar, das bei Manufaktum angeboten wird und aus einem Stück geschmiedet wurde. Mir gefällt das archaische Aussehen, die robuste Einfachheit und die Spuren des Schmiedehandwerks auf dem Metall.

Mittlerweile überlege ich mir ein weiteres Messer davon zu kaufen und die Klinge etwas mehr in die jagdliche Richtung umzugestalten.

Dazu hat mir ein Bekannter gesagt, dass viele Klingen nur im Bereich der Schneide gehärtet sind und daher ein solches Projekt wenig Sinn macht. Kann das jemand verifizieren ? Ansonsten würde ich das sehr gerne in die Tat umsetzen.

Herzlichen Dank im Voraus !

vds


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Selbst wenn, du könntest es doch erst weichglühen (lassen), dann bearbeiten und schließlich neu härten (lassen).

Ob das vom Aufwand her für dich Sinn macht musst du selbst entscheiden.
 
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Meines Wissens nach werden die meisten Industriemesser nach dem Härten im Bereich des Heftes stärker Angelassen.
Dadurch lassen sie sich besser mit dem Griff verbinden (FLexibilität)
bei dem Messer von Manufaktum (toller Laden) kann ich das nicht sagen.
Mit etwas Gefühl kann man aber die Härte mit einer Feile Grob einschätzen indem man vorsichtig,
mit leichtem druck an unauffälliger Stelle versucht drüberzufeilen. Einfach vohher an Probestücken
mit verschiedener Härte probieren. Ich würde es mit einer dünnen Rundfeile versuchen :cool:
Vielleicht kannst du aber auch bei Manufaktum was in Erfahrung brinngen
 
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hohenmoorer-gemuesemesser-kohlenstoffstahl--66073.jpg

Hier sieht man noch die Anlassfarben
 
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Guten Morgen und einen schönen Sonntag !

Eines meiner Lieblingsmesser ist ein Exemplar, das bei Manufaktum angeboten wird und aus einem Stück geschmiedet wurde. Mir gefällt das archaische Aussehen, die robuste Einfachheit und die Spuren des Schmiedehandwerks auf dem Metall.

Mittlerweile überlege ich mir ein weiteres Messer davon zu kaufen und die Klinge etwas mehr in die jagdliche Richtung umzugestalten.

Dazu hat mir ein Bekannter gesagt, dass viele Klingen nur im Bereich der Schneide gehärtet sind und daher ein solches Projekt wenig Sinn macht. Kann das jemand verifizieren ? Ansonsten würde ich das sehr gerne in die Tat umsetzen.

Herzlichen Dank im Voraus !

vds


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Bei Manufaktum die Stahlsorte erfragen (Stahlschlüssel), eine Lohnhärterei suchen, weichglühen lassen, nach Gusto mit Feile und Schmirgelpapier (nicht Flex) in gewünschte Form bringen und dann in der Lohnhärterei wieder härten lassen.
 
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Die Klinge ist doch ziemlich tauglich, eine Droppoint Klinge, nur eine etwas weiter "gedropte" Spitze.

jedoch nicht rostfreien Stahls (einem 55Si7-Federbandstahl)

Die Stahlsorte steht bei der Beschreibung des Messers dabei.
Auch der Hersteller.

http://www.schwarze-schmiede.de/a_schmiede/schmiede.html

DA würde ich mal anfragen. Bevor ich an dem Messer herumschleife...

Übrigens 2 Minuten googeln.....
 
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Ein solches Messer in jagdliche Richtung umzugestalten ist mit viel Aufwand verbunden und führt nicht unbedingt zu einem befriedigendem Ergebnis, zumal die Form "verkorkst" und nicht einfach nur mittels Materialabtrag im Bereich Rücken Klingenspitze jagdlich optimal zu gestalten ist.
Insofern würde ich ein solches Messer nicht umgestalten, sondern per Manufactum/Schmiedemarke o.ä. den Schmied (oder einen anderen Messerschmied) ausfindig machen. Und bei diesem dann ein Custom in Auftrag geben, Klingenform Loveless Drop Point oder Loveless Semi Skinner und sowieso eine andere Griffform (das Messer auf dem Foto hat einen Küchenmessergriff, jagdlich alles andere als optimal).

Alternativ, wenn es im Wesentlichen um die Einfachheit eines "Ganzstahlmessers" und um eine jagdlich brauchbarere Klinge geht, dieses hier:
http://www.coldsteel.com/Product/36M/Drop_Forged_Hunter.aspx
 
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24 Jun 2013
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Erst einmal herzlichen Dank für die raschen und zahlreichen Antworten.

@cast: Die ergoogleten Infos waren mir bekannt, aber es ging mir in erster Linie darum, ob es tatsächlich so ist, dass die meisten Messer im Klingenbereich extra gehärtet werden und daher ein Umfeilen keinen Sinn macht, oder ob es sich hierbei schlicht um Halbwissen handelt.

@Seamaster: Mit dem Griff des Messers komme ich persönlich gut zurecht. Die Form der Klinge lässt doch eigentlich recht viel Spielraum für eine Umgestaltung.
Das von Dir verlinkte Messer ist nicht schlecht, danke dafür. Allerdings mag ich besonders die Schmiedehaut und die Bearbeitungsspuren auf dem Metall meines Messers (wer Messermacher / -schmieden kennt, die so etwas in guter Auswahl anbieten, egal, ob Ganzstahl, oder nicht, kann das gerne hier auch verlinken).


Sich an die Schmiede zu wenden ist sicher ein guter Weg. Werde am Montag mal dort anrufen.
 
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Guten Morgen und einen schönen Sonntag !

Eines meiner Lieblingsmesser ist ein Exemplar, das bei Manufaktum angeboten wird und aus einem Stück geschmiedet wurde. Mir gefällt das archaische Aussehen, die robuste Einfachheit und die Spuren des Schmiedehandwerks auf dem Metall.

Mittlerweile überlege ich mir ein weiteres Messer davon zu kaufen und die Klinge etwas mehr in die jagdliche Richtung umzugestalten.

Dazu hat mir ein Bekannter gesagt, dass viele Klingen nur im Bereich der Schneide gehärtet sind und daher ein solches Projekt wenig Sinn macht. Kann das jemand verifizieren ? Ansonsten würde ich das sehr gerne in die Tat umsetzen.

Herzlichen Dank im Voraus !

vds


Ich habe das Messer vor einigen Jahren mal geschenkt bekommen und wollte es ebenfalls von einem befreundeten Messermacher etwas umgestalten lassen (selbst für meine rel. kleinen - weil abgenutzten - Hände ist der Griff nicht wirklich praxisgerecht geformt).
Kurz gesagt, Dein Bekannter hat Recht; brauchbar gehärtet ist praktisch nur die Schneide, der Rest ist "butterweich".
Wir haben dann beschlossen, lediglich ein Bohrung für einen Fangriemen anzubringen (dazu reichte ein ganz hundsgewöhnlicher Metallbohrer), eine ordentliche Scheide zu nähen und dem Ding ansonsten seinen "Charme" zu belassen. Nach dem obligatorischen einen aufgebrochenen Stück ruht es mittlerweile in der Vitrine und sieht halt nur noch "archaisch" aus...
 
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Guten Morgen und einen schönen Sonntag !


Mittlerweile überlege ich mir ein weiteres Messer davon zu kaufen und die Klinge etwas mehr in die jagdliche Richtung umzugestalten.


Wie und wo das Messer gehärtet ist kann man leicht mit einer Feile feststellen. Die Herstellung des Messer ist aber viel wichtiger. Ist das Messer komplett aus dem gleichem Stahlgefüge oder hat der Schmied einen schnitthaltigen Stahl im Schneidenbereich zwischen zwei Kohlenstoff ärmeren Stählen eingelegt und im Feuer verschweißt. Da ist eventuell nach der Schneidenbearbeitung nichts mehr von übrig und als Resultat hat man angeschliffenen Baustahl.

Ruf beim Schied an und laß dir eins machen.

WH
Robert
 
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Und, was hat der Schmied gesagt?

cast hat schon recht....Das Messer ist aus einfachem Stahl in gröbster Weise gefertigt. Was nicht negativ gemeint ist. Und manufactum schreibt´s ja auch ganz ehrlich ("... bewußt entschieden, die auf mindestens 55 HRC in Öl gehärtete Klinge nur zu schleifen und nicht zu pließten, wodurch die feinen Schleifriefen noch sichtbar sind..."). Das ganze für 68 Euro.
Soll heißen: Bevor du 2x ne Härterei und 4x Versand bezahlst und selbst an dem Messer rummachst, lass dir von dem Schmied (oder irgendeinem anderen messermachenden Schmied) so ein Messer in gewünschter Klingenform schmieden. :thumbup:
 
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Und, was hat der Schmied gesagt?

cast hat schon recht....Das Messer ist aus einfachem Stahl in gröbster Weise gefertigt. Was nicht negativ gemeint ist. Und manufactum schreibt´s ja auch ganz ehrlich ("... bewußt entschieden, die auf mindestens 55 HRC in Öl gehärtete Klinge nur zu schleifen und nicht zu pließten, wodurch die feinen Schleifriefen noch sichtbar sind..."). Das ganze für 68 Euro.
Soll heißen: Bevor du 2x ne Härterei und 4x Versand bezahlst und selbst an dem Messer rummachst, lass dir von dem Schmied (oder irgendeinem anderen messermachenden Schmied) so ein Messer in gewünschter Klingenform schmieden. :thumbup:

Oder schau ob Du einen Messermachkurs in Deiner Gegend findest.
 
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Mittlerweile habe ich mich entschieden das Messer so zu lassen, wie es ist. Ich werde es so halten wie Ips typographus. Lediglich ein Holster dafür anfertigen und es mal mit raus nehmen. Verstauben wird es nicht, ich mag es einfach.

Noch zwei Fragen:

Sind Euch Messermacher/Händler bekannt, die Jagdmesser mit Schmiedehaut, angelaufener Klinge und Bearbeitungsspuren anbieten ? Es muss keineswegs aus einem Stück gefertigt sein. Gerne auch mit Griffschalen etc. .


Macht es Sinn eine Klinge komplett härten zu lassen und was wären die Nachteile ?
Wenn ich ein Messer ein Leben lang nutze, ist ja t h e o r e t i s c h der gehärtete Bereich irgendwann abgenutzt... theoretisch wohlgemerkt !
 
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