Messer zum Aufbrechen von Schwarzwild u. Rotwild

Registriert
3 Jan 2006
Beiträge
7.066
Werter Triscon-

Ich benutze seit 4Jahren fast aussschließlich das Marttini Big Game
mit "Martef"-Beschichtung und bin damit vollauf zufrieden.

Klingenlänge etwa 125mm, Schneide 120mm, Drop Point bei 74mm.
Stärke 2,5mm, Höhe 24mm, kleine Blutrille mit 38mm, also eher Schmuck.
Käftig dimensionierter Handschutz aus Messing, darauf drei Erhöhungen
in je 5mm Abstand, also 10mm gesamt.
Der Handschutz verstärkt sich unten zur Klinge hin von 28mm auf 40mm,
das ist eine sehr sichere Angelegenheit.

Die gesamte Klinge ist schwarz beschichtet, wohl mit einem teflonhaltigem
Material. Die Klinge ist sehr leicht zu reinigen und zu pflegen,
wer den Stahl der unbeschichteten Marttini-Jagdmesser kennt, weiß diese
Beschichtung sehr zu schätzen.
Die Fase wurde in der Zeit nur zweimal geschliffen, mehr war einfach nicht nötig.
Allerdings wird regelmäßig gewetzt, was mit richtigem Wekzeug schon sehr
viel bringt. Ausgeschliffen wurden eh nur kleine Schäden, und die sind selten.
Tiere haben halt Zähne...

Der Griff ist aus einem grünen, relativ weichem Kunststoff gefertigt,
den Farbton nenne ich vorsichig "Flaschengrün", und so mancher Freund des
finnischen Werkzeugs kennt ihn von seiner TRG.
Er ist 115mm lang, davon sind 95mm in der Mulde nutzbar.
Ich habe Handschuhgröße 8,5, bei lockerem Umgreifen bleiben
hinten noch ca 8mm frei. Der Knauf ist etwa 10mm nach unten gezogen
und verbreitert rundum je gute 5mm.
Beidseitig ist auf 80x25mm eine recht grobe Textur eingeprägt,
die aber nicht unangenehm auffällt.
Dieser Griff ist tatsächlich sehr rutschsicher- etwas Vergleichbares habe ich
noch nicht oft gesehen.

Die Scheide ist 230mm lang, aus schwarzem, recht steifen Leder.
Sauber vernäht, ab Höhe des Griffes mit zwei Messingnieten verstärkt.
An der Rückseite ist mittels einer sehr großen Niete eine kleine Schlaufe
angeheftet, an der durch einen D-Ring die eigentliche Trageschlaufe
angebracht ist. Diese ist 22mm breit und taugt für Gürtel bis 55mm.
Im Leder befindet sich ein Kunststoffeinsatz, der für Festigkeit sorgt.

Das Messer ist nicht sehr einfach mit einer Hand zu ziehen, aber das hat
mir noch kein Problem gemacht. Es verschwindet bis auf 40mm in seinem
Pendant, und ein Verlust des Messers aus der Scheide ist meiner Meinung nach
absolut nicht zu befürchten.
Das gesamte Messer fällt mir beim Tragen überhaupt nicht auf, ich kann
jetzt nicht einmal sagen, ob es etwa herumbaumelt.
Vielleicht baumelt es, und ich kann deshalb nichts Nachteiliges darüber sagen.
Ich trage das Messer rechtsseitig am breiten Hosengürtel, und wenn ich es brauche,
ist es da, ob Äste hacken oder Gulasch schneiden.

Es liegt sehr gut in der Hand, hält die Schärfe sehr gut, ist leicht zu reinigen,
rostet natürlich nicht, ist nicht zu schwer, man weiß, was man bekommt.

Es ist potthässlich und mit 60EURO etwas teuer.
Zusammen mit dem "Martef"-Skinner - der allerdings zuhause bleibt-
verrichtet es bei mir den Alltagsdienst.

derTschud


Ja, ein brauchbares Arbeitsmesser! Nachteilig ist die ausgeprägte Clippointklinge.
Damit erschwert man sich das Aufbrechen ungemein.
Droppoint ist da übrigens keiner vorhanden.
 
Registriert
28 Jun 2018
Beiträge
1.607
Werter kuno-

Ich habe mich gerade etwas schlaugelesen.

Sie haben Recht, der von mir gewählte Begriff bedeutet etwas Anderes.
Gemeint war tatsächlich ClipPoint.

Sowas aber auch.
Und das nach so langer Zeit als Rotarbeiter...

Danke für die Korrektur!

derTschud
 
Registriert
28 Jun 2018
Beiträge
1.607
Werter kuno-

aber den Nachteil beim Aufbrechen kann ich nicht nachvollziehen.
Gerade beim Aufflachsen finde ich den Clippoint hilfreich,
bei der Bauchhöhle führt bei mir der Zeigefinger
an den verletzlichen Teilen vorbei...

derTschud
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.059
Mein immerdabei Messer ist das Swingblade, aber in der D2 Stahl Ausführung.
Hatte schon mal die Variante mit AUS-8, die Klinge ist aber deutlich schnneller stumpf.

Wenn wir zuhause aufbrechen nehme ich gerne das Mora oder eben Dick.
Einfach und schnell zu pflegen.

Gibt wirklich sehr schöne Jagdmesser mit aufwendigen Holz- oder Horngriffen, zum arbeiten sind mir die Kunsstoffgriffe aber lieber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
16 Apr 2008
Beiträge
4.103
hinsichtlich des Preis-/Leistungsverhältnisses den Müller-Messern sichelich deutlich überlegen...

Müller Messer kenne ich nicht. Bin aber auch eher ned so der "Messerfetischist".
Eins müssen meine Messer gemein haben. Sie müssen richtig scharf sein und werden
(Jehova steinigt mich) in der Spülmaschine gereinigt.
Da ich hier eher pragmatisch bin und am feinen Bandschleifer und Schwabbelscheibe schleife/poliere oder einen Gräf Messerschleife für die Moras und Schlachtermesser (Dick o.ä)
nutze und hier eben die schlanken Klingen besser gehen ist das mein preferiertes Arbeitwerkzeug.

Zudem kommt eines hinzu. Ein Messer wie das Mora wiegt fast nix ist schlank, trägt sich also leicht in der Beintasche und bei ~12-15€ ist der Verlust (oder das vergessen irgendwo auf einem Hochsitz an den man eine Std anlaufen muss) ned so dramatisch.

Muss ich tatsächlich mal im ordentliche Jagerzwirn irgendwo auftauchen, kommt natürlich das Puli Integral mit Hirschhorn aus dem Jagdschrank zum Einsatz.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
5.927
btw. als rel. hochwertige - aber preisgünstige Alternative sei das Manly Patriot genannt, vornehmlich in der cpm154-Variante
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
137
Zurzeit aktive Gäste
673
Besucher gesamt
810
Oben