Messerkauf: auf was achten?

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Waidmannsheil,

hätte gern ein neues Messer bzw. mal ein "richtiges" Jagdmesser.
Auf was man wirklich achten sollte weiß ich aber nicht (Stahlsorte,Klingenform,Klingenlänge.....)

Meine Anforderungen: aufbrechen und abschwarten/aus der Decke schlagen von Schwarz- und Rehwild, feststehende Klinge, Lederscheide, "sicherer" Halt bei Feuchtigkeit, Schneidfestigkeit (Standzeit), "leicht" nachschleifbar.

Was ich nicht will/brauche: Hirschhorn- und Kunststoffgriffe, "Handmade" bzw. allgemein Messer die meinen Preisrahmen von max. 120 € (lieber weniger :roll: ) sprengen.

Optisch und preislich würde mir das hier gefallen http://www.schneidwarenkontor.de/product_info.php?products_id=2923 allerdings bin ich mir bei der Klingenlänge nicht sicher :?

Würde mich über Tips und ggf. Messervorschläge (wenn möglich mit Bezugsquelle) freuen.

Danke im vorraus
 
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Ein Mitjäger hat einen Gnicker, der auf den ersten Blick wie ein Kinderspielzeug aussieht: Von der Form her wie ein normaler Jagdgnicker, aber nur mit 5 oder 6cm Klingenlänge. Das Ding wiegt nur halb so viel wie das Messer, das ich herumschleppe und ist beim Aufbrechen weitaus führiger. Man setzt ohnehin nur die ersten Zentimeter der Klinge ein.
Wenn ein Messer wirklich scharf werden soll, dann lassen wir es aus Sensenstahl schmieden. Auch aus den Federn vom Wartburg wurden angeblich schon sehr gute Messer gefertigt.

Der ferme Jäger verwendet natürlich nur rostfreie Messerwerkstoffe, wie es angeblich auch in irgend welchen Hyienevorschriften verlangt wird.
Die breiten Klingen, wie sie derzeit in Mode sind, braucht man jedenfalls nicht wirklich.
 
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Meine Anforderungen: aufbrechen und abschwarten/aus der Decke schlagen von Schwarz- und Rehwild, feststehende Klinge, Lederscheide, "sicherer" Halt bei Feuchtigkeit, Schneidfestigkeit (Standzeit), "leicht" nachschleifbar.

Standfest und leicht Schleifbar stehen ein wenig im Gegensatz.
Standfest steht auch a bissl im gegensatz zu "sauscharf", zum aufbrechen hab i am liebsten richtig scharfe Messer (Metzgermesser), solche Messer kannst du auch gut nachschärfen.

Lieb gewonnen als Allesmesser hab ich das Böker Anchorage Pro Skinner.
+ Stahl gut
+ relativ kurze Klinge aber nicht zu kurz, so das man fast alles bewerkstelligen kann
+ Gut scharf zu bekommen und "relativ" Standfest, beim aufbrechen
+ Preis um die 60 Euronen wenn ichs no richtig im Kopf habe
- Der Holzgriff der bei Nässe rutschig wird (da hilft aber der Fingerstopp, zumindest a wegl)
 
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Ideale Klingenlänge liegt unte 10 cm.
Wenn du das Messer in die Hand nimmst muß der gestreckte Zeigefinger auf der Klingenspitze zum liegen kommen, dann passt es, auch ansonsten geht nichts über probieren, sprich in die Hand nehmen.

es muß sich einfach gut anfühlen, auch mit der schneide nach oben, also revers gehalten.

Stahl mindestens 440 C.

Für 120€ gibts schon ordentliche Messer, aber ich gebe dir keine Empfehlung, weil du ja keine "Kunststoff"griffschalen willst.
Alles was ich mir in den letzten jahren so angeschafft habe hat einen G10 Griff. Der ist besser als alles was so an Holz vorhanden ist.
 
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Zum Stahl (Standzeit und Nachschleifen), Größe (bei mir gehen auch die magischen 12 cm Klingenlänge) und Griffmaterial wurde schon geschrieben.

Also schau 'mal da: http://www.linder.de/de/shop/Messer_aus ... Jagdmesser
Preisrahmen, Griffmaterial und Stahlsorte (bei 440 auf das C achten!), alles brauchbar! ;) Und der Preis ist "ok".

Ah, doch zum Griffmaterial: Wie @cast schrieb G10 oder Micarta; unverwüstlich und gut zu reinigen!
 
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Danke schonmal für die Antworten!

@ Pfannenjäger: hab mal nach Puli gegoogelt und ich muß sagen, die gefallen mir ausgesprochen gut :thumbup: Hast du da auch nen Favoriten?

@ cast und lagom: ich muß zu meiner Schande gestehen das Ich mit Kunstoff eigentlich nur schwarze Griffschalen in Verbindung gebracht habe :oops: vom Micarta und G10 Material gibt es ja aber auch schön gemusterte Teile, zumindest das was ich nach kurzerm googeln gesehen habe.

Also bitte keine Griffschalen aus schwarzem "Kunststoff", gerne aber aus "Kunststoff" mit Holz- bzw. Schichtholzoptik!
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
Stahl: Buck 420HC oder ein CPM
Größe Klinge: 7-8cm
Breite Klinge: max. 3mm
Griff: Holz
Scheide: Leder
Oder gleich ein Klappmesser.
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,

es ist natürlich a l l e s Geschmackssache, keine Frage - aber ein gutes Klappmesser, bei dem die Klinge nach der Arretierung spielfrei gerade steht und auch nach schweissigem Gebrauch wieder sauber entriegelt, ist in der Herstellung teurer als ien aus gleicvh gutem Stahl hergestelltes Messer mit feststehender Klinge.
Letztere sind eh stabler und die Gefahr, sich zu verletzen, ist nicht gar so gross - ich hab's mehrfach erlebt, dass mit nicht ganz sauberen Fingern nach der roten Arbeit das Messer zusammengeklappt werden sollte, irgendwie abgerutscht wurde und in die einschnappende Klinge "hineingegriffen" wurde.
Mitte der achtziger Jahre hat sich ein Jäger aus meiner Gegend - so wurdemir von seiner Frau erzählt - auf diese Weise eine bakterielle Infektion zugezogen, die nicht rechtzeitig behandelt werden konnte oder aus Unkenntnis nicht rechtzeitg behandelt wurde; keine Ahnung, jedenfalls war er nach zwei Wochen tot. Deshalb sicherheitshalber k e i n Klappmesser für die Jagd.
Ansonsten ist eigentlich alles schon gesagt worden - ausserdem bin ich Messerliebhaber und -Sammler, ich kenne einen Messermacher aus dem Saarland, der bringt praktisch sehr gut nutzbare, herrliche Stücke für unter 300,-- hervor - aber die sprengen ja das, was Du für ein Messer auszugeben bereit bist.
(Soll k e i n e K r i t i k sein, jedem das Seine!)
Vielleicht noch was zur Klingenform: "Drop point" halte ich für ideal - die breiten Klingen haben aber durchaus auch ihre Berechtigung - etwa beim Abschwarten und Abbalgen; da ist die starke Klingen- bzw. Schneidenkrümmung an der Spitze von Vorteil.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
@Yumitori,

ok, Klappmesser sind für Jäger tödlich. :roll:

Komme aber mit einem Wenger/ Buck Klappi gut zurecht. Preislich 40/70Euro.

Aber noch habe ich nicht das letzte Stück Wild versorgt..... :lol:
Grüße
 
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21 Jan 2002
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Wenn Klappmesser, dann nur mit einer Klinge, möglichst offen konstruiert, vielleicht auch zerlegbar, einhändig zu öffnen und zu schließen.
 
Y

Yumitori

Guest
cast schrieb:
Wenn Klappmesser, dann nur mit einer Klinge, möglichst offen konstruiert, vielleicht auch zerlegbar, einhändig zu öffnen und zu schließen.

Moin,

jou, keine Frage, wenn, dann so - aber dieses saublöde Tragege- oder Verbot für Einhandmesser mit Arretierung tut mir grundsätzlich weh - nicht bei der Jagd, da gilt es nicht - aber ich trage
i m m e r ein Messer am Mann.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 

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