Milchmädchenberechnung der GEE

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Liebe Forumsgemeinde, bitte meine Frage "sportlich" und mit Nachsicht für ballistisches Laientum sehen, aber das Folgende beschäftigt mich:
Bei Katalogwerten von manchen Jagdpatronen ist die GEE als Trefferlage bei "4 hoch auf 100m" angegeben, dann die Werte für Tiefschuss bei weiteren Entfernungen. Zur groben Orientierung bezüglich der Verwendbarkeit usw. recht aufschlussreich bevor man eine Munition anschafft und dann natürlich einschießt und praxisgerecht testet.
Wenn aber bei anderen Herstellern nur die Tiefschusswerte bei zB 100m Fleckschuss angegeben sind, gibt es da eine seriöse und einfache Erklärung, wo diese Patrone dann ungefähr bei "4 hoch" liegt? Ziel wäre also die Ermittlung der GEE auf dem Papier und die Vergleichbarkeit.
WmH Donautal
 
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Die Angaben auf der Schachtel sind auch nur Schätzwerte für deine Waffe.
Ein Grund ist schon mal die Höhe zwischen Laufseele und Visierlinie, ein weiterer die reale Geschwindigkeit die das Geschoss aus deinem Lauf hat.
Wenn du realistische Werte für deine Waffen und Munitionskombi willst musst du es selber ermitteln.
Mach Schüsse auf 25, 50, 100, 150 und 200m.
Falls du weiter willst auch gerne noch mehr.
Mit dem was dabei raus kommt kannst du beruhigt jagen gehen, alles andere ist Theorie.
 
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https://www.federalpremium.com/ballistics-calculator

Manchmal ist die Suche nach dem BC einiger Geschosse etwas mühsam, findet man aber meistens auf der jeweiligen Herstellerseite. Bei der V0 hilft bei den Herstellern, die zur Übertreibung neigen leider nur selbst zu messen. Oft aber, wie z.B. bei Federal, passen die angegebenen Geschwindigkeiten ganz gut.

Grüsse Wisent

Ach ja: Variable wie zB die Visierlinienhöhe kann man natürlich in jedem halbwegs brauchbaren Ballistikrechner eingeben. ;)
 
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... ist die GEE als Trefferlage bei "4 hoch auf 100m" angegeben, dann ...
Wenn aber bei anderen Herstellern nur die Tiefschusswerte bei zB 100m Fleckschuss angegeben sind, gibt es da eine seriöse und einfache Erklärung, wo diese Patrone dann ungefähr bei "4 hoch" liegt? ...
Eine 100 m-Fleckschuss-Tabelle kannst du in eine GEE-Tabelle umrechnen, indem Du zum Zahlenwert
  • bei 100 m +4 cm
  • bei 150 m +6 cm
  • bei 200 m +8 cm und
  • bei 300 m +12 cm
dazuzählst.
 
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Liebe Forumsgemeinde, bitte meine Frage "sportlich" und mit Nachsicht für ballistisches Laientum sehen, aber das Folgende beschäftigt mich:
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Ziel wäre also die Ermittlung der GEE auf dem Papier und die Vergleichbarkeit.

Kein Grund um um Nachsicht zu bitten! Im Grunde sollte sich jeder damit beschäftigen. Wir jagen schließlich Lebewesen und keine Pappscheiben. Natürlich sollte man dabei bestmöglich handeln. (y)

Du brauchst reale Werte, dann kann man das Errechnen. Gibt auch Software/Apps dafür.
Nötig ist:
- Reale Mündungsgeschwindigkeit messen. Selbst bei gleich langen Läufen kann es (deutliche) Abweichungen geben, was z. B. an den Laufmaßen liegen kann.
- Abstand Seelenachse - Visierlinie ermitteln.
- Geschossgewicht und ballistischer Koeffizient (BC)

Überprüfung der ermittelten Werte durch Probeschüsse ist selbstverständlich trotzdem anzuraten, eh klar.
 
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@Venedigermandl: Danke! Das wäre auch meine Logik (und wird in der Natur wohl auch ungefähr hinkommen), aber stimmt`s auch physikalisch, dh kann man die Flugbahn des Geschosses quasi "parallelverschieben"?
WmH
 
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@Venedigermandl: Danke! Das wäre auch meine Logik (und wird in der Natur wohl auch ungefähr hinkommen), aber stimmt`s auch physikalisch, dh kann man die Flugbahn des Geschosses quasi "parallelverschieben"?
WmH
Eigentlich nicht, insbesondere hinten raus fallen die Projektile durch äussere Einflüsse (Schwerkraft, Wind,...)überdurchschnittlich stark. Mit ner 308 muss man auf 1000m "nur" 1300 Zentimeter höher halten, also 13 Meter :) Mit einer 338 wird es wohl etwas weniger sein.

Am meisten Spaß macht es doch, das einmal selbst auszuprobieren. 25m und über 100m sind in Deutschland aber eher ungewöhnliche Schießstandlängen für GK, das macht es schwierig.
 
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Ist das ein "grober Anhalt" oder Physik und Mathematik?
Das haut so pauschal nicht hin, das muss man einfach rechnen!

Die Palette der Möglichkeiten ist einfach zu groß.
Eine 22-250 (nur mal als Beispiel) hat ohne Probleme eine GEE von mehr als 200 m. Damit ist schon mal klar, dass der Anhalt " 200 m + 8 cm" nicht hinhaut.
Als grober Anhalt kommt die Sache sicher als Mittelmaß für die gängigsten Patronen hin, man verstehe mich nicht falsch.
 
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Das haut so pauschal nicht hin, das muss man einfach rechnen!

Die Palette der Möglichkeiten ist einfach zu groß.
Eine 22-250 (nur mal als Beispiel) hat ohne Probleme eine GEE von mehr als 200 m. Damit ist schon mal klar, dass der Anhalt " 200 m + 8 cm" nicht hinhaut.
Als grober Anhalt kommt die Sache sicher als Mittelmaß für die gängigsten Patronen hin, man verstehe mich nicht falsch.
Rechne es mal nach. So weit ist die Empfehlung auch bei einer .22-250 nicht weg
 
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… kann man die Flugbahn des Geschosses quasi "parallelverschieben"? …

Eigentlich wird nicht parallel verschoben, es wird um knapp 1,4 Winkelminuten gedreht, und da das ja nicht direkt einen Steilschuss draus macht wird die Auswirkung vernachlässigbar sein.

Ist das ein "grober Anhalt" oder Physik und Mathematik?

Nennt sich Strahlensatz.

Eigentlich nicht, insbesondere hinten raus fallen die Projektile durch äussere Einflüsse (Schwerkraft, Wind,...)überdurchschnittlich stark. Mit ner 308 muss man auf 1000m "nur" 1300 Zentimeter höher halten, also 13 Meter Mit einer 338 wird es wohl etwas weniger sein.

Das haut so pauschal nicht hin, das muss man einfach rechnen!

Die Palette der Möglichkeiten ist einfach zu groß.Eine 22-250 (nur mal als Beispiel) hat ohne Probleme eine GEE von mehr als 200 m. Damit ist schon mal klar, dass der Anhalt " 200 m + 8 cm" nicht hinhaut. ..

Die unterschiedliche Flugbahnkurve verschiedener Laborierungen ist durch die Zugrundelegung der 100m-Fleckschuss Tabelle berücksichtigt, und es ist so (un)genau wie die als Basis verwendete Tabelle.
 
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Warum berechnen? Ab auf den Stand und ausprobieren wie die eigene Waffe mit versch. Munition reagiert.
 
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bei 100 m +4 cm
bei 150 m +6 cm
bei 200 m +8 cm und
bei 300 m +12 cm
... Das wäre auch meine Logik (und wird in der Natur wohl auch ungefähr hinkommen), aber stimmt`s auch physikalisch, dh kann man die Flugbahn des Geschosses quasi "parallelverschieben"?
WmH
Die Milchmädchenvariante war gefragt. Geliefert wie bestellt.

Da wird nichts parellel verschoben. Ganz im Gegentum. Klugscheisser würden von der Anwendung des Strahlensatzes sprechen und mit MOA und MIL um sich werfen.
Die Zahlenwerte sind mathematisch (und physikalisch) exakt. Anders als @Löffelmann in #10 meint, sind sie überdies völlig unabhängig von der GEE.
 
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Wenn man nicht dazukommt, seine Geschwindigkeit zu messen oder die Treffpunktlage auf verschiedene Entfernungen auszuschießen, wird mit dem Behelf 100m+4cm hoch innerhalb der jagdlich (statistisch) relevanten Entfernungen (also bis 150m) keine Probleme bei der Jagd auf deutsches Schalenwild haben.
Empfehlung: Messen der V. Ablesen des BC und ab damit in Strelok.
Wer mind 300m schießen kann, kann auch mit dem Geschossfall von 100m auf 300m in Strelok rechnen. Dann einmal praktisch testen. Passt bis auf ganz wenig Abweichung nach meiner Erfahrung.
 

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