Militär- Erlebtes und Lustiges

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27 Jun 2014
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Gab's da nicht noch 'ne andere, noch gefährlichere Truppengattung? :rolleyes:
"Sie liegen schwerverletzt auf dem Gefechtsfeld und bemerken in Ihrer Nähe einen eigenen Sanitäter. Was tun Sie?"
"Ich stelle mich tot bis die Gefahr vorüber ist."



WaiHei
Verstehe ich nicht. Das wäre doch die Gelegenheit, sich helfen zu lassen.
 
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Die Abschaffung der Bundeswehr führt auch im Zivilleben zu Problemen. Neulich fragte mich ein Freund, ob ich nicht eine Gruppe von einer Freiwilligen Feuerwehr für einen großen Zapfenstreich Eindrillen könnte. Ich habe dankend abgelehnt.
Die jenigen, welche unfallfrei gerade aus Laufen können, werden weniger...
 

JMB

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Wir hatten, Anfang '80er, mal einen "geschickten" Feldkoch, der natürlich auch mal auf Wache musste - als Feldkoch natürlich mit G3.
Vor dem Wachlokal die übliche Sandkiste zum Entladen und "nahebei", die nach 18:00 stark umlagerte Telefonzelle (Handys lagen ja noch in ferner Zukunft).
Für die Ungedienten:
Durch den Rollenverschluss erfordert das Öffnen des Verschlusses einiges an Kraft und der Durchladehebel liegt links vorne am Vorderschaft.
Der Küchenbulle also nach seiner Streife vor dem Wachlokal an die Sandkiste, rechte Hand am Pistolengriff und mit der linken am Durchladehebel gezogen, dabei eine m.o.w. "elegante" Drehung um fast 90° nach links mit der Mündung vollzogen - und damit ALLEN, die vor der Telefonzelle in der Schlange standen über den "Balg".
Die "spritzten" geistesgegenwärtig in "Volle Deckung", der Wachhabende wurde erst bleich und dann "laut".
Kurze Zeit später versorgte dieser Küchenbulle einen Zug auf der Standortschießanlage und fragte bei dieser Gelegenheit einen Zugführer, ob er auch mal schießen dürfte ...
"Sie? Schießen? Bei mir? NIEMALS!!! ICH brauch meine Soldaten noch."
Auf Wache durfte der auch nie wieder, war dann halt öfter GvD.


WaiHei
 
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Guten Morgen,

Panzerschütze Beuterheinländer und seine Kameraden in der Grundausbildung.

Uffz Hülsensack hatte uns beigebracht, wie das G3 zerlegt und zusammengesetzt wird.
Im Laufe der Zeit wurde das immer wieder geübt.

Irgendwann kam der Uffz auf die Idee, das auch "im Gefecht" üben zu lassen.
"Beuterheinländer, Sie haben eine Störung des G3, der Schlagbolzen ist gebrochen, tauschen Sie ihn aus!"
"Jawohl, aber ich habe keinen Schlagbolzen zum Tauschen."
"Dann nehmen Sie den aus dem G3 des toten Kameraden neben Ihnen."
"Herr Unteroffizier, sind Sie sicher, dass ich im Gefecht den Schlagbolzen aus dem G3 meines toten Kameraden ausbauen soll, um ihn in mein defektes G3 einzubauen?
Wäre es nicht sinnvoller, das G3 des toten Kameraden in Gänze zu verwenden?"

Dummes Gesicht

Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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Panzerschütze Beuterheinländer ist GvD.

Wir schreiben den 09.11.1989 und im Fernsehen laufen die unglaublichen Bilder aus Berlin.

"Er hatte ja so recht. Danke!", denke ich mir.

Rückblende:
Gute sechs Monate vorher hatte unser Geschichte-LK-Lehrer, einer der besten, die ich je hatte, uns ins Leben hinaus geschickt.
"Geht da raus, macht die Augen auf und lernt. Ihr seid dabei, wenn Geschichte gemacht wird; nicht jeden Tag, aber hin und wieder."

Diese Worte gingen mir vor dem Fernseher durch den Kopf.
Jahre später traf ich meinen Geschichtslehrer bei einem Weihnachtsbasar oder einer ähnlichen Veranstaltung wieder.
Ich sprach ihn an, erzählte ihm von jenem Tag und davon, dass mir seine Worte an diesem Tag so deutlich in den Sinn kamen.
Er hatte dann ein bisschen Pipi in den Augen stehen.

Wieder zurück in den November 1989.
An einem der dem Mauerfall folgenden Tage sind wir auf der Standortschießanlage, als plötzlich ein völlig ungewohntes Geräusch den Luftraum darüber erfüllt.
Sehr tief aus Richtung des angrenzenden Übungsplatzes kommt eine Mi 8 Hip angeflogen.

"Scheiche, die Russen kommen!" brüllt einer der Landser und reißt das G3 hoch, zum Glück außerhalb der eigentlichen Schießbahn und ohne Mun.

Wir sind mit gleich mehreren auf ihn zugesprungen und haben ihm die Plempe aus der Hand gerissen.
"Mensch, Junge, lass das, das sind jetzt unsere!"

In dem Zusammenhang fällt mir wieder ein, dass ich später mehrmals hörte, noch in der Nacht des Mauerfalls seien Luftwaffeneinheiten nach Preschen geprescht, um Eiserne Kreuze auf die dortigen MiG 29 zu kleben.

Vielleicht weiß einer der Foristi dazu Näheres.


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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Beuterheinländer, das kann ich mir kaum vorstellen. Das hätte einigen Hardlinern
eine satte Eskalationsmöglichkeit geliefert, lasse mich aber gern belehren.

Grüße La
 
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An den Zeitraum um den 9.11.89. kann ich mich auch noch gut erinnern, wir kammen mit unserem Versorger gerade von einer längeren Kreutzfahrt zurrück und ich hatte einige Tage Urlaub vor, als ich in den Nachrichten die folgen des Mauerfalles sah.
Also ein wenig Kohle vom Sparbuch gezogen, und auf dem Heimweg einen Abstecher über Berlin gemacht.
So kam ich am Abend des 10.11 in unsere heutige Hauptstadt, die Suche nach einem "günstigen" Zimmer endete in einer Nobelhütte die pro Nacht etwa meinen Monatssold kostet:oops:. Dann gings zum Brandenburger Tor auf die größte Party die ich je erlebt habe, unterwegs noch ein paar flaschen Sekt gekauft und ab zum Gruppenknudeln und und was junge Leute sonst noch so machen. in den Folgetagen fand ich sehr interessant, dass vor jeder Bank und jedem Pornokino und Sexshop schlangen waren, Händler mit Bauchläden verkauften 10Mark-Digitaluhren zu horenden Preisen und Bananen für 5 DM/kilo. Am Tor lernte ich eine Gruppe "Ossis" in meinem Alter kennen, zwei Jungs und vier Mädels dennen ich die nächsten 3 Tage "unssere" Lebensart zeigen durfte, wir haben dann auch alle in meinem Hotel genächtigt, das Personal war da recht tollerant in den Tagen, als ich nach 4 Tagen abreiste war ich zwar Pleite, meine Kohle fürs Auto nach dem Bund war draufgegangen, aber ich habe eine Zeit erlebt die mir niemand nimmt, und irgendwie kam ich auch auf meine Kosten;);)
Leider hab ich von den neuen Freunden keine Adresse mehr gefunden und heute sind die Namen weg, die lachenden Gesichter und die Erlebnisse aber immer noch präsent, und lassen mir immer mal wieder ein Lächeln über das Gesicht huschen (y)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Beuterheinländer, das kann ich mir kaum vorstellen. Das hätte einigen Hardlinern
eine satte Eskalationsmöglichkeit geliefert, lasse mich aber gern belehren.

Grüße La
Moin,

Rico,
Hardliner?
Eskalation?

Was möchtest Du damit andeuten?
Etwa, dass ähnlich gut intelektuell durchstruktirierte Dienstgrade angefangen hätten, rumzubrüllen und sinnlose "Bestrafungen" in Gestalt von wildem Pumpen, crunches, Kniebeugen, Kasernenrunde mit Marschgepäck und ähnlichem Zinnober zu veranstalten,
anstatt das eigene Handeln zu hinterfragen?

Wir waren ein ganzer Zug frischer Abiturienten und vielleicht zwei bis fünf Jahre jünger als die Uffze und StUffze, von denen keiner Abi hatte.
Wir hätten uns entsprechend zur Wehr gesetzt und zur Not das gesamte Uffz-Korps auflaufen lassen.

Brauchten wir nicht, denn wir hatten mit wenigen Ausnahmen auf beiden Seiten ein eher gutes Verhältnis von Vorgesetzten zu Untergebenen oder im Speziellen Wehrpflichtige zu Dienstgraden.
Außerdem hätten bereits Zugführer und Stellvertreter, spätestens der Kp-Chef Konsequenzen und so handelnde Unteroffiziere aus dem Verkehr gezogen.

Die Zeit von Schikanen bzw. überkommenen Kasernenhofmethoden gegen vermeintlich "Schwächere" oder Dümmere oder Vorlaute war damals -zumindest in den Einheiten, in denen ich gedient habe- vorbei.

Natürlich gab es Vorgesetzte (im Blick zurück fast ausschließlich Uffze und StUffze, fast keine Feldwebel), die gerne anders mit uns umgegangen wären, aber das waren erstens nur Vorgesetzte und keine Führungskräfte und zweitens nur ganz wenige, die darüber hinaus in ihren Mitteln -ich sag mal- eingeschränkt waren.

Manchmal musst du es als Führungskraft einfach sportlich nehmen und anerkennen, dass das Gegenüber den besseren Tag erwischt hat, siehe zum Beispiel mein Bericht von dem Soldaten mit den Fingern in den Hosentaschen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin bzw. war kein Freund von Wischiwaschiausbildung, sie durfte und musste durchaus hart sein, aber vor allem fair.

Alles andere macht dich in meinen Augen als Führungskraft unglaubwürdig.


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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Moin!

Ich glaube, rico meint die Aktion mit den Kreuzen - DAS hätten zu der Zeit, wo zwar die Grenzen fielen, die Staaten aber noch zwei getrennte waren, einige Knallchargen so auf die Palme bringen können, dass die von "Invasion" und "Angriff" gefaselt hätten und ob man DIE dann wieder hätte einfangen können ...

Leute, ich will nicht wissen, wie dicht wir an manchen Stellen an einer solchen Eskalation vorbeigeschrammt sind und wie wahnsinnig viel Glück wir gehabt haben.

VG

Joe
 
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Moin,

ach so, dass hab ich dann möglicherweise falsch verstanden.

Mit Deinem Szenario könntest Du richtig liegen, mit dem Fazit hast Du sicher Recht.

Wie ich bereits schrieb, ich hörte davon, dass das so gewesen sein soll.
Daher meine Nachfrage.

Waidmannsheil


Beuterheinländer
 

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