Militär- Erlebtes und Lustiges

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Nach 8 aktiven Jahren bei Y-Tours kann man ein Buch über Erlebtes, viel Blödsinn und Lustiges schreiben. Einige Dinge sind zum "Fremdschämen", wenn manche (Offiziere) schon nüchtern nicht wissen, wie sie sich benehmen sollten, und wird es peinlich nicht nur für eine Gruppe sondern auch mal für ein Batallion.
Mach ich mal weiter und krame die nicht so peinlichen Dinge aus der Kiste

Irgendwann in den `80ern gab es eine Übung Trutzige Sachsen, die sich östlich von Bremen abgespielt hat. Das Btl wurde per Bahn aus dem wilden Süden verlegt. Vorbei an "Rhein in Flammen" mit viel Feuerwerk ging es Richtung Übungsraum. ("Rhein in Flammen" wäre mir lieber gewesen)
Nach einigen Stunden sind wir dann auch mal im Übungsraum angekommen und waren froh dem Knoblauchduft eines Fw und ZgFhr in unserem Abteil entkommen zu dürfen.
Dieser vertilgte schon seit der Abfahrt unentwegt Knoblauchbrote und ließ sich auch nicht davon abbringen. Selbst die Drohung sein Gepäck über Bord bzw. auf die Bahngleise zu befördern brachte ihn nicht davon.

Wir waren alle froh frische Luft zu haben und mal wieder richtig durchatmen zu können. Nach der Entladung unserer Kraka`s ging es dann mit Juhu in den Verfügungsraum. Nach der Lagebesprechung war ich den "Stinker" endlich los und suchte mir eine Stellung in meinem zugewiesenen Bereich.
Gesucht, gefunden, Panzerabwehrsack war zu. Also sichern, warten.... Übliches per Funk

Irgendwann am nächsten Tag kam per Funk ich solle mich sofort beim ZgFhr einfinden.
Ich mein übliches Geraffel, UZI, der Rest ist auf dem Kraka, gepackt und mal dahin gedackelt.

Pfadiopa, die Jäger (irgendwelche grüne Barrets) brauchen Unterstützung, da erwartet wird dass...

Meine Sicherung und meinen Ladenschützen eingepackt (Schütze und Fahrer war ich in Personalunion)
und zu den netten Herren in Grün gefahren.

Lt. kommt auauch gleich auf mich zu und weißt mir eine Stellung komplett am Hinterhang zu und ich soll mich hier eingraben. Er schickt mir ein EAG. Stellung sollte zwischen einem Maisfeld und einem Bach getrennt von einem Weg sein. Es entspann sich dann ein Dialog

Meine Antwort: Ich will da hoch. 3000mtr? Reichen die nicht?
Lt: Sie bleiben hier! EAG kommt gleich.
Meine Antwort: Sie wissen schon was hier für ein Boden ist?
Lt: Ja!
Meine Antwort: OK, wenn sie meinen. Sie wissen aber schon was Kraka und TOW-Waffenanlage kosten?
Lt: Nö!

Lt. verschwunden, EAG kommt, zieht einen Löffel über Grund. Und ich schickte ihn wieder heim. Sofort kam Grundwasser und ich hätte ein U-Boot benötigt.
So tarnten wir ganz normal ab und haben erstmal Körperpflegeim Bach betrieben.

Auf den Berg durften wir ja nicht. Also haben wir geschmollt und es uns auf BW-Kosten mit EPA richtig gut gehen lassen.
Irgendwann ist es auch mal genug und man ist nur müde. Mitspielen durften wir eh nicht also alle Mann in den Schlafsack.
Irgendwann gegen 03:00Uhr ein Riesengetöse, alle aus dem Schlafsack. Im Funkkreis der "Grünen" die Hölle los. Ich an die Bergkante und beobachtet. Da war mal richtig Feuer. Von uns wollte keiner was. Man hatte uns schlicht weg vergessen!
 

JMB

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Nach 8 aktiven Jahren bei Y-Tours kann man ein Buch über Erlebtes, viel Blödsinn und Lustiges schreiben. Einige Dinge sind zum "Fremdschämen", wenn manche (Offiziere) schon nüchtern nicht wissen, wie sie sich benehmen sollten, und wird es peinlich nicht nur für eine Gruppe sondern auch mal für ein Batallion.
Nun ja ...
Bei den Unteroffizieren (mit und ohne "Portemonnaie") war das nüchtern schwierig zu beurteilen, so gern, wie die besoffen waren ... :p
Wenn man schon meint in Uniform eine Brauerei besichtigen zu müssen ...
Die Führung durch selbige und Informationen zum Bierbrauen waren doch eigentlich völlig überflüssig - Hauptsache möglichst schnell zum "umsonst saufen" ...
Und dann noch auf dem Rückweg einem Fahrer seine Kiste "Deputat" klauen ...
Das ist sicher weniger peinlich, als ein junger Offizier, der nicht weiß wie er eine TOW einsetzen sollte ...


WaiHei
 
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Nun ja ...
Bei den Unteroffizieren (mit und ohne "Portemonnaie") war das nüchtern schwierig zu beurteilen, so gern, wie die besoffen waren ... :p
Wenn man schon meint in Uniform eine Brauerei besichtigen zu müssen ...
Die Führung durch selbige und Informationen zum Bierbrauen waren doch eigentlich völlig überflüssig - Hauptsache möglichst schnell zum "umsonst saufen" ...
Und dann noch auf dem Rückweg einem Fahrer seine Kiste "Deputat" klauen ...
Das ist sicher weniger peinlich, als ein junger Offizier, der nicht weiß wie er eine TOW einsetzen sollte ...
WaiHei

Sicherlich geht das Leveltrinken durch alle Dienstgrade, egal ob Mannschaft, Uffz(oP/mP) oder Offz(ich habe da einige üble Sachen erlebt), durch, das war so wird immer so bleiben. Wenn es was umsonst gibt steigt die Gier mehr davon zu bekommen. Dem Fahrer die Kister "Deputat" zu klauen ist auch schon mehr als dreist!
 
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Den jungen Offizier wollte ich nicht an den Pranger stellen. Er wußte es einfach nicht besser und hat einfach nur sein taktisches Wissen umgesetzt.

Einige Zeit später:
Ich durfte (Stuffz, stellv ZgFhr oder auch ZgFhr 2.Zug (damals war das ein wenig kompliziert)), zu meiner Dienstzeit meinen Zugführer an der Waffenanlage TOW ausgebilden. Er kam als junger unerfahrener Leutnant vom Studium. Es dauerte zwar einige Zeit bis wir bestimmte Reibungspunkte beseitigt hatten und auch einen Kontext gefunden haben. Nach seiner ATN und einigen Übungen haben wir uns gegenseitig ergänzt. Eigentlich ein Glücksfall. Wir wussten beide was wie der andere tickt und was er denkt und wir haben heute noch Kontakt!
 
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Letztes Jahr bei uns auch so ne Schote. Ein Obermaat wurde Anfang Dezember neu zu versetzt. Dieser hatte noch 50Tage Resturlaub (da hat die alte Einheit mal wieder richtig gepennt). Da man ihn eh erst einarbeiten muss hat der Vhef entschieden ihn glwich in den EU zu schicken. Das wollte er aber nicht und hat rum genölt, hat ihm nix genützt.

Jetzt kommt es . Montags geht er an seinem Wohnort zum Truppenarzt und will krank geschieben werden, da man ihn ja zum Urlaub genötigt hat! Der Arzt hat ihn raus geschmissen und meinen Chef angerufen.
Diesen Montag hätte er wieder zum Dienst erscheinen sollen, kam aber nicht und war nicht zu erreichen. Mittwochvormittag hatte Cheffe ihn dann endlich mal am Rohr. Kurz vor Feldjäger.

Noch so ein Pflegefall ist so ein anderer Spaten. Der wollte andauernd versetzt werden weil keinen Bock auf den Job bei uns. Hat P abgelehnt. Dann wollte er den Dienst verkürzen. Abgelehnt. Dann KDV Antrag, nicht anerkannt. Jetz macht er einen auf Psycho und hat nen TrArzt gefunden der das Spiel mitmacht. Im letzten Jahr war er im 3 Wochen Turnus ein halbes Jahr krank. Anfang Januar tanzte er mit einer Krankschreibung bis Ende 2018 an!
Jetzt versuchen wir ihn über DU Verfahren los zu werden. Und das ist nur einer von 5Pflegefällen die wir da durchschleppen.

Es ist echt zu vomitieren.

A.
 
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Was habt ihr nur aus meiner Marine gemacht??
Aber ich denke auch hier stimmt wirder der alte Grundsatz der fisch stinkt immer von Kopf:no:
 
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Moin!

Abgesehen davon, dass es keinen Sinn macht, Leute an einem Arbeitsplatz einzusetzen, an dem sie partout nicht sein wollen, sollte doch gerade die Marine die Möglichkeit haben, so jemanden zu einigen Monaten Dienst auf See zu schicken - dann hat sich doch das mit dem Truppenarzt zu Hause oder Urlaub auch erledigt? :twisted:

Viele Grüße

Joe
 
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Moin!

Abgesehen davon, dass es keinen Sinn macht, Leute an einem Arbeitsplatz einzusetzen, an dem sie partout nicht sein wollen, sollte doch gerade die Marine die Möglichkeit haben, so jemanden zu einigen Monaten Dienst auf See zu schicken - dann hat sich doch das mit dem Truppenarzt zu Hause oder Urlaub auch erledigt? :twisted:

Viele Grüße

Joe
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen wenn du einen Querulanten an Bort hast, hast du nach wenigen Tagen ein Problem, mehrere Wochen oder gar Monate sind für alle beteiligte die Hölle, das funtz nicht, an Bord brauchst du ein Team
 
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Moin!

Stimmt schon, ich würde aber hoffen, dass sich entweder die Leute dann mehr am Riemen reissen oder aber das so schnell so anstrengend wird, dass es kein Problem ist, die abzumustern oder wie das heute heisst und als "DU" zu entlassen - oder dann dahin zu versetzen, wo sie nicht wie bei @asselito in der Einheit stören. Hat die Marine einen Stützpunkt mit Steinplattenkehreren auf Helgoland oder so? (nicht ganz ernst gemeint ;-) ).

Viele Grüße

Joe
 
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Zum Thema Personal...

Ich hatte als GrpFhr mal nen Eignungsübenden StUffz(Neckermann-SU)...der war kein schlechter Kerl, bloß beim Bund falsch. Das hab ich natürlich gegen Ende der AGA auch schriftlich so formuliert. Durfte dann zum KpChef und zum Kdr..."können wir uns nicht leisten...", "...ist schon auf Dienstposten geplant..." Da bin ich vom Glauben abgefallen. Zum Glück hat er dann nach einem längerem Gespräch mit mir KDV gestellt...

War die gleiche AGA als auf der Hindernisbahn eine etwas fülligere Dame auf der Hühnerleiter meinte der Einplaner hätte gemeint sie wäre beim Nachschub und müsste sowas nicht machen. Runtergehüpft is se trotzdem, aber Gewicht und Belastbarkeit Knöchel standen nicht in Relation :roll:

WMH

OM
 
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Moin!

Was Lustiges (na ja :roll: ): Ich kann vieles, aber keine Klimmzüge :no: . Und rennen / laufen / joggen hasse ich wie die Pest. Beim PFT in der Grundi sollten wir aber genau das machen. Kontrolliert von einem Hilfsausbilder bin ich also ans Reck für die Klimmzüge und - nö, geht nicht. Ich häng' da so rum, will gerade nochmal versuchen, da fragt der Kollege in barschem Ton: "Was machen Sie da?" - Nun, schnelle Antwort auf dumme Fragen kann ich viel besser als Klimmzüge, also: "Ich ruhe mich aus." - Ich habe nie wieder so ein erstauntes, ungläubiges "dummes Gesicht" gesehen und bin natürlich lachend vom Reck gefallen. Das wars dann ... :roll: Bei der Auswertung kam raus, dass ich einer von zwei Leuten war, bei denen der PFT am Ende der Grundi schlechter ausfiel als am Anfang. Da kam dann auch die Frage, wie das sein könne und mit "Hier rennt man ja nur rum und kommt nicht zum Trainieren." (ich war vorher 4 - 5x die Woche für jeweils einige km im Schwimmbecken unterwegs ...) waren die irgendwie nicht glücklich. ;-)

Viele Grüße

Joe
 

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