Mindestenergie - historischer Ursprung?

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Erst mit der Novelle des BJG von 1961 wurde auf die Auftreffenergie bzw. Mindestkaliber der Munition mit einer Geschossmindestgeschwindigkeit oder einem Mindestgeschossgewicht abgestellt. Die Regelung davor lautete. " auf Schalenwild und Robben mit Randfeuerpatronen oder Patronen zu schießen, deren Hülsen kürzer als 40 cm sind."
Dies entsprach - unter Ausdehnung auf die Robbenjagd - dem § 35 Abs. 1 Nr. 2 Reichsjagdgesetz. Die Vorschrift stellte auf die Hülsenlänge ab, weil nach damaligem Stand der Munitionstechnik Patronen mit geringerer Hülsenlänge als 40mm im allgemeinen eine ungenügende Schußwirkung hatten und die damalige Jägerschaft die Gefahr des "Krankschießens und Verludern des krankgeschossenenn Wildes sah".
Das Abstellen auf die Hülsenlänge verlor seinen Sinn, als Büchsenpatronen auf den Markt kamen, die zwar länger als 40mm waren, aber ein geringes Kaliver aufwiesen und Probleme bei der Schalenwildjagd entstanden.
So zumindest ist die Entwicklung aus Kommentaren älterer Fassungen des Bundesjagdgesetzes nachzuvollziehen.
Ein Kommentar zum Reichsjagdgesetz habe ich leider nicht zur Hand, aber dort könnte man sicherlich die Entstehung der Hülsenlängenregelung nachverfolgen.
 
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Mit der jetzigen Regelung kommen wir in DE ganz gut zurecht
An was man was festmacht ist immer an den Übergangszonen (z.B. Rehwild/Schalenwild) besonders zwiespältig
und führt zu Diskussionen. Der gute Freres hatt seine 6x62 herausgebracht, obwohl es die 243 schon gab
und die 5,6x57 als etablierte Gamspatrone rausgefallen war.
6 Schuss mit 243 hat in Schottland für 6 Stück Rotwild gereicht.
ob man jetzt unseren 6,7 mm nun 6,17 zulässt ist akademisch
und genauso trifft das für die E100 zu.
Die E° von 200 J für FS auf Schalenwild war auch so eine "politische" Entscheidung, weil man versuchte zu verhindern
dass leistungsstärkere KW als die PPK anzuschaffen gewesen wären.

Die GEE als Maßstab zu nehmen, hätte auch nix gebracht, weil sie abhängig von der Visierhöhe ist.
Auch bei der heutigen Fernschießerei auf z. Schalenwild wird allzuschnell vergessen, wie schnell die Energie nachlässt.
8x57Js auf 150m und 8x68 auf 300m ist annähernd gleich
30-30 auf 100m und 300 WiMa auf 460m ist annähernd gleich
Dann wundert man sich gelegentlich, wenn die Weitschuss-Wirkung auf starke Stück unbefriedigend ist
von außenballistischen Einflüssen und der jägerischen Schießleistung ganz abgesehen

Die USA sind so zersplittert wie Europa, das sich in einigen Ländern den deutschen Regularien anschloss.
In Wyoming ist für "Großwild" ein Kaliber von 5,84 mm und eine Patronenlänge von 51mm "mit normal tief gesetztem Geschoss" vorgeschrieben.
Stärkere Kaliber ab 8,9mm müssen eine E100 von 678 J liefern. Auch wenn das alles zulässig ist, schießt sowas kein vernünftiger Ami-Jäger.

Die Bundesländer Österreichs und die Kantone der Schweiz haben stark abweichende Vorschriften
da sind wir in DE eigentlich noch ganz gut beraten.
 
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Danke für die Klarstellung Sir.

Vielleicht noch der Hinweis, daß es solche Regelungen nicht nur in Deutschland gibt, sondern ähnliche auch in anderen europäischen Ländern - in Frankreich darf z.B. nur mit Deformationsgeschossen auf Hochwild geschossen werden, was viele moderne Kupfergeschosse ausschließy, und auch in Skandinavien gibt es Mindestkaliber auf Hochwild & Robben. Z.B mindestens Geschoßgewicht 10 Gramm auf Elch, mit 2500 Joule in Finnland. Die 6.5 * 55 ist in Schweden sicher weit verbreitet, aber nicht unbedingt wegen ihrer umwerfenden Wirkung auf Elch, sondern weil es damit auch geht und man den Karabiner eben im Schrank hat. Ansonsten ist die .30-06 da auch eher angemessen.

Gruß,

Mbogo
 
A

anonym

Guest
Räuber schrieb:
Erst mit der Novelle des BJG von 1961 wurde auf die Auftreffenergie bzw. Mindestkaliber der Munition mit einer Geschossmindestgeschwindigkeit oder einem Mindestgeschossgewicht abgestellt. Die Regelung davor lautete. " auf Schalenwild und Robben mit Randfeuerpatronen oder Patronen zu schießen, deren Hülsen kürzer als 40 cm sind."
Dies entsprach - unter Ausdehnung auf die Robbenjagd - dem § 35 Abs. 1 Nr. 2 Reichsjagdgesetz.

Again what learned. :12:
Dankeschön! :28:
 
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gletscherpris schrieb:
Räuber schrieb:
Erst mit der Novelle des BJG von 1961 wurde auf die Auftreffenergie bzw. Mindestkaliber der Munition mit einer Geschossmindestgeschwindigkeit oder einem Mindestgeschossgewicht abgestellt. Die Regelung davor lautete. " auf Schalenwild und Robben mit Randfeuerpatronen oder Patronen zu schießen, deren Hülsen kürzer als 40 cm sind."
Dies entsprach - unter Ausdehnung auf die Robbenjagd - dem § 35 Abs. 1 Nr. 2 Reichsjagdgesetz.

Again what learned. :12:
Dankeschön! :28:

:18:

Markus
 
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Was ein Schreibfehler so an Fantasien auslösen kann :mrgreen:
Wobei : 40 cm hätte was :12:
 
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haeschen schrieb:
man einen Tenor, dass ca. 1500 Joule die Untergrenze für den Schuss auf das sein sollten, was bei uns als das Hochwild ist. Wenn das in D auf 2000 Joule aufgerundet wird, ist das okay. Dennoch traut man sich hierzulande nicht einmal, mit der 6,5x57 auf eine Drückjagd zu gehen.

Viele greifen auf DJ auf größere Kaliber zurück, da sie sich erhoffen

a) vom "Mega" Keiler angelaufen zu werden :12:
b) hoffen auf einem Stand mehr als 2 Stücke zu strecken.Oft ist ja unter den Geboten zu finden, dass man, sofern zwei Stücke beschossen wurden und gezeichnet haben, aber nicht im Sichtbereich liegen weiteres Schießen unterlassen soll.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
gletscherpris schrieb:
........
Meine persönliche Meinung - grade auch im Hinblick auf die Patronen die die "Verlierer" unserer Regularien sind: Man hätte statt der 100m auch die GEE nehmen können und vielleicht auch sollen für den Punkt an dem eine bestimmte Menge an Energie noch da sein sollte. 45-70, Försterpatrone und Co. wären dann nicht mehr die Stiefkinder sondern würden an dem gemessen wie man sie realistisch auch einsetzen kann. :idea: ......

@Gletscherpries,
ich zitiere mich mal selbst, aus einem anderen Forum zu dem (dort allerdings unbeabsichtigtem) Thema:

gipflzipfla schrieb:
Auszug aus unserer Verordnung zum Jagdgesetz, §68 (Kärnten, Österreich):

Mindestenergiewerte zum Bejagen von Reh- und anderen Schalenwildarten:

(..............................................)

c)
Für Rotwild und alles übrige Schalenwild mit einem Lebendgewicht von über 50 Kg eine Auftreffenergie auf 100m (E100) von 2000 J (Joule) bei einem Mindestgeschoßgewicht von 6,0 gr

Einem ballistischen Datenblatt entnehme ich die Werte für z.B.:

RWS 7x57 ID Classic, 10,0 gr., eine Auftreffenergie von 2654 J (Joule) bei 100m
RWS 7x57 ID Classic, 8,0 gr., eine Auftreffenergie von 2522 J (Joule) bei 100m

Selbst bei 150m Schussentfernung würde das 8,0gr schwere Geschoß 2214 J (Joule) und das 10,0gr. schwere Geschoß mit 2350 J (Joule) die gesetzlich geforderte Mindestenergie in das Stück bringen.

"Meine" Sellier&Bellot SPCE 11,2 gr. bringt vergleichsweise "sehr schwache" 2261 J (Joule) auf 100m ein.
Diese Erkenntnis ist für mich ein zwingender Grund, ein "Anflug von Zweifel", um diese Munition niemals auf Schwarzwild > 50 Kg zu benutzen!

Dafür würde ich der "dicken RWS" den Vorzug geben!

Man sieht an den vom Hesteller genannten Leistungsdaten, dass die GEE als Maß der Energieabgabe wenig sinnvoll wären.
Wenn ich 2000 Joule bei z.B. 150m GEE haben möchte, muss ich eine ordentlich dicke Ladung verwenden um die Auftreffenergie nach dem langen Flug des Geschoßes noch auf zu bringen.

Das schwere RWS Geschoß hat seine GEE bei 163m, das Leichte hingegen bei 181m.

Die S&B Murmel bringt bei 145m GEE gerade mal noch geschätzte 1850 Joule ein.
Ich will nicht sagen dass das wenig wäre, aber dem Gesetz nach eben nicht ausreichend.

Je stärker aber die Patrone, desto weiter rückt die GEE nach vorne....
Die 100m Grenze vs Mindestenergie ist aus meiner Sicht den damalig kurzmöglichen Schussentfernungen der Waffen geschuldet.

Man konnte ja nicht wissen, wie die Technik voran schreitet und welche Möglichkeiten sich dadurch auf tun würden.
 
A

anonym

Guest
Du hast nen Denkfehler drin, gleichwohl die Antwort sicher gut gemeint ist. :28:

Schau, die heute gültigen Richtwerte sind Werte für 100m.
Wollte man "sich nach GEE richten" müsste man - eingedenk der bereits über Jahrzehnte gemachten Erfahrungen - natürlich nicht eine "versteckte Erhöhung" der Energiewerte einbauen. :idea: :26:

Nicht 2000 Joule bei GEE. :19:
Man nehme was auch heute bei zulässigen Patronen übrig ist an Energie bei GEE und schaue sich die Werte an. Dann suche man sich eine gerade Zahl - die natürlicherweise dann niedriger sein wird.
Nimmt man dann diese Berechnung dann werden die Patronen die heute zu den Verlierern der Regularien zählen plötzlich wieder hoffähig. :21:

Beispiel: Meine eigene 6,5x57 hat bei GEE von knapp 170m zufälligerweise annähernd 2000 Joule. (2066)
Auf die Distanz kann ich sie auch spielend verwenden.
Nun nehmen wir mal an ich wöllte mit einer alten Försterpatrone oder einer 45-70 losziehen...
Die Distanzen meiner 6,5er werden da nicht mehr in Frage kommen. Aber da wo die Bummeltanten ihre GEE hätten (ich sie also genauso realistisch verwenden könnte) könnten sie schon auf die selbe Energie kommen.
(Erst recht könnten sie dahin kommen wenn wir uns eine 6,5er nehmen die die 2000 Joule schon bei 100m hat - gibts ja auch.)
In beiden theoretischen Fällen wurde dann Wild mit XY Joule beschossen. Bloß die Distanzen wären unterschiedlich.
Es soll bei den Regelungen ja drum gehen dass im beschossenen Wildkörper ausreichend viel Energie abgegeben wird.
Und eine GEE-Regel würde den Patronen eben Rechnung tragen bei denen das nur gut möglich ist wenn das Wild ohnehin näher steht.

Ich kenn persönlich einen Jäger der eine ganze Zeit lang penibel Buch geführt hat. 50m durchschnittliche Schußdistanz. :21:
Der sagt selber eine 45-70 wäre ein Wunschkandidat für ihn. Er weiß ja dass selbst 100m eine Ausnahmedistanz für ihn wären.
Trotzdem sieht er sich halt mit dem Problem konfrontiert dass die deutsche Berechnung ihm das Leben da halt schwer macht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
gletscherpris schrieb:
Du hast nen Denkfehler drin, gleichwohl die Antwort sicher gut gemeint ist. :28:
@Gletscherpries,
dann hast Du Dich, für mich, leider missverständlich ausgedrückt...

gletscherpris schrieb:
Schau, die heute gültigen Richtwerte sind Werte für 100m.
Wollte man "sich nach GEE richten" müsste man - eingedenk der bereits über Jahrzehnte gemachten Erfahrungen - natürlich nicht eine "versteckte Erhöhung" der Energiewerte einbauen. :idea: :26:
weiß ich ja, das mit den 100m..
Welchen Enrgiewert auf .GEE willst Du denn da ansetzen?

gletscherpris schrieb:
Nicht 2000 Joule bei GEE. :19:
Man nehme was auch heute bei zulässigen Patronen übrig ist an Energie bei GEE und schaue sich die Werte an. Dann suche man sich eine gerade Zahl - die natürlicherweise dann niedriger sein wird.
Nimmt man dann diese Berechnung dann werden die Patronen die heute zu den Verlierern der Regularien zählen plötzlich wieder hoffähig. :21:
Das bedeutet, dass Du mit den Mindestenergiewerten runter gehen möchtest... Was ist dann wohl mit nötigen Reserven :14:
Von den alten Jägern zieht kaum mal einer mit Entfernungsmesser los, ergo ist es sich auch schnell verschätzt in der Entfernung.
Mein Mentor, ein erfahrener alter Zausel, der vertut sich auch immer mächtig beim Schätzen.

Ich kenne dann noch eine Losung aus dem Fahrzeugtechnischen Bereich: "Hubraum (ergo Leistung von unten raus, über ein breites Band) kann durch nichts ersetzt werden."

gletscherpris schrieb:
Beispiel: Meine eigene 6,5x57 hat bei GEE von knapp 170m zufälligerweise annähernd 2000 Joule. (2066)
Auf die Distanz kann ich sie auch spielend verwenden.
Nun nehmen wir mal an ich wöllte mit einer alten Försterpatrone oder einer 45-70 losziehen...
Die Distanzen meiner 6,5er werden da nicht mehr in Frage kommen. Aber da wo die Bummeltanten ihre GEE hätten (ich sie also genauso realistisch verwenden könnte) könnten sie schon auf die selbe Energie kommen.
Ich benutze ja so eine "Bummeltante". Ich glaube grad mal mit irgendwas um 730m/s V0...
Da weiß ich aber auch, dass bei 150m Schluss ist.
Vorausgesetzt, man hält sich ausschließlich an die Theorie und macht bis .GEE wirklich Schluss mit seiner Nutzung (gehen geht mehr damit, davon bin ich überzeugt.. das schwache Rehkitz würd auch bei 200m noch sicher umfallen).

gletscherpris schrieb:
(Erst recht könnten sie dahin kommen wenn wir uns eine 6,5er nehmen die die 2000 Joule schon bei 100m hat - gibts ja auch.)
In beiden theoretischen Fällen wurde dann Wild mit XY Joule beschossen. Bloß die Distanzen wären unterschiedlich.
Es soll bei den Regelungen ja drum gehen dass im beschossenen Wildkörper ausreichend viel Energie abgegeben wird.
Und eine GEE-Regel würde den Patronen eben Rechnung tragen bei denen das nur gut möglich ist wenn das Wild ohnehin näher steht.
irgendwie verstehe ich Dich wirklich nicht.. bzw. Deine Aussagen.

Du schießt doch auch heute mit (D)einer 6,5x57 bedenkenlos auf 250m die Gams.. oder etwa nicht?
Ob das Kaliber dafür geeignet ist oder nicht lasse ich mal ausser Betracht, denn dabei kommt mit Sicherheit genug an Energieeintrag an, um ein Stück bei sauberem Treffersitz zuverlässig zu strecken .

Jetzt sagt aber das Kaliber alleine und pauschal (!) als solches noch nicht alles aus.. entscheidend ist ja das Geschoßgewicht. Kraft = Masse x Beschleunigung.. oder so irgendwie.

gletscherpris schrieb:
Ich kenn persönlich einen Jäger der eine ganze Zeit lang penibel Buch geführt hat. 50m durchschnittliche Schußdistanz. :21:
Der sagt selber eine 45-70 wäre ein Wunschkandidat für ihn. Er weiß ja dass selbst 100m eine Ausnahmedistanz für ihn wären.
Trotzdem sieht er sich halt mit dem Problem konfrontiert dass die deutsche Berechnung ihm das Leben da halt schwer macht.
Ich ergoogle mal die 45-70:

http://de.wikipedia.org/wiki/.45-70_Government

Mal ernsthaft.. was willst Du mit so einer Patrone :14:
Das bringt meine "Bummeltante! noch bei 120m im Einschlag.

E0 2130 Joule.... :25: wenn es da mal auf die 100m geht, wirds eng.

Allerdings zu beachten: meine genannten mind. Energiewerte beziehen sich auf Wild >50Kg Lebendgewicht.
Für geringeres Wild gelten ja auch geringere Werte!

Ich schieße in der Hautpsache auch kaum über 120m.. eher 100m und weniger.
Dafür reicht die 7x57 11,3gr. SPCE mit ihrer Energie dicke aus.
Genau so gut kann ich aber auf Reh und Gamswild, da ja leichter als >50Kg, auch ein "schwächeres" Kaliber nehmen.
Da ist das Pillchen dann zwar dünner, aber wegen höherer Geschwindigkeiten nicht nur rein rechnerisch stärker.

In der Theorie wirkt sichs halt unterschiedlich aus, denn die beschleunigte Masse bringt ja das sichere! Ergebnis.
"Auf den groben Klotz gehört das grobe Beil"

Zum weiter Rauslangen ziehe ich ein anderes Kaliber natürlich schon vor... ohne Frage.
Ich will mein beschossenes Wild nicht suchen müssen, sondern einfach entspannt aufsammeln :26:
 
A

anonym

Guest
gipflzipfla schrieb:
Das bedeutet, dass Du mit den Mindestenergiewerten runter gehen möchtest... Was ist dann wohl mit nötigen Reserven :14:
Nein, Du verstehst wirklich nicht...
Es geht darum dass ein Wert möglichst auch "gerecht zu Allen" ist.
Die Höhe/Energiemenge muss nicht verändert werden, aber bei der momentanen Festlegung gibts "Benachteiligte".

Das mein ich:
gipflzipfla schrieb:
Ich benutze ja so eine "Bummeltante". Ich glaube grad mal mit irgendwas um 730m/s V0...
Da weiß ich aber auch, dass bei 150m Schluss ist.
....
Du schießt doch auch heute mit (D)einer 6,5x57 bedenkenlos auf 250m die Gams.. oder etwa nicht?
Genau da liegt der Unterschied. :idea:

Für die Theorie, vielleicht verstehst mich dann...
Aus meinem Laborierungs-Archiv:
6,5x57R. 100grs Ballistic Tip. E100: 2049 Joule.
Dabei laut Quickload eine GEE von 181m und "ohne Haltepunktänderung nutzbar" (also 4cm tief) bis 208m.
Bei GEE sind noch da: 1718 Joule, bei "ohne Haltepunktänderung nutzbar" sinds noch 1617 Joule.

OK. Dann...
45-70. 330grs Lyman Gould. E100: 1963 Joule.
Laut QL eine GEE von 105m und wiederum "nutzbar bis:" 120m
Bei GEE: 1931 Joule. Bei "nutzbar": 1839 Joule.

Die zweite Labo würde also sowohl bei GEE als auch innerhalb ihrer verwendbaren Distanz mehr Energie bringen.
Klar, für unsere Gams wäre sie nicht das Mittel der Wahl, für den Ansitz an der Kirrung in 50m Entfernung ginge sie aber sicher. :26: Ich nehme mal da stimmst Du zu dass wir keine Bedenken haben müssten.
Tja, bloß dürften wir nicht! :shock: Weil die jetzige Regelung den Verwendungsbereich eben nicht berücksichtigt. Das ginge nur wenn wir uns nicht an einer festen Distanz bei der Formel festmachen würden.
Und die praxisbezogene Distanz hieße eben: GEE.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
gletscherpris schrieb:
Nein, Du verstehst wirklich nicht...
Es geht darum dass ein Wert möglichst auch "gerecht zu Allen" ist.
Die Höhe/Energiemenge muss nicht verändert werden, aber bei der momentanen Festlegung gibts "Benachteiligte".
@gletscherpries,
es wird zu jedem Gesetz und ev. folgenden Änderungen einen Stichtag und Grenzwerte geben.
Daraus somit auch für jeden Betroffenen Vor- und Nachteile.
Darin sind wir uns einig?

So.. ich kann das jetzt nur für Kärnten / Österreich deutlich machen:

Mindestenergiewerte auf Rehwild und Schalenwild

2.Verordnung des Landesvorstandes der Kärntner Jägerschaft vom 17.Dezember 2008, Zahl: LGS-SCHW / 4191 / 1 / 2008, über die Festlegung der Mindestwerte

Auf Grund des §68 Abs. 5 des Kärntner Jagdgesetzes 2000, LGBl. Nr. 21, zu letzt geändert durch LGBl. Nr.15/2008, wird unter Beachtung auf den Stand der Schießtechnik verordnet:

§1 Mindestenergiewerte

(1) Für die Bejagung des Schalenwildes werden folgende Mindestenergiewerte festgesetzt:

a) Für Rehwild und anderes Schalenwild bis zu einem Lebendgewicht bis zu ca. 25 Kg eine Auftreffenergie auf 100m (E100) von 1000 Joule (J) bei einem Mindestgeschossgewicht von 3,2 Gramm.

b) Für Gamswild und Muffelwild und anderes Schalenwild mit einem Lebendgewicht bis zu 50 Kg eine Auftreffenergie auf 100m (E100) von 1500 Joule (J) bei einem Mindestgeschossgewicht von 4,5 Gramm.

c) Für Rotwild und alles übrige Schalenwild mit einem Lebendgewicht von über 50 Kg eine Auftreffenergie auf 100m (E100) von 2000 J (Joule) bei einem Mindestgeschossgewicht von 6,0 Gramm.


gletscherpris schrieb:
...
Für die Theorie, vielleicht verstehst mich dann...
Aus meinem Laborierungs-Archiv:
6,5x57R. 100grs Ballistic Tip. E100: 2049 Joule.
Dabei laut Quickload eine GEE von 181m und "ohne Haltepunktänderung nutzbar" (also 4cm tief) bis 208m.
Bei GEE sind noch da: 1718 Joule, bei "ohne Haltepunktänderung nutzbar" sinds noch 1617 Joule.

OK. Dann...
45-70. 330grs Lyman Gould. E100: 1963 Joule.
Laut QL eine GEE von 105m und wiederum "nutzbar bis:" 120m
Bei GEE: 1931 Joule. Bei "nutzbar": 1839 Joule.

Die zweite Labo würde also sowohl bei GEE als auch innerhalb ihrer verwendbaren Distanz mehr Energie bringen.
Möglicher Lösungsansatz: Handladung mit durch die DEVA geprüfte und nachgewiesenen Messwerten!
Wir sind uns ja wohl dahin gehend einig, dass Munitionshersteller am unteren Ende der Toleranz laden... und so bin ich der Überzeugung, dass sich aus der 45-70 einigermaßen problem- und bedenkenlos die noch erforderlich fehlenden 69 Joule (J) heraus kitzeln lassen würden.

Somit wäre die 45-70 auch bis 100m zulässig!

gletscherpris schrieb:
Klar, für unsere Gams wäre sie nicht das Mittel der Wahl, für den Ansitz an der Kirrung in 50m Entfernung ginge sie aber sicher. :26: Ich nehme mal da stimmst Du zu dass wir keine Bedenken haben müssten.
Tja, bloß dürften wir nicht! :shock: Weil die jetzige Regelung den Verwendungsbereich eben nicht berücksichtigt. Das ginge nur wenn wir uns nicht an einer festen Distanz bei der Formel festmachen würden.
Und die praxisbezogene Distanz hieße eben: GEE.

Bei der Vielzahl der verschiedenen Werkslaborierungen mit einer Vielzahl unterschiedlicher .GEE`s hättest aber ein ordentliches TohuBaWohu beinander :25:

Wo willst Du Dich da abgrenzen lassen?

Ich habe es ja gestern schon mal angefragt: welche Mindestenergiewerte für welche .GEE schweben Dir da vor?
Abgesehen davon, dass der Nächste ankommt und sich auch wieder benachteiligt fühlt.

Nenne doch mal ansatzweise praxisbezogene Werte nebst Geschoßgewichten dazu.

An meinem Beispiel der Mindestenergiewerte Verordnung kannst Du ja sehen, dass Du z.B. die 45-70 auf alles unter 50Kg Lebendgewicht verwenden dürftest.
Sowohl der Energiert (gefordert mind. 1500 J) als auch das Geschoßgewicht (gefordert mind. 4,5Gr.) wären ausreichend!

Die Sau oder der Keiler über >50Kg Lebendgewicht fallen dann eben aus dem Raster.

Das hatte ich übrigens auch gestern schon heraus gestrichen.... sinngemäß:
"Bitte beachte, dass die genannten Werte auf Lebendgewicht >50 Kg gelten!"

Eine Mindestgewicht muss eben eine sichere Grenze im Mindesten haben.. wenn der Jagdgesetzgeber meint, dass 1931 Joule auf 100m nicht aus reichen, dann hat´s bestimmt seine tieferen Gründe?

Suachst ma bittschean grod amol fia Bayan die Mindestenergiewerte auf´s Rehwüld und auf´s Scholnwüld aussa?

Vielleicht mal so erklärt: in Deutschland gilt auf der BAB Mindestgeschwindigkeit (Mindestgeschoßgewicht und Mindestenergie) .. fährst Du schneller (kleiner geforderte Mindestwerte), sagt zuerst mal auch niemand etwas. Passiert jedoch etwas, stehst Du irgendwie mit einer Teilschuld da...

Im Falle der Jagarei nennt man das dann unwaidmännisch. Da musst Du Waidwundschüsse in erster Linie "nur" mit Deinem Gewissen ausmachen (den Rest besorgen Dir dann über kurz oder lang Deine "Jagdfreunde")!
 
A

anonym

Guest
gipflzipfla schrieb:
gletscherpris schrieb:
Nein, Du verstehst wirklich nicht...
Es geht darum dass ein Wert möglichst auch "gerecht zu Allen" ist.
Die Höhe/Energiemenge muss nicht verändert werden, aber bei der momentanen Festlegung gibts "Benachteiligte".
@gletscherpries,
es wird zu jedem Gesetz und ev. folgenden Änderungen einen Stichtag und Grenzwerte geben.
Daraus somit auch für jeden Betroffenen Vor- und Nachteile.
Darin sind wir uns einig?
Klar sind wir uns einig. Ich meine mit "Benachteiligten" aber keine Personen - sondern Patronen/Laborierungen. :26:

Ich denke (zumindest) wir zwei sind uns aber einig dass die Energiegrenzen folgendes ZIEL haben:
IM WILD eine ausreichende Energiemenge abgeben zu können um es tierschutzgerecht sicher und schnell zu töten.

Wild steht aber nicht immer auf 100m - und nur darauf zielt unsere jetzige Regelung ab.
Manche Patronen werden deutlich jenseits dieser Distanz eingesetzt. Andere taugen da nicht, könnten aber unter 100m durchaus sinnvoll eingesetzt werden und auf diese Distanz auch eine tierschutzgerecht ausreichende Energiemenge aufbringen. :idea:
Diese Patronen "auseinander zu halten" geht. Nimmt man die jeweilige GEE wird eben berücksichtig wo der Distanz-Einsatzbereich liegen wird.


gipflzipfla schrieb:
Bei der Vielzahl der verschiedenen Werkslaborierungen mit einer Vielzahl unterschiedlicher .GEE`s hättest aber ein ordentliches TohuBaWohu beinander :25:

Wo willst Du Dich da abgrenzen lassen?

Ich habe es ja gestern schon mal angefragt: welche Mindestenergiewerte für welche .GEE schweben Dir da vor?
Abgesehen davon, dass der Nächste ankommt und sich auch wieder benachteiligt fühlt.

"Das Tohuwabohu" wäre nicht größer als heute auch.
Das Gesetz spricht nicht von Kalibern, es spricht von "Büchsenpatronen". Bereits heute kommt es also auf die Laborierung an. Die oben von mir beispielhaft angeführte 6,5er-Labo ließe sich auch etwas zahmer laborieren und wäre dann eben NICHT mehr zulässig. :idea:
NICHTS würde sich ändern. Nur der fiktive Messpunkt für die Energie würde dem faktisch möglichen Einsatzbereich der Laborierung angepasst.
Die Zahlen dazu werden auch heute bereits auf jeder Schachtel Fabrikmun abgedruckt bzw. vom Wiederlader durch Messen und/oder Berechnen ermittelt.
Lediglich eine einzige Zahl würde sich ändern - die Entfernungszahl mit der man rechnet um die Energie zu ermitteln.

Und ich habe bewusst keine eigene "Wunschzahl" angegeben.
Dazu müsste man sich sehr viele Laborierungen ansehen/rechnen. Basierend auf der "alten", jetzigen Regelung sind die Erfahrungswerte ja da.
Das hab ich aber nicht in dem großen Umfang gemacht bislang um die Kenntnis über die "gerechte Wunderjoulezahl" für mich in Anspruch nehmen zu wollen.
Ich behaupte nur praxisgerechter - mit dem Ziel vor Augen was man mit Energiegrenzen erreichen will - wäre es NICHT eine fixe Distanz für alle Laborierungen zu verwenden.



gipflzipfla schrieb:
Suachst ma bittschean grod amol fia Bayan die Mindestenergiewerte auf´s Rehwüld und auf´s Scholnwüld aussa?
Eh kloar, darum gehts ja bei dem was ich schreib.
Es gilt das Bundesjagdgesetz, genauer:
§ 19 Sachliche Verbote
(1) Verboten ist
1.
mit Schrot, Posten, gehacktem Blei, Bolzen oder Pfeilen, auch als Fangschuß, auf Schalenwild und Seehunde zu schießen;

2.
a)
auf Rehwild und Seehunde mit Büchsenpatronen zu schießen, deren Auftreffenergie auf 100 m (E 100) weniger als 1.000 Joule beträgt;
b)
auf alles übrige Schalenwild mit Büchsenpatronen unter einem Kaliber von 6,5 mm zu schießen; im Kaliber 6,5 mm und darüber müssen die Büchsenpatronen eine Auftreffenergie auf 100 m (E 100) von mindestens 2.000 Joule haben;
c)
auf Wild mit halbautomatischen oder automatischen Waffen, die mehr als zwei Patronen in das Magazin aufnehmen können, zu schießen;

d)
auf Wild mit Pistolen oder Revolvern zu schießen, ausgenommen im Falle der Bau- und Fallenjagd sowie zur Abgabe von Fangschüssen, wenn die Mündungsenergie der Geschosse mindestens 200 Joule beträgt;

Wie Du siehst, wir haben bereits "verschiedene Messpunkte".
Wär ja auch ein Schmarrn, wir schießen ja keinen Fangschuß mit der Kurzwaffe auf 100m. :mrgreen:
Bloß bei den Langwaffen haben wir eine Regelung bei der es plötzlich kein Schmarrn mehr ist die Einsatzdistanz in der Praxis nicht zu berücksichtigen... :11:
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Mohlzeit @gletscherpris

gletscherpris schrieb:
.............
gipflzipfla schrieb:
Suachst ma bittschean grod amol fia Bayan die Mindestenergiewerte auf´s Rehwüld und auf´s Scholnwüld aussa?
Eh kloar, darum gehts ja bei dem was ich schreib.
Es gilt das Bundesjagdgesetz, genauer:

Donkschean!

§ 19 Sachliche Verbote
(1) Verboten ist
1.
mit Schrot, Posten, gehacktem Blei, Bolzen oder Pfeilen, auch als Fangschuß, auf Schalenwild und Seehunde zu schießen;

2.
a)
auf Rehwild und Seehunde mit Büchsenpatronen zu schießen, deren Auftreffenergie auf 100 m (E 100) weniger als 1.000 Joule beträgt;

Wie bei uns, nur dass wir keine Seehunde jagan
:24:
Und ausserdem hast Du den Vorteil, dass Du keine Beschränkung im Gewicht der Geschosse und im Lebendgewicht des Wildes hast ! Musst nur irgendwie auf 1000 Joule kommen :25: Ich kann nicht mit der Hornet los ziehen, weil sie immer irgendwie mit 2,8 Gramm am Gewichtslimit scheitert (oder aber in .222 mit 3,24 Gramm ganz ganz knapp drüber wäre...). Daran erkennt man aber klar Sinn und Zweck der Mindeszwerte? Allerdings wurden Rehe immer auch mit .222 (und allen Nachteilen) erlegt.
b)
auf alles übrige Schalenwild mit Büchsenpatronen unter einem Kaliber von 6,5 mm zu schießen; im Kaliber 6,5 mm und darüber müssen die Büchsenpatronen eine Auftreffenergie auf 100 m (E 100) von mindestens 2.000 Joule haben;


Siehe Lösungsansatz Handladung / DEVA Messung

c)
auf Wild mit halbautomatischen oder automatischen Waffen, die mehr als zwei Patronen in das Magazin aufnehmen können, zu schießen;

d)
auf Wild mit Pistolen oder Revolvern zu schießen, ausgenommen im Falle der Bau- und Fallenjagd sowie zur Abgabe von Fangschüssen, wenn die Mündungsenergie der Geschosse mindestens 200 Joule beträgt;

gletscherpris schrieb:
Wie Du siehst, wir haben bereits "verschiedene Messpunkte".
Wär ja auch ein Schmarrn, wir schießen ja keinen Fangschuß mit der Kurzwaffe auf 100m. :mrgreen:
Klare Aussage: Schuss auf Wild mit Kurzwaffen verboten, ausser wenn...

Wenn ich mir so manche Wildererwaffen aus dem vergangenen Jahrzehnten anschaue, dann waren da auch immer wieder Kurzwaffen, mit dementsprechend negativen Folgen für das Wild, im Einsatz.

Vielleicht ist hier auch der "historische Ursprung" im (geänderten?) Gesetzestext zu finden.... :21:

gletscherpris schrieb:
Bloß bei den Langwaffen haben wir eine Regelung bei der es plötzlich kein Schmarrn mehr ist die Einsatzdistanz in der Praxis nicht zu berücksichtigen... :11:
insofern auch gleich noch doppelt gearscht.. denn alles unter 6,5mm ist verboten! :25:

Und jetzt das Beste an alledem, auch für uns rechtsgültig:

Steyr Mannlicher Schönauer Stutzen in 6,5x54MS, das klassische Mannlicher Kaliber schlechthin:
RWS TMR, 10,3 Gr., E100 = 1775 Joule

Also.. nix mit Rotwild oder Schwarzwild schießen über >50KG Lebendgewicht.

Preisfrage: wie viel Rotwild und Schwarzwild wurde eigentlich mit dieser Kombination sicher gestreckt?

Mein gestecktes Ziel ist es:

1 Gams
1 Schwarzwild
1 Rotwild
1 Rehwild
1 Raubwild

quasi unsere "Big Five" damit zu erlegen. Natürlich alles in der gesetzl. erlaubten Gewichtsklasse :31:
 
A

anonym

Guest
Räuber schrieb:
Erst mit der Novelle des BJG von 1961 wurde auf die Auftreffenergie bzw. Mindestkaliber der Munition mit einer Geschossmindestgeschwindigkeit oder einem Mindestgeschossgewicht abgestellt. Die Regelung davor lautete. " auf Schalenwild und Robben mit Randfeuerpatronen oder Patronen zu schießen, deren Hülsen kürzer als 40 cm sind."

Scheint zu passen. Die Randfeuerpatronen- und 40mm-Regelung steht so noch wörtlich im ersten BJagdG vom 29.11.1952 (das ich bei mir eben erst im anhang zu einem alten strafrechtskommentar gefunden habe). Interessant wäre zu wissen, welche büchsenpatrone(n) von unter 40mm eigentlich ausgeschlossen werden sollte(n). Mir fällt in dazu nur die (edit:) 8x33 ein.

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