Mindestlohn

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@Teufelsmoorer

In dieser Hinsicht gebe ich dir allerdings Recht. Es gehören immer zwei dazu. Ich verabscheue beide Verhaltensweisen.
 
A

anonym

Guest
Der Mindestlohn ist eine übelbringende Maßnahme der Bundesregierung, um die Folgen vorhergehender übelbringender Maßnahmen der Bundesregierung zu bekämpfen und wird Folgen haben, die dann mit weiteren übelbringenden Maßnahmen der Bundesregierung bekämpft werden müssen.

Treffender kann man es eigentlich nicht ausdrücken! :thumbup:

Rolf2
 
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ansich Schlimm wieweit Deutschland gekommen ist;
da werden angestellte nun mit Vorgehaltener Waffe gezwungen zu Konditionen zu arbeiten wo diese glauben nicht mehr leben zu können...
den die Unterschrift unter einem Arbeitsvertrag haben sie anscheinend nur unter der Folter geleistedt

Wenn man dir droht das H4 zu kürzen H4 dann nimmt man dir die Möglichkeit eine Wahl zu treffen.
Ist eigentlich fast schon wie mit einer Waffe.

Oder glaubst du im Ernst die arbeiten gerne für einen Hungerlohn und wollen danach noch den H4 Schwachsinn über sich ergehen lassen?
 
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War mir offen gestanden nicht bekannt. Weißt du auch wie hoch dieser Mindestlohn ist? Ich habe vom internationalen Vergleich gesprochen. Mexiko ist meines Wissens kein Land, in dem hohe Löhne bezahlt werden. 8,50 € Gegenwert sind es sicher nicht!

Um es klar zu sagen, ich kenne Länder wie Pakistan, Bangladesh und Ägypten. Dort erhält eine Näherin für 6 Tage/Woche teilweise nicht einmal 200 USD im Monat. Dass man dort einen Mindestlohn einführt, ist für mich nachvollziehbar, aber hier in Deutschland ? Da führen 8,50 € - zumindest im internationalen Vergleich -schnell zu einer Wettbewerbsverzerrung!

Ich kenne im übrigen auch keine Facharbeiter, der mit dem Mindestlohn bezahlt wird. Hier geht es doch wohl um simpelste Tätigkeiten für ungelernte Kräfte.

Moin,
nur ein paar Beispiele wo Facharbeiter den Lohn von 8,50 € bisher nicht hatten.
Hotel und Gaststättengewerbe,Altenpflege-pflegeberufe,Frisöre,Bäckerhandwerk etc.
 
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@Pancho

Das es in D nötig war einen Mindestlohn einzuführen ist bedauerlich genug und zeigt nur den Irrtum auf, in dem auch du gefangen bist, das die Menschen sich der Wirtschaft anzupassen haben. Tatsächlich aber dient die Wirtschaft nur einem Zweck, die Menschen zu versorgen. Wird Lohn gezahlt der zum Leben nicht ausreicht, ist das strenggenommen überhaupt keine Wirtschaft mehr.

Nein, ich unterliege keinem Irrtum! Ich versuche nur Deutschland nicht als eine Insel zu betrachten und schaue mir an, wie das internationale Gehaltsgefüge in einer Branche aussieht. Wenn in einer Branche kein klares Alleinstellungsmerkmal existiert (bsw. im Maschinenbau , in dem wir einen klaren Know-how-Vorsprung haben), sondern wenn es um durchaus vergleichbare Technologien und Prozesse geht, dann werden Niedriglohnländer zur massiven Konkurrenz!

Entweder wandern deutsche Unternehmen oder ganze deutsche Industrien in diese Niedriglohnländer ab - wie bsw. die Textilindustrie - oder wir sind gezwungen, unser Kostenniveau dem internationalen Vergleich anzupassen. Anders kann es wohl nicht gehen!

Jetzt bitte nicht Trigema anführen, diese Marke ist mit ihrem Sortiment und Preisgefüge kein Unternehmen für einen repräsentativen Vergleich.

Nur Unternehmen, die aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit keinen internationalen Vergleich fürchten müssen, dürften keine Probleme mit dem Mindestlohn haben, weil für ihre Konkurrenten im Inland die gleichen Voraussetzungen gelten.
 
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Moin!

ansich Schlimm wieweit Deutschland gekommen ist;
da werden angestellte nun mit Vorgehaltener Waffe gezwungen zu Konditionen zu arbeiten wo diese glauben nicht mehr leben zu können...
den die Unterschrift unter einem Arbeitsvertrag haben sie anscheinend nur unter der Folter geleistedt

und anstatt selber über ihren Lohn und damit über den Marktwert ( und auch mal den Marktplatz kritisch zu hinterfragen) ihrere Leistungen zu verhandeln; wird dann nach
Mamma Gesetzgeber gerufen.

Es soll da Fälle geben, in denen das durchaus so ähnlich war - das AA macht Druck, die Stelle anzunehmen.Verdient die Ehefrau jetzt auch im Niedriglohnbereich und man kann nicht umziehen, weil man vielleicht vor Ort Angehörige pflegen und betreuen muss oder mietfrei im ererbten Haus wohnt (oder die Frau, um im Beispiel zu bleiben, eine zwar schlecht bezahlte aber feste Stelle hat, z. B. als Angestellte in der Stadtverwaltung) - dann unterschreibt "Mann" eben den AV, da es die Option "Ich gehe woanders hin" nicht gibt.

Dank "Aufstockerei" ist das ja auch wenigstens auf Sozialhilfeniveau möglich, auch wenn da perverserweise die Allgemienheit den so wenig zahlenden Unternehmer subventioniert.

MIT Mindestlohn geht da nicht mehr. Jetzt werden zwar einige Jobs wegfallen, andere dafür teurer werden. Und nicht alle können ausgelagert werden - da spielen ja nicht nur die Lohnkosten rein. Sondern auch andere Aspekte. Und versuch mal, z. B. einen Hausmeisterservice für Objekte in Essen nach Polen auszulagern - die können dann in Opole Schnee schieben soviel sie wollen ... :cool: Unterm Strich wird sich das zumindest für die lohnen, die die Zeche bisher bezahlt haben: wir Beitragszahler nämlich.

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Moin, nur ein paar Beispiele wo Facharbeiter den Lohn von 8,50 € bisher nicht hatten.
Hotel und Gaststättengewerbe,Altenpflege-pflegeberufe,Frisöre,Bäckerhandwerk etc.
Und bei diesen Jobs, ebenso wie in der gesamten Sicherheitsbranche oder bei Taxis, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie ins Ausland verlagert werden. Niemand wird zum Haareschneiden oder Brötchenkaufen nach Polen fahren. Im Fleischerhandwerk wird es der Kunde verkraften, wenn er zukünftig für sein wässriges Billigschnitzel ein paar Cent mehr bezahlen muß. Höher ist der Lohnanteil auch beim Aldi-Preis nämlich nicht.
 
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Moin,
nur ein paar Beispiele wo Facharbeiter den Lohn von 8,50 € bisher nicht hatten.
Hotel und Gaststättengewerbe,Altenpflege-pflegeberufe,Frisöre,Bäckerhandwerk etc.

Das stimmt so pauschal nicht! Wenn Du Facharbeiter weggelassen hättest, würde ich es unterschreiben.

Eine examinierte Altenpflegerin hat i.d.R. mehr verdient, Bäckerhandwerk ebenfalls.

Friseure lasse ich gelten.

Hotel- und Gaststättengewerbe: Viele ungelernte Kräfte als Seiteneinsteiger.
 
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Wenn man dir droht das H4 zu kürzen H4 dann nimmt man dir die Möglichkeit eine Wahl zu treffen.
Ist eigentlich fast schon wie mit einer Waffe.

Oder glaubst du im Ernst die arbeiten gerne für einen Hungerlohn und wollen danach noch den H4 Schwachsinn über sich ergehen lassen?

Als Selbsttändiger habe ich überhaupt keinen Anspruch auf Harz4 !

Nur zur Klarstellung : aus Gesundheitlichen Gründen war ich 1999 gezwungen einen Großteil meines Beruflichen Geschäftes aufzugeben ( mein Vater ist an den gleichen Arbeitserkrankungen gestorben...)
Rente von BG ? Null; NIx; NIente : da ich die gefährdende Tätigkeit aufgegeben hätte bestehe kein Anspruch mehr auf Berufsunfähigkeitsrente...

Also zusätzlich Tätigkeit im Angesteltenverhältnis aufgenommen; dabei sehr schwer Verunfallt und seit dem Körperbehindert;
die Tätigkeit die ich ausgeübt hatte durfte ich nicht weiter ausführen ( Berufsverbot wegen Eigengefährdung )

Meine damalige Fa. konnte mich nicht weiter beschäftigen; Arbeitslos ( Kündigungsschutz wegen Probezerit ausgehebelt)

Nach 3 Jahren im Rollstuhl und auf Krücken dann von BG " Ausgesteuert" weiter zum Arbeitsamt.

Hier mußte ich erstmal um die Zulassung als Abeitsloser Kämpfen : ich hätte die Mindestanwartschaft auf erlangung von Arbeitslosengeld nicht erreicht; darum
kein Anspruch ! Das während der 3 jährigen Krankschreibung unmd Lohnersatzleistungen Beiträge zur Arbeitslosenversicherung abgeführt wurden; war belanglos; kein Anspruch !
( Ist tatsächlich laut Sozialgesetzbuch so....)

Erst die Androhung einer Widerspruchsklage ( und damit Lostreten einer Prozesslawine und evt Zwangsgweise Neugestaltung der kompletten Sozialgesetzgebung )
führte zu der Einzelfallsentscheidung das ich doch Berechtigter Anspruchssteller war; allerding um Geld zu Bekommen hätte ich erst meine
Vermögenswerte in Form von Haus und Hof verfressen müssen ( ist übrigens Bestanteil meiner ges. Altersversorgung ! Sonderrecht landw. Altenteiler...)

Alerding davon Unbetroffen war mein Anspruch auf gewährung von Übergangsleistungen wen ich mich Selbsttändig machen würde... also Antrag gestellt:
Wurde abgelehnt weil mann erst versuchen wollte mich zu Vermitteln... und ich während dieser Zeit keine Leistungen bezogen hätte...

Diese ganze Auseinandersetzung mit den Sozialversicherungsleistungsträgern gingen üner 3 jahre; im Klagefall währen noch mal 8-10 jahre drauf bgegangen;
nur meine Beharlichkeit; meine Kentnisse aus meiner Tätigkeit als Selbsttändiger; und meine Eigenständigkeit Entscheidungen selber zu treffen und für diese Entscheidungen auch selber die Verantwortung zu tragen; haben mich weiter gebracht.

Hätte ich mich auf die Entscheidungsmöglichkeiten über mein ZUkunft und auch die meiner Familie zu entscheiden; würde ich nheute vermutlich ohne Haus und Hof unter einer Brücke schlafen;
heute hab ich zwar mehr als 1 Mio Verbindlichkeiten; dafür aber auch Unternehmenswerte geschaffen;
hätte ich nur die 1/2 mein jetzigen gezahlten Steuern zum leben; währe dieses Sorgenfrei...

ach ja;
Arbeitsplätze habe ich auch geschaffen ! Nur bekommen die Mitarbeiter ( auch im Ausgescorsten Bereich ) als Facharbeiter Löhne wo keiner an " Mindestlohn" denkt...

den das sind Hochqualifizierte Mitarbeiter !

TM
 
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Ich könnte die Liste auch noch weiter führen .Kenne allein 3 Agrargenossenschaften,
obwohl alles Facharbeiter unter Mindestlohn,aber immer die neuesten Traktoren.

Erklärt mir doch mal den bürokratismus der jetzt ensteht,kenne mich da nicht so aus.
Eins weiß ich als Arbeitnehmer aber, muß meine Arbeitsstunden jetzt jede Woche
abrechnen ,früher am Monatsende,also habe ich mehr Schreibarbeit ,mein Chef locht
jetzt 4 anstatt 1 Arbeitszettel für den Ordner ab.

Gruß Seppel
 
A

anonym

Guest
Angesichts der völlig absurden Bürokratie, die mit dem Mindestlohngesetz eingeführt wird, bin ich mir da nicht sicher.

Ich bin gespannt, wann die ersten Gerichtsverfahren wegen diese Absolutschwachsinns laufen werden.

(aber etwas anderes als Absolutschwachsinn kann man von der aktuellen Einheitspartei auch nicht erwarten)

Rolf2

:thumbup:

Die Politik soll sich gefälligst aus der Tarifautonomie raushalten.
 
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.....

Das es in D nötig war einen Mindestlohn einzuführen ist bedauerlich genug ........... Wird Lohn gezahlt der zum Leben nicht ausreicht, ist das strenggenommen überhaupt keine Wirtschaft mehr.
Das sehe ich auch so. Und wenn "Arbeitsplätze" wegfallen, weil der am Hungertuch nagende Friseursalon;-) in Dresden aufgrund des Mindestlohns sein Unternehmen nach China verlegt oder Arbeitsplätze über die polnische Grenze wandern- dann ist das halt so.

Die heilige Kuh Arbeitsplätze darf keine Rechtfertigung für Sklavenarbeit sein. Da bin ich als Steuerzahler eher bereit, die (angeblich) paar Arbeitslosen mehr komplett zu alimentieren als unfähigen und gierigen Unternehmern bzw. einer Geiz-ist-geil- Klientel die Aufstockung ihrer Sklaven zu bezahlen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Gäbe es keinen aktuell unbegrenzten Zuzug von Ungelernten aus dem Ausland, auch den schon hier lebenden Arbeitssuchenden müßten die Unternehmen wegen einem dann wesentlich kleinerem Angebot einen wesentlich höheren Lohn bezahlen.

Da kam im Radio vor einiger Zeit ein interessantes Interview mit einer Serviererin in Berlin. Sie berichtete, dass sie zu Beginn ihrer Tätigkeit im Berlin der 1970er mit Trinkgeldern auf ungefähr 25 DEM Stundenlohn km und davon mit ihrer Familie sehr gut leben konnte. Später wurde dann durch den unbegremzten Zuzug das Angebot an verzweifelten Ungelernten so groß, dass die Gastwirte nur noch 3,50 € als Fixum anbieten mußten. Das reicht niemand zum Leben, trotzdem greifen viele auch zu diesem letztem Strohhalm und stocken eben auf über das Sozialamt.

Das aktuell gültende Geschaftsmodell sieht also wie folgt aus: Unbegrenzter Zuzug von Ungelernten, die sich um die wenigen verbleibenden Billigjobs massiv Konkurrenz machen udn sich gegenseitig unterbieten. Die Arbeitgeber profitieren von den Billiglöhnen, die Differenz zum menschenwürdigen Einkommen zahlen über die Aufstockung die Sozialkassen bzw. der Steuerzahler. Diejenigen, die weiter auf unbegrenzten Zuzug auch von unqualifizierten Menschen setzen wie Industrie, SPD, CDU, Kirchen und Grüne, fördern damit also direkt das Sozialdumping sowie die Quersubvention dieses kranken Systems durch uns.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
:thumbup:

Die Politik soll sich gefälligst aus der Tarifautonomie raushalten.
Wie soll diese Autonomie denn funktionieren, wenn der Arbeitsmarkt durch Fehlentscheidungen der Politik mit Arbeitsanbietern überschwemmt wird die bereit sind, zu bulgarischen oder rumänischen Preisen zu arbeiten?
 

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