Mit Pfeil und Bogen gegen Wildschweine

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Was von Emmissionen her kaum für die Um- und Mitwelt belastend wäre, ist das Üben mit dem Bogen, die sich schon am Plopp-plopp eines Tennisplatzes und erst recht eines Schießplatzes stört.

Zumindest bei Indoor-Ständen bekommt man den Schussknall in den Griff, aber bezogen auf die Zahl der JS-Inhaber ist die Frequentierung dort gering und bei der Teilnahme an Schießen noch geringer.

#110 (y)
 
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Die Bogenjagd ist in 30 europäischen Ländern verboten und nur in 17 erlaubt.
Hoffe es bleibt in Österreich so, Bogenschießen erlebt einen leichten Boom, werden laufend Bogenparcours eröffnet, selbst in meinem Heimatort. Es gibt sicher einige die sofort den Jagdschein machen würde wenn es erlaubt wäre. Mir gefallen Bögen habe oft schon hochwertige angesehen und befühlt, nur hätte ich nicht annähernd die Zeit dazu. Einen schönen Reiterbogen, da ich auch Reiter, bin vom Meister Kassai würde ich gerne haben wollen, kommt vielleicht noch.
 
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Uiuiui, ich habe mir gerade mal diese Diskussion durchgelesen. Es ist mal wieder eine typisch deutsche Diskussion die kaum über Verbote, Energien und mögliche Limitierungen der Ausrüstung nicht hinwegkommt Dabei kommen wir kaum auf die tatsächliche Fragestellung hinaus - ist die Bogenjagd überhaupt geeignet um in einem dicht bebauten Wohngebiet Wildschweine zu erlegen?

Erst einmal scheint das Verständnis für die Wirkung von Jagdpfeilen nicht wirklich gegeben. Das sind keine Projektile, die aufgrund der Energie töten und Gewebe verdrängen, sondern sie schneiden wie ein Messer mit 2-4 Klingen einen Wundkanal. Je nach Typ des Pfeiles ist der Wundkanal ca. 3cm breit ( European bowhunting federation empfielt mind. 25mm - einige US-Staaten 1 1/4 Zoll). Ein kompletter Durchschuss des Zieles ist wünschenswert, die Mindestenergie dafür eher sehr gering (auch ohne"gesetzliche Festlegung" je nach Studie so um die 40J für einen Hirsch).
Ein mobility-kill wie bei Büchsen ist nicht eine typisch da man eben nicht aufs Schluterblatt hält und durch Knochenfragmente die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Der gewünschte Schuss ist kurz hinter das Blatt und durchtrennt Herz, Kunge und die großen Gefäße. Dabei kann man optimalerweise von schräg hinten schießen und nimmt ggf. noch das Blatt beim Austritt mit.
Das Verenden erfolgt wie bei jedem Küchenschuss infolge von Blutverlust und Sauerstoffmangel - mit einer kurzen Fluchtstrecke. Bei einem 3cm Schnitt findet man die Schweißfährt i.d.R. auch ohne Hund nach sehr kurzem Suchen.

Was die Möglichkeiten der Jagd betrifft, ca. 30-40m ist die maximale Schussentfernung für die Jagd mit Bogen und Armbrust, je nach persönlicher Fähigkeit auch weniger. Das Training um eine suffiziente Schussleistung zu erhalten, benötigt ein wenig mehr und kontinuierliche Übung. Während man den Schuss auf Kirrungsentfernung mit der Büchse jemandem an einem Nachmittag beibringen kann wird das mit Bogenoder Armbrust mehrere Wochen dauern.

Ist das Verbot der Jagd mit Bogen und Armbrust in Deutschland (laut BJG) meiner Meinung nach gerechtfertigt? Nein, denn es gibt keinen sachlichen Grund dafür da die Tötungswirkung innerhalb der Einsatzgrenzen der einer Feuerwaffe kaum nachsteht.

Ist die Bogenjagd meiner Meinung nach in Deutschland praktizierbar? Die Voraussetzung sind in unseren jagdlichen Gegebenheiten (Kirrungsjagd, Schussentfernungen, Trainingsmöglichkeiten, Kanzeln) entweder gegeben oder mit wenigen Änderungen (Umbau Kanzeln) zu erreichen. Leider ist die Mentalität nicht gegeben, da eine individuelle Verantwortung des Jägers bezüglich seiner Fähigkeiten und seiner Ausrüstung notwendig ist - und das ist in Deutschland derzeit nicht möglich. Da ruft man lieber nach staatlicher Regulierung und Prüfungen um zu sagen "ich hab doch nen Schein". Zudem würden wir einen Spaltpilz mehr in die eigenen Reihen treiben.

Ist die Bogenjagd meiner Meinung nach zur "Wildschweinbekkämpfung" in einem Wohngebiet geeignet? Unter ungünstigsten Bedingungen ist die mögliche Sicherheitsdistanz (schräg nach oben geschossen) um 300m was deutlich kürzer als bei jeder Feuerwaffe ist. Da fast immer Fluchtstrecken mit begleitender ausgeprägter Schweißfährte auftreten, würde ich aber dringend davon absehen . Bei der derzeitigen Mentalität der wäre die Schweißfährte wenige Minuten nach dem Entstehen irgendwo auf Facebook zu sehen und sich die verbale Scheißfährte danach durch alle Medien ziehen.
Zielführender wäre wahrscheinlich ein Saufang und das anschließende Freigeben der "süßen Wutzies" zur Adoption mit anschließender Unterbringung auf einem Gnadenhof.
 
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Die schlimmsten Feinde sind immer die im eigenen Lager.
Und da gibt es doch tatsächlich auch hier im Forum ein paar, die propagieren, solchen Gestalten müsste man nur noch mehr Mitgliedsbeiträge zustecken, dann würde alles besser ... lollol.gif

"... Jäger lehnen die Jagd mit dem Gewehr in dem dicht bewohnten Ort als zu gefährlich ab: Querschläger könnten Unbeteiligte gefährden. Sicherer erscheinen einigen Waidmännern Pfeil und Bogen – sie verbreiteten den Vorschlag, damit auf Jagd zu gehen.
Seit 1976 verbietet das in Deutschland jedoch das Bundesjagdgesetz. Der Deutsche Jagdverband lehnt die Methode nach wie vor ab. „Insbesondere das Abprallverhalten ist völlig ungeklärt, gerade in Siedlungen mit Bordsteinen, Asphalt oder Zäunen“, heißt es vom Verband. Für eine Ausnahmegenehmigung wäre das Brandenburger Landwirtschaftsministerium als oberste Jagdbehörde zuständig. Prüfungen liefen, heißt es dort. Sprecher Jens-Uwe Schade sagt, es müsse sichergestellt werden, dass das Wild tierschutzgerecht getötet werde. ..."

https://www.welt.de/vermischtes/art...l-Wildschweine-mit-Pfeil-und-Bogen-jagen.html
 
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Das Abprallverhalten ist auch nur für den DJV völlig ungeklärt. Jeder Bogenschütze, der sich schonmal in Dahn oder Esch/Alzette eingeschrieben hab, bekommt sowas aus erster Hand demonstriert...:rolleyes:
 
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Danke tømrer. (y)
Leider kann ich das nicht lesen. :cry: :sad:........................................................

Es gibt eine Funksjon, die dir die Seite uebersetzt. Den Cursor auf einen leeren Teil der Seite setzen, rechte Maustaste druecken, "uebersetzen" waehlen.
Ich bedanke mich fuer deinen Beitrag!(y)
Mir wird leider immer mehr klar, wie recht ein lieber und sehr geschaetzter Forist hatte, der mir ein Zitat von Emanuel Geibel von 1861 schickte . Er hatte wohl recht:(
Sehr schade.

tømrer
 
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Oh, tut mir leid, wenn ich dich überfordert habe, Fuge.

Anhang anzeigen 68147
Da ist zumindest vorbeischießen ein Kunststück

Mal was anderes:
Wer von den geschätzten Usern würde, wenn es zulässig wäre, SW mit dem Bogen bejagen, aber jetzt nicht wegen des zweifelsohne gegeben Kicks, sondern um möglichst leise, effektiv und tierschutzkonform dort zu bejagen, wo der Büchsenschuss lauter und weniger effektiv ist.
 
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Die Sau, die der Rentner auf dem Parkplatz erschlagen hat, vielleicht schon noch. Für mehr fehlt mir das Talent. Allerdings weiß ich, was gute Schützen drauf haben.
Auch deren Kunst hat sich aber dann erschöpft, sobald sich die schweinische Aktivität durch den Jagddruck in die Nacht verlegt hat. Die Armbrust ließe sich sogar mit NZG bestücken.

Einen etwaigen Shitstorm lenkt man dann galant auf die verantwortlichen Politiker und Behörden, die die Verwendung von bewährt tierschutzkonformen Jagdkalibern auch nicht gedämpft und aus betont erhöhter Schußposition gestatten.
 
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Da ist zumindest vorbeischießen ein Kunststück

Mal was anderes:
Wer von den geschätzten Usern würde, wenn es zulässig wäre, SW mit dem Bogen bejagen, aber jetzt nicht wegen des zweifelsohne gegeben Kicks, sondern um möglichst leise, effektiv und tierschutzkonform dort zu bejagen, wo der Büchsenschuss lauter und weniger effektiv ist.
Ich würde es nicht tun. Von allen Kalten Jagdwaffen ist es die, die am Meisten Übung (und zwar ständig) verlangt.
Eine Armbrust kann auch eine jagdlich brauchbare Klinge auf den Weg schicken. Lässt sich aber leichter treffsicher handhaben.
 

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