Zeit, diesen Faden zu reanimieren, denn offenbar gibt es Handlungsbedarf!
Da fragt jemand an anderer Stelle nach einem zu Jagd geeigneten Basecap.
Ein oberflächlicher Betrachter würde antworten: Warum heißt ein Basecap wohl Basecap und würde gleich die Antwort mit liefern, nämlich: Weil man es zum Baseballspiel trägt. Würde man es zur Jagd tragen, hieße es zweifelsfrei Huntingcap oder Jagdkappe.
Will man dem Thema gerecht werden, muß zunächst der Begriff "Stil" definiert werden. Das ist einfach, Stil ist die Fähigkeit, notwendige Dinge in eleganter, gepflegter Kleidung zu tun, wenn man sie denn tun will oder muß. (Wobei es das "muß" nur in den seltensten Fällen geben sollte)
Ich behaupte mal, ein Cap, in welcher Form auch immer, ist hierzu nicht erforderlich und eher störend. Nehmen wir als Beispiel das Strecke legen und Verblasen.
Während der stilvoll gekleidete Gentleman schon auf Grund seines breitkrempigen Hutes vor der aufdringlichen Nähe Dritter geschützt ist, kann der captragende Jagdknecht ihm aufdringlich näher kommen, ohne dessen Hutkrempe auch nur zu berühren. Das Tragen eines caps unterläuft also die naturgewollte Distanz zwischen Erfolgreich und Erfolglos.
Während der Jagdausübung kann ein cap tatsächlich jedoch, allerdings nur zur Niederwildjagd sinnvoll sein, da es nicht wie ein breitrandiger Hut beim coup du roi behindert.
Bei der Jagd auf Schalenwild ist das allerdings anders, da dokumentiert der cap-Träger sein wildbiologisches Unwissen, sollte es doch jedem bekannt sein, dass Schalenwild sich an Konturen, also Umrissen orientiert.
Fazit: Zur Flugwildjagd okay, wenn ein breitrandiger Hut zum Apres Chasse mitgeführt wird, zur Schalenwildjagd undenkbar.