Mit Stil zur Jagd

GMV

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Hmmm...am Anfang des Fadens schrieb ich, dass man anscheinend vortrefflich über Stil und Geschmack streiten kann....40 Seiten später muss ich festhalten, Stil ist in etwa so einfach zu definieren wie Waidgerechtigkeit oder Qualität...
 
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Ich kleide mich wie ich es für den Zweck für richtig halte. Mit Erfahrung und praxisnaher Nutzung. Das ist mein Stil. Also kleide ich mich mit meinem Stil und jeder hat seinen eigenen Stil. Also geht jeder mit Stil zur Jagd. Nur weil was teuer ist oder aus England muss es nicht ein "besserer" Stil sein.
 
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... Also kleide ich mich mit meinem Stil und jeder hat seinen eigenen Stil. Also geht jeder mit Stil zur Jagd. ...
Erfreulicherweise jagen sehr offenbar die meisten Menschen irgendwie bekleidet und ausgerüstet. Ich halte es allerdings für vermessen, alleine diese Tatsache zum Stil zu erheben. Kleidung kann man kaufen - Stil muss man haben.
Insofern bleibt auch die teuerste Bekleidung ohne entsprechende Haltung nur Kostümierung.

Schade nur, dass diese Erkenntnis nicht Wenige zu dem Umkehrschluss verleitet, ihre Geschmacklosigkeit zur vorgeblichen Authentizität zu erheben.

Am Ende ist es eben nicht so, dass z.B. bei der Kleidung ausschließlich die Subjektivität das Maß der Dinge ist. Kurzarmhemden, Sandalen, kurze Hosen (außerhalb sportlicher Betätigung), rosa Herrenhemden, ... u.V.m. sind z.B. eben auch ganz objektiv ein No-go.

Aus dem jagdlichen Bereich hat sich mir z.B. noch nie erschlossen, warum man bei einer Gesellschaftsjagd Jacken und Hosen in den üblichen Tarnmustern trägt um darüber dann wiederum orange Warnkleidung zu platzieren. Bei Kleidungskombinationen, welche sehr offenbar sinnlos - gar widersinnig - sind, stellt sich die Geschmacksfrage nicht einmal mehr.
 
G

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Guest
@ nick adams

Du hast nicht verstanden was Stil bedeutet.
Dann erklär mal.
Bis jetzt kam doch nur so ein Mist: Krawatte oder nicht
Vielleicht liegt’s auch nur an mir : hatte schon immer mehr Sympathie für die, die mehr sind als sie scheinen.
Stil oder stillos würde ich auch eher am Auftreten festmachen. So Jagden mit vielen Bankern oder Ärzten nerven. Da ist die Wahrscheinlichkeit laute Schwanzvergleiche miterleben zu müssen recht hoch .
 
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Dann erklär mal.
Bis jetzt kam doch nur so ein Mist: Krawatte oder nicht
Vielleicht liegt’s auch nur an mir : hatte schon immer mehr Sympathie für die, die mehr sind als sie scheinen.

Irgendwer hat mal gesagt, Bescheidenheit sei die schlimmste Form der Arroganz und ich möchte ihm da zustimmen.

Stil oder stillos würde ich auch eher am Auftreten festmachen. So Jagden mit vielen Bankern oder Ärzten nerven. Da ist die Wahrscheinlichkeit laute Schwanzvergleiche miterleben zu müssen recht hoch .

Interessant, habe ich so noch gar nicht in der von dir beschriebenen Ausprägung realisiert. Auffällig ist allerdings tatsächlich, dass sich einige, unabhängig vom Beruf, krampfhaft (nach Vorlagen aus Landlust & Co.) geben und kleiden wie die Landadeligen und sich dann dazu noch den - zum Auftritt passenden - Schwuppenhund ans Strick hängen. Da entwickele ich dann auch schon mal so ein komisches Kribbeln. ;)


grosso
 
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Warnfarben über Tarnfarben.. das liegt wohl eher an der Kleidung die man hat. Grüne Socken oder Unterhemden für Jäger... wer´s braucht.
Ich bin kein Poser und wenn mein Gegenüber beim Schüsseltreiben eine Uralt-Asbach-Lederhose an hat statt Tweed. .. ist doch sein Ding. Oft helfen solche Lederhosenträger eher mit an der Strecke wie die Tweedies.
Wenn manche Jäger fragen "warum dürfen denn die Treiber mit an den Tisch, die sind doch keine Jäger" dann sollte der mal in den Spiegel gucken.
Die Stilisten können ja einen Club machen. Ich lade keinen Menschen zur Jagd ein nur weil der meint "Stil" zu haben. Jagdhund oder Jagdhorn wären mir da lieber.

"Unkraut" , das ist Zensur an der Natur. Ähnlich handelt es sich mit dem Stil. Man zensiert über andere Menschen nur über die Kleidung.
 
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Heutzutage kann man es ja schon als Stil bezeichnen, wenn manche Geschmacklosigkeiten vermieden werden...
 
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Zeit, diesen Faden zu reanimieren, denn offenbar gibt es Handlungsbedarf!

Da fragt jemand an anderer Stelle nach einem zu Jagd geeigneten Basecap.

Ein oberflächlicher Betrachter würde antworten: Warum heißt ein Basecap wohl Basecap und würde gleich die Antwort mit liefern, nämlich: Weil man es zum Baseballspiel trägt. Würde man es zur Jagd tragen, hieße es zweifelsfrei Huntingcap oder Jagdkappe.

Will man dem Thema gerecht werden, muß zunächst der Begriff "Stil" definiert werden. Das ist einfach, Stil ist die Fähigkeit, notwendige Dinge in eleganter, gepflegter Kleidung zu tun, wenn man sie denn tun will oder muß. (Wobei es das "muß" nur in den seltensten Fällen geben sollte)

Ich behaupte mal, ein Cap, in welcher Form auch immer, ist hierzu nicht erforderlich und eher störend. Nehmen wir als Beispiel das Strecke legen und Verblasen.
Während der stilvoll gekleidete Gentleman schon auf Grund seines breitkrempigen Hutes vor der aufdringlichen Nähe Dritter geschützt ist, kann der captragende Jagdknecht ihm aufdringlich näher kommen, ohne dessen Hutkrempe auch nur zu berühren. Das Tragen eines caps unterläuft also die naturgewollte Distanz zwischen Erfolgreich und Erfolglos.

Während der Jagdausübung kann ein cap tatsächlich jedoch, allerdings nur zur Niederwildjagd sinnvoll sein, da es nicht wie ein breitrandiger Hut beim coup du roi behindert.
Bei der Jagd auf Schalenwild ist das allerdings anders, da dokumentiert der cap-Träger sein wildbiologisches Unwissen, sollte es doch jedem bekannt sein, dass Schalenwild sich an Konturen, also Umrissen orientiert.

Fazit: Zur Flugwildjagd okay, wenn ein breitrandiger Hut zum Apres Chasse mitgeführt wird, zur Schalenwildjagd undenkbar.

In der richtigen Kombi mit Signalrot und grün ist der breitrandige Hut immer gut.....

 
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... So Jagden mit vielen Bankern oder Ärzten nerven. Da ist die Wahrscheinlichkeit laute Schwanzvergleiche miterleben zu müssen recht hoch ...
Komisch, ´ne ähnliche Argumentation lese ich auch regelmäßig in den Harley-Foren.

Welchen Beruf darf / sollte man als Jäger / Jagdgast denn vorzugsweise haben?
 

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