Mit Stil zur Jagd

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Im Norden habe ich schon des öfteren Senioren mit Tweed und Krawatte auf den Wurftaubenständen gesehen. Diese kamen mir nicht verkleidet vor und aufgefallen sind sie nur durch herausragende Schießfertigkeiten.
Vlt. sollte ich beim nächsten Dornsbergbesuch doch mal mit Krawatte aufschlagen. ;)
 
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Es ist ja schließlich auch eine unabdingbare Zwangsläufigkeit, dass gute Kleidung immer gleichzeitig der sichtbare Ausdruck jagdlichen Unvermögens ist. Geht eben nicht beides, entweder kann man jagen, oder man ist geschmackvoll gekleidet.
Es ging mir nicht um die Klamotten sondern um das Böcklein das zur Unzeit sein Leben aushauchte.
Ich kenne diese Herrschaften noch aus den 50er Jahren als sie mit Ihren Seitenschlossflinten bei uns im Dorf die Fasanen in der Dunkelheit von den Schlafräumen schossen.
 
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Im Norden habe ich schon des öfteren Senioren mit Tweed und Krawatte auf den Wurftaubenständen gesehen. Diese kamen mir nicht verkleidet vor und aufgefallen sind sie nur durch herausragende Schießfertigkeiten.
Vlt. sollte ich beim nächsten Dornsbergbesuch doch mal mit Krawatte aufschlagen. ;)

Ich kenne auch zwei aus der Spezies, auch hier aus dem Norden.

Beide weder besonders gute Schützen, und aufbrechen muss bei denen auch der "Knecht" machen... Der eine ist Beständer, der andere Begehungscheininhaber im Wald... letzterer wohl noch, wie lange - vielleicht noch bis April.

Und wie gesagt, oftmals ist hier im Norden das Bild des Gecken, Stutzers oder vermeintlichen Lords gleichbedeutend mit Nichtskönnen, Nichtwollen und Schwatzhaftigkeit verbunden.
 
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Wer sich gut anzieht, sollte auch ein guter Jäger sein. Wer ein guter Jäger ist, sollte sich zumindest zu den richtigen Anlässen gut anziehen.

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität sind mitunter erschütternd.

Mit solchen Leuten will ich nicht jagen, weil diese sich auch sehr oft menschlich daneben benehmen, auch das gehört zum Stil - ist aber nicht ganz so sichtbar wie das aufgebrezelte rumalbern was man teilweise so mitbekommt.

Was auch der Grund ist, das vieles in deren Revieren im Argen liegt. Wenn Du da als Jungjäger ankommst bist und bleibst Du Dein ganzes Leben, solange Du bei denen bist der nützliche Idiot, auch Kirrdödel oder Buchenholzteerpinsel - nix anderes.

Wir haben sehr viele Leute hier die nah am täglichen Leben auf dem Land stehen, und daher jagen hier auch nur Leute welche sich anpassen können, und nicht ständig den Großkotz raushängen lassen - natürlich gibt es auch die andere Seite, aber wie sagte letztens mein Bruder so schön, wer den dicken Matz raushängen lässt, holt sich bald eine rotzige Fahne.
 
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Zu den enrtsprechenden Gelegenheiten und Anlässen sichtig stylen???
Der einzige richtige Anlass für einen richtigen Jäger ist die Jagd.
 
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Lieber Sir Henry, ich denke an das Schüsseltreiben einer guten stilvollen Jagd, an die Hubertusmesse, an die Hochzeit oder das Begräbnis eines Waidgenossen.
 
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Lieber Sir Henry, ich denke an das Schüsseltreiben einer guten stilvollen Jagd, an die Hubertusmesse, an die Hochzeit oder das Begräbnis eines Waidgenossen.
Ist doch o.k. soweit, aber dann sollten derlei Feinheiten wie "Seitenkorrektheit" außer Belang bleiben und nicht zu seitenlangen Disputen führen.
Übrigens - als die ersten jagdlichen Müllmänner und Straßenarbeiter auf den Jagden auftauchten, sträubten sich bei den Traditionalisten die Nackenhaare.
Als man noch verschämt rote Hutbändchen hinter dem Gamsbart versteckte, hatte ich schon die rote Mütze auf. Auf guten Anlauf befragt, vermutetete ich, dass mich Wild nicht als Jäger ansah und mich deshalb vertrauensvoll anlief.
 
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Übrigens - als die ersten jagdlichen Müllmänner und Straßenarbeiter auf den Jagden auftauchten, sträubten sich bei den Traditionalisten die Nackenhaare.

Extreme gibt es auf beiden Seiten.

Einfach nur Unauffällig sein fällt den Zeitgenossen heutzutage unendlich schwer, die betreffenden Hunde jaulen auch auffallend laut - wenn sie denn darauf angesprochen werden.

Eitelkeit ist mindestens genauso Anstrengend wie Lautmauligkeit und beides ist hier nicht willkommen - in den letzten Jahren haben auch gerade meine Freunde und Chefs hier mit Leuten machen müssen die eine große Klappe riskieren - wo aber nichts dahinter steht.

Ich bin ein Bauer, das sieht man mir auf der Jagd auch an - die Stiefel sind in der Regel - auf der Jagd wenigstens oberflächlich ordentlich sauber, aber mitunter hat man keine Zeit sich groß umzuziehen, wenn man vorher im Melkstand war - oder die Kälber versorgt und gefüttert hat - vom Duschen ganz zu schweigen. Sprich ich komme in Latzhose und Flanellhemd daher, wenn es auf Treibjagd geht (Stallzeiten sind in der Regel von 6 bis 9 Uhr Morgens, Treibjagd meistens wenn geplant dann direkt im Anschluss)... und ich kenne viele Andere Bauernjäger die exakt so denken wie ich.

Bis zu dem einen Eklat vor einigen Jahren, als uns ein wirklich drolliger Süddeutscher dann einmal zeigen wollte wie Treibjagd wirklich ging - waren wir auch alle wesentlich toleranter Gegenüber lautmalerischen Ansprüchen von "Gecken"... Aber der Narr war die Krönung, weswegen seltenst Leute aus den Off hier noch zur Jagd kommen dürfen. Gute Bekannte, also Jäger die bei drei oder vier Mitjägern im Freundeskreis sind ja... aber Wildfremde oder gar flüchtige Bekanntschaften, welche man mal auf einer Jagdreise kennengelernt hat - Nein.

Und zum Thema "unauffällig" - mir als Autist fällt es immer wieder auf, dass bestimmte Menschengruppen die unangenehme Angewohnheit haben neben einen schrillen Kleidungstil auch schrille Persönlichkeiten zu haben pflegen und da nebst die atemberaubende Angewohnheit sich extrem stark mit Eau de Toilette einzudieseln - was mir prompt die Luft verschlägt - ich bin einiges Gewohnt aber ein Axe-Stinktier will ich nicht auf der Jagd neben mir laufen haben, und schon gar nicht neben mir beim Schüsseltreiben sitzen haben.
 
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Wenn irgendwo eine Krawatte der Standard bei der dortigen Jagd wäre, würde ich mir die auch umbinden, ohne dass ich mir verkleidet vorkäme. Würde ich das hier auf meinen üblichen Einladungen tun, wäre ich verkleidet.
Ich würde die betreffende Jagd meiden - einfach schon aus dem Grunde, weil ich eine "Umschnürung" meines Halses nicht ertrage.

Kommt sofort Panik hoch, keine Luft mehr zu bekommen.
 
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Stimmt, der Mensch arbeitet mit dem Kopf und mit dem Bauch, am besten zusammen.
Wie soll das gescheit funktionieren, wenn man da eine Schlinge dazwischen macht und die auch noch zuzieht.
 
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Stimmt, der Mensch arbeitet mit dem Kopf und mit dem Bauch, am besten zusammen.
Wie soll das gescheit funktionieren, wenn man da eine Schlinge dazwischen macht und die auch noch zuzieht.

Ja, auch unter anderem...

Aber ich habe mittlerweile auch hier im Forum bei so gewissen Leuten den Beweis gefunden, dass wenn es zum "guten Stil" gehört ein Brett vorm Kopf zu tragen, diese Leute ohne weitere Bedenken dieses auch tun werden.

Und wir hatten hier (im Forum) auch schon den einen oder anderen der im Lendenschurz mit der Saufeder auf Sauenjagd ging - oder halt in einer mittelalterlichen Gewandung - auch das ist ein Stil... wobei ich mich ernsthaft Frage was schlimmer ist?

Wie ein normaler Mensch aufzutreten und zu kleiden, oder aber der Meinungsverstärker für eine Stilvolle Stillosigkeit zu sein - indem man anderen vorgaukelt mehr zu sein als man wirklich ist.
 
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Und zum Thema "unauffällig" - mir als Autist fällt es immer wieder auf, dass bestimmte Menschengruppen die unangenehme Angewohnheit haben neben einen schrillen Kleidungstil auch schrille Persönlichkeiten zu haben pflegen und da nebst die atemberaubende Angewohnheit sich extrem stark mit Eau de Toilette einzudieseln - was mir prompt die Luft verschlägt - ich bin einiges Gewohnt aber ein Axe-Stinktier will ich nicht auf der Jagd neben mir laufen haben, und schon gar nicht neben mir beim Schüsseltreiben sitzen haben.
Du verwechselt da was, hier geht´s um stilvolles Auftreten und nicht um schrilles. Und mit stilvoll meine ich auch die Manieren.
Aber mir scheint, dass du generell irgendein Problem Menschen hast, die nicht bäuerlich herumlaufen...
 

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