Ich finde diesen Faden eher merkwürdig. Manchmal sitze ich auf Kanzel, Leiter oder Bock und das Ziel meiner Wünsche steht im denkbar beschissenem Winkel, so schräg nach hinten oder direkt im toten Winkel zwischen den Luken .. oder .. oder...
Dann muß ich die Knarre anstreichen, manchmal mit Glück vorne auflegen .. dann korrigieren, weil sich das Stück halt 10m vorwärts bewegt hat.. usw.
Dem Erntejagd - Drückjagd - Flintenschützen mögen selbst das noch paradiesische Zustände sein (weil gar kein Auflage/frei Hand), aber dem Ansitzschützen muss auch das reichen.
Wer auf ein unbewegtes Stück auf 200m bei optimaler Umgebung schiessen kann und dies nach bester Sportschützenmanier meisterhaft tut - mein Respekt und Waidmannsheil.
Meistens - s.o. - ist es aber nicht so, jedenfalls, wo ich jage.
Und daher schiesse ich meine Waffen auch stets mit der linken Hand am Lauf ein - denn mir ist das "objektiv" beste Einschiessen völlig egal, ich will, daß die Knarre bei mir und unter schlechten Bedingungen dahin schiesst, wohin ich äuge..
Jeder gute Sportschütze macht das natürlich anders, was auch völlig logisch ist. Er stellt immer die gleichen oder sich gleichende Bedingungen ein, schiesst mit einem heavy-Barrel-Lauf oder wie man das heutzutage nennt, und verwendet hochpräzise Munition, bei der die Zielballistik keine Rolle spielt. Das hab ich selbst ja auch so ein paar Jahre gemacht. Alles gut.
Aber als Jäger gelten andere Schwerpunkte. Die Knarre muß nicht die letzten mm Streukreis auf dem Stand schiessen, sondern möglichst unter allen denkbaren Zwangslagen einen akzeptablen (jagdlich relevanten) erreichen.