Moderne Tarnkleidungen sind zwecklos und maximale Abzocke.

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Gelöschtes Mitglied 27371

Guest
Braun ist wegen der enthaltenen Rottöne, die Schalenwild schlecht bzw. nur als Grautöne wahrnehmen kann, eine gute Wahl. Jedes Mehr an Blautönen ist nicht gut, da Schalenwild blau hingegen sehr gut sehen kann. Grün (also gelb mit blau) kann deswegen auch ggfs. kritisch sein, wenn man als Kontur zu sehr aus dem Umgebungsgrün heraussticht sowie wenn das Kleidungsgrün zu sehr abweicht. Desweiteren verschwinden Grüntöne bspw. abends zuletzt - kennt jeder, der bis zum letzten Licht mal an einer Wiese gesessen hat oder in einem lichten Hainbuchenwald mit Blättern. Grüntöne bilden nach Ende des Farbsehens auch die hellsten Grautöne: unser Revier (viel Buchen und Ahorn) sah in den Mainächten mit den jungen Blättern aus wie ein Winterwald. Mit Grautönen habe ich auch keine schlechten Erfahrungen gemacht: meine Lodenjacke ist graubraun bzw. naturfarben. Wie immer besteht Tarnung aber oft aus mehr als nur Farbe, sondern man muß auch bspw. an seine Konturen und Bewegungen denken sowie einfach mit seiner Umgebung verschmelzen, oder aber auch etwas anderes "ungefährliches" vortäuschen. Dann kann man auch visuell auffällig sein.
 
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Es ist doch schon seit Jahren erwiesen,daß Textilien mit bestimmten Digitaldrucken am besten die Konturen des Menschen verschwinden lassen. Das ist entscheitend ! Produkte nenne ich hier keine,aber der Jäger in den USA z.B. kennt das sehr gut,gepaart mit GERUCHSTARN .Besser geht nicht. Das Bsp. Lodenkotze taugt als Überwurf,damit kein Regen in den Flintenlauf läuft oder als schnelle Sitzunterlage oder wenn die Nase mal läuft, mehr nicht.
 
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Meine persönliche Erfahrung bestätigt das, was Waldgeist geschrieben hat. (wobei ich keine Erfahrung mit "Geruchstarn" habe, da muss ich mich noch auf die Windrichtung verlassen)

Natürlich gilt das nicht für die Kanzel ... 😉
 

ElCaracho

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Dachte ich mir...aber so rein tarnungstechnisch?
Ich bevorzuge eigentlich braun, bzw. grau, aber das ist bei mir mehr eine Geschmacksfrage.

Die beste Tarnung ist die Bewegung die vom Wild nicht eräugt werden kann.

Es ist schon viel philosophiert und geschrieben worden über die beste Tarnung. Im Endeffekt bleibt festzuhalten, dass die beste Tarnung zwischen den Ohren sitzt und das in Form von Geduld und Planung.

Bei reiner Pirschjagd bei Licht , hilft das beste Tarnmuster nicht, wenn mal sich bewegt während wild äugt.
Selbst Rehwild ist klar , dass ein vermeintlicher Baum nicht die Position wechselt.

Man muss das Gelände zu seinem Vorteil zu nutzen wissen und hier helfen Farben die auch so in der Umgebung vorkommen.

Grundregeln wären meines Erachtens nach:

1. Wind erkennen und verstehen... Den Wind erkennen ist das eine, den Windverlauf in verschiedenen Revierecken muss man kennenlernen, er hat immer seine Besonderheiten. Windkorridore können Fluch als auch Segen sein....man muss sie nur kennen.

2. Revierkenntnis. Ist nur über Jahre zu erwerben und bedingt erfolgreiche Pirsch. Brechende Sauen im Dunkeln anzugehen meine ich damit nicht - das kann man auch in einem Rosa Tütü mit Glitzerpajetten. Auf Jagddistanz an Rotwild beim Äsen angehen, das ist Pirschen ...ich kenne allerdings nur zwei Jäger die das zuverlässig hinbekommen.
Ich hab hier ein Gatter voller Damwild - ich kann jedem nur wärmstens empfehlen seine eigene "Unsichtbarkeit unter solch kontrollierten Bedingungen zu testen, man wird Augen machen.

3. Lautstärke und Geruch sollten vom Wild nicht wahrzunehmen zu sein.

Wenn dann diese drei grundsätzlichen Dinge mal stehen, kann man sich über Tarnmuster Gedanken machen.

Ich sag es mal ganz platt: Von den Jägern die auf Tarnmuster schwören, sind evtl. 1-2% auch in der Lage die Vorteile dieser Tarnungen auszuspielen , da hängt soviel mehr dran. Z.b. Geruchssichere Verpackung der eigenen Kleidung, umziehen im Revier, keine künstlichen Geruchsstoffe - und ja es gibt Leute die machen das!

Aber wer jetzt glaubt mit Tarnmuster einen jagdlichen Vorteil zu erlangen muss viel mehr tun als nur ein Tarnmuster anzuziehen. Als im Normalfall kann man das unter "Fashion" Abhaken.




Wenn mich jemand nach der perfekten Tarnung fragt: Geduld! Und zwar richtig viel davon.



Weil ich es gerade noch gelesen habe, doch eine Lodenkotze im Wintermond schlägt so ziemlich jedes Tarnmuster.
 
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9 Mai 2017
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Die beste Tarnung ist die Bewegung die vom Wild nicht eräugt werden kann.

Wunderbar beschrieben.
An erster, zweiter und dritter Stelle; Wind!
Stimmt dieser nicht, wird die Tarnung nicht zum tragen kommen (schönes Wortspiel).
Was nimmt man als erstes wahr, wenn man sitzt und z.Bsp. im Wald beobachtet? -> BEWEGUNG!
Die beste Tarnung vermag nicht, das zumgezappel zu kaschieren.
Aus der Sicht vom Rehwild, wie tarnt es sich instinktiv bei Gefahr? Er erstarrt.
da hängt soviel mehr dran. Z.b. Geruchssichere Verpackung der eigenen Kleidung, umziehen im Revier, keine künstlichen Geruchsstoffe - und ja es gibt Leute die machen das!
Kannst du bitte was zur geruchssicheren Verpackung schreiben?
 
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Komme gerade von Frühansitz.
Reh legt sich 20 Meter vom Hochsitz nieder und starrt mich unverwandt an. Hatte meine braune Lodenjacke an, hat mich nicht eräugt.
Eine halbe Stunde kann verdammt lange werden, wenn man sich nicht rühren darf..
 
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25 Dez 2018
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Wunderbar beschrieben.
An erster, zweiter und dritter Stelle; Wind!
Stimmt dieser nicht, wird die Tarnung nicht zum tragen kommen (schönes Wortspiel).
Was nimmt man als erstes wahr, wenn man sitzt und z.Bsp. im Wald beobachtet? -> BEWEGUNG!
Die beste Tarnung vermag nicht, das zumgezappel zu kaschieren.
Eine Kotze verbirgt auch ungewollte Bewegungen hinter ihrem Stoff. Und sperrt (zu einem gewissen Teil) die Gerüche unter ihrer Glocke ein.
Nur mal so... :whistle:;)
 
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21 Jan 2002
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Komme gerade von Frühansitz.
Reh legt sich 20 Meter vom Hochsitz nieder und starrt mich unverwandt an. Hatte meine braune Lodenjacke an, hat mich nicht eräugt.
Eine halbe Stunde kann verdammt lange werden, wenn man sich nicht rühren darf..
Du hättest auch eine knallrote Jacke tragen können. Rehwild reagiert nur auf Bewegung.
 
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