Möglicher Wolfsriss in Osthessen

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Ach Rico, selbst vom Auto aus bleibt das Verhältnis, das ich meinte, gleich. Ich habe mal die Statistiken der Abgänge in Viehhaltungen mit den Risszahlen verglichen - solltest Du auch mal tun.
 
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Ach Rico, selbst vom Auto aus bleibt das Verhältnis, das ich meinte, gleich. Ich habe mal die Statistiken der Abgänge in Viehhaltungen mit den Risszahlen verglichen - solltest Du auch mal tun.
Sorry, aber da muss ich mal dazwischen grätschen!
Das ist ja nun leider ein vollkommen unsinniger Vergleich;
hat in etwa die gleiche Qualität als würde man die Toten durch Gewaltkriminalität in Relation setzen zu den an verschiedensten Herzerkrankungen verstorbenen Mitbürgern!
Macht beides keinen Sinn! ;)
 
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Doch, macht es, wenn es um die Todesursachen geht. Bei einem toten Kalb auf der Weide ist eine herkömmliche, "natürliche" Ursache immer noch viel wahrscheinlicher als ein Wolfsriss, gerade bei Lagen wie in den Ausbreitungsgebieten. Das schliesst den Riss nicht aus, aber mit dem Wissen im Hinterkopf muss man halt nicht bei jedem toten Tier auf der Weide gleich den "WOLF!!-Panikknopf" drücken.
 
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Doch, macht es, wenn es um die Todesursachen geht. Bei einem toten Kalb auf der Weide ist eine herkömmliche, "natürliche" Ursache immer noch viel wahrscheinlicher als ein Wolfsriss, gerade bei Lagen wie in den Ausbreitungsgebieten. Das schliesst den Riss nicht aus, aber mit dem Wissen im Hinterkopf muss man halt nicht bei jedem toten Tier auf der Weide gleich den "WOLF!!-Panikknopf" drücken.
Den "WOLF!!-Panikknopf" relexartig zu bedienen ist natürlich genauso unsinnig wie eine permanente Bagatellisierung der Problematik der Existenz des Wolfes in Zusammenhang mit bestimmten Landnutzungsformen, beides bringt uns nicht weiter!
Und ja, ich stehe nach sorgfältiger persönlicher Abwägung mittlerweile ehrlich gesagt eher immer mehr auf der Seite der Landnutzer, selbstverständlich übrigens ebenso wie auch bei der Jagd generell!
Der GsD langsam erkennbare Paradigmenwechsel beim Umgang mit der für einige Interessengruppen "heiligen Kuh Wolf" (Achtung Wortspiel! ;) ) geht mir persönlich tatsächlich immer noch etwas zu langsam voran, aber so ist es nun mal in der Politik bei brisanten Themen!
 
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Der Hinweis auf die Relation der Todesursachen ist in Deinen Augen eine Bagatellisierung?
 
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Der Hinweis auf die Relation der Todesursachen ist in Deinen Augen eine Bagatellisierung?
Ja, in Zusammenhang mit den Folgen von Wolfsattacken sind Relativierungen eben dieser natürlich eine Bagatellisierung!
Macht für die betroffenen Tierhalter keinen Sinn, und darum muss es auch gehen.
Die allermeisten Tierhalter interessiert im Falle einer Wolfsatacke die Relation der Anzahl der Verkalbungen, Verlammungen, perinatal verendeten Kälber, Fohlen und Lämmer im Vergleich zu den Wolfsverlusten reichlich wenig!
Natürlich muss bei allen potentiellen Wolfsattacken auch immer erst mal ein definitiver Nachweis einer Wolfsattacke vorliegen, Vorverurteilungen sind kontaindiziert und das steht natürlich außer Frage!
Ich durfte oder besser musste mir bisher erst 2 nachgewiesene Wolfsattacken und deren Konsequenzen bei engagierten Nebenerwerbslandwirten mit Schafhaltung anschauen und die entsprechenden TA - Maßnahmen ergreifen.
Nicht wirklich schön (ich hatte tatsächlich Tränen in den Augen), und ich bin diesbezüglich definitiv deutlicher hartgesottener als die betroffenen Tierhalter.
Wenn man denen nach einer solchen Situation mit deiner Relation kommt, forcierst du nur massiv die steigende Inakteptanz für die durchaus berechtigte Existenz des Wolfes auch in unserer Kulturlandschaft!
 
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Moment! Bitte immer den Kontext beachten!

Wir diskutieren hier einen Fall, in dem KEINE Wolfsattacke nachgewiesen wurde! Und nicht eine Relativierung nach einer ERWIESENEN Attacke. Hier geht es schlicht darum, welche Todesursache unter den möglichen die wahrscheinlichste war.

Wie Du so schön schreibst:
"Natürlich muss bei allen potentiellen Wolfsattacken auch immer erst mal ein definitiver Nachweis einer Wolfsattacke vorliegen, Vorverurteilungen sind kontaindiziert und das steht natürlich außer Frage!"
Leider vorverurteilst Du, weil Du von einer nachgewiesenen Attacke ausgehst.
 
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Ich denke das ist der viel diskussionswürdigere Fall...
Wenn man den Aussagen im Artikel glauben kann hat der Rissgutachter da direkt einen Wolf ausgeschlossen und sich für Losung, in der Nähe des Kadavers, nicht weiter interessiert.
 
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Moment! Bitte immer den Kontext beachten!

Wir diskutieren hier einen Fall, in dem KEINE Wolfsattacke nachgewiesen wurde! Und nicht eine Relativierung nach einer ERWIESENEN Attacke. Hier geht es schlicht darum, welche Todesursache unter den möglichen die wahrscheinlichste war.

Wie Du so schön schreibst:
"Natürlich muss bei allen potentiellen Wolfsattacken auch immer erst mal ein definitiver Nachweis einer Wolfsattacke vorliegen, Vorverurteilungen sind kontaindiziert und das steht natürlich außer Frage!"
Leider vorverurteilst Du, weil Du von einer nachgewiesenen Attacke ausgehst.
Unsinn, bitte unterstell mir nichts!
Ich frage dich; wo bitte habe ich mich konkret zu diesem Fall geäussert und/oder aus welcher Äusserung schliesst du, das ich von einer nachgewiesenen Attacke ausgehe!
Obwohl ich den Betrieb und Betriebsleiter auch noch persönlich kenne, übrigens einer der erfolgreichsten Limousin-Züchter in unserer Republik, habe ich nichts zu diesem konkreten Fall geschrieben, sondern nur in meinem ersten Post deinen unsinnigen Vergleich kritisiert!
Interessanterweise grenzen die Flächen des Landwirtes zu einem großen Anteil noch an Waldflächen der Rotenhan´schen Forstverwaltung mit ihrem wirklich angepassten, sprich stark reduzierten, Schalenwildbeständen (Reh- bzw Rotwild, Sauen aber satt).
Bei denen hätte ein potentieller vorkommender Wolf dann möglicherweise auch echte Schwierigkeiten sich ausschließlich am Wild zu sättigen! ;)
 
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Wenn man den Aussagen im Artikel glauben kann hat der Rissgutachter da direkt einen Wolf ausgeschlossen und sich für Losung, in der Nähe des Kadavers, nicht weiter interessiert.

Wenn dem so ist, warum jagt man so jemanden nicht zum Teufel?
Er scheint ja seine Arbeit nicht gewissenhaft zu machen und hat anscheinend eine vorgefertigte Meinung.
Hätte er alles gewissenhaft untersucht und wäre dann zu dem Ergebnis gekommen, würde der Fall (in meinen Augen) ganz anders aussehen.
So bleibt mMn ein ganz schaler Geschmack übrig.
 
G

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Guest
Da gibt es keine Diskussion bis wieder einer dem Experten ein Kalb in den Hof schmeißt.

Wer kontrolliert die Kontrollettis...


Mein Lieblingssatz (verbürgt) kam gebrüllt aus dem Auto, Scheibe runtergekurbelt: Das war kein Wolf, seh ich von hier aus!
Die Dame ist weiter in Amt und Würden, sollte aber im Dunkeln nicht mehr jeden Hof/Wiese/Weide betreten.


CdB
 
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Wenn man denen nach einer solchen Situation mit deiner Relation kommt, forcierst du nur massiv die steigende Inakteptanz für die durchaus berechtigte Existenz des Wolfes auch in unserer Kulturlandschaft!
Das erklärt "man" den Wolfsfans seit Jahren in allen einschlägigen Diskussionsgruppen landauf und landab. Die Wirkung ist die gleiche, als wenn man zu einer Kalksandsteinmauer spräche. Ideologie ist offenbar so wirkmächtig, dass sie die vorwegnehmende Denkleistung über Folgen des eigenen Tuns komplett zu blockieren vermag.
 
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Wenn dem so ist, warum jagt man so jemanden nicht zum Teufel?
Er scheint ja seine Arbeit nicht gewissenhaft zu machen und hat anscheinend eine vorgefertigte Meinung.
Hätte er alles gewissenhaft untersucht und wäre dann zu dem Ergebnis gekommen, würde der Fall (in meinen Augen) ganz anders aussehen.
So bleibt mMn ein ganz schaler Geschmack übrig.
Sehe ich genauso. Würde mir als betroffener Tierhalter nach so einer Aktion beim nächsten mal zweimal überlegen ob ich soeinen noch brauche. Auch als Jäger würde ich keinen Riss melden, wenn dann solche Kasper aufschlagen...
 
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Mit Verlaub kommt diese ganze Diskussion Weidevieh-Haltern und Jagdpächtern aus Sachsen/Anhalt/Brandenburg und Niedersachsen höchst bekannt vor - sie hat sich vor vielen Jahren ähnlich auch bei uns so abgespielt.

Einzelfälle gehen aus die das berühmte Hornberger Schießen und alles Schimpfen und Klagen, so nachvollziehbar es auch sein mag, bringt hier nichts. Auch der ganze Herdeschutzhundemurks, Zäune hat sich vorhersehbar als Augenwischerei herausgestellt..

Man kann überall, wo Wolfi seine Branten hinführt natürlich das sprichwörtliche Rad neu erfinden... in den Regionen die mit dem Thema schon seit längerem krontiert sind, waren und sind bisher meiner Beobachtung nach nur lediglich zwei Dinge zielführend:

1. Mobilisierung des Wahlvolkes durch eine realitätstreue (!) Darstellung der einzelnen Fälle in öffentlich zugänglichen Medien. Die Bilder und Berichte sprechen für sich. Und wenn man ggf noch darauf verweist, dass wir uns alle doch wünschen, dass glückliche Kühe besser auf grüner Weide denn auf kargem Spaltboden stehen möchten und Schafe ihre Augaben in der Pflege artenreicher, offener Kulturlandschaften auch nur dann leisten, wenn sie am Leben bleiben, kann man auch in der Gruppe der gutmeinenden Wolfshugger nachdenkliche Gesichter sehen. Von Wölfen, die Hunderspaziergänger heimsuchen oder durch Ortschaften spazieren ganz zu schweigen...

2. Druck auf gesellschaftliche und politische Instanzen durch entsprechende Verbände ausüben. Und da dem JGHV hier (und in anderen Dingen) offensichtlich ohnehin politisch und medial wenig Gehör geschenkt wird, MÜSSEN diese Instanzen der Bauernverband u.a. sein, die ihre Mitgliederinteressen machtvoll an geeigneten Stellen vorbringen.

In den Landesteilen, wo beide o.a. Dinge passiert und der Druck diesbezüglich aufrecht erhalten wird, wendet sich der unkritsch-euphorischen Umgang mit Canis lupus bereits und der Tag, wo man ganz legal seine Fuchs-Tschapka in eine aus grauem Balg tauschen kann, ist m.E. nach nicht mehr fern.

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Ach Rico, selbst vom Auto aus bleibt das Verhältnis, das ich meinte, gleich. Ich habe mal die Statistiken der Abgänge in Viehhaltungen mit den Risszahlen verglichen - solltest Du auch mal tun.
Aber es ist doch wohl Fakt,daß überall,wo es heute Wölfe gibt,immer zuerst Hunde oder Füchse plötzlich Nutzvieh gerissen oder mit Haut und Haaren aufgefressen haben. Vor allem Füchse, die in Rudeln knochenknackend nächtens razfatz ganze Kälber beseitigen,konnte man in heutigen Wolfsgebieten feststellen. Tja,nur mal die Statistik befragen !
 

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