Monteria

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


Hunde fragwürdiger Art sind Hunde, die bei den gegebenen Verhältnissen durch ihre speziellen Eigenheiten nicht dazu geeignet sind, dass die "Jagd" nach meinen Vorstellungen sauber abläuft. Ich will hier nicht den Moralapostel geben. Aber wenn man schon im Gatter jagt, das außerdem nur 1000 ha groß ist, und dann dort noch 250 Hunde reinstopft, die ihrer Veranlagung nach geeignet sind, in der Meute zu hetzen und zu greifen, finde ich das äußerst ekelhaft. Echte Jagd sieht anders aus.

Ich finde es zwar scheinheilig, davon zu sprechen, dass das "Wild eine Chance haben muss", denn wenn ich jage, nehme ich mit, was ich kriegen kann. Aber eine Hetzjagd auf 1000 ha und dann noch im Zaun hat nun wirklich nix damit zu tun, was ich mit Jagd verbinde. Da hat das "Wild" wirklich überhaupt keine Chance, wenn die Hunde nur etwas taugen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Grundsätzlich sind wir also einer Meinung scheints. Ich finde, dass es sich beim Beschuss von Tieren innerhalb eines Zaunes (egal wie groß) nicht um "Jagd" handelt.
Man kann die Sache an sich als fragwürdig betrachten, die Hunde sind es aber sicher nicht. Die machen das, wofür sie gezüchtet und ausgebildet wurden. Und die Schützen (Schiesser) machen anscheinend das, was sie nicht lassen können. Mich stört an der Sache nur, das sowas als "Jagd" bezeichnet wird.

Andere holen sich ein Schwein aus dem Stall und stechen es ab. Ist im Prinzip das gleiche, nur ohne Hunde und Schusswaffe und Schüsseltrieb.
 
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In der Ortschaft Sparbach, südlich von Wien gelegen, in der Nähe von Mödling, liegt Österreichs ältester Naturpark. Er ist 408ha groß, umzäunt und in Privatbesitz. Hier steht Schwarzwild, Damwild & Mufflons. Im Winter finden hier große Treibjagden für ein handverlesenes Publikum statt. Auch Prinz Charles ( + Freundeskreis) waren hier begeistete Teilnehmer.

Weihei, at
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Alaskatom:
In der Ortschaft Sparbach, südlich von Wien gelegen, in der Nähe von Mödling, liegt Österreichs ältester Naturpark. Er ist 408ha groß, umzäunt und in Privatbesitz. Hier steht Schwarzwild, Damwild & Mufflons. Im Winter finden hier große Treibjagden für ein handverlesenes Publikum statt. Auch Prinz Charles ( + Freundeskreis) waren hier begeistete Teilnehmer.

Weihei, at
<HR></BLOCKQUOTE>

Das hat ja in auch in Ö Tadition. Ließ sich nicht irgend ein Kaiser das Wild vom Lainzer Tiergarten nach Schönbrunn vor die (Donner-)Büchse treiben?
 
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Nicht nur in Ö, das war z.B. im Barock in ganz Europa gängig etc. etc....Ich möchte nicht an nördliche Hirschweltrekordschützen erinnern müssen...., jeder kehre vor seiner eigenen Türe und bemühe sich um eine Verbesserung!

Weihei, at
 
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Ich war nie sonderlich Geschichtsinteressiert. Aber da gabs einen Fürsten, der wohnte im Schloss Artstetten. Der soll über 24000 Stk. Wild geschossen haben. War da das Niederwild mitgerechnet?
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Ich habe

vor über 20 Jahren meine Feldarbeiten zur Diplomarbeit in Spanien durchgeführt und dabei 2 Jahre lang dort in den Montes de Toledo gelebt. Ich habe in mehreren Jagdgattern von 1000 bis 3000 Ha, die gezäunt waren, gearbeitet.

Ich habe während dieser Zeit als Treiber, Ansteller und Nachsucher an etwa 7 bis 8 Monterias teilgenommen, jedes Gatter wurde etwa 1 mal pro Jahr bejagt. Dazu wurden die Schützen (damals überwiegend Spanier) auf corta fuegos (Feuerschneisen) abgestellt, und dann die Hunde losgelassen. Die wurden von meinem Wirt antransportiert, in einem 7,5 Tonner in 2 Etagen, jede gepackt voll mit Hunden.

Podencos kamen dabei aus guten Gründen nicht zum Einsatz (die werden meist nur zur Karnickeljagd genommen und sind darin Spitzenklasse), sondern ausschließlich hochläufige Senfköter, Promenadenmischungen und Straßenkreuzer. Die hetzten das Wild und rissen es, wenn sie es bekamen. Es wurden i.d.R. Schwarzwild und Rotwild bejagt.

Die Strecke lag meist hoch im 2-stelligen Bereich, die Gatter wimmelten von Wild. Hunde lagen auch öfters auf der Strecke; mindestens einmal habe ich gesehen, wie ein frustrierter Schießer einen versprengten einzeln laufenden Hund aus Frust wegen mangelnden Anblicks schoß - ich stand neben ihm. Zu seinem Glück ohne Waffe.

Vor 2 Jahren war ich dann mal zu Besuch bei einem Freund in Spanien, diesmal Andalusien. Wir haben an einer Monteria teilgenommen. Wenn es losgeht, denkt man der Geräuschkulisse nach immer noch an einen Sturmangriff auf eine Festung, ohne Artillerie. 30 bis 40 Schuß Büchsenmunition gehen pro Schießer locker durch. Die Hunde sind immer noch, was ihre Vorfahren waren.

Nachgesucht werden nach wie vor nur Anschüsse, an denen Lungenfetzen und Lungenschweiß reichlich vorhanden sind - die anderen sind ja nicht tödlich und die Tiere werden wieder gesund, wie man mir schon vor 20 Jahren sagte.

Mein Anblick waren, auf ca. 150 m, 1 6er Hirsch und 4 Rottiere im Verband. Alle nicht freigegeben. Fragt mich der Standnachbar, warum ich die (hochflüchtigen) Tiere nicht beschossen hätte. Mein Einwand mit Entfernung, Hochflüchtigkeit und fehlender Freigabe wurde mit einem 'na und' beantwortet. Man kann es probieren, und wenn man fehlt, so what? Und wenn das Falsche auf der Strecke liegt, na und?

Fazit: wer's mag....
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Gruß,

Mbogo
 
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@Mbogo: Klingt nicht sehr gut, bei dem möchte ich nicht mitmachen!

@franzjulius: Das war nicht irgendein Fürst, sondern der österr. Thronfolger Franz Ferdinand, der in Sarajevo bei einem Attentat von G.Princip erschossen worden ist. Er hat in seinem Leben nicht 24.000 Stück Wild erschossen, sondern rd. 300.000 Stück , ein besonders heftiger Schiesser, der die Jagd mit einer Schießbude verwechselt hat. Man siht nebstbei, daß er sich bei der Tätigkeit als Thronfolger nicht unbedingt den Rücken krumm gearbeitet hat, siehe auch Prinz Charles.

Weihei, at
 
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Das erinnert mich an einen afrikanischen PH, der Erfahrungen mit spanischen Jägern hatte - sein Kommentar: "So lange Blei in der Luft ist, besteht Hoffnung" - anscheinend wurde auch in Afrika Dauerfeuer dem gezielten Schuss vorgezogen...

WH

Erik
 
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@ AT: Danke für die Auskunft. Hätt ich wissen sollen, der wohnte ja nicht weit von mir entfernt.

WH
 

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