Motivation Schleppenarbeit

z/7

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Wie macht ihr die Haken? Scharfer Winkel, stumpfer Winkel oder eher nen kleinen Bogen? Erst ne Gasse entlang und dann unvermittelt abbiegen oder querwaldein und willkürlich nen Winkel?
 
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Wie macht ihr die Haken? Scharfer Winkel, stumpfer Winkel oder eher nen kleinen Bogen? Erst ne Gasse entlang und dann unvermittelt abbiegen oder querwaldein und willkürlich nen Winkel?
Die Schleppe sollte 300m lang sein. Momentan machen wir so 150-200m, willkürlich durch den Wald mit neunzig grad Winkel. Hab wchon mal überlegt die Haken an/vor einem Baum zu machen, so dass er diesen nach links oder rechts machen muss?
Oder hast Du ne Idee?
Wenn die Schleppe auf einer Rückegasse entlang geht mit Bögen oder so macht bringt er tadellos.
 

z/7

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Wie arbeitet er denn die Schleppe am Riemen? Zügig und genau auf der Spur oder hektisch mit überschießen? Würde eine Einschätzung ermöglichen, ob er scheitert, weil er sich anstrengen müßt, oder weil er einfach nur nen Vorwand und ne Chance sieht, sich zu entziehen und sein eigenes Ding zu machen. Man sollte die Vielfalt an Verleitungen im Wald nicht unterschätzen. Die Schleppen im Feld sind auf trockenem Acker oder Wiese?

Schon mal die Variante von @Haegarthehorrible ausprobiert?

Meine Verfahren in so einem Fall ist, Hund so oft schicken, bis er bringt, evtl. ein Stück hinterhergehen. Das am Riemen arbeiten ist aber auch bewährt. Oder alles zurück auf Anfang. Ich trau eurem Zwangsapport nicht so recht.
 
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Das Ganze muss jawohl beim DW anders sein. Mein kleiner DL jetzt knapp 5 Monate freut sich auf jede Schleppe und wie ich die lege ist dem völlig egal. Ob im Kreis oder 500 Meter über 2 Gräben. Er Apportiert sauber setzt sich hin und gibt aus. Das bei Krähe Jungfuchs bis 1.5 kg und Nutria. Probleme gibt es noch bei Ablenkung durch andere Hunde,da will er mit spielen. Das ist die Aufgabe im nächsten Monat. Das ist für mich völlig Normal bei sauberer Einarbeitung. Alle meine früheren Hunde haben das auch später mit 2 und 12 Jahren noch gemacht. Nur mal so wie es aus meiner Sicht mit viel Zeit problemlos geht.
 
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Das Ganze muss jawohl beim DW anders sein.
Meiner Meinung nach liegt es mitnichten am DW. Rumstromern lieben DL sicher auch ;)
Mein DW, just auch 5 Monate, arbeitet Schleppen mit viel Freude und bringt dann auch, ohne jeglichen Befehl. Einfach so, weils er gerne arbeitet. Da allerdings DW gerne ziemlich flott unterwegs sind, wenns um Nasenleistung geht, überschießen sie auch schnell mal die Spur, bögeln sich dann aber recht schnell wieder ein.

Beim TE denk ich mittlerweile an ein Gehorsamsproblem, da er schreibt, dass er seinen Hund beim Waldspaziergang nicht von der Leine lassen kann, weil er dann seinen Stöberdrang auslebt? :unsure:
 
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z/7

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Eure 5-Monatshunde sind kein Maßstab, wenn ich das mal anmerken darf. Freut euch nicht zu früh, die entdecken schon noch, daß es mehr gibt als eure Schleppen.

Der Hund vom TE ist gute 2, und weiß wahrscheinlich, was stöbern heißt. Ich hatte die Rasse aus den Augen verloren, der hat keine Probleme mit dem Halten der Spur, der meint, er kann sein eigenes Ding machen. Schleppe am Riemen. Und bitte das mit dem Zwangsapport nochmal neu auflegen. Mit jemandem, der a) weiß, wie es geht, und b) sich das vor Ort ansehen kann. DW bringen gern, der ist noch nicht durch.
 
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Ich hatte geschrieben das meine das später auch problemlos gemacht haben. Natürlich hast Du recht es fehlt die saubere Einarbeitung.. Nur da ich keine DW ausgebildet habe war ich nicht sicher ob das auch an der Rasse liegen kann. Ich hatte z.B. sehr viel mehr Probleme mit Apportieren beim Dackel. Hätte ich auch hinbekommen aber war mir der Arbeit nicht Wert. Da war es auch so wie beim DW freiwillig und aus Spaß gut aber der wollte auch was anderrs.
 
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Eure 5-Monatshunde sind kein Maßstab, wenn ich das mal anmerken darf. Freut euch nicht zu früh, die entdecken schon noch, daß es mehr gibt als eure Schleppen.
(y)Das hoff ich doch, wär ja langweilig
;)@Claas
DW sind sehr apportierfreudig, nur apportieren ist ein Gehorsamsjob und wenn es daran hakt, dann wirds halt nur getan, wenn er Lust darauf hat. ;)
 

z/7

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apportieren ist ein Gehorsamsjob
Nein.
Das Abendbrot steht auf dem Herd und ich hab etwas Zeit, drum werd ich jetzt doch versuchen, zu erklären, was es mit dem Zwangsapport auf sich hat.

Die Lerntheorie unterscheidet verschiedene Arten von Belohnung. Verstärkung wird das dort genannt, weil es dazu führt, daß ein Verhalten verstärkt auftritt. Der Hund hat damit Erfolg, also tut er es öfter.

Die eine Art von Verstärkung nennt man positive V., weil das Verhalten aus neutraler Situation etwas angenehmes bringt. Hund wird gerufen, kommt und erhält ein Leckerli.
Die andere Art heißt negative V., weil das Verhalten aus einer unangenehmen Situation eine neutrale bis angenehme macht. Hund hat Angst, bellt, Führer kommt und gibt Rückhalt.

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen Belohnungen ist, daß die negative Verstärkung erheblich einprägsamer ist, da überlebenswichtig. Ob man eine Leckerei mehr oder weniger frißt ist weniger kriegsentscheidend, als körperlich unversehrt aus einer Situation zu kommen.

Das macht man sich bei der Ausbildung zunutze, indem man den Hund in eine unangenehme Lage bringt, aus der er sich nur befreien kann, indem er das vom Führer gewünschte tut. Das ist das, was @Bollenfeld mit "aktivieren" meinte. Der "Zwang" bei Zwangsapport bezieht sich darauf, daß der Hund sich dieser Situation nicht anders entziehen kann. Das Erkennen, daß er selbst seine Erlösung in der Hand hat, mit der Einprägsamkeit der negativen Verstärkung führen dazu, daß so gelerntes auch in Situationen das gewünschte Verhalten erzeugt, in denen der Hund sonst eher sein angezüchtetes intrinsisches Verhalten ausüben würde. Der DW also beispielsweise stöbern. Die existentielle Erfahrung in Verbindung mit der selbst erarbeiteten Lösung sind stärker als selbstbelohnendes Verhalten.

Das Problem bei Hunden, die angewölft schon gerne Dinge im Maul haben, ist, daß man sie mit dem üblichen Verfahren der Apportschulung kaum in eine unangenehme Situation bringen kann, es macht ihnen ja zunächst Spaß, das Apportel zu nehmen.

Ich hab grad ne Bracke in Arbeit, bei der ist das recht einfach. Es genügt, sturer zu sein. Nach etwa 10 Minuten Apportel vorm Maul in sämtlichen Körperhaltungen, die ein Hund einnehmen kann, hat sie das erstemal selbst das Maul aufgemacht. Apportel in den Fang und fleißig loben und streicheln. Aus. Das nächste mal ging's schon sehr viel schneller.

Bei dem DW vom TE haben wir jetzt bei der Schleppe im Wald zum ersten Mal die Situation, daß es für den Hund schöneres gäbe als zu apportieren. Er hat den Apport als ultimative Erlösung noch nicht kennengelernt. Darum hat er kein Bedürfnis, das Apportel zu holen. Er will lieber stöbern.

Die Aufgabe für den TE ist jetzt, sich eine Situation auszudenken, in der es dem Hund nicht gefällt, der er sich aber nicht entziehen kann, es sei denn, er apportiert.

So. Abendbrot fertig. ;)
 
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Eure 5-Monatshunde sind kein Maßstab, wenn ich das mal anmerken darf. Freut euch nicht zu früh, die entdecken schon noch, daß es mehr gibt als eure Schleppen.

Der Hund vom TE ist gute 2, und weiß wahrscheinlich, was stöbern heißt. Ich hatte die Rasse aus den Augen verloren, der hat keine Probleme mit dem Halten der Spur, der meint, er kann sein eigenes Ding machen. Schleppe am Riemen. Und bitte das mit dem Zwangsapport nochmal neu auflegen. Mit jemandem, der a) weiß, wie es geht, und b) sich das vor Ort ansehen kann. DW bringen gern, der ist noch nicht durch.

Wie gesagt, wenn er am Apportel ist, nimmt er auf und bringt.
Ich sag immer ungern bzw. niemals nie. Aber das passt eigentlich.
Dass er aber noch nicht tausendprozentig durch ist, will ich ebenfalls nicht ausschließen.
 
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Nein.
Das Abendbrot steht auf dem Herd und ich hab etwas Zeit, drum werd ich jetzt doch versuchen, zu erklären, was es mit dem Zwangsapport auf sich hat.

Die Lerntheorie unterscheidet verschiedene Arten von Belohnung. Verstärkung wird das dort genannt, weil es dazu führt, daß ein Verhalten verstärkt auftritt. Der Hund hat damit Erfolg, also tut er es öfter.

Die eine Art von Verstärkung nennt man positive V., weil das Verhalten aus neutraler Situation etwas angenehmes bringt. Hund wird gerufen, kommt und erhält ein Leckerli.
Die andere Art heißt negative V., weil das Verhalten aus einer unangenehmen Situation eine neutrale bis angenehme macht. Hund hat Angst, bellt, Führer kommt und gibt Rückhalt.

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen Belohnungen ist, daß die negative Verstärkung erheblich einprägsamer ist, da überlebenswichtig. Ob man eine Leckerei mehr oder weniger frißt ist weniger kriegsentscheidend, als körperlich unversehrt aus einer Situation zu kommen.

Das macht man sich bei der Ausbildung zunutze, indem man den Hund in eine unangenehme Lage bringt, aus der er sich nur befreien kann, indem er das vom Führer gewünschte tut. Das ist das, was @Bollenfeld mit "aktivieren" meinte. Der "Zwang" bei Zwangsapport bezieht sich darauf, daß der Hund sich dieser Situation nicht anders entziehen kann. Das Erkennen, daß er selbst seine Erlösung in der Hand hat, mit der Einprägsamkeit der negativen Verstärkung führen dazu, daß so gelerntes auch in Situationen das gewünschte Verhalten erzeugt, in denen der Hund sonst eher sein angezüchtetes intrinsisches Verhalten ausüben würde. Der DW also beispielsweise stöbern. Die existentielle Erfahrung in Verbindung mit der selbst erarbeiteten Lösung sind stärker als selbstbelohnendes Verhalten.

Das Problem bei Hunden, die angewölft schon gerne Dinge im Maul haben, ist, daß man sie mit dem üblichen Verfahren der Apportschulung kaum in eine unangenehme Situation bringen kann, es macht ihnen ja zunächst Spaß, das Apportel zu nehmen.

Ich hab grad ne Bracke in Arbeit, bei der ist das recht einfach. Es genügt, sturer zu sein. Nach etwa 10 Minuten Apportel vorm Maul in sämtlichen Körperhaltungen, die ein Hund einnehmen kann, hat sie das erstemal selbst das Maul aufgemacht. Apportel in den Fang und fleißig loben und streicheln. Aus. Das nächste mal ging's schon sehr viel schneller.

Bei dem DW vom TE haben wir jetzt bei der Schleppe im Wald zum ersten Mal die Situation, daß es für den Hund schöneres gäbe als zu apportieren. Er hat den Apport als ultimative Erlösung noch nicht kennengelernt. Darum hat er kein Bedürfnis, das Apportel zu holen. Er will lieber stöbern.

Die Aufgabe für den TE ist jetzt, sich eine Situation auszudenken, in der es dem Hund nicht gefällt, der er sich aber nicht entziehen kann, es sei denn, er apportiert.

So. Abendbrot fertig. ;)

Danke für Deine ausführliche Ausführung!
Ein interessanter, wenn auch nicht ganz unbekannter Ansatz.
Ich denke Du hast vollkommen recht, nur eine solche Situation herbei zu führen, ist nicht ganz einfach. Wenn Du da mal ne Idee hast, nehme ich da gerne Vorschläge an ;-)
Heute Morgen im Kurs.. Feldschleppe sehr gut.
Waldschleppe musste ich zwei Mal ansetzen, dann ausgearbeitet und gebracht..

Ich denke es gibt jetzt zwei Ansätze.
1. Schleppenarbeit am Riemen
2. Unangenehme Situation und Apport als Erlösung

Also was tun 🤔
 

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